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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

920 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, Junge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.09.2023 um 21:49
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Vielleicht. Erschreckend finde ich die Tatsache, dass im Berlin ein ganzes Nest von solchen Typen ansässig gewesen sein muss. Wenn man sich Vergleichsfälle anschaut aus Berlin, wieviele Täter da völlig unabhängig voneinander agiert haben und Kinder missbraucht und getötet haben, wird einen wirklich speiübel.

Schrieb ich schon einmal in einem anderen Thread, aber allein im Fall Georgine Krüger waren im Bezirk Berlin Moabit über 150 registrierte Sexualstraftäter gemeldet. Das spricht wirklich Bände wie ich finde...
Verurteilte Sexualstraftäter zieht es in die anonyme Großstadt.

Kommt man vom Dorf oder einer Kleinstadt, so kann man sich dort oft nicht mehr blicken lassen, weil jeder über einen Bescheid weis.
Also ziehen die in eine größere Stadt.
Auch kann man dort eventuell gleichgesinnte, eine Szene usw finden, ohne das es die Nachbarn interessiert.

Moabit an sich ist oder war eh ein Bezirk mit vielen seltsame Gestalten wohnten. Im alten West- Berlin eine klassische "arme Leute Gegend"

Ob nun 150 registrierte Sexualstraftäter bei 85.000 Einwohnern viel ist ?
Müsste man mal mit entsprechenden Revieren im Ruhrpott vergleichen.

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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.09.2023 um 22:01
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Verurteilte Sexualstraftäter zieht es in die anonyme Großstadt.
Stimmt natürlich. Ist ein Aspekt der nicht zu vernachlässigen ist. Ich komme gebürtig auch aus einer Großstadt. Aber München ist eher beschaulich und weniger kriminell was Sexualdelikte betrifft im Vergleich zu Städten wie Frankfurt oder Berlin. Das kenne ich in der Form so nicht. Erschrocken habe ich mich schon, als ich das las, wenn man nur mal ein Stadtteil von Berlin sich anschaut und das damals im Zuge der Ermittlungen im Fall Krüger erwähnt worden ist. Auch was andere Berliner Fälle betrifft, ist das wirklich bedrückend, wieviele Täter da verdächtigt worden sind, usw, die alle schon auffällig geworden sind, was Kinder betrifft.

Es ist schon erschreckend, wie Kinder am hellichten Tag einfach verschwinden können und niemand hat etwas gesehen oder gehört, weil jeder nur mit sich selbst beschäftigt ist und einfach nicht auf seine Umwelt achtet, was rundherum passiert. "Wäre" ich ein Sexualstraftäter, dann ist eine anonyme Großstadt, die stark frequentiert ist, der ideale Ort ein Kind anzuquatschen, um mit einem windigen Vorwand anzulocken. Das fällt einfach nicht auf, was ja leider auch die erschreckende Statistik zeigt.


Siehe Georgine Krüger, Sandra Wißmann, die verschwundenen Jungs aus Berlin usw.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.09.2023 um 22:16
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Aber München ist eher beschaulich und weniger kriminell was Sexualdelikte betrifft im Vergleich zu Städten wie Frankfurt oder Berlin. Das kenne ich in der Form so nicht.
Von welcher Zeit sprichst du? Berlin war vor der "Wende" auch eher beschaulich. Leider ist man immer versucht, wenn man eine Stadt schon lange kennt, sie in dem Licht von früher zu sehen.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Es ist schon erschreckend, wie Kinder am hellichten Tag einfach verschwinden können und niemand hat etwas gesehen oder gehört, weil jeder nur mit sich selbst beschäftigt ist und einfach nicht auf seine Umwelt achtet, was rundherum passiert.
Es geht aber auch schlichtweg nicht, wenn du tagtäglich hunderte, sogar tausende von Leuten siehst. Du kannst einfach nicht mehr auf alles achten. Man kann nicht sagen: wenn alle etwas umsichtiger wären, dann würde so was nicht passieren. Das stimmt so nicht. Die eigene Aufnahmefähigkeit ist einfach begrenzt. Ich habe sehr lange in einer Großstadt gewohnt. Wenn du alles genau beobachten würdest, wirst du verrückt.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.09.2023 um 22:25
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Berlin war vor der "Wende" auch eher beschaulich.
Das mag ja sein, aber trotzdem wäre es dort möglich gewesen, als verurteilter Sexualstraftäter ein "neues Leben" zu beginnen, weil man anders als z. B. in der heimatlichen Kleinstadt nicht weiß, dass der Sohn von Metzgermeister Huber [fiktiver Name] "mal wegen Sauereien mit Kindern gesessen hat". Und weil dort auch nicht zwangsläufig so viel gefragt wird, wie wenn man in einen anderen kleinen Ort zieht, selbst wenn es nicht der Heimatort ist.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.09.2023 um 22:28
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Von welcher Zeit sprichst du? Berlin war vor der "Wende" auch eher beschaulich. Leider ist man immer versucht, wenn man eine Stadt schon lange kennt, sie in dem Licht von früher zu sehen.
Nach der Wende. Der Fall Lamprecht ereignete sich im Sommer 1995. Eigentlich alle Fälle der verschwundenen Jungs (5) die zwischen 1994-1997 verschwunden sind. Das ist auffällig...
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Es geht aber auch schlichtweg nicht, wenn du tagtäglich hunderte, sogar tausende von Leuten siehst. D
Ja eben. Darauf wollte ich ja hinaus. Es ist anonym und ideal für solche Tätertypen ein Kind zu entführen. Videoüberwachung, so wie wir es heute kennen, gab es damals in der Form noch nicht.

Heute ist an jeder Ecke eine Videokamera installiert, jeder Bahnhof ist videoüberwacht. Damals gab es diese Form der Modernisierung noch nicht. Auch das war ein Vorteil für solche Täter.

Wenn Heute ein Kind mitten in einer Großstadt verschwindet, länger vermisst wird, was heute kaum noch der Fall ist, dann wird die Strecke rekonstruiert und Videomaterial ausgewertet, sofern das möglich ist.. Das wissen auch solche Täter. Es ist schwieriger geworden ein Kind am hellichten Tag zu entführen, ohne das es auffällt.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.09.2023 um 23:26
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Verurteilte Sexualstraftäter zieht es in die anonyme Großstadt.

Kommt man vom Dorf oder einer Kleinstadt, so kann man sich dort oft nicht mehr blicken lassen, weil jeder über einen Bescheid weis.
Also ziehen die in eine größere Stadt.
Auch kann man dort eventuell gleichgesinnte, eine Szene usw finden, ohne das es die Nachbarn interessiert.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ob nun 150 registrierte Sexualstraftäter bei 85.000 Einwohnern viel ist ?
Ich glaube wir wollen eigentlich alle nicht wissen wie hoch die Dunkelziffer dabei ist.
Nicht jeder wird auch bei seinen Taten erwischt, egal ob Großstadt oder kleines Dorf.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:(...) trotzdem wäre es dort möglich gewesen, als verurteilter Sexualstraftäter ein "neues Leben" zu beginnen, weil man anders als z. B. in der heimatlichen Kleinstadt nicht weiß, dass der Sohn von Metzgermeister Huber [fiktiver Name] "mal wegen Sauereien mit Kindern gesessen hat".
Mal davon ab dass man sicher anonymer in einer Großstadt lebt, aber heutzutage kann man das auch sehr gut in einer Kleinstadt oder auf dem Dorf.
In unserer Gegend sind in letzter Zeit so viele neue Leute hingezogen die vorher keinen Bezug hierher hatten.
Und selbst wenn sich diese Leute irgendwie integrieren kann man jedem nur vor den Kopf schauen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.09.2023 um 23:40
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Mal davon ab dass man sicher anonymer in einer Großstadt lebt, aber heutzutage kann man das auch sehr gut in einer Kleinstadt oder auf dem Dorf.
Ganz genau. So krass wie vor etlichen Jahrzehnten unterscheidet sich das Leben in der Stadt vom Landleben nicht mehr. Auf dem Dorf sind auch nur die Älteren noch gut verankert und vernetzt. Die Jüngeren, egal ob Land oder Stadt, sind mehr im Internet zu Hause als in der analogen Umgebung. Ist einfach so, ich meine das nicht wertend. Manchmal habe ich das Gefühl, es ist schon fast egal wo man wohnt.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.09.2023 um 23:59
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ganz genau. So krass wie vor etlichen Jahrzehnten unterscheidet sich das Leben in der Stadt vom Landleben nicht mehr.
Das ist ja nicht der Punkt. Für einen Pädokriminellen oder Sexualstraftäter lebt es sich einfacher und unauffälliger in einer Großstadt als irgendwo auf dem Land. Wenn in einer Kleinstadt jemand gegenüber Kindern auffällig wird und an dem Ort, nach einer möglichen Haftstrafe zurückkehrt, hat er sicher mehr als nur "Spießrutenlaufen" in seiner Nachbarschaft zu erwarten. Das spricht sich ganz schnell herum. In Berlin mitten in der Großstadtmetropole, zieht man einfach von einen in den nächsten Bezirk und lebt anonym weiter und geht seinen Trieb möglicherweise auch wie gewohnt weiter nach. Das ist auf dem Land oder in einer Kleinstadt nicht möglich.

Und das ist entscheidend. In einer Großstadt weiß lediglich die Strafverfolgungsbehörde was so ein Täter auf dem Kerbholz, sprich Straftaten hat, nicht aber die neue Nachbarschaft nach dem Knastaufenthalt.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

06.09.2023 um 07:32
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:aber heutzutage kann man das auch sehr gut in einer Kleinstadt oder auf dem Dorf.
Naja, wir reden hier aber von einem Fall, der sich 1995 abgespielt hat, plus noch einige Jahre zurück, wenn man davon ausgeht, dass der Täter (wenn.....) ja vermutlich nicht am Tag vor der Tat nach Berlin gezogen ist. Damals waren die Verhältnisse schon noch anders.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

06.09.2023 um 09:06
Nicht zu vergessen, die Täter, die extra in die Großstadt kommen um die Anonymität für ihre Tat nutzen
So etwa der Täter, der innerhalb kurzer Zeit zwei kleine Jungs ermordete.
Der kam aus einem kleinen brandenburgischen Dorf und mordete erst einen Jungen in Potsdam und wenig später ein Flüchtlingsjungen in Berlin.
Überführt wurde er durch eine Überwachungskamera, einer Kneipe, die illegaler Weise auch außen filmte.
Ansonsten wäre das wohl eine Serie geworden.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

06.09.2023 um 15:45
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Für einen Pädokriminellen oder Sexualstraftäter lebt es sich einfacher und unauffälliger in einer Großstadt als irgendwo auf dem Land. Wenn in einer Kleinstadt jemand gegenüber Kindern auffällig wird und an dem Ort, nach einer möglichen Haftstrafe zurückkehrt, hat er sicher mehr als nur "Spießrutenlaufen" in seiner Nachbarschaft zu erwarten.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Naja, wir reden hier aber von einem Fall, der sich 1995 abgespielt hat, plus noch einige Jahre zurück, wenn man davon ausgeht, dass der Täter (wenn.....) ja vermutlich nicht am Tag vor der Tat nach Berlin gezogen ist. Damals waren die Verhältnisse schon noch anders.
Ich verstehe was ihr meint und mit Sicherheit konnte oder vielleicht kann man in der Großstadt seine Neigungen besser "öffentlich" ausleben, da gibt es sicher mehr Möglichkeiten in Form von Bars etc.

Aber ich denke heute wie auch damals sind nur die wenigsten Verbrechen bekannt und von daher glaube ich nicht dass es Pädophile schon jeher in Scharen in die Großstadt zieht.

Viele sind ja gar nicht die merkwürdigen Einsiedler die alleine oder noch bei Mama leben, viele haben sich ein Familienleben und/oder ein Luxusleben aufgebaut und das kann in der Stadt oder eben auf dem Dorf.

Wenn man sich durch diverse Fälle liest hört man da von einschlägigen Partys auf Yachten oder Verdachtsfälle in Provinzkneipen. Oder Übergriffe beim Sport durch Trainer, in der Familie etc.

Heutzutage ist das zum Glück immer mehr Thema und Betroffene finden immer mehr den Mut sich zu öffnen. Und genau da ist der Knackpunkt: man traute sich früher oft nichts zu sagen, gerade auf dem Dorf war die Devise dass jemand so angesehen war dass sowas gar nicht sein konnte.
Und nach wie vor wird dem Opfer oft nicht geglaubt und eher noch abgestempelt als das es selbst Schuld an der Tat hat.

Für mich gibt und gab es da eben nicht nur die Großstadtkonzentration, sowas passiert und passierte schon immer leider überall.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

07.09.2023 um 19:33
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Ich verstehe was ihr meint und mit Sicherheit konnte oder vielleicht kann man in der Großstadt seine Neigungen besser "öffentlich" ausleben, da gibt es sicher mehr Möglichkeiten in Form von Bars etc.
Es ist für solche Täter schlichtweg anonymer und risikoarmer als in irgendeiner Kleinstadt oder auf dem Lande in einem Dorf. In einer Großstadt fällt ein Eigenbrödler, der auf Kinder steht einfach nicht auf und geht in der Masse unter. Es interessierte die Nachbarn in den 90er einfach nicht, ob da beispielsweise ein arbeitsloser Elektriker, wie im Fall Marcel Hermeking Kinder in seiner Wohnung für Nacktaufnahmen empfangen hatte oder in einer einschlägigen Bar in Berlin Jungs sexuell missbraucht werden. Gerade in Wohngegenden, wo ein sozialer Brennpunkt ist und jeder mit sich selbst irgendwie ums Überleben kämpft, ist sich da jeder selbst der Nächste und achtet weniger auf Andere.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Viele sind ja gar nicht die merkwürdigen Einsiedler die alleine oder noch bei Mama leben, viele haben sich ein Familienleben und/oder ein Luxusleben aufgebaut und das kann in der Stadt oder eben auf dem Dorf.
Sexueller Missbrauch passiert oder kann an allen erdenklichen Orten passieren. Würde ich jetzt auch nicht auf einen bestimmten Ort beziehen. Allerdings ist doch auffällig, dass diese Serie in einer Großstadt nach der Wende statt fand, wo Ost und West wiedervereinigt worden. Das ist jetzt Spekulation, aber nach dieser Zeit, die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung, sind bei ganz vielen Leuten die Sicherungen durchgeknallt und es gab Personen, die kamen mit ihrem Leben einfach nicht mehr wirklich zurecht. Es gab erschreckend viele Tötungsdelikte damals zu beklagen. Das ist auch ein Aspekt der auffällig ist, wenn man da einmal genauer hinschaut, wie ich finde.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

07.09.2023 um 20:17
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Das ist jetzt Spekulation, aber nach dieser Zeit, die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung, sind bei ganz vielen Leuten die Sicherungen durchgeknallt und es gab Personen, die kamen mit ihrem Leben einfach nicht mehr wirklich zurecht. Es gab erschreckend viele Tötungsdelikte damals zu beklagen. Das ist auch ein Aspekt der auffällig ist, wenn man da einmal genauer hinschaut, wie ich finde.
Das ist ein interessanter Gedanke, Du denkst also dass z. B. ein Mensch mit "pädophil-mörderischen" Phantasien durch Arbeit, Familienleben, soziale Einbindung etc. so "stabilisiert" ist, dass er nicht zum Täter wird und dann diese stabilisierenden Faktoren wegbrachen als Folge (im weitesten Sinne) der Wiedervereinigung? Also z. B. dass seine Frau sich trennt und in den Westen geht, er vielleicht seine Arbeit verliert, damit auch sein soziales Umfeld stark reduziert wird, so dass er "instabil" und zum Täter wird?

Finde ich plausibel.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

07.09.2023 um 20:20
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Es ist für solche Täter schlichtweg anonymer und risikoarmer als in irgendeiner Kleinstadt oder auf dem Lande in einem Dorf.
Selbst das muss nicht sein. Es gibt auch durchaus Täter, die gut integriert sind und gar nicht auffallen. Weder auf dem Dorf noch in der Stadt. Und dann gibt es auch auf dem Land Einzelgänger, denen man dennoch nichts Schlimmes zutrauen würde. Und in 99,99 % der Fälle ja auch zu Recht.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Es gab erschreckend viele Tötungsdelikte damals zu beklagen.
Das ist jedoch eine allgemeiner Trend gewesen. Die Kriminalität war Anfang bis Mitte der 90er auf einem ziemlichen Hoch angekommen und geht seitdem zurück. Ganz unabhängig ob in der Großstadt oder auf dem Land.
Ja. Sogar unabhängig von dem Staat. Diese Entwicklung ist in überraschend vielen Staaten zu beobachten.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

07.09.2023 um 21:14
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das ist ein interessanter Gedanke, Du denkst also dass z. B. ein Mensch mit "pädophil-mörderischen" Phantasien durch Arbeit, Familienleben, soziale Einbindung etc. so "stabilisiert" ist, dass er nicht zum Täter wird und dann diese stabilisierenden Faktoren wegbrachen als Folge (im weitesten Sinne) der Wiedervereinigung? Also z. B. dass seine Frau sich trennt und in den Westen geht, er vielleicht seine Arbeit verliert, damit auch sein soziales Umfeld stark reduziert wird, so dass er "instabil" und zum Täter wird?
Ich denke das spielt sicher eine Rolle, ja. Ich glaube einfach, dass die Hemmschwelle bei solchen Taten geringer ist als bei jemanden der ein stabiles Umfeld hat, voll im Leben steht. Was hat jemand zu verlieren, der sowieso schon ziemlich am Ende der Gesellschaft angekommen ist? Der sich nach der Wende beispielsweise überhaupt nicht mehr zurechtgefunden hat, wenn wir mal in Berlin bleiben?

Und da gab es ja sehr viele Menschen von damals. Sicher, die begehen nicht alle Morde, aber Viele sind auch getrauchelt und fanden sich nicht mehr zurecht.

Damit will ich nicht sagen, dass im Fall Stefan ein solcher Tätertyp am Werk war, halte es aber auch nicht für abwegig.
Zitat von simiesimie schrieb:Selbst das muss nicht sein. Es gibt auch durchaus Täter, die gut integriert sind und gar nicht auffallen
Ja, durchaus. Aber das ist doch eher seltener der Fall. Oder hast du schon einmal irgendwo gelesen, dass beispielsweise ein Akademiker ein Kind missbraucht und ermordet hat, sofern ein Täter überführt werden konnte? Ich nicht. Meistens sind es doch gerade diese Tätertypen die oftmals schon einmal auffällig geworden sind, einschlägig vorbestraft sind und gesellschaftlich eher unten statt oben stehen usw. Zum Teil auch wegen ganz anderer Delikte auffällig worden. Da gab es fast immer eine Vorgeschichte.

Ich denke, dass es bei den meisten Tätern ein Prozess ist, der in der Fantasie, im Kopf stattfindet, bevor es dann zur eigentlichen Tat kommt. Ich glaube weniger, dass jemand einfach planlos loszieht, ein Kind entführt und dann ermordet, wenn es sich nicht um einen reinen Triebtäter handelt.
Zitat von simiesimie schrieb:as ist jedoch eine allgemeiner Trend gewesen. Die Kriminalität war Anfang bis Mitte der 90er auf einem ziemlichen Hoch angekommen und geht seitdem zurück. Ganz unabhängig ob in der Großstadt oder auf dem Land.
Ja. Sogar unabhängig von dem Staat. Diese Entwicklung ist in überraschend vielen Staaten zu beobachten.
Naja "the trend is your friend" würde ich jetzt nicht unbedingt unterschreiben. Das war damals, auch politisch eine ziemlich harte Zeit Anfang bis Mitte der 90er Jahre. Tötungsdelikte/Vermisstenfälle an Kindern, jungen Frauen, gab es für mein Empfinden wesentlich vermehrt in den 90er Jahren als es aktuell der Fall ist, was natürlich mehrere Gründe haben wird.

Ich habe aber auch derzeit keine Kriminalstatistik aus der Zeit. Das wäre sicher ein interessanter Vergleich zu heute.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

07.09.2023 um 22:10
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Da gab es fast immer eine Vorgeschichte.
Als Gegenbeispiel fällt mir gerade auch nur der Fall Mirco ein.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ich habe aber auch derzeit keine Kriminalstatistik aus der Zeit. Das wäre sicher ein interessanter Vergleich zu heute.
Der Wikipedia (ja ich weiß) Artikel könnte bei dem Thema ein kleiner Einstieg sein, wenn es dich interessiert:

Wikipedia: Kriminalitätsrückgang


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