Nightrider64 schrieb:Der Junge war verabredet zum Abendessen und dann Nachtangeln.
Er hielt sich nur ca 10 Minuten bei seinem Freund auf, den er längere Zeit nicht mehr sehen würde.
Also schlußfolgere ich daraus, das er auf dem Heimweg nicht noch Zeit hatte in eine Kirche zu gehen.
Mal abgesehen, das hier Kirchgänge überhaupt nur vom Privatdetektiv erwähnt wurden.
Das kannst Du gerne so oft schreiben, wie Du möchtest. Es bleibt dennoch nur eine Möglichkeit, so lange wir nicht die genauen Fakten kennen. Deine Schlussfolgerung kann das gerne sein, aber ignoriere bitte nicht die Argumente anderer, ohne selbst tragfähige Argumente zu bringen.
Stefan verließ gegen 15 Uhr die Oma. Er verließ gegen 16.15 Uhr den Freund. Den Freund hatte er kurz zuvor erst gesehen, war mit ihm schwimmen, hatte dort geschlafen, uvm. Sie mussten sich also nicht mehr noch großartig ausquatschen. Wann das Abendessen angesetzt war, wissen wir nicht. Weswegen er nur wenige Minuten bei seinem Freund blieb, wissen wir nicht. Wann sie zum Nachtangeln los wollten, wissen wir nicht.
Das Nachtangeln wird eben genau dann geplant gewesen sein, nachts im Dunkeln. Vater und Sohn wollten also sicherlich nicht vor 21 Uhr los im Hochsommer und bei Affenhitze. Selbst wenn sie gegen 20 Uhr los wollten, weil Sonnenuntergang schon gegen 21 Uhr war, (plus ca 30 Min. Dämmerung) wäre noch mehr als genügend Zeit gewesen.
Abendessen sind üblicherweise, insbesondere im Hochsommer und bei Hitze, eher nicht vor 18 Uhr. Vermutlich sogar später.
Stefan hatte dann also eindeutig ein Zeitfenster von bis zu einer Stunde und 20 Minuten zur Verfügung. Ggf sogar mehr, wenn das Abendessen später geplant war. Da wären ein paar Minuten für einen Kirchenbesuch oder auch was anderes absolut drin gewesen. Er hatte also Möglichkeiten. Nicht mehr, nicht weniger.
Es muss kein Kirchenbesuch gewesen sein. Es kann etwas völlig anderes gewesen sein, dass er beabsichtigte oder sich (zumindest für ihn) zufällig ergab. Es kann auch gut sein, dass er einfach abgefangen wurde. Auf dem Nachhauseweg wurde er von einer ihm bekannten oder unbekannten Person angesprochen und ging mit.
So wurde das von der Hauptkommissarin und der Fallanalytiker bzw im Film 2014 auch offen gesagt (Kripo live vom 3.8.14, s.u.).
Ob er zuvor von einem Treffen wusste, bleibt Spekulation. Sollte er verabredet gewesen sein, dann an einem festen Ort und zu fester Uhrzeit. Er ging jedenfalls vermutlich deshalb mit, weil er noch ein Zeitfenster flexibel zur Verfügung hatte. Ansonsten wäre er wohl nicht freiwillig und arglos mitgegangen, sondern fix nach Hause. Das tat er aber nicht.
Nach dem Tod von Stefan erfuhr die Familie, dass der Junge oft in die Kirche gegangen sei. Zu Hause hatte er davon nichts erzählt.
Quelle:
https://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article102830262/Neue-Spuren-im-Mordfall-Lamprecht.htmlIn dem hier verlinkten Artikel steht nichts davon, dass die Eltern bzw die Polizei die Information zu den Kirchenbesuchen von einem Privatdetektiv erfuhren. Aber selbst wenn, dann wird er mindestens einen Zeugen haben, die Polizei wird es hinterfragt haben.
Im Kripo live Filmbeitrag wird deutlich gesagt (ab Min 6:30), dass Stefan "viele" Geheimnisse vor den Eltern hatte.
Beitrag von Y6708 (Seite 3)
Nightrider64 schrieb:Welche Kirche denn ?
Was will man dort um 16:30 im Hochsommer ?
Ist die überhaupt offen ?
Das ist doch ein "Rohrkrepierer", die ganze Sache mit den " er ist auch mal in die Kirche gegangen" was wohl auch der Privatdetektiv ermittelt hat.
Deine Argumente sind jetzt nicht ernst gemeint, oder doch?
Wenn Stefan das Bedürfnis in Kiel hatte, eine Kirche aufzusuchen, dann kann er dieses Bedürfnis auch genauso in Berlin oder nachmittags im Hochsommer gehabt haben. In direkter Wohnortnähe, gibt es vier Kirchen fußläufig. Viele Kirchen sind den ganzen Tag oder einen Großteil des Tages offen zugänglich. Sonst würden sie ihren Zweck ja nicht erfüllen. der Zweck ist es beispielsweise, dort in Ruhe und still sitzen zu können, nachdenken zu können oder, wenn man das möchte zu beten oder ein Gespräch zu suchen. Ob und was Stefan dort wollte, wissen wir nicht. Das ist nur eine denkbare Möglichkeit. Das hat rein gar nichts mit Rohrkrepierer zu tun.