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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

927 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Messer, 2001, Bochum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

13.06.2024 um 16:16
Ich habe jetzt gerade erst hier im Thread die Info entdeckt, dass sie Bilder aufgetaucht sind. Eigentlich interessiert mich der Fall schon sehr lange, aber die Info ist mir irgendwie durch die Lappen gegangen. Ich habe es jetzt erst gesehen, als der Thread auf der Startseite nach oben gerutscht ist, weil @Manatee die Info reingschreiben hat, dass die Fahndunsseite offenbar schon nicht mehr online ist.

Ich habe jetzt Eure Diskussion seit der Info zum Auffinden der Bilder durchgelesen und mir ist folgendes dazu aufgefallen:

  • Ich bin der Meinung, dass die Bilder nicht mit Selbstauslöser gemacht wurden, sondern dass eine zweite (oder dritte) Person den Fotoapparat bedient haben muss. Es sind verschiedene Posen mit verschiedenem Hinergrund zu sehen. Heute ist das einfach, sich für den Selbstauslöser einen Bildausschnitt auszusuchen und einzurichten. Aber damals hat man das Ergebnis ja erst nach dem Entwickeln der Bilder beurteilen können. Selbstauslöser ging in einem Zimmer, wenn sich die Familie auf ein Sofa gehockt hat, einer die Kamera ausgerichtet hat und dann gelaufen ist um sich mit ins Bild zu setzen. Aber solche verschiedenen Szenen im Wald (neben einem Baum stehend, an einem Baumstamm lehnend, an einen anderen Baumstamm klammernd, auf dem Boden liegend) waren damals kaum mit Selbstauslöser hinzubekommen.
    Ich bin mir sicher, dass das nicht das Originalformat der Bilder ist, sondern dass das nur Ausschnitte sind und auf den Bildern noch deutlich mehr zu sehen ist, was aber wohl nicht zur Identifizierung der Person wichtig ist.


  • Der Mann auf den Bildern trägt drei verschiedene Oberteile: 1. gemusterte Baumwollbluse, 2. ein enges Oberteil mit kurzen Ärmeln, Adidas-Streifen und freiem Rücken; 3. ein Trägeroberteil. Alles drei würde ich als Damenbekleidung einschätzen, zumal er sich ja offenbar Brüste ausgestopft hat. Ich finde nicht, dass das wie ein Adidas-Badeanzug aussieht, vielleicht aber wie ein Oberteil für Kunstturnerinnen.
    Ich finde es schwer zu sagen, ob die Bilder alle am gleichen Tag entstanden sind und sich der Typ zwichendurch umgezogen hat oder ob die an verschiedenen Anlässen/Treffen gemacht wurden. Die im Hintergrund zu sehende Umgebung sieht jedenfalls immer nach Buchenwald im Sommer aus.



  • Ich finde schon, dass die Bilder irgendwie wirken, als ob sie einen sexualisierten Inhalt haben. Nicht nur weil eben ein Mann mit Frauenklamotten zu sehen ist, sondern auch die Posen, z.B. wie er den Kopf wegdreht, wie er da mit hochgereckten Armen am Baum steht oder wie er auf der Erde liegt. Gleichzeitig wirkt es auf mich, als wäre da auch (gespielte) Brutalität im Spiel, so als würde ein Übergriff auf eine Frau nachgestellt (v.a. bei dem Bild mit den hochgehobenen Armen und das wo der Kopf am Boden zu liegen scheint). Trotzdem wirkt die Person nicht gequält oder verängstigt, deshalb würde ich denken, dass es um eine abgesprochenes Rollenspiel geht.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb am 13.12.2023:Genau das dürfte der Fehler damals gewesen sein, dass man die sexuelle Motivation des Angriffs auf die junge Frau und ihren Bruder nicht in der Einordnung und Kategorisierung des Falles berücksichtigt hat - warum auch immer. Als "gewalttätiger Angriff" teilte er sich diese Charakterisierung wohl mit zahlreichen anderen Vorfällen, die nichts mit unserem Thema zu tun haben. Um so mehr muss man positiv hervorheben, dass man nun doch zu einer Neubewertung und -einordnung gekommen ist. Beziehungsweise doch noch auf diesen Fall und die Fotos gestoßen ist.
Ich bin mir total sicher, dass ich die Geschichte von dem Übergriff auf die junge Frau und die Verteidigung durch den Bruder schon einmal irgendwo gelesen habe. Mir ist dieser junge Bruder so in Erinnerung geblieben, weil ich es so krass mutig von einem 11-jährigen fand, dass er sich getraut hat, den Bedroher anzugreifen.
Ich meine auch, dass es im Zusammenhang mit dem Uni-Phantom war, ich wüsste auch nicht, warum und wo sonst nach so vielen Jahren über diese Tat berichtet worden sein sollte...?!?! Aber ich finde die Stelle nicht mehr.
Zitat von IlluminatiNWOIlluminatiNWO schrieb am 13.12.2023:Wichtig für die Beurteilung der Frage, wann eine Sexualstraftat verjährt, ist demnach wann die Tat begangen wurde. Lag zum Zeitpunkt der jeweiligen Gesetzesänderung eine Verjährung der Sexualstraftat vor, ist sie endgültig verjährt. War sie es nicht, gilt die neue gesetzliche Hemmung der Verjährung.
Der Angriff auf die 18-jähriger erfolgte 1996. Damals verjährten eine Vergewaltigung nach 20 Jahren, die Verjährung wäre also 2016 eingetreten. Zum Zeitpunkt der Reformen 2012 und 2015, bei denen geändert wurde, dass die Verjährungsfrist bis zur Vollendung des 21. bzw. 30. Lebensjahres ruht, war diese Tat also noch nicht verjährt, weswegen die neuen Fristen greifen. Bei der 18-jährigen kämen also noch mal 12 Jahre auf dei Verjährungsfrist hinzu, somit verjährt die Tat erst im Jahr 2028.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 20.12.2023:Was nun "Durchsicht alter Akten" bedeuten soll, lässt die Bild-Zeitung aber eben auch offen. Und ich halte es für unwahrscheinlich, dass einem Polizisten, der irgendwelche ganz anderen Akten sortieren soll, dann plötzlich bei der Betrachtung der irgendwo im Keller gefundenen Fotos plötzlich und aus heiterem Himmel auffällt, dass da doch eine Ähnlichkeit mit dem Phantombild besteht.
Ich kann mir vorstellen, dass wir diese Ermittlung noch der BAO Cold Cases NRW zu verdanken haben. Deren Aufgabe war es ja gerade, also Akten daraufhin zu überprüfen, ob es noch Ermittlungsansätze gibt. Ich kann mir schon vorstellen, dass da gerade auf solche Zusammenhänge wie Phantombild und Fotos und auch geänderte Verjährungsfristen geachtet wurde.
Zitat von inextensoinextenso schrieb am 14.12.2023:Wenn die Fotos in der Akte waren, sind sie irgendwann digitalisiert worden. Wäre eine Frage für Kriminaltechniker, ab wann das gemacht wurde? Originalfotos würde man nicht für die Ermittlungsarbeit nutzen, solange sie noch als Spurenträger infrage kommen.
Man muss zwischen den physischen Fotos und dem Bild von den Fotos unterscheiden. Selbstverständlich werden in die Akten nicht die Originalfotos eingeklebt, sondern Abbildungen davon. Beweistechnisch ist ein Foto (also ein bedrucktes Stück Papier) doch nichts anderes als ein Bekleidungsstück oder eine (Tat-)Werkzeug. Auch an einem Foto kann man z.B. Fingerabdrücke oder Hautschuppen nachweisen oder es auf die Herkunft desFotopapiers hin analysieren. Das Original liegt also in einer Asservatenkiste, während sich in der Akte Abbildungen der Fotos befinden.
Zitat von 1986born1986born schrieb am 16.12.2023:Schwer zu sagen… Aber vielleicht hat das Uni-Phantom noch mehr Taten begangen, als ihm sowieso schon zugeordnet werden. Bevorzugt Frauen, die alleine unterwegs waren - in Ausnahmefällen eventuell könnte er von diesem Modus Operandi abgewichen sein…
Das denke ich sowieso. Ich bin mir auch sicher, dass es versuchte Taten von ihm gibt, die nicht angezeigt wurden, vielleicht auch, weil die Opfer den Tatversuch gar nicht bemerkt haben (angepirscht und abgebrochen) oder sich gedacht haben, dass ja schließlich nichts passiert ist (wenn sie den Angreifer mit Beschimpfungen und/oder Gegenwehr in die Flucht treiben konnten). Und wahrscheinlich hat die Polizei auch noch einige Taten in den Akten, von denen sie einen Zusammenhang vermutet, aber eben nicht sicher beweisen kann.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 20.12.2023:Von daher gehe ich eher davon aus, dass die Fotos schon damals irgendwie in Verbindung mit dem Phantom gebracht wurden, dass man dann aber eben davon abkam und der Meinung war, es gäbe keine Verbindung. Deshalb würde ich den Satz ergänzen mit "Durchsicht alter Akten [zu dem Fall]"



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04.08.2024 um 08:28
Zitat von ManateeManatee schrieb am 12.06.2024:Die Fahndungsseite bei der Polizei NRW mit den Bildern des Unbekannten scheint nicht mehr aktiv zu sein. Ob es wohl Neuigkeiten gibt?
Guten Morgen,

vorgestern ist bei der WAZ ein Artikel erschienen. Dort heißt es:
Dass die Fahnung inzwischen aus dem Online-Portal der Polizei verschwunden ist, heißt nicht, dass die Ermittlungen eingestellt sind, sondern ist einem technischen Automatismus geschuldet, erklärt der Polizeisprecher.
Es wird also weiterhin gefahndet. Sonstige Neuigkeiten konnte ich dem Artikel nicht entnehmen.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

04.08.2024 um 10:32
Zitat von MontecuoreMontecuore schrieb:Es wird also weiterhin gefahndet. Sonstige Neuigkeiten konnte ich dem Artikel nicht entnehmen.
Ich glaube nicht mehr das man den täter noch überführt wird. Die meisten Vergewaltigungen sind mittlerweile verjährt.
Und ob der täter noch am Leben ist, ist fraglich.


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01.01.2025 um 23:34
Guten Abend allerseits,

ich habe mir den ganzen Thread innerhalb der letzten Wochen interessiert durchgelesen, nachdem ich über einen Artikel bei 1&1 auf den Fall aufmerksam wurde.

Weiß man eigentlich, wie gut die DNA-Massentests seinerzeit waren? Man dürfte ja mit der Technik noch nicht allzu geweit gewesen sein. Inwieweit wäre denn ein (naher) Verwandter des Täters bei den Tests aufgefallen?

Ich frage deshalb, weil es diesbezüglich in den letzten Jahren vor allem in den USA große Fortschritte gibt, Cold Cases aufzuklären, indem man in öffentlich zugänglichen Gendatenbanken Verwandte von Tätern findet, die in der x-ten Generation einen gemeinsamen Vorfahren hatten. Falls es wen interessiert, hier ein paar Lesetipps:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/moerder-stammbaum-dna-verbrechen-aufklaerung-100.html

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/forensik-kriminalfaelle-mit-dna-aus-der-ahnenforschung-loesen

https://www.nzz.ch/wissenschaft/kriminalfall-moerder-wird-mit-dna-von-verwandten-aufgespuert-ld.1471713

Ist jemand im Bilde, ob sowas auch in Deutschland angegangen wird? Der Datenschutz dürfte ja wieder alles überdecken, oder?

Ich denke halt, dass es abgesehen von so etwas keine realistische Möglichkeit mehr gibt, diese Serie nach Jahrzehnten noch aufzuklären.


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26.05.2025 um 07:43
Ich habe gestern ein wenig zu dem alten Fall gelesen, weil ich bis 1995 selbst an der RUB studiert habe.
Was mir aufgefallen ist - hier nur zum Nachdenken und als Ergänzung und Ideensammlung.
Soweit ich mich erinnern kann, gab es schon vor 1996 Vergewaltigungen auf dem Uni Gelände.
Damals hingen an den Toilettentüren der Lehrstühle DIN A4 Ausdrucke, die darauf hinwiesen, abends
nicht zu lange alleine unterwegs zu sein und kurze Beschreibungen, dass es eine (oder mehrere) Vergewaltigungen auf dem Campus gab. War das der gleiche oder ein anderer Täter ?
Ich weiß nicht mehr, ob es Studierende waren, der Asta oder die Polizei, die diese Zettel angebracht hat.

Dann: Hier diskutieren viele die Orte, an denen das Geschehen stattfand und glauben der Täter hat damit zu tun.
Sicher muß er schon mal vorher da gewesen sein, um sich auszukennen, aber von dort stammen oder wohnen ?
Das glaube ich nicht. Dann hätte ihn doch jemand erkannt.

Interessanter finde ich die Frage, wie er von den Tatorten immer so schnell weggekommen ist ?
Da er sehr schlank und sportlich aussieht, aber nicht sehr muskulös, finde ich,
er sieht aus wie ein Radrennfahrer oder die Skispringer, die auch alle oft solche Hänflinge sind.
Ich glaube, er hatte ein Auto oder ein Rad.

Dann: Mit KI kann man doch heute Bilder von Menschen allerlei Tricks unterwerfen: altern lassen, jünger machen, usw. Wie wäre es damit ? Hat das hier schon jemand ausprobiert ?
Auch Bilder von ihm als Jugendlicher oder Kind wären doch eine interessante Sache.
Vielleicht gibt auch die Auswertung der Sprache noch etwas her, besondere Aussprache, Wortgebrauch, Verkürzungen, usw.

am Ende noch eine Hypothese von mir: Er kam weder aus Bochum, noch aus Sprockhövel, er hatte ein Auto oder einen Komplizen, war kein Handwerker, heute noch in einigen bizarren Szenen unterwegs, wie Pädokriminalität.
Wenn er bei den letzten Taten sein Gesicht verdeckt hat, hatte er womöglich irgendwelche Merkmale, die man erkannt hätte, zB. Ausschlag oder Narben, oder er hatte Angst, erkannt zu werden, weil Opfer ihn auch von woanders her gekannt haben konnten.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

29.05.2025 um 12:36
Noch als Ergänzung:

Viele meiner Studienkolleginnen, die in den Studentenwohnheimen wohnten, kamen nicht aus dem Ruhrgebiet, sondern vom Niederrhein, der Region zwischen Haltern am See und Münster, aus dem Sauerland und aus dem ländlichen Niedersachsen. Wer in Bochum studierte, kam meist nicht von ganz weit weg,
wie es bei solchen Namen wie Heidelberg oder München der Fall war, sondern entweder aus dem ländlichen Umland oder fuhr in Fahrgemeinschaften oder mit der Bahn aus den Ruhrgebietsstädten zur Uni. Bochum war damals noch nicht Exzellenzuni, sondern das Wohnen war preiswert und auf dem Campus alles gut erreichbar.

Deshalb kann es vielleicht auch sein, dass hier ein Typ kriminell war, der eines oder mehrere Opfer aus diesem ländlichen Umland aus NRW oder Niedersachsen kannte. Wenn seine Sprache mit Ruhrgebietstypisch beschrieben wird, müßte man Wortbeispiele haben. Ansonsten ist diese Beschreibung sicher auch für das Umland typisch.
Meinen Kollegen aus Essen, Gelsenkirchen, Hagen oder Bochum würde ich sowieso keinen bestimmten Slang zuordnen, ihre Sprache ist normales Hochdeutsch.

Der Fall wäre überall ganz schlimm gewesen, aber gerade die Tatsache, dass er hier Frauen in ihren Biografien zerstört hat, die sich oft das Studium in Bochum alle so gerade leisten konnten und oft zu den ersten in ihren Familien zählten, die studierten, macht mich darüber auch jetzt 30 Jahre später wütend.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

29.05.2025 um 13:57
Zitat von Yaris3113Yaris3113 schrieb:Der Fall wäre überall ganz schlimm gewesen, aber gerade die Tatsache, dass er hier Frauen in ihren Biografien zerstört hat, die sich oft das Studium in Bochum alle so gerade leisten konnten und oft zu den ersten in ihren Familien zählten, die studierten, macht mich darüber auch jetzt 30 Jahre später wütend.
Dein Fokus liegt zu sehr auf die Taten in der Umgebung der RUB. Es gibt unter seinen Opfers viele Studierende, aber der größere Teil seiner Opfer waren nicht Studierende an der RUB, sondern er zerstörte auch Biografien von Schülerinnen und Berufstätige.

Die Taten in der Umgebung der RUB sind eher auf die gesammelte Erfahrung des Täters, aber auch durch die vielen Menschen auf einem räumlich engen Bereich zurückzuführen.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

21.07.2025 um 19:31
Moin zusammen,

ich war jetzt längere Zeit nicht mehr in diesem Thema und mir ist der Fall in den vergangenen Tagen wieder in den Sinn gekommen. Ich habe daraufhin nochmal den kompletten Thread gelesen. Vieles wusste ich zwar noch, dennoch wollte ich das ganze nochmal auffrischen.

Ich habe mir beim Lesen - wie damals auch - immer und immer wieder die gleichen Fragen gestellt. Auch wieso der Täter nie gefasst werden konnte. Hierzu habe ich einen neuen Gedanken, welchen bislang noch keiner hier hatte.

Wie wäre es, wenn der Täter z. B. im Jahr 1974 in Sprockhövel geboren wurde und z. B. 1989 oder 1990 - also als 15 bzw. 16 Jähriger - mit seinen Eltern von Sprockhövel nach Wuppertal (Gevelsberg) gezogen ist.
Gevelsberg liegt unweit von Sprockhövel. Zudem kannte er - durch Kindheit und als Jugendlicher, wo man deutlich eher an abgelegenere Stelle durch spielen oder rumlungern kommt - die Umgebung bzw. die völlig abgelegenen Tatorte.
Durch den Umstand, dass er dann 1989 oder 1990 aus Sprockhövel weggezogen ist als Jugendlicher, hat ihn auch niemand auf den Schirm und erkennt diesen ggfs. nicht mal zwingend wieder, da man sich in diesem Alter halt noch schnell verändert. Wenn ich mir manchmal nur Schulbilder anschaue, ist es schon Wahnsinn, wie sehr man sich in einem oder zwei Jahre verändert. Hier wären es sogar vier oder fünf Jahre gewesen.

Zu Beginn der Serie 1994 wäre er also entweder 19 oder 20 gewesen. Die Sprockhövel-Taten fanden auch alle bis maximal 21:45 Uhr statt, sodass er - da er vermutlich noch zuhause gewohnt hat - nicht in Erklärungsnöte hätte kommen können, auch wenn er bereits volljährig gewesen ist.

Im Sommer/Herbst 1997 zieht er dann aus. Er ist 23 und zieht dann nach Witten. Hier wären Witten-Heven oder Witten-Herbede interessant, denn von dort aus gibt es einen Feldweg nach Bochum. Wohin führt der? Genau, zur Straße auf dem Kalwes.
Als junger Mensch, der vielleicht des Öfteren mal ausgehen will, könnte es also sein, dass sein Weg zum Ausgehen immer nach Bochum führt. Hierfür könnte er die 10 Minuten per Rad zur U-Bahn Hustadt bzw. Uni genutzt haben. Und so könnte er auch auf das Gebiet der Uni gekommen sein.

Das würde auch erklären, wieso er nie in den Fokus gerückt ist. Die Polizei suchte damals anscheinend ja Leute, die Mitte der 90er-Jahre bzw. 1997 von Sprockhövel nach Bochum gezogen sind. Er wäre aber von Wuppertal nach Witten gezogen und wäre so nicht auf der Liste derer gewesen, die einen Speicheltest hätten machen müssen.

Hier wurde damals mal geschrieben, dass es sowohl in Wuppertal, als auch in Witten zu keinen Tests gekommen ist.

Wäre nur eine Erklärung, wieso er die abgelegenen Tatorte kannte.

Es könnte also sein, dass er manchmal gezielt in Bochum zugeschlagen hat (z. B. im Laerholzwäldchen), oder auch spontan - anstatt auf dem Heimweg an der Uni auszusteigen und direkt mit dem Rad nach Witten zu fahren - schon an der Brenscheder Straße ausgestiegen ist und da mal einsame, dunkle Waldwege langgegangen ist und Ausschau gehalten hat. Von der Haltestelle ging er dann den dunklen Verbindungsweg "Auf dem Alten Kamp". Hier wurden ja leider auch zwei Frauen Opfer vom Täter. Und ich meine Sven fand gerade diese beiden Orte immer völlig absurd - und sie sind es auch.
Aber es wäre eben eine mögliche Erklärung, dass er auf dem Heimweg noch schauen wollte, ob was "geht".


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

22.07.2025 um 16:21
Hallo @nonameboy

mich würde sehr interessieren, warum du Gevelsberg favorisierst.
Für mich ist Gevelsberg völlig unbekannt. Ich kenne die Stadt nicht und ich kann mit Gevelsberg keinen Tatort oder Opfer mit dieser Stadt in Verbindung setzen.

Ich tendiere auch dazu, dass der Täter einen starken Bezug/Ursprung in einer der neun Städte des Ennepe-Ruhr-Kreises hat.
Gevelsberg ist einer von diesen.

Angrenzend sind aber auch die Städte Wetter und Schwelm.
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Im Sommer/Herbst 1997 zieht er dann aus. Er ist 23 und zieht dann nach Witten. Hier wären Witten-Heven oder Witten-Herbede interessant, denn von dort aus gibt es einen Feldweg nach Bochum. Wohin führt der? Genau, zur Straße auf dem Kalwes.
Wie du vielleicht gelesen hast, habe ich diese Gegend in Witten favorisiert, aber nicht weil es dort vielleicht einen Feldweg nach Bochum gibt., sondern ich habe von den ganzen Tatorten im Groben die Mitte gesucht.
Was mir auffiel, ob ich jetzt den Dortmunder Tatort mit einrechnete oder nicht, der ungefähre Mittelpunkt hat sich nur unwesentlich verändert.
Natürlich überzeugt dieses niemanden und mich auch nicht, was mich aber irritierte, von dieser Örtlichkeit in Witten gab es in Richtung Sprockhövel, Witten, Hattingen den ungefähren gleichen geografischen Abstand zur nächstliegenden dortigen Tat, wie es auch in Richtung Bochum-Querenburg/Hustadt der Fall war.
Es sah für mich so aus, als hätte der Täter einen gewissen "Sicherheitskreis" um sein Wohnumfeld eingehalten, in welcher dieser keine Tat verübte.
Ein weiterer kleiner Indiz dafür könnte auch die 4 Tat in Witten-Hammertal sein.
Diese erscheint mir im Vergleich zu Örtlichkeiten seiner anderen Taten, eher "normal" zu sein.
Der Tatort liegt ungewöhnlicher Weise an einer Durchgangsstraße, es ist 17:15 Uhr und da werden sich Täter und Opfer zufällig begegnet sein.
Diese Wegstrecke könnte sich auf seinem Nachhauseweg befunden haben oder ein Bereich sein, welchen der Täter öfters frequentiert.
Im Gegensatz zu den anderen Tatorten gibt es dort eine Infrastruktur. Neben einer durchgängigen Bebauung, auch Geschäfte und Gastronomie.
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Ich habe mir beim Lesen - wie damals auch - immer und immer wieder die gleichen Fragen gestellt. Auch wieso der Täter nie gefasst werden konnte.
Mich beschäftigt seit Jahrzehnten die Frage: Welche Verbindung hat er zu den Tatorten?
Sehr lange Zeit war ich davon überzeugt, man kann den Täter über seine berufliche Tätigkeit oder Freizeitgestaltung identifizieren.
Dem ist meiner Meinung nach nicht so (späte Erkenntnis)!

Die Bochumer Tatorte sind mir persönlich bekannt und deshalb fokussierte ich mich eher auf diese.
Gegenwärtig sind die Tatorte im Ennepetal-Ruhr-Kreis viel interessanter für mich.
Weil dieses für mich ein ganz wichtiger Punkt in dieser Komplexität seiner Taten ist, hoffe ich, dass ich dieses verständlich aufführen kann, was mich diesbezüglich so bewegt.

Was ich schildere trifft nicht auf alle Sprockhöveler (Hattingen) Taten zu, aber auf viele.

Anzunehmen ist, die Opfer stiegen aus Bussen aus. Gingen dann Richtung bebautes Gebiet/Wohnsiedlung, durchquerten diese und ich sag mal so am Ende der Bebauung nahmen sie einen Pfad/Feldweg, welcher an Felder oder Wälder vorbei führte. Wir befinden uns Mitten im Stockdunklen. Man sieht eigentlich die Hand nicht mehr vor Augen. Es gibt keine Straßenbeleuchtung und bei diesen sehr speziellen Tatorten gab es nicht wie man vermuten könnte, ein Vollmond ausreichend Licht, sondern genau das Gegenteil ist der Fall, diese Taten geschehen hauptsächlich bei Neumond.
In einem Fall nach wenigen hundert Metern, ein weiter Fall nach 750 Metern und ein weiter nach 900 Metern kommt des Täter meistens von hinten an, fragt die Person/Personen nach etwas (betrügerisch) und wie er aus dem Nichts gekommen ist, so greift er sie aus dem Nichts mit einem Messer an.

Was ich überhaupt nicht verstehe:

Wenn ein Opfer aus dem Bus aussteigt und Richtung Häuser, bebautes Gebiet sich bewegt, dann gibt es in meiner Vorstellung nur ein Angriff unmittelbar nach dem Aussteigen der Person oder vor der Bebauung.
Warum hat der Täter sie weiter verfolgt?
Die Logik spricht doch dafür, dass wenn einer im beschaulichen Sprockhövel abends/nachts aus dem Bus aussteigt, dieser in der Nähe auch wohnt und der Täter kann doch nicht gewusst haben, dass die Opfer nach der Bebauung einen unscheinbaren Feldweg benutzten, welcher eigentlich ins Nichts führt.
Warum bricht der Täter die Verfolgung nicht ab?
Oder war es anders und dieser war in unterschiedlichen Stadtteilen im Stockdunklen irgendwo im Nirgendwo und wartete dort?
Eher unwahrscheinlich.

Ich weiß nicht, ob ich dieses schon einmal geschrieben habe.
Ich habe mal beim Fahrradfahren oder Laufen im Dunklen (nicht Stockdunkel) darauf geachtet.
Du erkennst auf wenigen Metern nur die Silhouette einer Person.
Selbst ob sie männlich oder weiblich ist, ist nicht immer zweifelsfrei zu erahnen.
Der Täter wird die Opfer nicht auf den einsamen Wald und Feldwegen zum ersten Mal begegnet sein, der muss sie schon vorher wahrgenommen und gesehen haben.

Der Täter muss zudem die Örtlichkeiten sehr gut kennen.
In einem Fall bedroht der Täter sein Opfer mit einem Messer und übersteigt einen Zaun zu einer Schafweide und wenn meine Einschätzung richtig ist, dann ist diese nicht besonders groß und liegt hinter einem Wohnhaus.
Wenn ich über diesen Ablauf nachdenke, sage ich immer zu mir: Ich steige über keinen Zaun, hinter welchem ich nicht selbst wohne.
Er führt sein Opfer über diese Weide und vergewaltigt sie hinter dem Schafstall.
Es ist nicht einmal 22 Uhr. Es weiß doch keiner, ob die Bewohner nicht noch nach den Schafen schauen, sie einen Hund haben, der die Schafe bewacht oder die Schafe aufgeschreckt, die halbe Nachbarschaft auf ein Geschehen aufmerksam machen.
Dieses Vorgehen bleibt mir ein ewiges Rätsel.
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Es könnte also sein, dass er manchmal gezielt in Bochum zugeschlagen hat (z. B. im Laerholzwäldchen), oder auch spontan - anstatt auf dem Heimweg an der Uni auszusteigen und direkt mit dem Rad nach Witten zu fahren - schon an der Brenscheder Straße ausgestiegen ist und da mal einsame, dunkle Waldwege langgegangen ist und Ausschau gehalten hat. Von der Haltestelle ging er dann den dunklen Verbindungsweg "Auf dem Alten Kamp". Hier wurden ja leider auch zwei Frauen Opfer vom Täter. Und ich meine Sven fand gerade diese beiden Orte immer völlig absurd - und sie sind es auch.
Ja, so könnte es gewesen sein.
Die zwei Taten in diesem Bereich fanden morgens einmal um 1 Uhr und das andere Mal um 2 Uhr morgens statt.
Das Problem ist, wie auch in einigen anderen Fällen, du kommst da nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln weg.
Ein Fahrrad könnte eine Erklärung sein.
Bis heute weiß keiner, wie der Täter auf seine Opfer aufmerksam wurde und wie der Täter von dort aus wieder weg kam.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

22.07.2025 um 22:51
Hey Sven,
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:mich würde sehr interessieren, warum du Gevelsberg favorisierst.
Es gibt absolut keinen bestimmten Grund wieso ich Gevelsberg genannt habe.
Ich habe mir einfach mal auf Google-Maps angeschaut, was so in der Nähe ist. Es hätte auch ebenso Velbert sein können - oder direkt Witten.
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Natürlich überzeugt dieses niemanden und mich auch nicht, was mich aber irritierte, von dieser Örtlichkeit in Witten gab es in Richtung Sprockhövel, Witten, Hattingen den ungefähren gleichen geografischen Abstand zur nächstliegenden dortigen Tat, wie es auch in Richtung Bochum-Querenburg/Hustadt der Fall war.
Genau das ist mir auch aufgefallen. Von Witten wären es selbst mit dem Fahrrad nur etwas mehr als 30 Minuten bis zum Tatort in Hattingen gewesen.
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Ein weiterer kleiner Indiz dafür könnte auch die 4 Tat in Witten-Hammertal sein.
Diese erscheint mir im Vergleich zu Örtlichkeiten seiner anderen Taten, eher "normal" zu sein.
Der Tatort liegt ungewöhnlicher Weise an einer Durchgangsstraße, es ist 17:15 Uhr und da werden sich Täter und Opfer zufällig begegnet sein.
Diese Wegstrecke könnte sich auf seinem Nachhauseweg befunden haben oder ein Bereich sein, welchen der Täter öfters frequentiert.
Sehr gut möglich - Chapeau! Ich glaube auch, dass der Täter nicht selten bereit gewesen ist, zuzuschlagen.
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Mich beschäftigt seit Jahrzehnten die Frage: Welche Verbindung hat er zu den Tatorten?
Sehr lange Zeit war ich davon überzeugt, man kann den Täter über seine berufliche Tätigkeit oder Freizeitgestaltung identifizieren.
Dem ist meiner Meinung nach nicht so (späte Erkenntnis)!
Wenn man sich hier mal nur auf die Bochumer Fälle fokussiert, glaube ich, dass er sich hier eine recht hohe Erfolgsquote ausgerechnet hat. Das Areal ist riesig. Von "Auf dem Kalwes" bis zum Laerholzwäldchen sind es zu Fuß über 30 (!) Minuten - das ist mir erstmal wieder bewusst geworden.
In so einem großen Areal, welches dann auch noch bewaldet, verwinkelt, dunkel ist, konnte er sich bei diversen Studentenheimen wohl leider recht sicher sein, dass es da immer wieder mal eine Chance geben dürfte.
Ich finde es z. B. viel erstaunlicher, dass er auf den dunklen Feldwegen in Sprockhövel noch Opfer fand. Da ist ringsum nichts.
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Warum hat der Täter sie weiter verfolgt?
Die Logik spricht doch dafür, dass wenn einer im beschaulichen Sprockhövel abends/nachts aus dem Bus aussteigt, dieser in der Nähe auch wohnt und der Täter kann doch nicht gewusst haben, dass die Opfer nach der Bebauung einen unscheinbaren Feldweg benutzten, welcher eigentlich ins Nichts führt
Das ist mir auch ein wirkliches Rätsel und ich habe auch absolut keine Idee, wie das abgelaufen sein könnte.
Wie du bereits sagtest, erkennt man im Stockdunkeln nur die Silhouette einer Person - mehr nicht. Und da er anscheinend nie mal ausversehen einen Mann angegangen ist, welcher ggfs. lange Haare hatte oder sich schlichtweg vertan hat, kann er die Personen eigentlich nicht aus einem Busch heraus beobachtet haben, sondern hat ggfs. im Nahbereich der Bushaltestelle gelauert und aufgrund des beleuchteten Inneren gesehen, wer da so aussteigt.
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Das Problem ist, wie auch in einigen anderen Fällen, du kommst da nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln weg.
Ein Fahrrad könnte eine Erklärung sein.
Bis heute weiß keiner, wie der Täter auf seine Opfer aufmerksam wurde und wie der Täter von dort aus wieder weg kam.
In Bochum halte ich es auch für möglich, dass er ggfs. mit dem Auto gekommen ist und das irgendwo abgestellt hat. Das muss ja theoretisch nicht mal im direkten Umfeld der Uni gewesen sein. Und in Bochum fällt ein Auto mit ggfs. auswärtigem Kennzeichen nicht auf. Aber auch ein Fahrrad ist natürlich möglich. Das fällt auch nirgendwo auf.
Ich halte es auch für nicht unwahrscheinlich, dass der Täter in Bochum einfach in und um der Uni nachts unterwegs war und auf einen Moment gewartet hat.
Es könnte auch sein, dass er im Nahbereich der Haltestellen im Auto gesessen hat und dann gesehen hat, wer aussteigt und wo lang die Leute gehen. Wenn du dann dort den Standort diverse Male wechselst und nicht vier, fünf Stunden da im Auto hockst, fällt das nicht auf (wobei ich glaube, dass selbst das nicht aufgefallen wäre).

Es ist ein komplettes Rätsel. Das er in Bochum rund um die Uni potentielle Opfer vermutete, war jetzt nicht völlig fernab jeglicher Realität. In Sprockhövel und Hattingen dagegen schon. Und in Sprockhövel schlägt er diverse Male in einem Umkreis von ein paar (hundert) Metern zu. Wahnsinn einfach.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

22.07.2025 um 23:42
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Die Logik spricht doch dafür, dass wenn einer im beschaulichen Sprockhövel abends/nachts aus dem Bus aussteigt, dieser in der Nähe auch wohnt und der Täter kann doch nicht gewusst haben, dass die Opfer nach der Bebauung einen unscheinbaren Feldweg benutzten, welcher eigentlich ins Nichts führt.
Warum bricht der Täter die Verfolgung nicht ab?
Oder war es anders und dieser war in unterschiedlichen Stadtteilen im Stockdunklen irgendwo im Nirgendwo und wartete dort?
Eher unwahrscheinlich.
Wir wissen halt nicht, wie oft er in der Nähe der Bushaltestelle gelauert hat, die Verfolgung aus der Distanz aufgenommen und schließlich erfolglos abgebrochen hat, weil das anvisierte Opfer tatsächlich in eines der Häuser abgebogen ist. Die Tage, an denen die Taten passierten müssen ja nicht die einzigen gewesen sein, an denen er unterwegs war und die ausgeguckten Opfer müssen gar nicht mitbekommen haben, dass sie verfolgt oder beobachtet wurden, bevor sie sicher zuhause ankamen.
Ich könnte mir vorstellen, dass er nächtelang da rumgelungert hat. Nicht aus jedem Bus ist eine einzelne Frau ausgestiegen und nur wenige Frauen haben alleine den abgelegenen Weg genutzt. Aber er hatte das als geeigneten Tatort ausgekundschaftet und hat, wenn die Situation für ihn passte, zugeschlagen.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

23.07.2025 um 21:27
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Wenn man sich hier mal nur auf die Bochumer Fälle fokussiert, glaube ich, dass er sich hier eine recht hohe Erfolgsquote ausgerechnet hat.
Davon gehe ich aus und er hatte Erfahrung gesammelt.

Was ich nicht verstanden habe und da muss der Hintergrund ein anderer sein. Er wechselt mit seiner 9 Tat erstmalig in den Bereich Bochum-Querenburg, in die Straße "Auf dem alten Kamp" und das um 1 Uhr morgens.

(Sorry, spätestens nach dieser Tat habe ich ein Trauma :) )
Da fährt man nicht mit dem Fahrrad lang, da geht keiner grundlos durch die Straße und um 1 Uhr morgens noch viel weniger- verrückt!
Diese Tat ist räumlich gesehen im äußersten nördlichen Bereich seiner Taten, wenn man die Taten am äußersten Bereich auf der anderen Seite ansieht (Lennershofstraße/Auf dem Kalwes), etwa dort wo der Weinhändler war.
Zum Tatzeitpunkt gab es und gibt es dort noch eine Bushaltestelle, aber die wurde zu den Zeiten der Taten nicht bzw. bei einer Tat, überhaupt nicht an dem Tag angefahren.
Auf wen wartet man da?
Die äußeren Taten liegen etwa 45 Gehminuten auseinander. Wie du sagst, dieses ist schon ein weiträumiges Areal.
Ich wohnte geografisch recht mittig, aber insbesondere zum Lennershof/Auf dem Kalwes hat man in der Regel keinen Bezug.
Auch Befragungen von früheren Studentenwohnheimbewohnern, welche Jahre lang dort wohnten, ist diese Gegend bei den meisten bekannt, aber man war da mal vielleicht einmal.
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:kann er die Personen eigentlich nicht aus einem Busch heraus beobachtet haben, sondern hat ggfs. im Nahbereich der Bushaltestelle gelauert und aufgrund des beleuchteten Inneren gesehen, wer da so aussteigt.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass er nächtelang da rumgelungert hat. Nicht aus jedem Bus ist eine einzelne Frau ausgestiegen und nur wenige Frauen haben alleine den abgelegenen Weg genutzt. Aber er hatte das als geeigneten Tatort ausgekundschaftet und hat, wenn die Situation für ihn passte, zugeschlagen.
Schande über mein Haupt. Ich muss euch sagen, ich habe alles in Betracht gezogen, nur nicht, dass er sich an der Bushaltestelle schon befunden haben kann.
Ich meine nicht unbedingt an der, wo die Person ausgestiegen ist, sondern vielleicht an der Gegenüberliegenden. Diese sind meistens nicht direkt gegenüber, sondern versetzt liegend und kein Mensch achtet auf eine Person auf der gegenüberliegenden Bushaltestelle, außer man läuft direkt daran vorbei.

Was auch noch bedeutsam ist. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass der Täter seine Opfer verfolgte.
Nur keines hat ihn dabei bemerkt.
Ich habe manche Wegstrecken ja schon mit Angabe der Distanz aufgeführt, aber selbst wenn es über hunderte Meter ging, er nähert sich aus kurzer Distanz und fragt nach einem Weg oder nach einer Straße und überwältigt sie dann.

Vielleicht war das auch eine Masche, um im Dunklen, nicht an den Falschen (Mann) zu geraten.

Interessant ist auch, egal an welchen absurden Örtlichkeiten und Zeiten er zuschlug, ob Regen, Kälte oder Sonnenschein, er sah nach nichts aus.
Ist nur ein subjektiver Eindruck, aber er sah eigentlich gut gekleidet aus und hatte nichts an sich, was auf irgendwas als Person schließen würde.

Noch etwas ist vielleicht erwähnenswert.
Das war in meinen Augen kein schön Wetter Täter.
Die Durchschnittstemperatur bei seinen Taten lag ungefähr bei 8 Grad.
Eine Tat fand bei hochsommerlichen Temperaturen statt, eine andere bei bitterer Kälte und deutlichen Minusgraden.
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Und in Sprockhövel schlägt er diverse Male in einem Umkreis von ein paar (hundert) Metern zu. Wahnsinn einfach.
Der erste Wirkungskreis in Sprockhövel-Bossel erstaunt mich auch.
Er schlägt zwei Mal auf dem Grüngürtel zu, einen Bereich, welche eigentlich nur Hundebesitzer nutzen.
Ich habe mir mal die Bushaltestellen im Bereich Haßlinghauserstraße angeschaut. Die eine liegt 450 Meter und die andere 600 Meter vom Grüngürtel entfernt.
Es kommen für mich nur Personen in Frage, welche von der Haltestelle Schlagbaum nach Bossel wollen und die würden nur den Grüngürtel nehmen, wenn sie die Steigungen vermeiden wollen.
Wie viele sind das am Tag?
Auffallend ist, dort schlägt er nur im Januar zu und in einem Fall bei klirrenden Temperaturen.
Dieses sage ich gefühlt bei 80% seiner Tatorte, aber da muss man doch in der Nähe wohnen, arbeiten oder Bezugspunkte haben.
Es stellt sich doch keiner Mitten im Winter bei widrigen Temperaturen in einem Grüngürtel und wartet auf ein Opfer-verrückt.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

23.07.2025 um 21:43
@Grillage
@nonameboy

Ich wollte noch eines schreiben.
Ich bin immer davon ausgegangen, dass der Täter triebgesteuert und geplant sich ein Opfer suchte.
Ich saß zu Hause um 2 Uhr morgens auf meiner Terrasse und dachte mir, wo würdest du hinfahren , wenn du triebgesteuert eine Frau suchst.
Ich erzählte das einer Verwandten Psychologin und die sagte zu mir, dass meine Vorstellung diesbezüglich fehlerhaft sei.
Sie geht davon aus oder soll wohl so sein, dass der Täter die Gelüste (kann das nicht besser beschreiben) erst bekommt, wenn es zu einer Wahrnehmung der Person kommt.
Ich weiß nicht, ob dieses jemanden hilft oder überhaupt richtig ist.
Was ich aber danach glaube, dass der Täter nicht zu Hause die Vorstellung hatte und ins beschauliche Sprockhövel fuhr oder nach Bochum-Querenburg.


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23.07.2025 um 22:06
Zum Schluss für heute:

Sprockhövel ist doch so ländlich, auch in Hattingen und Witten hat man Örtlichkeiten, wo man für gewöhnlich einkaufen geht oder zum Essen oder Trinken raus geht.
Kein einziges Opfer hat den Täter jemals irgendwo wieder gesehen.
Dieses finde ich selbst für einen Täter aus dem gesamten Ennepetal-Ruhr-Kreis völlig ungewöhnlich.


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24.07.2025 um 08:40
Zitat von Yaris3113Yaris3113 schrieb am 29.05.2025:Meinen Kollegen aus Essen, Gelsenkirchen, Hagen oder Bochum würde ich sowieso keinen bestimmten Slang zuordnen, ihre Sprache ist normales Hochdeutsch.
Ist zwar etwas älter der Beitrag, aber es gibt schon einen Pottslang. Bei Ur-Pottlern kann man schon von der Aussprache und bestimmter Wörter auf die Herkunft, das Ruhrgebiet, schließen. Es wird gerne "dat" und "wat" benutzt (allerdings auch in anderen Gegenden) oder sowas wie "hömma, komma" etc. Auch die Art zu reden (sehr direkt) unterscheidet sich durchaus von anderen Gegenden. An diese Direktheit musste ich mich als Zugezogener auch erstmal gewöhnen.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

24.07.2025 um 11:39
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Was ich nicht verstanden habe und da muss der Hintergrund ein anderer sein. Er wechselt mit seiner 9 Tat erstmalig in den Bereich Bochum-Querenburg, in die Straße "Auf dem alten Kamp" und das um 1 Uhr morgens.

(Sorry, spätestens nach dieser Tat habe ich ein Trauma :) )
Da fährt man nicht mit dem Fahrrad lang, da geht keiner grundlos durch die Straße und um 1 Uhr morgens noch viel weniger- verrückt!
Schaut man sich die Taten mal alle an, fällt eigentlich auf, dass der Großteil direkt oder indirekt in Verbindung mit dem ÖPNV stehen könnte.
Auch bei den beiden Fällen "Auf dem alten Kamp" halte ich es für durchaus realistisch, dass die beiden Opfer vorher aus der U-Bahn an der Brenscheder Straße ausgestiegen sind. Und selbst wenn nicht, war eben auch hier in relativer Nähe die Haltstelle.

Also haben der ÖPNV bzw. die Haltstellen den Täter sehr stark interessiert und potentielle Opfer zu suchen.
Die beiden Taten "Auf dem alten Kamp" fanden dann beide in dem kleinen, dunklen Wäldchen statt - also umgehend nach dem links und rechts keine Häuser mehr gewesen sind. Unweit davon, so zumindest heute, befindet sich ein Studentenwohnheim.

Ergo wäre es also möglich, dass sich der Täter auch hier wieder im Umfeld der Haltestelle aufgehalten hat und die beiden Opfer dann auf die Straße "Auf dem Alten Kamp" hat einbiegen sehen.

Wie er es aber immer wieder geschafft hat, dass er im Vorfeld oder auch im Nachgang nirgendwo gesehen worden ist, ist durchaus rätselhaft.

Ich vermute fast, dass der Täter nicht immer gleich gehandelt hat. Mal mag er ziellos die Wege/Feldwege abgelaufen sein, mal ist er als Jogger getarnt, mal taucht er hinter einem Holzstapel auf. Im Laerholzwäldchen scheint er ja auch völlig zufällig auf die französische Studentin getroffen zu sein, welche auf dem Boden sitzt. Die kann er im Vorfeld eigentlich nicht verfolgt haben.

Und bei den beiden Taten "Auf dem Alten Kamp" könnte er - so zumindest nach dem ich nochmal Google-Maps angeworfen habe - z. B. im Auto auf dem Weg "Am Knüpp" gestanden haben und dort einfach gewartet haben. Damals hat es ja schon Karten gegeben und so könnte er auf die Idee gekommen sein, dass dort Studentinnen von der U-Bahn auf dem Weg in das Studentenwohnheim sein könnten.
Deshalb hat sich hier auch erstmal niemand verfolgt gefühlt, da er erst kurz vor der Tat auf diese aufmerksam geworden ist.

Könnte vielleicht eine Erklärung sein ..
Rätselhaft bleibt es trotzdem.


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24.07.2025 um 20:46
@nonameboy
Ich muss vorweg einiges korrigieren.
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Im Laerholzwäldchen scheint er ja auch völlig zufällig auf die französische Studentin getroffen zu sein, welche auf dem Boden sitzt. Die kann er im Vorfeld eigentlich nicht verfolgt haben.
Das war nicht die französische Studentin.
Die französische Studentin war das Opfer "Auf dem alten Kamp" Fall 9 am 05.07.1997 gegen 1 Uhr.

Zu dem auf dem Boden sitzenden Opfer im Laerholzwäldchen ist relativ wenig bekannt.
Aus meiner Erinnerung saß sie schon längere Zeit (ich meine sogar Stunden) auf dem Boden Mitten im Laerholzwäldchen, als der Täter mit meinen Worten gesagt: förmlich über sie stolperte.
Sie hat diese Tat Monate später erst zur Anzeige gebracht, da sie zum Zeitpunkt der Tat. der deutschen Sprache nicht mächtig war.
Ihre Täterbeschreibung ist äußerst dürftig und es konnte keine D.N.A gesichert werden.
Für mich fraglich, ob wir bei dieser Tat von dem gleichen Täter ausgehen können.
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Auch bei den beiden Fällen "Auf dem alten Kamp" halte ich es für durchaus realistisch, dass die beiden Opfer vorher aus der U-Bahn an der Brenscheder Straße ausgestiegen sind. Und selbst wenn nicht, war eben auch hier in relativer Nähe die Haltstelle.
Bei dem Opfer (französische Studentin) "Auf dem alten Kamp" ist nicht bekannt, aus welcher Richtung sie kam und ob sie überhaupt vorher die U-Bahn nutzte.
Die Haltestelle Brenschederstraße nenne ich mal Inselhaltestelle. Um von dort aus auf einen Bürgersteig auf der anderen Straßenseite zu gelangen, muss man an der Ampel stehen und die ist bei der Einfahrt der U-Bahn immer auf rot.
Das würde auffallen, denn der Täter müsste mit ihr zusammen an der Ampel stehen und auf das Grünzeichen warten-so die Theorie.

Von der U-Bahnhaltestelle, über den "Auf dem alten Kamp" an mittelgroßen Hochhäusern vorbei bis zum vermeintlichen Tatort sind es etwa 450 Meter. Die ganze Strecke wieder unauffällig gefolgt?


Es gibt bei dieser Tat eine Besonderheit und da wäre mir deine Einschätzung wichtig.
Er fesselt sein Opfer mit handelsüblichen Kabelbinder.
Dieses tat er aber nicht nur bei dieser Tat, sondern (aus der Erinnerung) bei 5 weiteren Taten.
Dieses fesseln mit Kabelbinder, erfolgte vorher schon und auch bei Taten nach dieser Tat, aber nicht bei Taten in seiner ersten "Wirkungsstätte" um Sprockhövel-Bossel herum, wo er auf recht kleinem Raum 5 Taten verübte.
Nach der Hälfte seiner Tatserie und nachdem er nicht mehr in Sprockhövel, Witten oder Hattingen eine Tat mehr verübt, setzt er auch kein Kabelbinder mehr ein bzw. fesselt seine Opfer nicht mehr.
Hast du eine Erklärung?
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Auch bei den beiden Fällen "Auf dem alten Kamp" halte ich es für durchaus realistisch, dass die beiden Opfer vorher aus der U-Bahn an der Brenscheder Straße ausgestiegen sind.
Das andere Opfer hat die Straße "Auf dem alten Kamp" nicht gesehen.
Sie kam von einer Feierlichkeit zu Fuß aus Richtung der Universität.
Sie wird von dort aus rechtsseitig der Universitätsstraße gegangen sein und sehr wahrscheinlich im Bereich der Unterführung zu den Schulen, durch den dortigen Tunnel die Seite gewechselt haben. Sie ging weiter linksseitig parallel der Universitätstraße.
An der Markstraße überquerte sie die Straße und bemerkte dort den späteren Täter. Sie ging ein Fußweg weiter parallel der Unistraße Richtung Brenschederstraße. Im Bereich der Abfahrt Unistraße auf die Markstraße erfasste der ihr gefolgte Täter sie.

Warum ich diese Örtlichkeiten recht gleich gesetzt habe, liegt darin begründet, dass es einige Meter weiter eine Unterführung gibt, welche die beiden Tatorte fußläufig verbindet.
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Schaut man sich die Taten mal alle an, fällt eigentlich auf, dass der Großteil direkt oder indirekt in Verbindung mit dem ÖPNV stehen könnte.
Es gibt keine direkte Regelung, aber im innerstädtischen Bereich gibt es den Anspruch, dass jeder Bewohner einer Stadt, innerhalb von 400 Meter eine ÖPNV-Haltestelle erreichen sollte.
(Habe ich selbst nachgefragt).

Die große Frage ist:
Wartete er auf Opfer, welche explizit den ÖPNV nutzten?
Oder ist die Nähe zu den Haltestellen der Infrastruktur geschuldet?

Ein Beispiel.
Die zwei Opfer in Hattingen. Sie begehen in der Nacht von Freitag auf Samstag einen völlig einsamen Feldweg "Zur Vosskuhle".
Mitten in der Nacht und in absoluter Dunkelheit. Urplötzlich tritt der Täter an sie heran und bedroht sie mit einem Messer, fesselt sie, lässt aber von ihnen ab, weil er sie zu jung empfand.

Was konstruiere ich?
Es gibt in unmittelbarer Nähe eine Bushaltestelle, welche auch von einem Nachtbus angefahren wird.
Ich gehe daher davon aus, dass die beiden Mädchen/Frauen den Nachtbus nahmen, dort ausstiegen, an den 5 oder 6 dort befindlichen Häusern vorbei liefen und dann den einsamen Feldweg "Zur Vosskuhle" ins Nichts nahmen.
Wissen tue ich das gar nicht.
Es gibt diesbezüglich keine Aussage, dass sie einen Bus genommen haben.
Den Fall, welchen ich gestern schilderte ist nicht einmal dieser gewesen, aber fast exakt gleich abgelaufen.
Auch in diesem Fall unterstelle ich einfach, dass das Geschwisterpaar den Bus gegen 20 Uhr genommen hat und denn das Schicksal seinen Lauf nahm.

Vermutlich konstruiere ich dieses für mich so, weil ich einfach keine andere Möglichkeit sehe, als das der Täter sie beim Aussteigen beobachtet hat.

Ich erzähle mal eine Anekdote zum Thema Bushaltestellen.
Gegenwärtig gibt es Google-Earth und man kann sogar in Sprockhövel sehr viele Straßen "abfahren".
Ich hatte zum Fall 3 Sprockhövel-Hiddinghausen einen alten Zeitungsartikel gehabt und in diesem war die genaue Stelle benannt, wie sich die Tat ereignete.
Ich wusste, dass Opfer fuhr mit einer Buslinie nach Hiddinghausen, doch wo sie hinwollte, in diese Richtung fuhr um die Tatzeit kein Bus mehr und deshalb lief sie die Strecke zu Fuß weiter.
Im Bereich des Tatortes gibt es schon seit vielen Jahren keine Bushaltestelle mehr, war auch nicht wirklich wichtig, da zum damaligen Zeitpunkt der Bus um diese Uhrzeit auch nicht mehr fuhr.
Ich zoomte mich mit Google-Earth in dem Tatortbereich, "ging" etwas die Straße ab und als ich an der Einmündung zum Tatort kam, sah ich das alte Bushaltestellenschild noch halb unter einem Baum stehen.
Theoretisch könnte man sagen, auch in dem Tatortbereich gab es direkt eine Bushaltestelle und das fand ich erschreckend auffällig.

Wieder zurück zum Fall:
Wenn der ÖPNV oder die Haltestellen eine Rolle bei seiner Tatvorbereitung/Ausübung spielte, dann stelle ich mir die Frage, welches Geisteskind war der Täter?
Welche Person würde dieses für seine Taten in Betracht ziehen?
Da muss es ja eine Verbindung geben und die meine ich auch in Anbetracht eines Triebes.
Ich kann das total schlecht erklären, weil ich nicht vom Fach bin.

Aber auch das übersteigen eines Zaunes und das vergewaltigen hinter einem Schafstall hat doch auch etwas mit einem Kick zu tun oder Fall 2 mit dem Verbringen des Opfers auf das Gelände eines mittelständisches Unternehmens.

Ich hätte meine letzten Zeilen eigentlich gerne gelöscht, lasse diese aber mal stehen, vielleicht hat jemand dazu ja einen Einfall.

Ich finde es aber total ungewöhnlich, dass wir Frauen haben, welche äußerst abgelegen in absoluter Dunkelheit Opfer wurden.
Schon recht viele, welche den ÖPNV benutzen, aber keine einzige Frau, welche mit einem Auto fuhr.
Theoretisch könnte man genauso abgelegene Parkplätze; Tiefgaragen oder sonst was favorisieren.

Laut gedacht:

Ich weiß ja nicht was seine Vorstellung war, aber wenn es doch um Frauen geht und man will Sex haben, dann suche ich doch eher Menschenansammlungen auf. Uni-Feste, Kemnade in Flammen oder Stadtfeste, Schützenfeste oder auch den Kemnader See an sich.
Da gehen viele Spazieren, Joggen oder sonst was.
Klar, da gibt es ein Risiko, aber dann doch lieber so, als überspitzt gesagt an einer Bushaltestelle in Sprockhövel zu warten oder durch Felder und Wälder bei Dunkelheit zu irren.


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24.07.2025 um 22:53
Ich denke , dass hier der täter gar nicht mehr lebt

....


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25.07.2025 um 02:15
@Sven1213
Ich verfolge diesen Thread auch schon seit Jahren und rätsele, warum der Täter nicht gefasst werden konnte. Ich habe immer und immer wieder zu den Tatorten die Karten studiert, Videos zur Umgebung angeschaut. Ortskenntnisse aus eigener Anschauung habe ich aber nicht – das mal vorausgeschickt.
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Ich weiß ja nicht was seine Vorstellung war, aber wenn es doch um Frauen geht und man will Sex haben, dann suche ich doch eher Menschenansammlungen auf. Uni-Feste, Kemnade in Flammen oder Stadtfeste, Schützenfeste oder auch den Kemnader See an sich.
Da gehen viele Spazieren, Joggen oder sonst was.
Klar, da gibt es ein Risiko, aber dann doch lieber so, als überspitzt gesagt an einer Bushaltestelle in Sprockhövel zu warten oder durch Felder und Wälder bei Dunkelheit zu irren.
Sein bevorzugter modus operandi war wohl, sich in möglichst unübersichtlicher, einsamer Umgebung an ein Opfer heranzupirschen und nicht eins in einer Menschenmenge auszudeuten. Für letzteres hätte er wohl KO-Tropfen oder ähnliches dabeihaben müssen und hätte keine planbare Logistik bezüglich Weg zum Tatort mit Opfer und anschließende Flucht vom Tatort gehabt. So wendig war er wohl nicht, vermute ich. Er hätte dafür auch gesellschaftliche "Skills" haben müssen, hätte beim Opfer anfänglich Interesse wecken müssen, ein wenigstens leidlich interessantes Gespräch führen, evtl. Schmeicheleien austeilen müssen, und schlecht zu riechen geht dabei gar nicht. Da ist es doch leichter, einem arglosen Opfer von hinten ein Messer an den Hals zu halten und den eigenen kranken Willen durchzusetzen. Einem Opfer auflauern oder unbemerkt folgen, das hat er allerdings draufgehabt.

Ich denke, die o.g. "Skills" hat er nicht gehabt. Aber seine verdammt guten Ortskenntnisse, die er gehabt haben musste, haben ihm seine Taten und die anschließende Flucht ermöglicht. Das gab ihm bei seinem bevorzugten Szenario wahrscheinlich eine gewisse „Sicherheit“, wenn er den Ort und die Zeit der Tat selbst bestimmen konnte. Diese Theorie stößt allerdings auch schnell an Grenzen, denn er ist ja trotzdem große Risiken eingegangen, z.B. die erste Tat am helllichten Tag oder zwei Taten in Sprockhövel-Bossel im selben Grünstreifen bzw. Wäldchen zu begehen, mit einem Opfer über einen Zaun zu steigen, um es dort zu missbrauchen. Sollte ich die Örtlichkeiten von der Ferne falsch eingeschätzt haben, gerne korrigieren. Insgesamt bleibt es rätselhaft, was das „Erfolgsrezept“ des Täters war, das so oft aufging, vielleicht noch öfter als bekannt ist.


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25.07.2025 um 09:06
Zitat von LeocadiaLeocadia schrieb:Für letzteres hätte er wohl KO-Tropfen oder ähnliches dabeihaben müssen und hätte keine planbare Logistik bezüglich Weg zum Tatort mit Opfer und anschließende Flucht vom Tatort gehabt. So wendig war er wohl nicht, vermute ich. Er hätte dafür auch gesellschaftliche "Skills" haben müssen, hätte beim Opfer anfänglich Interesse wecken müssen, ein wenigstens leidlich interessantes Gespräch führen, evtl. Schmeicheleien austeilen müssen, und schlecht zu riechen geht dabei gar nicht. Da ist es doch leichter, einem arglosen Opfer von hinten ein Messer an den Hals zu halten und den eigenen kranken Willen durchzusetzen. Einem Opfer auflauern oder unbemerkt folgen, das hat er allerdings draufgehabt.
Hinzu kommt, dass solche größeren Veranstaltungen eben auch nicht jeden Tag stattfinden, während ausceinem Bus relativ regelmäßig Frauen allein aussteigen bzw. Am von ihm bevorzugten Tatort regelmäßig Frauen alleine entlang gehen. Hätte er in der Frequenz eiecer es getan hat Frauen auf Volksfesten überfallen wollen, hätte er in andere Städte fahren müssen, wo gerade jeweils eine Großveranstaltung stattfindet. Dort kennt er sich dann nicht aus, muss erst einen geeigneten Tatort und eine passende fluchtroute finden und auskundschaften.
Ich kann schon nachvollziehen, dass es aus Tätersicht logischer erscheint, dort wo er es wohl getan hat nach Opfern Ausschau zu halten.


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