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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

1.242 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Ungelöst, Gelsenkirchen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

22.10.2014 um 21:15
Essen. Dem Mann, der seine Stieftochter, Madeleine W., umgebracht und in seinem Kleingarten einbetoniert haben soll, bescheinigt die psychiatrische Gutachterin vor dem Landgericht Essen „psychopathische Züge“. Er manipuliere und kontrolliere sein Umfeld, denke immer nur an eigene Interessen.

Nahlah Saimeh, psychiatrische Gutachterin, ließ es an Eindeutigkeit nicht mangeln, als sie im Madeleine-Prozess den Angeklagten Günther O. (47) charakterisierte. Einen „Psychopathen“ nannte sie ihn, „gefühlsarm, despotisch und manipulativ“.

Nach einer längeren Pause geht der Mordprozess vor dem Essener Schwurgericht jetzt in die letzte Phase der Beweisaufnahme. Die Anklage wirft dem Essener Günther O. vor, im Februar seine in Gelsenkirchen lebende Stieftochter Madeleine W. (23) in seinem Schrebergarten umgebracht und dort unter Beton und Erde begraben zu haben. Er soll Madeleine, mit der er 2011 eine gemeinsame Tochter bekam, seit ihrem 14. Lebensjahr sexuell missbraucht haben. Sie hatte sich seit Sommer 2012 vor ihrem Stiefvater versteckt. Mitangeklagt wegen Beihilfe ist Daniel O. (22), der seinem Vater bei der Tat geholfen haben soll und Madeleine aus ihrem Versteck lockte.


Am vierten Prozesstag zum Mord an der 23-jährigen Madeleine W. wurde das Leben der jungen Mutter in den letzten Monaten vor ihrem Tod beleuchtet. Sie flüchtete vor ihrem Stiefvater, der sie sexuell missbrauchte. Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes sagte aus, die Mutter haben vom Missbrauch gewusst.

Unreifer Mensch
Den Sohn stuft die psychologische Gutachterin Sabine Nowarra als unreifen Menschen ein, der von seinem Vater dominiert und manipuliert wurde. Günther O. habe die ganze Familie kontrolliert, sagt sie, alle Familienmitglieder mussten bei ihm ihr Geld abliefern, wenn sie mal etwas hatten. Daniel O. habe unter dem dominanten Vater keine Autonomie entwickeln können, keinen eigenen Freundeskreis gehabt. Gefühlskälte und eine antisoziale Persönlichkeitsfehlentwicklung bescheinigte sie dem nach ihrer Sicht „unterdurchschnittlich intelligenten“ Angeklagten.

Daniel O. hatte immerhin mit seiner Gutachterin gesprochen. Günther O. verweigerte dagegen eine Untersuchung durch die Psychiaterin Nahlah Saimeh. Sie könne deshalb nur ein eingeschränktes Gutachten erstatten, betonte sie. Aber das, was sie aus den Akten und der Hauptverhandlung weiß, reicht ihr für eine klare Aussage aus.


Ein Meister der Manipulation
Günther O. gehe es immer nur um seine eigenen Interessen. Er kontrolliere sich und andere sehr stark, sei ein Meister der Manipulation. „Gefühlsarm“ nennt sie ihn, betont seine antisoziale Persönlichkeitsstörung. Dass er angeblich große Gefühle für seine dreijährige Tochter, die ja auch sein Enkelkind ist, hege, will die Gutachterin nicht überbewerten: „Immerhin hat er seiner leiblichen Tochter die Mutter für immer entrissen.“

Ein Punkt, den auch Madeleines früherer Freund am Vormittag als Zeuge anspricht: „Ihr ist die Mutter genommen worden.“ Er hatte damals die Kleine vom Kindergarten abgeholt, weil Madeleine nicht zu erreichen war. Abends meldete er sie dann bei der Polizei als vermisst. Als sie sich zuvor vor ihrem Stiefvater in Gelsenkirchen verbarg, hatte sie weiterhin Angst: „Immer, wenn sie das Essener Ortsschild sah, bekam sie Panik.“

Stefan Wette

http://www.derwesten.de/staedte/essen/mord-an-madeleine-w-angeklagter-stiefvater-ist-ein-psychopath-id9960861.html (Archiv-Version vom 25.10.2014)

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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

22.10.2014 um 21:56
So in der Art haben wir es uns ja auch schon gedacht, der Vater gestört und der Sohn hörig. Soll das Gutachten bedeuten, dass der Vater letztendlich eher in einer Psychiatrie untergebracht wird? Oder reicht das dafür nicht aus?


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

22.10.2014 um 23:02
Hoffentlich wird er für immer weggesperrt...was die junge Frau mitmachen musste ist unglaublich.
Die Mutter wird sicher auch noch wegen Falschaussage belangt werden, sie hatte vor Gericht ausgesagt, sie hätte überhaupt nichts vom Missbrauch gewusst.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

23.10.2014 um 16:36
Ich bin der Auffassung, dass Vater, Mutter u. Sohn schuldig am Mord von Madeleine sind. Alle drei sollten hart bestraft werden, wobei der Vater für den Rest seines Lebens in Haft sollte.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

23.10.2014 um 20:38
Was muß das für eine Familie gewesen sein :(
Ich finde es einfach nur widerlich, bin aber sehr froh, daß das psychologische Gutachten scheinbar so deutlich ausgefallen ist.
Wie verloren muß sich Madeleine in dieser Familie gefühlt haben? Mir kommt es manchmal vor, als sei sie die einzige dort gewesen, die intuitiv gespürt hat, daß da irgendetwas unnormal verläuft und ausbrechen wollte.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

23.10.2014 um 21:16
@Dino100
Stimme dir voll zu.Ich halte die Mutter für sowas von asozial und widerlich! Diese Gleichgültigkeit gegenüber ihrer Tochter muss hart bestraft werden.Gott sei Dank ist das kleine Mädchen nicht bei dieser Person geblieben.Der Mann soll für immer weggesperrt werden.Der Sohn ist ja laut Gutachten nicht grad der hellste und kann nichts dafür,solche Eltern zu haben.Er kann einem nur leid tun,sollte aber auch eine Strafe bekommen,aber etwas milder.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

23.10.2014 um 21:43
@minu16
Ich kann das auch nicht verstehen und ich muß ehrlich zugeben, daß ich den Teil, den die Mutter betroffen hat, aus meinem Post gelöscht habe, weil ich die passenden Worte nicht gefunden habe bzw. Angst hatte, zu bösartig zu schreiben.
Aber da ist ein Punkt erreicht, der meine Toleranzgrenze, die ich für psychische Probleme habe, überschritten ist, obwohl ich aus eigener Erfahrung innerhalb der Familie weiß, wie schlimm so etwas (in meinem Fall schwere Depression und für mich als direkte Angehörige) für denjenigen selbst und auch für die Familienmitglieder sein kann - aber eine solche Lethargie geht für mich schon darüber hinaus.
Ich kann das nicht begreifen :(
Und es macht mich traurig und wütend zugleich, weil ich weiß, daß Madeleine eine Schieflage unserer Gesellschaft aufzeigt, die immer da war und gegen die man vermutlich nie ankommen wird.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

23.10.2014 um 22:11
@Arwen1976
Ich denke,die Mutter ist nicht krank sondern saudumm wie Stroh.
Ich kann mich noch an den Eintrag auf FB erinnern nach dem Verschwinden der Tochter.....
Ich habe dafür keine Worte und mich regt das dermaßen auf,sorry


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

25.10.2014 um 10:22
Für mich trägt die "Mutter" eindeutig eine große schuld, egal wie hoch (oder in diesem Fall niedrig) der IQ ist, madeleine war ihr Kind und sie hat es nicht geschafft es zu schützen vor den widerlichen, perversen Angriffen des Angeklagten. Dass es ihr jetzt offenbar schlecht geht ist verständlich, sie merkt wohl langsam wie unendlich die Qualen für ihre eigene Tochter waren. Sie hat sich schuldig gemacht und mit diesem Verhalten nicht nur madeleines Leben ausgelöscht sondern der Enkelin auch noch ein heiles Leben genommen. Hoffentlich wird auch sie bestraft und das nicht zu knapp.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

25.10.2014 um 10:53
Diese Frau hat ihr Leben lang weggeschaut und das Leid ihrer Tochter auch nicht wahrgenommen. Ich habe kein Mitleid mit dieser Frau, es ist nur gerecht, wenn sie nun leidet. Sie hätte alles verhindern können, und das ist nun mal jetzt die Strafe dafür, dass sie es nicht getan hat, als sie es noch konnte und als Mutter auch hätte tun MÜSSEN. Das kleine Mädchen wird hoffentlich nun in anständigen Verhältnissen aufwachsen und einen Horizont entwickeln können, der ihm in dieser Familie nie möglich gewesen wäre. Sie wird sich dieser Familie sicher nicht mehr zugehörig fühlen, wenn sie groß ist.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

25.10.2014 um 11:10
Ich hoffe vor allem, daß das kleine Mädchen für lange Zeit nicht wird erfahren müssen, unter welchen Umständen seine Mutter gelebt hat und wie sie sterben musste.
Wenn irgendwann mal die Zeit gekommen ist und für das Mädchen wichtig wird, dann ja, aber so lange wünsche ich dem Kind, daß es unbelastet groß werden kann und hoffentlich viel Glück mit der Pflegefamilie hat. Und hoffentlich weit weg von Gelsenkirchen.
Das Mädchen ist neben Madeleine nämlich das eigentliche Opfer dieser Sache, nicht die Mutter, nicht der Vater und auch nicht der Sohn. Denn daß es diesen Blick nach außen, in eine andere Welt, gab und geben konnte, hat Madeleine bewiesen, auch, wenn sie daran letztendlich scheitern musste.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

25.10.2014 um 12:00
Also der Text scheint von jemandem aus der Familie zu sein.
Aber im Knast gibt es kein Handy.also muß es wer von draußen sein.
Ich finde es auch vollkommen in Ordnung die Tochter zu schützen, aber wenn jemand
Sowas mitbekommt und nicht hilft oder zur Polizei geht gehört die Person eigentlich genauso angeklagt.
Das einzige wo ich zustimme ist das die Tochter das hier niemals liest und am besten nie erfährt aus was für einem Sumpf sie kommt und es besser hat.
Meiner Meinung nach kann die Person schreiben was sie will, alleine durch die Ausdrucksweise hat sie sich disqualifiziert und als Mitglied der Familie geoutet.
Das die Mutter wusste was sache ist, ist für mich eigentlich klar.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

25.10.2014 um 12:14
Es ist doch nun wirklich völlig egal, wie viele Fehler sich in dem Text befinden. Auch spielt es keine Rolle, ob es jemand aus dem Umfeld der Familie war oder nicht. Ich glaube nicht. Das ändert nichts an der Kernaussage: wir wissen nicht, warum die Mutter sich so verhalten, wie sie sich verhalten hat (wobei wir auch nicht wissen, wie sie sich verhalten hat, sondern lediglich in der Lage sind, Mutmaßungen anzustellen). Wir wissen nicht, wie es ihr heute geht. Wir kennen die Geschichte nicht, kennen nur die Einschätzungen Dritter und ein paar Sprüche bei Facebook. Wir sollten zurückhaltend und vorsichtig sein mit irgendwelchen Urteilen. Diese Bitte um Vorsicht ist die hauptsächliche Aussage des Textes, und dieser Aussage kann mich durchaus anschließen.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

03.11.2014 um 20:36
MORDPROZESS
Mord an Madeleine W. - Angeklagter soll einen Zeugen bedroht haben
03.11.2014 | 16:30 Uhr

Essen. Mit einer imaginären Pistole soll Günther O., Angeklagter im Prozess um den Mord an Madeleine W., am Montag einen Zeugen bedroht haben. Der 25-jährige Zeuge hatte sich am Ende des Prozesstages vor dem Essener Schwurgericht empört gemeldet. Das Prozessende ist mittlerweile in Sicht.

Das Urteil im Mordfall Madeleine W. (23) rückt näher. Aber vorher setzte sich noch einmal ihr Stiefvater Günther O. (48) aus Essen ins Rampenlicht. Mit einer imaginären Pistole bedrohte er am Montag offenbar einen Zeugen.

Der 25-Jährige, der den des Mordes angeklagten Günther O. noch aus dem sächsischen Kamenz kennt, hatte sich am Ende des Prozesstages vor dem Essener Schwurgericht empört gemeldet. Nach seiner Aussage am Morgen hätte Günther O. mit den Fingern eine Pistole geformt, an den Kopf gehalten und abgedrückt. „Du bist der nächste Tote, sollte das heißen“, glaubt der Zeuge.

Günther O. muss sich seit dem 13. August vor dem Schwurgericht verantworten, weil er seine Stieftochter Madeleine W. über Jahre sexuell missbraucht und ermordet haben soll. Nachdem sie von ihm 2011 ein Kind bekam, war sie aus seinem Haushalt geflüchtet und hatte zuletzt in Gelsenkirchen gelebt. Mit Hilfe seines Sohnes Daniel spürte er sie auf. Laut Anklage brachte er sie am 11. Februar um und verscharrte sie unter Beton und Erde in seinem Dellwiger Kleingarten.

Mord und Freiheitsberaubung
Die Anklage wirft dem Borbecker Mord und Freiheitsberaubung mit Todesfolge vor. Daniel O.(22) muss sich wegen Beihilfe zum Mord und Freiheitsberaubung verantworten.

Der 25-Jährige Essener, der sich am Montag von Günther O. bedroht fühlte, kennt diesen seit seinem sechsten Lebensjahr. Damals hätte er Steine gegen das Auto von Günther O. geworfen. Daraus erwuchs eine Freundschaft. Als Madeleine sich ab Sommer 2012 mit ihrer damals ein Jahr alten Tochter vor ihrem Stiefvater versteckte, half der 25-Jährige bei der Suche. Gemeinsam mit ihm fuhr er nach Köln. Er wolle Madeleine in den Kofferraum stecken, wenn er sie finde, und mit der kleinen Tochter nach Sachsen fliehen.

Günther O. soll zu ihm auch gesagt haben, dass er Madeleine finden werde: „Irgendwann wird sie unter der Erde liegen, und ich werde auf der Erde herumtrampeln.“

Das Prozessende ist mittlerweile in Sicht. Richter Andreas Labentz erwartet für den 11. November die Plädoyers der Prozessbeteiligten. Das Urteil könnte am 18. November verkündet werden.


https://www.derwesten.de/staedte/essen/mord-an-madeleine-w-angeklagter-soll-einen-zeugen-bedroht-haben-id9997964.html (Archiv-Version vom 07.11.2014)


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

03.11.2014 um 20:51
Ich denke mal,der Zeuge braucht keine Angst vor dieser Kreatur zu haben.Der wird Lebenslänglich einfahren evtl.sogar mit Schwere der Schuld.Bin gespannt auf den 18.November und drücke die Daumen,das er bekommt,was er sich für diese miese Tat verdient hat.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

04.11.2014 um 20:18
Unfassbar - sogar während der Verhandlung bedroht der widerliche Typ Zeugen.
Das Urteil wird jedenfalls nicht imaginär ausfallen u. hoffentlich den Verbrechen aller Beteiligten gerecht werden...


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

04.11.2014 um 20:50
Kaum zu glauben, dass so ein Typ nicht bereits vorher Menschen aufs extremste misshandelt hat. Er ist widerlich. Ich hoffe, dass er wirklich nicht mehr raus kommt.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

17.11.2014 um 22:13
Ob morgen das Urteil gesprochen wird?
Nachfolgender Bericht wurde hier noch nicht eingestellt...
Stiefvater der ermordeten Madeleine W. soll in Sicherungsverwahrung

Essen.

Für den Essener Günther O. (48), Stiefvater der ermordeten Gelsenkirchenerin Madeleine W. (23), wird es eng. Staatsanwältin Birgit Jürgens beantragte am Freitag vor dem Essener Schwurgericht ein neues psychiatrisches Gutachten, um gegen ihn die Sicherungsverwahrung durchzusetzen.


Als die Leiche von Madeleine W. am 18. Februar unter Erde und Beton verscharrt im Schrebergarten ihres Stiefvaters in Essen-Dellwig gefunden wurde, offenbarte die Polizei nach und nach, welche Qualen die junge Frau zu Lebzeiten durchlitten hatte: Vom Stiefvater sexuell missbraucht seit ihrem 14. Lebensjahr und streng kontrolliert im elterlichen Haushalt, brachte sie schließlich im September 2011 in Borbeck ihre Tochter zur Welt – gezeugt vom Stiefvater. Ein Jahr später setzte sie sich ab, verbarg sich mit Hilfe des Jugendamtes in Frauenhäusern. Als sie eine eigene Wohnung in Gelsenkirchen bezog, spürte ihr Halbbruder, der jetzt mitangeklagte Daniel O. (22), sie auf, lockte sie zu einem Treffen am Gelsenkirchener Hauptbahnhof, zu dem am 11. Februar ohne ihr Wissen plötzlich der Stiefvater auftauchte. Kurz darauf war sie tot.

Gutachterin bezeichnete Günther O. als „Psychopathen“Den sexuellen Missbrauch seiner Stieftochter hat Günther O. vor Gericht gestanden. Ihren Tod stellt er dagegen als Unfall dar. Nach einem verunglückten Flaschenwurf hätte er sie für tot gehalten und die tatsächlich nur bewusstlose Madeleine lebendig begraben. Ein Ablauf, den Gerichtsmedizinerin Iliana Tzimas allerdings widerlegte. Madeleine sei außerhalb der Grube erstickt worden, stellte sie fest.

Staatsanwältin Jürgens ist offenbar sicher, dass das Schwurgericht Günther O. wegen Mordes und sexuellen Missbrauchs verurteilen wird. Das reicht ihr aber nicht aus. Doch für die sich an eine lebenslange Haft anschließende Sicherungsverwahrung, an die sie denkt, braucht sie eine neue Stellungnahme der psychiatrischen Gutachterin Nahlah Saimeh, die bereits zur Schuldfähigkeit gehört wurde und Günther O. als „Psychopathen“ bezeichnet hatte.

Wolfgang Weber, Verteidiger von Günther O., sprach von einer „einschneidenden Änderung“ durch diesen Antrag. Er überlege, die Aussetzung der Verhandlung zu beantragen, um auf diese Entwicklung reagieren zu können. Dann wäre der Prozess geplatzt, müsste neu aufgerollt werden. Das Gericht will das auf jeden Fall verhindern.

Nachbar: Günther O. sei "hochgradig rechts"Staatsanwältin Jürgens bot am Freitag auch einen Zeugen auf, der die langfristige Planung der Tat bestätigen sollte. Tatsächlich erinnerte sich der 49-Jährige, der in der Borbecker Stolbergstraße eine Zeitlang Nachbar der Familie O. war, an eine Äußerung des Angeklagten, als Madeleine auf der Flucht war. „Die wird schon sehen, was die davon hat“, soll Günther O. zu ihm gesagt haben, „davon wird dann was in der Zeitung stehen“. Für die Staatsanwältin lässt dies den Schluss zu, dass ein Mord schon lange geplant war.

Der Zeuge suchte seine Glaubwürdigkeit dadurch zu steigern, dass er betonte, wie schwer ihm der Gang zum Gericht gefallen sei: „Ich war ja selbst mein Leben lang straffällig und verzinke auch keinen, aber die Tat ist ja kein Kavaliersdelikt.“Günther O. habe er als nett und sympathisch in Erinnerung, sie hätten oft zusammen getrunken: „Voll die Kante gegeben.“ Der Angeklagte sei „hochgradig rechts“, erzählte er weiter. Trotzdem habe der sich mit ihm, dem gebürtigen Italiener, gut verstanden. Das liege wohl daran, dass „der Adolf und der Mussolini sich auch gut verstanden“, begründete er, doch Richter Andreas Labentz unterband weitere Ausführungen: „Sie schweifen ab.“

http://www.derwesten.de/staedte/essen/stiefvater-der-ermordeten-madeleine-w-soll-in-sicherungsverwahrung-id10013818.html (Archiv-Version vom 14.11.2014)



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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

17.11.2014 um 22:21
lebenslänglich wegen Mordes und anschließende Sicherheitsverwahrung: ein anderes Strafmaß kann und will ich mir nicht vorstellen für diese abscheuliche Tat.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

18.11.2014 um 08:29
Selten, dass einem ein Angeklagter so von Herzen unsympathisch ist in jeder erdenklichen Beziehung.


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