Der Mensch Jens Söring
02.12.2019 um 11:14Anzeige
Mr.Stielz schrieb:@MarpelinaÜbrigens danke für deine Antwort @Mr.Stielz, das finde ich schon bemerkenswert. Ausnahmeregelungen wären ja noch verständlich, wenn sie einigermaßen transparent kommuniziert und begründet werden würden. Aber so riecht das alles irgendwie eigenartig.
Rechtlich scheint die Sache relativ klar zu sein: die Amis entlassen Söring auf Bewährung und schieben ihn ab, Deutschland ist zur Aufnahme verpflichtet. Dabei besteht wohl keinerlei Möglichkeit, Söring weiter in Haft zu halten, zu begutachten oder eine Therapie zu verlangen, denn Söring kommt als bereits entlassener, freier Mann.
Anders hätte es ausgesehen, wäre Söring zur Verbüßung seiner Reststrafe abgeschoben worden. Dann wäre er zunächst in Deutschland inhaftiert und in der Folge wie ein in Deutschland verurteilter Mörder behandelt worden, inklusive Angeboten zur Resozialisierung und einer Gefährdungsbeurteilung vor seiner Entlassung. Die Möglichkeit hätte es also gegeben, sie war in der Vergangenheit angedacht, aber man hat sich anders entschieden. Das Warum wird wohl das Geheimnis der Diplomatie bleiben.
Tussinelda schrieb:natürlich nicht, er wird ja abgeschoben, ausgewiesen. Da sind eben die ganz normalen gesetzlichen Abläufe zu beachten.Schon klar, er wird "vorbereitet" und begleitet, da habe ich mich mit "einfach so" etwas salopp ausgedrückt. Gemeint war ja mehr die Zeit danach.
Mir scheint Herr Beyer ist entweder schlecht bzw. einseitig informiert und/oder parteiisch. So oder so skandalös. In den USA wird das aber niemanden interessieren, ich vermute man bekommt das dort gar nicht mal mit.Naja klar, die machen 3 Kreuze und lassen die Knorken knallen, dass sie diese teure Nervensäge endlich los sind.
EH oder JS - im Grunde ist keine der beiden Fraktionen zu verstehen.Das sehe ich zwar ganz anders aber diese "Urschleim-Diskussion" lass ich mal kurz raus, denn:
EH war am Mord zumindest als Anstifterin nicht unerheblich beteiligt; ihre gezeigte Reue kann man ihr abnehmen, es kann aber auch Taktik gewesen sein um irgendwann 'raus zu kommen.
JS hat ihr bei der Flucht geholfen und sie danach begleitet; er will sie mit seinem späteren Geständnis angeblich nur geschützt haben. Selbst wenn man ihm das abnimmt hat er sich damit auch gehörig schuldig gemacht.
Wie kann man da parteiisch sein? Im Grunde sind doch beide keine "Opfer"!Tja, gute Frage. Vielleicht um von unbequemen Fragen abzulenken?
Marpelina schrieb:Tja, gute Frage. Vielleicht um von unbequemen Fragen abzulenken?Du meinst von der Frage warum man so einen überhaupt zurück nimmt? Ohne das zuletzt unaufhörliche Nölen von deutscher Seite wäre JS doch nie frei gekommen, oder?
Cpt.Germanica schrieb:hne das zuletzt unaufhörliche Nölen von deutscher Seite wäre JS doch nie frei gekommen, oder?Ich vermute mal, das einzige was die beiden bis zur Verwesung im Bau gehalten hätte, wäre ein US-Pass gewesen.
SomertonMan schrieb:Ich vermute mal, das einzige was die beiden bis zur Verwesung im Bau gehalten hätte, wäre ein US-Pass gewesen.Ja sehe ich auch so, oder zumindest eine doppelte Staatsbürgerschaft. Das deutsche Nölen allein kanns nicht gewesen sein, das kann ich mir nicht vorstellen.
Cpt.Germanica schrieb:Du meinst von der Frage warum man so einen überhaupt zurück nimmt?Ja, halt so unter diesen dubiosen Umständen und nicht-Auflagen und dem, was durch die Presselandschaft suggeriert wird. Irgendwas ist da für mich faul und ich bin gespannt, wie sich das hier entwickelt, wenn er erstmal da ist.
Mr.Stielz schrieb:Die Möglichkeit hätte es also gegeben, sie war in der Vergangenheit angedacht, aber man hat sich anders entschieden. Das Warum wird wohl das Geheimnis der Diplomatie bleiben.Du meinst im Jahr 2010, ja?
Mr.Stielz schrieb:Die Möglichkeit hätte es also gegeben, sie war in der Vergangenheit angedacht, aber man hat sich anders entschieden. Das Warum wird wohl das Geheimnis der Diplomatie bleiben.Vielleicht gar nicht so geheimnisvoll... die finanzielle Entlastung als Teil der Entscheidung hat viele Aspekte:
Die Chancen auf eine Haftentschädigung für den wegen Doppelmordes verurteilten Deutschen Jens Söring stehen nach Ansicht eines US-Anwalts nicht sehr gut. Ohne eine Rehabilitierung könne der heute 53-Jährige die US-Justiz nicht in einem Zivilverfahren auf Entschädigung verklagen, sagte der pensionierte Rechtsanwalt Stephen Northup der „Bild“-Zeitung. „Eine solche Klage ist nur möglich, wenn es eine vollständige Begnadigung gibt“, zitierte das Blatt am Wochenende den Anwalt.
sooma schrieb:Vielleicht gar nicht so geheimnisvoll... die finanzielle Entlastung als Teil der Entscheidung hat viele Aspekte:ja, stimmt, vielleicht läuft es ja darauf hinaus, dass er nun mit aller Unterstützung nachträglich die Haftentschädigungs-Kohle kassieren will. Und deshalb die "weisse Weste", die ihm von seinen Fans angezogen wird..
Carole60 schrieb:Ich finde schon, dass der Staat ihn in der Anfangszeit unterstützen sollte, damit er resozialisiert werden kann. Er kennt unser modernes Leben ja nicht, ist über 30 Jahre zurück. Wie soll er sich da alleine zurechtfinden? Wenn er gut resozialisiert stellt er mMn auch weniger eine Gefahr für die Öffentlichkeit dar. Wenn er in ein Loch fällt kommt eher wieder Hass auf die Gesellschaft auf.Nur wie soll er denn irgendwie sozialisiert werden, wenn er noch nichtmal zu der grausamen Tat steht, die er begangen hat?
Tussinelda schrieb:Er wird doch sowieso unterstützt, meine Güte. Er bekommt genauso Hartz 4 oder was auch immer, er wird krankenversichert sein, eine Wohnung bezahlt bekommen etc . ich verstehe das Problem nicht, Zwangstherapiert wird er garantiert nicht.Eben. Und seine ganzen einflussreichen Unterstützer und Fans... -> hier lugt schon wieder das "Mitleid" mit dem armen Bub durch, da waren wir doch schon.
sooma schrieb:Ich fände es übrigens ganz im Sinne von Herrn Söring, wenn er hier nicht in einem finanziellen, mentalen und emotionalen "Loch" landet. Damit er Strukturen beibehalten kann, die ihn über 30 Jahre lang getragen haben, damit er im Zweifelsfall vor (strafrechtlich relevanten) Anfeindungen geschützt ist, damit er eine Resozialisierung erfährt, wenn er sie denn möchte. Das auch im Sinne der Gesellschaft natürlich - wäre ja schlimm, wenn uns das alles in solchen (zum Glück eher raren) Fällen ganz und gar egal wäre.Da wird sich bestimmt gekümmert. Eine Art Bewährungshilfe. Ich gehe zudem davon aus, dass er womöglich eine andere Identität erhält. Und/oder ins Ausland geht. Außer USA natürlich (Kanada würde ich mir an seiner Stelle auch verkneifen).
Marpelina schrieb:ja, stimmt, vielleicht läuft es ja darauf hinaus, dass er nun mit aller Unterstützung nachträglich die Haftentschädigungs-Kohle kassieren will. Und deshalb die "weisse Weste", die ihm von seinen Fans angezogen wird..Die Fans sehen davon aber keinen Cent. Die haben aus reinem "Idealismus" gehandelt.