Mysteriöser (Mord)Fall auf einsamer Landstrasse

@sunrise:
Dass sie den Wagen sehen wollten ist doch klar. Meine Frage ging eher dahin, warum es partout nicht möglich war, den Wagen ohne Vorankündigung mittels Durchsuchungsbeschluss zu bekommen. Dann hätte man doch deutlich höhere Chancen gehabt, was zu finden.....
einzige logische Erklärung wäre, dass man keinen richterlichen Beschluss erhalten hat und somit den Strohhalm greifen musste. Was denkt ihr?

Wenn man sich den Verlauf der Ermittlungen anschaut, könnte ich mir übrigens vorstellen, dass die Polizei auch noch keine Erkenntnisse zum Tatmotiv hat. Die haben einfach nach Golffahrern im Bekanntenkreis gefahndet und dann beim jetzigen TV die Manipulationsspuren entdeckt. Aber vielleicht haben sich bei der Hausdurchsuchung ja neue Erkenntnisse ergeben.

@Partenon
Sagen wir er hat es "noch freiwillig gemacht" Wäre er nicht mit dem Auto erschienen so hätte man vermutlich da anders aggiert.Vorzeigen sollte/musste er es jedenfalls schon....

@sunrise73
nee, das glaube ich im grunde auch nicht. aber war eine weitere theorie. der typ war dreimal geladen/verhört (das hat ja schon einen grund). irgendwas war nicht stimmig, aber auch nicht ausreichend für mehr. man hat ihm vielleicht gesagt: ok herr, xyz. sie sind nicht verdächtig, wir könen sie zu nix zwingen. aber es würde sie final entlasten, wenn wir uns das auto, was blöderweise das gleiche fabrikat ist, wie von zeugen benannt, mal anschauen um sie dann nicht mehr behelligen zu müssen. und der typ dachte dann vielleicht: die doofen, wenn sie mich jetzt noch nicht überführt haben, dann bin ich fein raus. fahr ich nochmal in die waschanlage und kauf ne flasche polsterschaum und die lassen mich zufrieden.

petrocek schrieb:Wenn man sich den Verlauf der Ermittlungen anschaut, könnte ich mir übrigens vorstellen, dass die Polizei auch noch keine Erkenntnisse zum Tatmotiv hat.

Das erscheint mir auch so. Aber sie sind ja auch erst gestern Abend in seine Wohnung. Da wird sich sicherlich nochwas ergeben.

@Partenon
zu deinem Post von heute um 00:17:
zu 1) Den Beitrag von @Dorfkind und den Hildener Schlägern fand ich auch sehr interessant. Der jetztige Tatverdächtige kommt mir aber verdächtiger vor, weil er D kannte und ein Golf und ein Mann am Tatort gesehen wurden. Im Moment wirkt alles so, als ob er der Täter ist. Manchmal ändert sich so ein Eindruck aber wider aller Erwartung.
zu 2) Aufmerksam beobachtet, dass nirgends wirklich von einem Mann geschrieben wurde.
zu 3) polizeiliche Ermittlungstaktik zu bewerten von außen ist gaaaanz schwer. Da spielen rechtliche Aspekte eine grosse Rolle, solange einer "nur" Zeuge ist, darf er z.B. die Aussage nicht verweigern. Das ist ein Vorteil für die Polizei. Was das Auto angeht. Einfach beschlagnahmen und untersuchen dürfen sie es wohl gar nicht.
zu 4) Charakter des TV und Verhalten nach der Tat. Sehr interessante Frage. Ich denke er ist äußerlich ruhig, ein Blöffer und Blender, selbstgefällig, überschätzt sich aber in seinen Fake-Skills. Daher das freiwillige Angebot, seinen Wagen untersuchen zu lassen und bewusst/scheinbar zu kooperieren. Auch dass es unter der Blender-Maske starke Misserfolgsgefühle an ihm nagen, also dass er nicht so den beruflichen und sozialen/zwischenmenschlichen Erfolg hat, den er für sich beansprucht und dass er das mit Betrügereien zu kompensieren versucht (Vorstrafe), aber dadurch nur unter die Räder kommt. Darin seh ich auch das Motiv. Er kannte D gut und länger, aber sah, wie der ihm erfolgsmässig davonzog (Frau, Job, Haus, Auto) und er zurückblieb. D war sozusagen der, der er gerne sein wollte.
Vermutlich kannten sie sich länger und waren am Anfang "gleichwertig". Im grösseren Erfolg von D sah er sozusagen einen "Betrug", Bruch der Freundschaft von D an ihm. Den musste er ahnden.

Dass er nicht geflohen ist und den Wagen auch erst spät "manipulierte" lese ich so, dass er sich selbst vorspielen will, alles sei normal, und dass er es nicht wirklich war. Auch dahingehend, dass die Tat wohl eher eskaliert ist, als dass es eine kühl geplante Sache war - oder so ein Zwischending, er hat schon oft dran gedacht und nun gab es den Zündfunken. Bei einem geplanten Mord könnte man schon eine gezieltere Entsorgung des Wagens oder gleich eine ganz andere Ausführung ohne den eigenen Wagen annehmen und auch gänzlich im Verborgenen. Aus dem Nicht-Abhauen und Unterbleiben anderer effektiver Vertuschungsmassnahmen könnte man auch eine gewisse Mischung aus Grössenwahn und Dümmlichkeit ableiten ("Der kriegen mich eh nicht"). Soweit mein 1-Uhr-Spekulatius.

@Masterblunt:
Ob jetzt freiwillig oder noch freiwillig. Fakt bleibt doch, dass die Polizei den Wagen erst nach Vorankündigung in die Finger bekommen hat.

@Partenon

Warum etwas mit Gewalt erreichen wollen, wenn man auch normal handeln kann und dabei auch noch testen kann, wie eine Person reagiert, wenn sie gebeten wird, etwas freiwillig zu machen.
Selbst dabei kann sich jemand auffällig verhalten.

Warum ein Durchsuchungsbefehl, wenn die Kripo um die Fähigkeiten der SpuSi weiß und was man alles an Manipulationen heutzutage feststellen kann? Vielleicht waren sogar die Manipulationsversuche erwartet worden? Da kann man sich doch ( noch ) entspannt zurücklehnen und schauen, wie die Person reagiert, wenn sie das Auto freiwillig bringen soll.

@Partenon
Eine gewisse Reaktion scheint das ja hervorgerufen zu haben.....wenn es so ist.
Denke das war Ziel der Polizeitaktik..

@Vogelstrauss

Da stimme ich mit Dir überein.

@z3001x

Super Spekulatius finde ich.
Aber hier steht eindeutig: Gegen den Mann besteht...

http://www.klartext-ne.de/2014/01/09/kaarst-toetungsdelikt-in-buettgen-verdaechtiger-ermittelt/

@sunrise:
Ja, so muss es sein. Denn als "dumm" hat sich die Polizei ja nun wirklich nicht präsentiert. Trotzdem stelle ich mir vor, dass vor der Reinigung vielleicht noch ein möglicher Beweis im Fahrzeug war, der nun weg ist. Bis auf das Blut, bekommt man ja fast alles weg.

Aus der Wohnung werden sie wohl potenzielle Tatwaffen und alle Kleidungsstücke incl. Schuhen mitgenommen haben. Dass er nun auch die Schuhe weggeschmissen hat, für so schlau halte ich den TV unter den bisherigen Erkenntnissen nicht. Und ich meine, in der Vergangenheit gelesen zu haben, dass man an Reifen / Schuhen auch nach gründlichen Reinigungsaktionen immer noch etwas vom Erdreich des Tatorts feststellen kann.

@z3001x
Sehr gute Überlegungen um die Zeit, hat ja schon Profiler-Charakter, erscheint mir sehr plausibel!

@Partenon
Eine Durchsuchung ist ein schwerer Eingriff in die Privatsphäre. Die bekommst du nur genehmigt, wenn wirklich schwerwiegende Verdachtsmomente vorliegen. Alleine, dass jemand den gleichen Autotyp fährt, wie ein Auto das am Tatort gesehen wurde, reicht da noch nicht aus. Schon gar nicht, wenn es so ein weitverbreitetes Fahrzeug, wie ein silberner Golf ist.

Mir geht noch durch den Kopf, wie der Typ wohl wohnt (Wohnung/Haus, Stadt/Land) und wie sie ihn überwachen. Würde mich auch nicht wundern, wenn der Typ morgen leblos in seiner Wohnung gefunden wird.

Wo er wohnt, wird auch eine interessante Sache....

@Partenon

Es war auch von Gegenständen die Rede, die Tatwerkzeug gewesen sein könnten, daher werden sie jetzt kriminaltechnisch auf Spuren untersucht. Blut bekommt er nicht weg, egal wie oft er reinigt oder desinfiziert.

Trotz seiner dreisten Art scheint er entweder nicht schlau genug zu sein, oder er steht selbst noch unter Schock und kann nicht klar denken. Vielleicht auch einfach nur naiv und weiß nicht, was für technische Möglichkeiten es gibt und wie erfahren die Kripo tatsächlich ist. Vor allem, wenn sie sich öffentlich als " Verlierer" darstellen, die im Dunklen tappen.

Er muss da gesessen haben und sich über die Dummen da draußen kaputt gelacht haben, wenn das Bild von ihm stimmt.

@sunrise:
In Summe kann man sagen - unterstellt sie haben Beweise gesichert, die zur Überführung führen - dass der TV sich dann am Ende selbst entlarvt hätte. Mit kurzfristiger Vernichtung des Wagens und dem Verschwinden lassen aller Kleidung vom Tattag sowie der Tatwaffe, hätte man ihm wohl nie was gekonnt. Selbst wenn der verschwundene Golf ihn wohl noch verdächtiger gemacht hätte, wäre das ja weiß Gott kein Beweis gewesen. Oder glaubt ihr nicht, er wäre mit etwas mehr Cleverness und der genannten Verhaltensweise wahrscheinlich davon gekommen.

Ich frage mich gerade, wie lange solche KTU-Untersuchungen wohl dauern werden. Die Gegenstände wurden ja letzte Nacht gesichert. Heute wurde also komplett untersucht. Offenbar war aber noch nichts Brauchbares dabei. Ich denke schon, dass da mehr oder weniger rund um die Uhr untersucht wird, da sie den Typen ja schnellstens in U-Haft sehen wollen....

Partenon schrieb:Wobei mir nicht in den Kopf will, dass der TV evtl. Kleidung vom Tattag und Tatwaffe zuhause aufbewahrt haben soll. So doof kann man doch gar nicht sein, oder?

Das Tatwerkzeug wird der Täter schon längst zerlegt und weggeschmissen haben. Eine geringe Chance gibt's bei den Kleidungsstücken, wenngleich die auch bestimmt sofort in die Waschmaschine gestopft worden sind.
Wenn es der Tat-Golf war, wird die Polizei Blutspuren dort finden. Selbst bei gründlicher Reinigung wird irgendeine Ecke übersehen.
Man kann also zuversichtlich sein.

@sunrise73
da stimme ich dir zu. er scheint echt komplett drauf reingefallen zu sein, dass man ihm so gar nicht auf die schliche gekommen ist angeblich, dass man ihn dazu bewegen konnte das fahrzeug freiwillig abzugeben. dabei lag wahrscheinlich alles glasklar auf der hand. man musste nur die schlinge tag für tag etwas weiter zuziehen.

dennoch, ein halbwegs normal reagierender mensch, der im affekt gehandelt hat, der würde sich vielleicht eher aus dem staub machen oder sich stellen. oder wie hier schon angedeutet, sich selbst richten.

wer aber fröhlich zu befragungen geht und das auto manipuliert um es der polizei auf den hof zu stellen, der hat was von absoluter naivität oder größenwahn.

E.A. Poe: Hoffnung wären noch die Schuhe...... ob er die unbedingt weggeschmissen hat. Vielleicht finden sich daran Erdreste vom Tatort.