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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

932 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, Junge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 19:45
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Meines Erachtens funktioniert das überhaupt nicht, dass ein 13jähriger ohne Begleitung eine Anzeige machen kann. Es braucht dazu zwingend die Unterschrift der Eltern auf dem Strafantrag bei Minderjährigen.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Also kann man davon ausgehen, dass Stefan lediglich versucht haben muss diesen Mann anzuzeigen oder aber er hat die Unterschrift seiner Eltern gefälscht oder den erhaltenen Strafantrag nie zu Unterschrift der Mutter gegeben. Wie auch immer dies stattfand ,ist leider nicht eindeutig verifizierbar.
Frage mich allerdings, warum Stefan den Strafantrag dann nicht seiner Mutter zur Unterschrift vorgelegt haben sollte?

Immerhin hat er ja wohl schonmal "den Mut aufgebracht", sich alleine (!) an die Polizei zu wenden, was ich bei einem 13-jährigen Teenie schon recht bemerkenswert finde, gerade, wenn es um ein derart "sensibles Thema" wie sexuellen Missbrauch geht.

Das passt m E nicht so ganz zu der Annahme, dass Stefan wahrscheinlich eher naiv und leichtgläubig auf einen Pädophilen "hereingefallen" wäre - er hatte bereits negative Erfahrungen in dieser Richtung gemacht, wandte sich dann hilfesuchend an die Polizei.
Da wäre er doch höchstwahrscheinlich ziemlich misstrauisch gegenüber Männern gewesen, um nicht erneut Opfer sexueller Übergriffe zu werden?!
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Mit irgendeinen Grund oder Versprechen Stefan in eine Falle gelockt und sein Vertrauen ausgenutzt.
Daher finde ich diese Variante eher fraglich, würde es nicht ausschließen, dass Stefan gegen seinen Willen in die Gewalt des Täters gebracht worden sein könnte.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ich kann mir sehr gut auch vorstellen, wie gesagt, dass es sich um einen Heranwachsenden gehandelt haben könnte. Warum nicht ein zweiter Jürgen Bartsch? Der hat damals seinen ersten Kindermord mit 15 begangen. So abwegig finde ich das nicht.
Solch ein Szenario könnte ich mir dann wiederum eher vorstellen.
Bei einem Heranwachsenden hätte er vermutlich weniger mit Missbrauchsabsichten gerechnet.
Er hatte ja auch Alkohol im Blut - vll hat ein etwas älterer Jugendlicher ihm vorgeschlagen, mit zu ihm zu kommen, um gemeinsam ein paar Bier (oder irgendein anderes alkoholisches Getränk) zu trinken, ein bisschen zu zocken o ä.

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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 22:03
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Frage mich allerdings, warum Stefan den Strafantrag dann nicht seiner Mutter zur Unterschrift vorgelegt haben sollte?
Er hatte wohl viele Geheimnisse und sich nicht immer anvertraut, wenn man der Hauptkommissarin des LKA aus dem MDR Beitrag so glauben schenkt. Sie äußerte sich im Filmbeitrag dazu.

Auch gehen die Meinungen so ziemlich auseinander, was eine vorherige Kenntnis zwischen Opfer und Täter betrifft.

Hier heisst es:
Das Täterprofil der Polizei

Die Polizei vermutet, dass Stefan Lamprecht seinen Mörder nicht kannte, und dieser eher zufällig auf den Jungen gestoßen sein könnte. Die sadistische Tendenz der Tat lässt vermuten, dass der Täter die Phantasien bereits im Vorfeld durchgespielt haben könnte. Vielleicht hatte er sich auch jemandem mitgeteilt. Trotzdem könnte der Täter sozial integriert und unauffällig sein, sicher und selbstbewusst auftreten.
Quelle: https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/wer-toetete-stefan-lamprecht-13

Da gehe ich definitiv mit. Sehe ich genauso.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Das passt m E nicht so ganz zu der Annahme, dass Stefan wahrscheinlich eher naiv und leichtgläubig auf einen Pädophilen "hereingefallen" wäre - er hatte bereits negative Erfahrungen in dieser Richtung gemacht, wandte sich dann hilfesuchend an die Polizei.
Da wäre er doch höchstwahrscheinlich ziemlich misstrauisch gegenüber Männern gewesen, um nicht erneut Opfer sexueller Übergriffe zu werden?!
Ich weiß nicht, ob man das unbedingt so sehen muss. Wenn der Mann ihn um einen Gefallen bat, denkt man da glaube ich eher weniger gleich an das personifizierte Böse. Hauptsächlich entscheidet ja oft Symphatie oder Antipathie, um die richtige, oder in Stefans Fall die falsche fatale Entscheidung zu treffen, die dann den weiteren Verlauf traurigerweise entschied.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 22:25
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Wenn der Mann ihn um einen Gefallen bat, denkt man da glaube ich eher weniger gleich an das personifizierte Böse.
Nicht unbedingt an das personifizierte Böse, aber ein gewisses Grund-Misstrauen würde ich da schon erwarten.
Habe im Laufe meines Lebens Menschen kennengelernt, die Opfer von sexuellen Missbrauch geworden sind, diese Personen sind/waren größtenteils zunächst einmal sehr vorsichtig ggü Personen, die sie nicht kannten bzw. haben (zumindest erstmal) nur ein geringes "Nähe-Level" zugelassen.
Natürlich geht jeder Mensch mit derartigen Erlebnissen anders um, vertrauenssteigernd dürften derartige (Negativ-)Erfahrungen allerdings wohl kaum wirken.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

03.08.2023 um 21:58
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Nicht unbedingt an das personifizierte Böse, aber ein gewisses Grund-Misstrauen würde ich da schon erwarten.
Sollte man zunächst denken.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Natürlich geht jeder Mensch mit derartigen Erlebnissen anders um, vertrauenssteigernd dürften derartige (Negativ-)Erfahrungen allerdings wohl kaum wirken.
Vielleicht. Man weiß ja nicht einmal, wo und wie genau Stefan auf seinen späteren Mörder traf? Berlin ist Großstadt, stark frequentiert, da kümmert sich jeder nur um sich selbst und hat selten Augen für seine Mitmenschen, um irgendetwas zu beobachten, sei es nicht gerade eine Schlägerei oder sonst irgendetwas dergleichen was die Aufmerksamkeit von Passanten wecken könnte.

Wenn der Junge mit der Straßenbahn gefahren ist, kann es dort bereits zu einer Kontaktaufnahme gekommen sein und derjenige wirkte vertrauenswürdig. Ein Jugendlicher beispielsweise. Da denkt man nicht unbedingt an Menschen, die einen was Böses wollen. Stefan soll ja den Erzählungen nach sehr freundlich und hilfsbereit gewesen sein. Der Junge wurde ja nicht schreiend am hellichten Tag in einem Hausflur gezogen. Das glaube ich nicht. Derjenige muss ihn mit irgendetwas gelockt haben und wirkte zumindest auf den ersten Blick vertrauenswürdig.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

03.08.2023 um 22:57
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:derjenige wirkte vertrauenswürdig. Ein Jugendlicher beispielsweise. Da denkt man nicht unbedingt an Menschen, die einen was Böses wollen. Stefan soll ja den Erzählungen nach sehr freundlich und hilfsbereit gewesen sein. Der Junge wurde ja nicht schreiend am hellichten Tag in einem Hausflur gezogen. Das glaube ich nicht. Derjenige muss ihn mit irgendetwas gelockt haben und wirkte zumindest auf den ersten Blick vertrauenswürdig.
Einen noch relativ jungen Täter / Jugendlichen könnte ich mir auch vorstellen, da wäre Stefan wahrscheinlich weniger misstrauisch gewesen.
Da Stefan als hilfsbereit und sehr freundlich beschrieben wurde, könnte ich mir z B vorstellen, dass der Täter ihn bei irgendeiner Tätigkeit (im Haushalt?) um Hilfe gebeten haben könnte.
Sollte der Täter nur wenige Jahre älter gewesen sein als Stefan selbst, könnte er sich evtl geschmeichelt gefühlt haben, von einem älteren Jungen bzw. Jugendlichen um Hilfe gebeten zu werden und ist vll bereitwillig mit in dessen Wohnung gegangen.
Dort haben die beiden dann vll zunächst erstmal beieinander gesessen, zusammen Alkohol getrunken, schließlich kippte die Situation und es kam zum Tatgeschehen.
Eine weitere Mögkichkeit, womit der Täter Stefan gelockt haben könnte, wären z B Videospiele.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 00:27
Meines Wissens nach müssen Kinder für eine "Anzeige" keine Eltern mitbringen.

Jedes Kind kann, gerade wenn Gefahr im Verzug ist, jedem dahergelaufenen Schutzmann oder der Polizei auf jedem Wege zB per Telefon mitteilen, dass ihm etwas wiederfahren ist, was es für anzeigekräftig hält.
Da 13jährige normalerweise keine Ausweise mit sich tragen, werden daher die Personalien aufgenommen bzw evtl. war es ja gar nicht Stefan sondern sin Freund mit dem er es zumsannen erlebt hat?
Und wenn dies alles im Sande verlief müsste die Mutter nicht unmittelbar davon Kenntnis bekommen haben.

Insofern ist dieses "schwammig"-Argument doch bloße Augenwischerei.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 01:16
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:er Täter könnte rein theoretisch Stefan während dessen Aufenthalt in Berlin "nachgestellt" haben, ohne dass dies von Stefan bemerkt worden sein müsste.
Da müsste er ihn ja Tag und Nacht observiert haben. Der Aufbruch zum Abholung seiner zuvor vergessenen Badesachen erfolgte ja recht spontan.
Und dann das Täterwissen mit der Zwischenablage.
Halte ich eher für abwegig, das Stefan von jemanden getötet wurde, der ihm aus Kiel oder woher auch immer nachgereist ist.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Das passt m E nicht so ganz zu der Annahme, dass Stefan wahrscheinlich eher naiv und leichtgläubig auf einen Pädophilen "hereingefallen" wäre - er hatte bereits negative Erfahrungen in dieser Richtung gemacht, wandte sich dann hilfesuchend an die Polizei.
Das denke ich auch. Ihm war die Problematik aus eigener Erfahrung bekannt. Also allzu leichtgläubig auf einen Pädo hereinfallen und mitgehen, das wäre eher unwahrscheinlich.
Deshalb wäre auch die Theorie denkbar, das der Täter selbst ein Jugendlicher war. Die hat man doch gar nicht auf dem Schirm als möglichen Sexualstraftäter.
Aber auch Erwachsene, denen es irgendwie gelungen ist, Stefan zum mitgehen zu bewegen.
oder
Einem aus dem Umfeld seines Vaters Bekannten. Dazu zähle ich auch alle Nachbarn, mit denen Stefan in Kontakt gekommen sein kann bei seinem Berlin Besuchen.
Wenn ihm z.B. ein ihm bekannter Nachbar um einen Gefallen bat, oder der nette Typ mit dem Mofa ihn zu einem Abschiedsdrink mitquatschte.
Ich habe so das Gefühl, der Tatort liegt nahe des Wohnumfeldes von Stefan bei seinem Vater.
Ich hoffe die Polizei hat seinerzeit im Umfeld der Wohnung des Vaters und in seinem persönlichem Umkreis ausreichend ermittelt. Heute wäre das kaum noch feststellbar


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 09:22
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Meines Wissens nach müssen Kinder für eine "Anzeige" keine Eltern mitbringen.
Da bist du aber ziemlich auf dem Holzweg und im Irrglaube. Ich glaube auch kaum, dass sich das 1995 gravierend zur heutigen Zeit geändert hat. Ich weiß es definitiv das es so ist.

Minderjährige sind nicht strafantragsbefugt (§ 77 Abs. 3 StGB) und können deshalb einen Strafantrag nicht wirksam selbst stellen (vgl. BGH, Urt.)

Das kannst du übrigens überall nachlesen. Das ist ganz klar geregelt. Es bedarf dazu die Unterschrift eines Erziehungsberechtigen und das ist Stefans Fall wohl nicht erfolgt...
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da müsste er ihn ja Tag und Nacht observiert haben. Der Aufbruch zum Abholung seiner zuvor vergessenen Badesachen erfolgte ja recht spontan.
Und dann das Täterwissen mit der Zwischenablage.
Halte ich eher für abwegig, das Stefan von jemanden getötet wurde, der ihm aus Kiel oder woher auch immer nachgereist ist.
Gehe ich ebenfalls mit. Womöglich nur ein Strohhalm woran sich die Kripo des LKA klammert.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 09:36
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Womöglich nur ein Strohhalm woran sich die Kripo des LKA klammert.
Oder aber - wie in vielen Fällen - das EB werden mehr wissen als wir Allmy-User*Innen, evtl liegen ihnen Indizien vor, die sie gezielt in diese Richtung ermitteln lassen haben.
Dass dies bis zum heutigen Tage nicht dazu geführt hat, dass ein Täter ermittelt / überführt werden konnte, ist natürlich sehr bedauerlich.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Einem aus dem Umfeld seines Vaters Bekannten. Dazu zähle ich auch alle Nachbarn, mit denen Stefan in Kontakt gekommen sein kann bei seinem Berlin Besuchen.
Wenn ihm z.B. ein ihm bekannter Nachbar um einen Gefallen bat, oder der nette Typ mit dem Mofa ihn zu einem Abschiedsdrink mitquatschte.
Ich habe so das Gefühl, der Tatort liegt nahe des Wohnumfeldes von Stefan bei seinem Vater.
Finde ich auch vorstellbar.
Evtl sogar der Sohn eines Bekannten seines Vaters, der ein paar Jahre älter gewesen sein könnte als Stefan selbst.
Da wäre Stefan wahrscheinlich recht arglos mitgegangen, wenn ihn so jmnd mit "auf ein paar Bier" / "eine Runde zocken" o ä in seine Wohnung eingeladen hätte.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 09:40
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Oder aber - wie in vielen Fällen - das EB werden mehr wissen als wir Allmy-User*Innen, evtl liegen ihnen Indizien vor, die sie gezielt in diese Richtung ermitteln lassen haben.
Dass dies bis zum heutigen Tage nicht dazu geführt hat, dass ein Täter ermittelt / überführt werden konnte, ist natürlich sehr bedauerlich.
Im MDR Filmbeitrag sprach die Kommissarin von vermutlich. Ich glaube nicht, dass man da Näheres zu weiß und lediglich diese Möglichkeit als Option sieht. Es gibt ja nicht einmal eine DNA vom Täter wie es scheint...


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 11:09
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ich glaube nicht, dass man da Näheres zu weiß und lediglich diese Möglichkeit als Option sieht. Es gibt ja nicht einmal eine DNA vom Täter wie es scheint..
Was ich wiederum erstaunlich finde, wenn man bedenkt, dass DNA 1995 nicht unbedingt ein Begriff war mit dem viele was anfangen konnten. Der(die) Täter muss also entweder genau gewusst haben wie er seine Spuren verwischt oder hatte irgendwie Schwein auf gut deutsch. Das allerdings würde wiederum bedeuten, dass ein jugendlicher Täter vielleicht doch nicht so wahrscheinlich ist, da er eher leichtsinnig handeln würde. Das Verstecken der Leiche und auch das Abtransportieren bedarf ja sowohl einer Planung als auch einer gewissen körperlichen Kraft. Auch wenn Stefan noch ein Kind war, ist ein lebloser Körper bestimmt schwierig zu tragen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 11:30
Zitat von sagsag schrieb:Was ich wiederum erstaunlich finde, wenn man bedenkt, dass DNA 1995 nicht unbedingt ein Begriff war mit dem viele was anfangen konnten
Ja die Entwicklung war sicherlich noch nicht so weit fortgeschritten, wie es heute der Fall ist. Das konnte ein Täter damals noch nicht wissen, dass diese ihm später zum Verhängnis werden könnte.
Zitat von sagsag schrieb:. Der(die) Täter muss also entweder genau gewusst haben wie er seine Spuren verwischt oder hatte irgendwie Schwein auf gut deutsch. Das allerdings würde wiederum bedeuten, dass ein jugendlicher Täter vielleicht doch nicht so wahrscheinlich ist, da er eher leichtsinnig handeln würde. Das Verstecken der Leiche und auch das Abtransportieren bedarf ja sowohl einer Planung als auch einer gewissen körperlichen Kraft. Auch wenn Stefan noch ein Kind war, ist ein lebloser Körper bestimmt schwierig zu tragen.
Ich weiß nicht, ob er unbedingt soviel wert darauf gelegt hat akribisch seine Spuren zu verwischen? Da der Junge irgendwo zwischengelagert worden sein muss und mit Braunkohleresten überzogen war und man nicht mal mehr feststellen konnte, wann er genau getötet worden ist zwischen den 2-8 August, ist es auch denkbar, dass Spuren vernicht worden sind. So ungewöhnlich wäre das auch nicht. Vielleicht hat man ja auch Mischspuren inzwischen gefunden? Das weiß man ja nicht.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 11:43
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ich weiß nicht, ob er unbedingt soviel wert darauf gelegt hat akribisch seine Spuren zu verwischen? Da der Junge irgendwo zwischengelagert worden sein muss und mit Braunkohleresten überzogen war und man nicht mal mehr feststellen konnte, wann er genau getötet worden ist zwischen den 2-8 August, ist es auch denkbar, dass Spuren vernicht worden sind. So ungewöhnlich wäre das auch nicht. Vielleicht hat man ja auch Mischspuren inzwischen gefunden? Das weiß man ja nicht.
Ja das wäre gut möglich. Aber der Täter, falls es nur einer war, scheint da trotzdem viel Glück gehabt zu haben. Leider.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 11:55
Zitat von sagsag schrieb:Aber der Täter, falls es nur einer war, scheint da trotzdem viel Glück gehabt zu haben. Leider.
Ja. Bei Marcel Hermeking der letzte Junge aus der Kette, der im September 1997 verschwand hat der Hauptverdächtige, der auch ein halbes Jahr in Untersuchungshaft saß die Polizei zum Narren gehalten. Resultat war, dass er zwar verknackt worden ist zu 18 Jahren auf Bewährung, aber nachweisen konnte man Michael K. der aus Berlin Mitte kam nie etwas den Jungen auch umgebracht zu haben. Da gingen Jungen in seiner Wohnung ein und aus erzählten die Nachbarn. Er hatte Nacktphotos von unbekannten Jungen in seiner Wohnung gemacht.Die Beamten schleppten damals Kistenweise Beweismaterial aus seiner Wohnung. Während seiner U-Haft Zeit wurde der Fall vor Gericht in Berlin in über 100 Missbrauchsfällen verhandelt. Das Gericht konnte aber wohl nur 16 Fälle davon eindeutig belegen. Das Marcel tatsächlich auch in der Wohnung war, konnte man nie beweisen.

Daran wird sehr deutlich, wie schwierig es ist einen Täter auch zu überführen.


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04.08.2023 um 12:06
Zu 18 Monaten auf Bewährung natürlich. Nicht zu 18 Jahren.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 13:41
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:aber nachweisen konnte man Michael K. der aus Berlin Mitte kam nie etwas den Jungen auch umgebracht zu haben. Da gingen Jungen in seiner Wohnung ein und aus erzählten die Nachbarn. Er hatte Nacktphotos von unbekannten Jungen in seiner Wohnung gemacht.Die Beamten schleppten damals Kistenweise Beweism
War es nicht sogar so, dass er in Kontakt zu anderen Männern stand und auch diese in seiner Wohnung waren? Und dass er Gast in den einschlägigen Gaststätten war (s Fall Schadwald usw)? Man konnte eben nur keine handfesten Taten und Bezüge nachweisen. Aber demnach gibt es Mitwisser, die aussagen könnten, was damals insgesamt ablief. Vielleicht auch Aussagen zu Marcel geben könnten.

Ob es diese Bilder noch gibt und diese mit heutiger Technik neu untersucht werden könnten?
Zitat von sagsag schrieb:Was ich wiederum erstaunlich finde, wenn man bedenkt, dass DNA 1995 nicht unbedingt ein Begriff war mit dem viele was anfangen konnten. Der(die) Täter muss also entweder genau gewusst haben wie er seine Spuren verwischt oder hatte irgendwie Schwein auf gut deutsch.
Ich gehe davon aus, dass es an den zugeschnittenen Mülltüten sicherlich diverse Täterspuren gab. Aber ob diese Tüten heute noch untersuchbar sind, weiß man eben nicht. Die Spuren an Stefan und an diesen Tüten wurden ja sicherlich sowohl durch die Zwischenlagerung wie auch den scheinbaren Transport im Müllwagen und dann auf der Müllhalde verwischt und kontaminiert. Man weiß ja gar nicht, wessen DNA man da findet und wie diese an Stefan oder die Tüten gelangte.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da müsste er ihn ja Tag und Nacht observiert haben. Der Aufbruch zum Abholung seiner zuvor vergessenen Badesachen erfolgte ja recht spontan.
Und dann das Täterwissen mit der Zwischenablage.
Halte ich eher für abwegig, das Stefan von jemanden getötet wurde, der ihm aus Kiel oder woher auch immer nachgereist ist.
Alles Spekulation, klar. Wie alles in diesem Fall. Aber ein möglicher Täter mit Zusammenhang zu Kiel muss nicht nachgereist sein. Er kann sowieso beruflich oder privat regelmäßig in Berlin gewesen sein sowie dann eben auch eine entsprechende Unterkunft und /oder Kontakte gehabt haben (also auch die Möglichkeit). Zu wem (aus Kiel oder Berlin) Stefan Vertrauen hatte und zu wem nicht, wissen wir nicht. Wir wissen nicht einmal, um welche Kontakte (und wie lange sie andauerten und was passierte) in Kiel es sich handelte. Es könnte auch ein junger Mann aus Kiel gewesen sein, der eben auch Kontakte in Berlin hatte und der Stefan dann mehr oder minder zufällig in Berlin traf.

Ich hadere einzig damit, dass es mir unwahrscheinlich erscheint, dass ein solcher Junge unabhängig voneinander innerhalb kurzer Zeit an unterschiedlichen Orten Opfer solcher Straftaten wurde.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 13:47
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ohnehin ist diese Geschichte mit der Anzeige doch sehr schwammig. Meines Erachtens funktioniert das überhaupt nicht, dass ein 13jähriger ohne Begleitung eine Anzeige machen kann. Es braucht dazu zwingend die Unterschrift der Eltern auf dem Strafantrag bei Minderjährigen.
Wenn jemand zur Polizei geht und über eine mögliche Straftat berichtet, stellt dies eine Art Aussage dar. Im Amtsdeutsch gibt es dafür sicher einen passenderen Begriff. Diese Art der Strafanzeige kann formlos von jeder Person erfolgen.
Die Polizei ermittelt dann von Amts wegen bei einem Offizialdelikt. Einen Strafantrag bräuchte es nur bei Antragsdelikten wie etwa Beleidigung, Hausfriedensbruch etc. Wenn Stefan Lamprecht damals bei der Polizei war wegen Kontakt zu einem Pädofilen, geht es höchtswahrscheinlich um Offizialdelikte, dh die Polizei ermittelt von Amts wegen. Es mußte also nicht ein Strafantrag gestellt werden und damit sind Einwände bezüglich des Alters von Stefan Lamprecht völlig belanglos.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 14:00
Zitat von Registrierung2Registrierung2 schrieb:Wenn Stefan Lamprecht damals bei der Polizei war wegen Kontakt zu einem Pädofilen, geht es höchtswahrscheinlich um Offizialdelikte, dh die Polizei ermittelt von Amts wegen. Es mußte also nicht ein Strafantrag gestellt werden und damit sind Einwände bezüglich des Alters von Stefan Lamprecht völlig belanglos.
Ich vermute auch, dass ein Strafantrag als solcher gar nicht vorgesehen war. Ob er dann förmlich eine Anzeige erstatten wollte oder nicht, wissen wir ja auch gar nicht, oder? Wir wissen ja auch cniht, wer mit ihm da war, denn ich meine, es war ein Freund mit, dessen Alter wir dann nicht kennen. So oder so wäre Stefan ein Opfer, Hinweisgeber und Zeuge, dem die Polizei in solchen Delikten sowieso nachginge.

Es würde aber ja auch passen, dass Stefan später (offenbar zusammen mit den Eltern) nochmal eine offizielle Aussage machen sollte. Da frag ich mich eher, weshalb dauerte das so lange? Die Kontaktaufnahme zur Polizei war mWn einige Wochen vor dem Berlinurlaub. Weshalb lässt man eine Aussage solange warten? Und ggf wollten die Eltern Anzeige erstatten?

Der Freund, wenn ich mich recht erinnere, kannte den Namen der/s betroffenen Männer/Mannes und wurde mWn später bedroht, dass er ermordet würde, wenn er vor Gericht aussage. Wir wissen nicht, was konkret dran ist. Die Spuren sollen ja auch im Sande verlaufen sein. Aber das hört sich schon alles nach härterer Gangart an und das wiederum hört sich nach Netzwerk an. Spekulation.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 16:07
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Die Kontaktaufnahme zur Polizei war mWn einige Wochen vor dem Berlinurlaub. Weshalb lässt man eine Aussage solange warten? Und ggf wollten die Eltern Anzeige erstatten?
Vielleicht hat Stefan es sich ja auch anders überlegt (warum auch immer...) und wollte gar nicht mehr? Nehmen wir mal an, die Polizisten haben sich angehört, was er zu sagen hatte, haben es vielleicht auch notiert, ihm dann aber gesagt, dass es auf jeden Fall noch mal mit den Eltern wiederkommen soll.

Dann hat Stefan aber a) seiner Mutter nichts davon erzählt und b) vielleicht hat die Polizei dann, nachdem eben niemand kam, die Mutter angeschrieben und ihr mitgeteilt, dass sie doch bitte mit ihrem Sohn mal vorbeikommen soll. Eventuell hat das aber so lange gedauert, bis die Mutter angeschrieben wurde, dass es schon zu spät war der Mord bereits geschehen - oder es ist zeitnah passiert, aber Stefan hat den Brief während seine Mutter auf der Arbeit war, aus dem Kasten genommen und verschwinden lassen, eben weil er, warum auch immer, gar keine Anzeige mehr erstatten wollte und/oder seine Mutter nichts von der Sache erfahren sollte.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

04.08.2023 um 18:01
Zitat von Registrierung2Registrierung2 schrieb:Wenn jemand zur Polizei geht und über eine mögliche Straftat berichtet, stellt dies eine Art Aussage dar. Im Amtsdeutsch gibt es dafür sicher einen passenderen Begriff. Diese Art der Strafanzeige kann formlos von jeder Person erfolgen.
Es ist ja nicht ein "Jemand gewesen", sondern ein 13jähriger Junge. Es wäre mir absolut neu, dass dann automatisch eine Strafanzeige gestellt wird.

Das ist klar doch geregelt. Siehe (vgl. § 77 Abs. 3 StGB)
Zitat von Registrierung2Registrierung2 schrieb:Einen Strafantrag bräuchte es nur bei Antragsdelikten wie etwa Beleidigung, Hausfriedensbruch etc. Wenn Stefan Lamprecht damals bei der Polizei war wegen Kontakt zu einem Pädofilen, geht es höchtswahrscheinlich um Offizialdelikte
Das ist so nicht ganz korrekt. Auch sexueller Missbrauch läuft unter Umständen unter einem Antragsdelikt.

Siehe hier:
Relative Antragsdelikte

Die relativen Antragsdelikte können ohne Strafantrag nur dann verfolgt werden, wenn ein besonderes öffentliches Interesse an der Strafverfolgung dies gebietet, z.B. weil die Strafverfolgung ein gegenwärtiges Anliegen der Allgemeinheit ist.

Relative Antragsdelikte im Strafgesetzbuch (StGB) sind:

Sexueller Missbrauch von Jugendlichen, § 182 Abs. 3 StGB
Exhibitionistische Handlungen, § 183 StGB
Verletzung des höchstpers. Lebensbereichs durch Bildaufnahmen, § 201a StGB
Verletzung des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs, §§ 202a, 202b StGB i.V.m. § 205 StGB
Körperverletzung, § 223 StGB i.V.m. § 230 StGB
Fahrlässige Körperverletzung, § 229 StGB i.V.m. § 230 StGB
Entziehung Minderjähriger, § 235 StGB
Nachstellung, § 238 Abs. 1 StGB
Diebstahl und Unterschlagung geringwertiger Sachen, § 248a StGB
Entziehung elektrischer Energie, § 248c Abs. 1, 2 und 3 StGB
Bestechlichkeit und Bestechung im gesch. Verkehr, § 299 StGB i.V.m. § 301 StGB
Sachbeschädigung, § 303 StGB i.V.m. § 303c StGB
Datenveränderung, § 303a StGB i.V.m. § 303c StGB
Computersabotage, § 303b StGB i.V.m. § 303c StGB
Quelle: https://www.strafverteidiger-hamburg.com/strafverfahren/strafantrag/

Aber sei es drum. Wir können das ja nicht mehr klären, wie das genau damals ablief. Insofern nur spekulieren.


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