Mord an Annika B. aus Hannover

@LIncoln_rhyME

Du fragtest glaub ich wo die Tochter zu dem Tatzeitpunkt war. So wie ich das verstanden habe, hat die kleine bei ihrem Großvater gelebt.

@RememberAnnika
Ja, das würde mir bereits via Pn mitgeteilt.
War nur die Frage, ob es auch vor dem Mord schon war?
Der Stiefvater und die Mutter wohnten ja bei Annika.

@LIncoln_rhyME

Das kann ich leider nicht beantworten

ich habe mir mal die Traueranzeigen von Annika angesehen. Eine davon ist von einer Psychologin aus Hannover. Ich weiss nicht, in welchem Verhältnis Annika zu ihr steht, aber wenn ich solche Drohungen bekomme dann würde ich als erstes wohl jemand zu Rate ziehen, der sich mit "solchen Dingen" auskennt.

Ist es eigentlich in Hannover üblich solche Kerzen virtuell über die Traueranzeige zu entzünden?
Die letzte wurde im August 2013 entzündet. War das ein bestimmtes Datum, dass in Verbindung mit Annika steht, oder hat da gerade jemand an sie gedacht?

@MisterIös

Zudem hat die Familie inzwischen herausbekommen, dass drei Tage nach dem Angriff auf Annika ein Bekannter, der offenbar über Beziehungen zur Rechtsmedizin verfügt, bei der Toten war, um Abschied zu nehmen. „Ich als Mutter durfte sie erst nach einer Woche sehen. Das hat mich schon tief getroffen“, sagt die Mutter der Ermordeten.

Später entdeckte sie, dass jemand im Internet ein Kondolenzbuch für Annika eröffnet und ein virtuelles Grab für die junge Frau angelegt hatte. Mehr als 4000 Menschen haben dort Abschied bislang genommen. Beinahe täglich tragen sich online Menschen in die Gästebücher ein, die Annika B. nicht gekannt haben. „Einige haben sich als Familienangehörige ausgegeben und Nachrichten eingestellt. Das hat mich massiv verletzt“, sagt die Mutter.

Das sind Erlebnisse, die Annikas Mutter beschrieben hat.

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Polizei-gibt-im-Mordfall-Annika-B.-vorerst-auf

Irritiert hat mich dieser Satz:

Sie ist zutiefst davon überzeugt, dass es für ihre Tochter ein Leben nach dem Tod gibt. Auch hege sie gegen den unbekannten Täter keinen Groll, sagt sie: „Wir haben ihm verziehen.“

Wenn Annika Kontakt zu einer Psychologin hatte, aus welchen Grund auch immer, müsste die nicht eine Aussage machen? Die ärztliche Schweigepflicht dürfte doch nicht mehr greifen, oder doch?

könnte "im november" eine redaktionell gewählte formulierung sein, weil "in neun monaten", "nach einem job/aufenthalt in xy/sobald ich kann/wieder in der stadt bin" o.ä. nicht griffig genug ist? dass ab nicht explizit "im november" sagte, sondern auf nachfrage der mutter den zeitpunkt des ereignisses benannt hat? mir erscheint es zu mysteriös, dass jemand im märz droht, er würde einen im november umbringen.

Hallo @stop_crime
mich hat dieser Satz der Mutter auch etwas irritiert.
Ich könnte dem Täter sicher nicht verzeihen, auf keinen Fall so schnell und ohne überhaupt zu wissen was hinter der ganzen Tat steckt.

Ich wollte das ursprünglich aber nicht schreiben um keine falsche Diskussion zu führen.
Da Du es aber erwähnst, antworte ich nur mal kurz drauf.

Mich hat übrigens auch der Text auf dem Grabstein etwas irritiert:
"Saved by grace" ist in roter Schrift darauf zu lesen: "Gerettet durch Gnade".

Das dürfte aber alles im religiösen Glauben der Mutter begründet sein!
Ich denke, wir sollten daher jetzt keine Diskussion über die Mutter beginnen,
es sei halt nur mal kurz erwähnt.

In diesem Sinne, liebe Grüße, valadon.

@MisterIös
Ich glaube, dass man diese virtuellen Kerzen immer anzünden, wenn man an den Verstorbenen denkt. Das hat mit keinem Datum zu tun und ist auch nicht regional.

@LIncoln_rhyME
@RememberAnnika
Zu der Tochter von Annika nur kurz dieses:

Laut dem Bericht aus der "Neuen Presse", lebte die dreijährige Tochter beim Großvater.
Quelle: http://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Hannover-Warum-musste-Annika-B.-sterben
Diesen Bericht nehme ich derzeit aber nicht mehr wortwörtlich wahr, da dieser frühe Bericht auf Angaben eines Nachbarn beruht, der u.a. auch sagte, dass Annika seit kurzem einen Freund hat.
Wie wir wissen hatte sie diesen Freund aber schon länger.

In einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen" steht:
"Annika B. war einerseits eine junge Mutter, die sich neben ihrem Studium und mit der Unterstützung ihrer Eltern, die im gleichen Haus lebten, um ihre vier Jahre alte Tochter kümmerte."
Quelle: http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/300-Hinweise-im-Mordfall-Annika-und-noch-keine-Spur (Archiv-Version vom 16.10.2012)

Das heißt für mich, dass in ihrer Abwesenheit, z.B. während ihres Studiums, die Eltern sich um die kleine Tochter kümmerten. Da diese im gleichen Haus lebten, macht das für mich auch Sinn.
Von daher scheint der im Bericht der "Neuen Presse" erwähnte Großvater wohl der Stiefvater zu sein, der sich mit der Mutter von Annika, also der Oma des Kindes, tagsüber um das Kind kümmerte.
So verstehe ich das.

Wo die kleine Tochter am Abend der Tat nun explizit war, weiß ich derzeit nicht.
Sollte ich dazu was in den Berichten finden gebe ich Euch Bescheid.

@stop_crime
Eine Schweigepflicht bleibt über den Tod hinaus bestehen. Niemand kann den Psychologen davon entbinden außer der Patient selbst, wenn er keinen Vormund hat.
Im Einzelfall kann ein Gericht entscheiden, dass eine evtl. Aussage des Therapeuten wichtiger ist (man sich also eine Aufklärung des Sachverhaltes davon verspricht) als die Schweigepflicht. Das sind Einzelfallentscheidungen.

S_C schrieb:Zudem hat die Familie inzwischen herausbekommen, dass drei Tage nach dem Angriff auf Annika ein Bekannter, der offenbar über Beziehungen zur Rechtsmedizin verfügt, bei der Toten war, um Abschied zu nehmen.

Ob dieser Bekannte wohl auch durchleuchtet wurde von der Polizei? Ich meine, welcher "Bekannte" würde denn seine Beziehungen zur Rechtsmedizin spielen lassen (was sicher geschah OHNE Einwilligung der Polizei, wenn die Eltern keinen Zugang bekamen), um Abschied zu nehmen von einer Toten, mit der man lediglich "bekannt" ist? Wer käme auf so eine Idee? Wenn es ein guter Freund wäre, würde ich es ja verstehen, aber der hätte dann wohl gleich mit dafür gesorgt, dass auch die ELTERN der Toten zu ihr dürfen. Immerhin wohnten sie im selben Haus mit dem Opfer, ein guter Freund von Annika wäre also auch den Eltern bekannt gewesen und hätte in so einem Fall sicher nicht nur an sich selbst gedacht. Wäre auch interessant zu wissen, woher die Eltern diese Info nachträglich erhalten haben.

valadon schrieb:Laut dem Bericht aus der "Neuen Presse", lebte die dreijährige Tochter beim Großvater.

MMn ist die Formulierung dann nicht korrekt. Da die Mutter ebenfalls dort lebte hieße es eher
"Großeltern".
Es macht auch weniger Sinn das zu erwähnen, da sie nebenan lebte, dann hätte sie sich selbst um das Kind gekümmert und bei Abwesenheit zu den Eltern gebracht.

Wie so oft, etwas seltsam formuliert in der Presse.

@GuteLaune

GuteLaune schrieb:Folgendes hab ich noch nicht so richtig verstanden.
Sie telefonierte während des Übergriffes mit einer guten Freundin und eine andere Freundin war zeitgleich zu Besuch bei ihr ? Oder telefonierte sie mit der selben Freundin die auch bei ihr Zuhause zu Besuch war?.

Das bin ich gerade noch mal am recherchieren.

Fakt ist, dass sie auf der Straße mit einer Freundin telefoniert hat:
"Fest steht nur: Annikas Mörder hat der alleinerziehenden Mutter vor ihrer Haustür in der Kohlrauschstraße aufgelauert und ohne Vorwarnung auf sie eingestochen. Das hat eine Bekannte der Getöteten bei der Polizei zu Protokoll gegeben, mit der Annika B. am Sonntagabend auf dem Rückweg vom Zigarettenkaufen telefoniert hatte. Demnach soll die 20-Jährige das Telefonat mit ihr abrupt abgebrochen haben. Dann seien nur noch laute Hilfeschreie zu hören gewesen."
Quelle: http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Freundin-hoert-Messer-Mord-per-Handy (Archiv-Version vom 18.10.2014)

Dass eine Freundin bei ihr zu Hause war, kann ich derzeit aber nirgendwo finden (obwohl ich glaube so etwas auch gelesen zu haben).

Allerdings fragt die Polizei, u.a. in diesem Artikel:
"Wer weiß, wo sich die junge Frau in den Stunden vor der Tat aufgehalten hat und mit wem sie zusammen war?"
Quelle: http://www.hannover-zeitung.net/regionales/47192722-mordfall-annika-b-die-polizei-hannover-bittet-um-mithilfe (Archiv-Version vom 04.01.2012)

Daher denke ich, dass Annika am Abend vor der Tat wohl alleine in der Wohnung war, außer möglicherweise ihrer Tochter natürlich. Falls jemand den Text mit der Ewähnung einer Freundin, die bei ihr zu Hause war, findet bitte ich um einen Link, danke.

Hallo @LIncoln_rhyME
wie gesagt, diesen Bericht der "Neuen Presse" sollte man derzeit meiner Meinung nach nicht wörtlich nehmen. Der dürfte auf die Schnelle entstanden sein, erschienen am Tag nach der Tat, und wohl aufgrund der Angaben eines Nachbarn.

Die Artikel der "Hannoverschen Allgemeinen" erscheinen mir da doch geeigneter zu sein.

Hallo @diegraefin
auch ein interessanter Gedanke von Dir.
Das wird die Kriminalpolizei ja wohl geprüft haben wer das war und warum er in der Rechtsmedizin Abschied von Annika nahm.

Je mehr ich mich mit diesem Fall beschäftige, um so mehr habe ich den Eindruck, dass es hier keinen großen Unbekannten gibt, sondern der Täter im erweiterten Umfeld von Annika zu suchen ist.

valadon schrieb:Das wird die Kriminalpolizei ja wohl geprüft haben wer das war und warum er in der Rechtsmedizin Abschied von Annika nahm.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Die Eltern scheinen ja selbst keinen Verdacht gegen diesen Bekannten gehegt zu haben. Deren Verdächtigungen gehen ja nach Rostock gegen eine bestimmte Person. Von daher weiß ich nicht mal, ob die Polizei überhaupt Kenntnis genommen hat von diesem Bekannten, der wohl nur in Aufzeichnungen der Mutter erwähnt wird und das auch nur in Bezug auf den Zugang zur Leichen, nicht in Bezug auf das mögliche Verhältnis dieses Bekannten zur Tochter oder gar zur Tat.

Comtesse schrieb:Von daher weiß ich nicht mal, ob die Polizei überhaupt Kenntnis genommen hat von diesem Bekannten

Dann wird sie aber wohl jetzt, nach dem entsprechenden Zeitungsbericht, davon Kenntnis bekommen und entsprechende Nachforschungen angestellt haben.
Sie dürften doch sicher, sofern es ihnen nicht schon vorher bekannt war, bei Rechtsanwalt Matthias Waldraff, der Annikas Eltern vertritt, diesbezüglich nachgefragt haben.

Für so fähig halte ich die Kriminalpolizei dann doch schon ...

Hier aber auch noch mal der Link zu dem Artikel:
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Polizei-gibt-im-Mordfall-Annika-B.-vorerst-auf

@valadon
Ich bin da leider nicht so optimistisch, zumal die Akten ja jetzt vorerst geschlossen werden.

Da ich gerade die Berichte noch mal durchlese möchte ich mal kurz zu einem Punkt stellen nehmen, der auch immer wieder genannt wird, z.B. hier:

GuteLaune schrieb:Sie hat sich Tage vorher ja auch beobachtet gefühlt.

Lediglich die BILD
"Einer Freundin soll sie noch über Handy gesagt haben, dass sie sich verfolgt fühlt."
Quelle: http://www.bild.de/news/inland/fahndungen/polizei-hannover-facebook-fahndung-nach-annica-b-killer-21304678.bild.html

und RTL
"Die Mutter einer dreijährigen Tochter soll vor kurzem einer Freundin gesagt haben, dass sie sich verfolgt fühlt."
Quelle: http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/3-zeugen-sahen-moerder-fluechten-1c8fd-51ca-18-949039.html

schreiben davon, allerdings auch schon in abweichender Form.
In den Berichten der "Hannoverschen Allgemeinen" steht davon nichts.

Von daher würde ich diesen Punkt, dass Annika einer Freundin gesagt haben soll, dass sie sich vor der Tat beobachtet gefühlt hat, mit einer gewissen Skepsis betrachten.