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Mysteriöser Vermisstenfall Joachim Szieleit "Der Tote"

265 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kassel, 1993, Fahrzeuge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mysteriöser Vermisstenfall Joachim Szieleit "Der Tote"

18.11.2022 um 17:24
Zitat von boraboraborabora schrieb:warum wurde JS anscheinend nie mit der Drohung erpresst, seine "Nicht-Existenz für die Behörden" auffliegen zu lassen (inclusiver einer saftigen Strafe wegen Steuerhinterziehung)?

Was lässt Dich annehmen, das es nicht genauso war...
Gute Frage! Aber wäre dann sein anonymes Leben nicht irgendwann geendet? Er hätte sich nicht immer erpressen lassen, nehme ich an.

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Mysteriöser Vermisstenfall Joachim Szieleit "Der Tote"

18.11.2022 um 18:03
Zitat von 1986born1986born schrieb am 14.11.2022:Man wird dann Szieleit vermutlich angeboten haben, im Pkw des Mercedes-Verkäufers mit Szieleit weiterzufahren; eben zum angebotenen Mercedes.
Da es dafür keine Zeugen(aussagen) gibt, ist nicht bekannt, wie JS auf die mutmaßlichen (Schein)Verkäufer traf. Es ist mMn. jedoch sehr wahrscheinlich, dass sowohl er, als auch die anderen Personen den ursprünglichen Treffpunkt verließen. Vieleicht wurde JS unter Vorspiegelung falscher Tatsachen so in eine vorbereitete Falle gelockt. Denkbar ist aber auch, dass es diesen Mercedes tatsächlich gab, aber während des Verkaufes entwas schief lief. In diesem Zusammenhang wäre z.B. dankbar, dass man versuchte, JS ein gestohlenes Auto anzudrehen und JS das bemerkte. Die Situation könnte daraufhin eskaliert sein. Aber das ist alles natürlich reine Spekulation.
Zitat von 1986born1986born schrieb am 14.11.2022:Ich gehe nicht von einem Suizid oder einem freiwilligen Untertauchen aus.
Davon gehe ich auch nicht aus. JS hatte ein florierendes Geschäftsmodell entwickelt und hatte scheinbar keine finanziellen und/oder privaten Nöte/Sorgen. Es gibt daher keinen bekannten Grund der JS genötigt haben könnte, unterzutauchen. Natürlich ist ein freiwilliges Verschwinden deshalb nicht ausgeschlossen. Aber so wie sich der Sachverhalt darstellt, mehr als unwahrscheinlich.
Zitat von 1986born1986born schrieb am 14.11.2022:Bis heute ist Joachim Szieleit verschwunden, und möglicherweise ist er am oder an den Tagen nach dem 6. Mai 1993 verstorben. Dann stellt sich die Frage, wie er zu Tode kam. Und: warum musste er sterben? Sollte er ermordet worden sein: warum wurde er dann ermordet?
Im Falle eines Tötungsdeliktes naheliegend ist natürlich die Vermeidung von Zeugen. Denkbar auch, dass JS -so wie es hier schon erwähnt wurde- eine persönliche Bekanntschaft zu dem oder den Täter(n) hatte. Vieleicht hat JS dem/den Täter(n) auch gedroht. Man weiß es nicht. Da ist vieles denkbar. Wie er dann möglicherweise genau zu Tode kam kann man natürlich ohne Leiche oder Aussage von Zeugen Täter(n) nicht sagen.
Zitat von 1986born1986born schrieb am 15.11.2022:So, wie es bisher geschildert wurde, klang für mich eher durch, dass der Anrufer vom 5. Mai Herrn Szieleit noch unbekannt war.
Na ja, es kann auch sein, dass der/die Täter JS Geld schuldete(n). JS könnte dann mit einem Scheinangebot in eine Falle gelockt worden sein. Da niemand die Schuldner des JS kannte und JS seine "Buchführung" darüber -in Form eines Notizbuches- immer bei sich hatte, war das natürlich die ideale Möglichkeit, sich von den Schulden zu befreien. Darüber hinaus kommt auch ein Racheakt in Frage. Ggf. hatte sich JS Feinde gemacht. Hier ist vieles denkbar. Ich ganz persönlich vermute, JS weilt nicht mehr unter den Lebenden und wurde an einen Ort verbracht, wo man ihn bis heute nicht entdeckt hat oder ggf. auch gar nicht (mehr) entdecken kann.


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Mysteriöser Vermisstenfall Joachim Szieleit "Der Tote"

18.11.2022 um 18:35
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Aber wäre dann sein anonymes Leben nicht irgendwann geendet? Er hätte sich nicht immer erpressen lassen, nehme ich an.
Von der gleichen Person höchstwahrscheinlich nicht.
Ich halte es für möglich, das er zumindest einmal erpresst wurde.

Ob das aber für den Fall eine Rolle spielt?


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Mysteriöser Vermisstenfall Joachim Szieleit "Der Tote"

18.11.2022 um 21:59
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ob das aber für den Fall eine Rolle spielt?
Ich sage mal so: Wer sollte die Kuh schlachten, die er melken möchte ? Normalerweise wäre das ziemlich dumm. Andersherum war JS durch die von ihm selbst gewählten Lebensumstände ein ziemlich ideales Opfer. Er hatte oft große Mengen Bargeld dabei, hatte niemanden (Angestellte ausgenommen) der ihn wirklich kennt und vermisst, er hatte keine echte Buchhaltung mit Namen etc., war nirgends gemeldet und dazu wohl sehr Geldaffin. Ihm eine Falle zu stellen, dürfte also recht leicht gewesen sein. Sollte es also mit einer Erpressung nicht geklappt haben, wäre das ggf. eine Alternative dazu gewesen, wenn auch ein ungleich schwereres Verbrechen. Aber es wurden ja auch schon Menschen für weniger als 20 Euro getötet.


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19.11.2022 um 10:31
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Andersherum war JS durch die von ihm selbst gewählten Lebensumstände ein ziemlich ideales Opfer.
Wer wusste davon in allen Einzelheiten. Allerdings hat er sich selbst als "der Tote" bezeichnet, was ja dann Fragen aufwirft nach dem Warum.

Es wäre möglich, das er zufällig Opfer wurde oder gezielt, wobei ich Letzteres annehmen würde.

Solange kein Körper gefunden wird, ist es auch fraglich, ob er tatsächlich einem Verbrechen zum Opfer fiel.
Vielleicht wurde der Druck auf ihn so hoch aufgrund von Umständen, das er verschwand, um unbehelligt
irgendwo anders zu Leben.


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19.11.2022 um 18:00
Zitat von boraboraborabora schrieb:Wer wusste davon in allen Einzelheiten. Allerdings hat er sich selbst als "der Tote" bezeichnet, was ja dann Fragen aufwirft nach dem Warum.
Ich nehme an, dass er damit auf seine behördliche "Nichtexistenz" anspielte. Er war nirgends gemeldet, lebte mutmaßlich komplett abgetaucht. Daher existierte er für die Behörden nicht, so wie eine tote Person.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Es wäre möglich, das er zufällig Opfer wurde oder gezielt, wobei ich Letzteres annehmen würde.
Ich vermute ebenfalls, dass JS kein Zufallsopfer war. Wie ich schon schrieb, war er ein recht ideales Opfer. Möglicherweise wurden hier auch zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Wenn z.B. ein Schuldner von JS eine Falle gestellt und ihn getötet haben sollte, wäre er damit nicht nur seine Schulden bei JS los gewesen, sondern dazu auch noch 80000 DM reicher. Das kann schon verlockend sein.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Solange kein Körper gefunden wird, ist es auch fraglich, ob er tatsächlich einem Verbrechen zum Opfer fiel.
Vielleicht wurde der Druck auf ihn so hoch aufgrund von Umständen, das er verschwand, um unbehelligt
irgendwo anders zu Leben.
Das halte ich persönlich für eher unwahrscheinlich. JS hatte keinen Grund, plötzlich und bei einem "Geschäft" von der Bildfläche zu verschwinden. Er hätte einfach seine Koffer packen und gehen können. Es gab sowieso niemanden, dem er eine Erklärung schuldig war. Das Mercedes-Geschäft war also als Exitstrategie überflüssig. Darüber hinaus hatte er ein gut funktionierendes Geschäftsmodell. Natürlich ist ein freiwilliges Verschwinden nicht ausgeschlossen. Er wurde ja nie gefunden. Aber ich persönlich halte diese Option für äußerst unwahrscheinlich.


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19.11.2022 um 20:32
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:. JS hatte keinen Grund, plötzlich und bei einem "Geschäft" von der Bildfläche zu verschwinden. Er hätte einfach seine Koffer packen und gehen können.
Ich denk, man kann nicht völlig ausschließen, das es einen Grund für ihn gegeben haben könnte.
Sicher hätte er einfach gehen können, aber mit dem Risiko, gesucht und gefunden zu werden.

Aufgrund dessen kann man was entsprechend arrangieren.

Natürlich möchte ich dem Vermissten nichts unterstellen, nur mal Möglichkeiten durchgehen.

Die Polizei ist sich wohl sicher, das er in eine Falle gelockt wurde.
Ob sich das jetzt "nur" auf den Anruf bezieht oder noch mehr Hinweise darauf hindeuten, weiß ich natürlich nicht.

Aber viel wahrscheinlicher ist es, das er leider einem Verbrechen zum Opfer fiel.


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20.11.2022 um 00:19
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ich denk, man kann nicht völlig ausschließen, das es einen Grund für ihn gegeben haben könnte.
Sicher hätte er einfach gehen können, aber mit dem Risiko, gesucht und gefunden zu werden
Wer hätte ihn denn suchen und finden wollen ? Höchstens der Staat. Aber da sind die "Außendienstler" bekanntermaßen nicht so dermaßen effektiv.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Die Polizei ist sich wohl sicher, das er in eine Falle gelockt wurde.
Ob sich das jetzt "nur" auf den Anruf bezieht oder noch mehr Hinweise darauf hindeuten, weiß ich natürlich nicht.
Das weiß leider niemand außerhalb der Ermittlungsbehörden.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Die Polizei ist sich wohl sicher, das er in eine Falle gelockt wurde.
Ob sich das jetzt "nur" auf den Anruf bezieht oder noch mehr Hinweise darauf hindeuten, weiß ich natürlich nicht.
Es spricht sehr viel dafür. Ob es so war, ist nicht bekannt. Aber es sieht nach einer tödlichen Falle aus.


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20.11.2022 um 00:33
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Wer hätte ihn denn suchen und finden wollen ?
Jemand, der Wut oder Hass ggü. dem Vermissten empfand, ihn bedrohte, erpresste, so das ein Untertauchen Sinn gemacht hätte, da gibt es mehrere Möglichkeiten, die man in Betracht ziehen kann.

Aber war nur mal ein Gedankengang von mir, denn es sieht wirklich eher nach einer Falle aus.


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Mysteriöser Vermisstenfall Joachim Szieleit "Der Tote"

20.11.2022 um 00:37
Zitat von boraboraborabora schrieb:Jemand, der Wut oder Hass ggü. dem Vermissten empfand, ihn bedrohte, erpresste, so das ein Untertauchen Sinn gemacht hätte, da gibt es mehrere Möglichkeiten, die man in Betracht ziehen kann.

Aber war nur mal ein Gedankengang von mir, denn es sieht wirklich eher nach einer Falle aus.
Ja, schwer zu sagen. Es gibt viele Möglichkeiten. Der Gedankengang ist total OK.


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20.11.2022 um 12:49
Zitat von boraboraborabora schrieb:Sicher hätte er einfach gehen können, aber mit dem Risiko, gesucht und gefunden zu werden.

Aufgrund dessen kann man was entsprechend arrangieren.
Aber gerade das führt ja dazu, dass man ihn sucht. Wenn er als eine Person, die völlig unter dem Radar lebt, einfach weggeht, fällt das niemandem auf.

Wenn er aber ein Verbrechen vortäuscht, dann wird er gerade gesucht, weil das Verbrechen aufgeklärt werden soll.

Und schließlich ist es genauso gekommen: Er wurde bei XY gesucht. Mehr "gesucht werden" geht wohl kaum. Egal ob es nun wirklich ein Verbrechen gab (was ich persönlich glaube) oder ob es nur vorgetäuscht war.


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20.11.2022 um 14:52
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wenn er aber ein Verbrechen vortäuscht, dann wird er gerade gesucht, weil das Verbrechen aufgeklärt werden soll.
Das klingt erstmal widersprüchlich, sicher.
Jedoch wird dann hier i. d. R. nicht mehr nach einer lebenden Person gesucht, je nach Umständen, die der jeweilige Fall mit sich
bringt.

Aus dem Gedanken heraus, das ihm Jemand aus der Unterwelt zugesetzt hat, halte ich ein Verschwinden, getarnt als Verbrechen, für möglich.
So kann die Person relativ sicher sein, nicht aufgespürt zu werden.

Es gibt Möglichkeiten, sein Aussehen zu verändern.

Wie gesagt, nur ein Gedankengang.


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20.11.2022 um 16:55
Zitat von boraboraborabora schrieb:Aus dem Gedanken heraus, das ihm Jemand aus der Unterwelt zugesetzt hat, halte ich ein Verschwinden, getarnt als Verbrechen, für möglich.
So kann die Person relativ sicher sein, nicht aufgespürt zu werden.
Ja klar. Das ist möglich. Aber auch wahrscheinlich ? Die bekannten Informationen bieten keine direkte Verbindung von JS zur "Unterwelt". Es gibt auch keinen Hinweis darauf in den Tagen rund um sein Verschwinden. Für mich persönlich ist ein Verbrechen (Raubmord) ziemlich wahrscheinlich. Wenn sich jemand erst Geld geliehen und ihn dann im Zuge der Tat ausgenommen hat, hätte er sogar doppelt profitiert. Das geliehene Geld plus die 80000, die er dabei hatte. Das ist schon sehr viel Geld....


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Espe ehemaliges Mitglied

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Mysteriöser Vermisstenfall Joachim Szieleit "Der Tote"

20.11.2022 um 17:14
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Er war nirgends gemeldet, lebte mutmaßlich komplett abgetaucht. Daher existierte er für die Behörden nicht, so wie eine tote Person.
Ich denke, er hat sich lediglich nicht beim Einwohnermeldeamt registrieren lassen, so unsichtbar war er nicht.

Er hat seine Beiträge für eine Krankenkasse bezahlt, da war er registriert.

Er hat ein Bankschließfach bei der Sparkasse gemietet, dafür braucht er den Personalausweis. Die haben Kontakt zum Finanzamt.
https://www.rudolph-recht.de/finanzamt-einsicht-bankkonto/

Er musste die Wohnung zahlen, die Nebenkosten und die Stromkosten,
also war er auch Kunde eines Energieversorgers.

Er hatte ein Handy, dessen Kosten er beim Telekommunikationsanbieter begleichen musste.

Wenn einer mit Autos handelt, dann sollte er doch Kontakt zur Zulassungsbehörde haben.
Wenn Sie Ihren Gebrauchtwagen an einen Autohändler verkaufen, müssen Sie sich nach der Fahrzeugübergabe in der Regel nicht selbst um die Abmeldung beziehungsweise Stilllegung des Fahrzeugs kümmern.Im Normalfall meldet der Händler das Fahrzeug bei der zuständigen Zulassungsbehörde ab.
Quelle: https://www.verivox.de/kfz-versicherung/ratgeber/ein-auto-verkaufen-und-abmelden-worauf-sie-achten-muessen-1001011/

Die Frage ist, warum ihm es so wichtig war, zu betonen, dass er "unter dem Radar fliegt". Ich denke, er war bemüht, Kontakt zur Unterwelt herzustellen. Hat ja auch geklappt.😏Ist halt schief gegangen.


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20.11.2022 um 17:23
Zitat von EspeEspe schrieb:Die Frage ist, warum ihm es so wichtig war, zu betonen, dass er "unter dem Radar fliegt". Ich denke, er war bemüht, Kontakt zur Unterwelt herzustellen. Hat ja auch geklappt.😏Ist halt schief gegangen.
Vieleicht war es gewissermaßen ein "Spleen" oder Markenzeichen. Aber Kontakte zur Unterwelt wurden mMn. nicht erkennbar. Die Frage ist, was Du mit
Hat ja auch geklappt.😏Ist halt schief gegangen.
meinst ?


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20.11.2022 um 17:27
Zitat von boraboraborabora schrieb:Jedoch wird dann hier i. d. R. nicht mehr nach einer lebenden Person gesucht, je nach Umständen, die der jeweilige Fall mit sich
bringt.
Aber umso mehr, also wenn ein Mord im Raum steht, wird das gesamte Umfeld abgeklopft, es werden Fotos der verschwundenen Person veröffentlicht um eventuelle Zeugen zu finden usw. Das macht doch keinen Unterschied, ob man nun einen Mord vermutet oder einfach nur klären muss, was da passiert ist.

Und gerade aus dem Umfeld wird man in dem Fall dann schon Hinweise bekommen - selbst wer normalerweise verschwiegen ist, wird im Zweifelsfalle lieber erzählen, wohin sich sein Kumpel abgesetzt hat, denn niemand hat Lust darauf, mit einem Mord in Verbindung gebracht zu werden.


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Espe ehemaliges Mitglied

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20.11.2022 um 17:54
@Slaterator
@brigittsche

Im Prinzip ist der "Tote" bereits Teil der kriminellen Unterwelt, es wird scheinbar keine Organisation sichtbar.

Oder vielleicht doch? Er ist der Kopf, denn er hat das Geld, das Notizbuch mit Schulden und den daraus entstehenden Abhängkeiten, er ist Entscheider und seine "Helfer" sind Teil der Organisation.
Konspirative Elemente wie zum Beispiel die Verwendung von Decknamen oder Codes und die gleichzeitige Verwendung mehrerer Mobilfunkkarten sind ebenfalls ein häufiger Bestandteil organisierter Kriminalität. Gegenüber der Außenwelt schotten sich organisierte kriminelle Gruppierungen oft ab, was sich in internen Konfliktlösungsmechanismen, bei denen die Polizei nicht hinzugezogen wird, und mangelnder Aussagebereitschaft gegenüber dieser äußert. Um Strafverfolgung und sonstige Probleme zu vermeiden, wird oftmals Korruption eingesetzt und Abhängigkeiten geschaffen (zum Beispiel durch Sex, Glücksspiel oder Zinswucher), die Erpressung ermöglichen.
Quelle: Wikipedia: Organisierte Kriminalität

Herr Szieleit ist weg, es ist nicht mal ein Konflikt erkennbar, den man hätte lösen können. Der Gewinner ist wohl der, der das Notizbuch mit den Abhängigkeiten besitzt.


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20.11.2022 um 18:12
Zitat von EspeEspe schrieb:Oder vielleicht doch? Er ist der Kopf, denn er hat das Geld, das Notizbuch mit Schulden und den daraus entstehenden Abhängkeiten, er ist Entscheider und seine "Helfer" sind Teil der Organisation.
Ich würde jetzt nicht soweit gehen, ihn als Kopf einer kriminellen Oranisation zu bezeichnen. Er hatte "sein" Geschäft und das basierte auf Privatkrediten und Autohandel. JS hat da auch keine Strukturen aufgebaut, die kriminelle Subjekte in größerem Umfang eingebunden hat und/oder schwerkriminelle Straftaten ausübte. Von daher ist er für mich ein eher "kleinkriminell" agierender Mensch.
Zitat von EspeEspe schrieb:(...) Der Gewinner ist wohl der, der das Notizbuch mit den Abhängigkeiten besitzt.
Darin sehe ich das Motiv. Derjenige der das Buch hat, kann Druck auf die Schuldner ausüben oder eben das Buch vernichten und die Schulden für alle tilgen. Dazu kamen dann noich die 80000 DM, die JS für den Mercedes dabei hatte.


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20.11.2022 um 18:45
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber umso mehr, also wenn ein Mord im Raum steht, wird das gesamte Umfeld abgeklopft, es werden Fotos der verschwundenen Person veröffentlicht um eventuelle Zeugen zu finden usw. Das macht doch keinen Unterschied, ob man nun einen Mord vermutet oder einfach nur klären muss, was da passiert ist.

Und gerade aus dem Umfeld wird man in dem Fall dann schon Hinweise bekommen - selbst wer normalerweise verschwiegen ist, wird im Zweifelsfalle lieber erzählen, wohin sich sein Kumpel abgesetzt hat, denn niemand hat Lust darauf, mit einem Mord in Verbindung gebracht zu werden.
Ist alles richtig.
Aber ob Personen, die spurlos verschwinden möchten, daran denken oder eher vernachlässigen.
Wenn es so ausschaut, das die Person Opfer eines Verbrechens geworden ist, sucht kaum einer noch nach ihr, die Polizei natürlich mehr, die Person(en), wegen denen er verschwunden wäre, weniger bis gar nicht.

Damit wäre der Zweck erfüllt.

Finanzielle Mittel und Wissen hierzu wird er wohl gehabt haben.

Ob er enge Kontakte zu Bekannten pflegte, denen er hätte Bescheid sagen sollen, weiß ich nicht.

Nur eine Theorie.


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Mysteriöser Vermisstenfall Joachim Szieleit "Der Tote"

20.11.2022 um 20:05
Erstmal vielen Dank Euch für die rege Beteiligung an der Diskussion, seit ich vor kurzem als Erster seit Längerem wieder hier geschrieben habe. :-)

Leute wie Szieleit übten und üben eine nicht unwichtige gesellschaftliche Funktion aus. Er hat letztlich Kunden glücklich gemacht, war fleißig, zuverlässig, und sich für so manches nicht zu schade.

Ich denke schon, dass Raubmord ein sehr wahrscheinliches Szenario ist. Die 80.000 DM, die vom Anbieter für den Mercedes gefordert waren, waren vermutlich so im Bereich der Obergrenze dessen, was Szieleit beim Ankauf ausgegeben hätte.

Interessant wäre, zu wissen, was gewesen wäre, wenn Szieleit mit ein, zwei Kollegen an der Zulassungsstelle erschienen wäre. Wäre es evtl. zu einem Doppel-, Dreifachmord gekommen?

Gehen wir von Raubmord aus: welcher Täterkreis kommt in Frage? Wenn Szieleit Opfer eines Raubmordes wurde, ist auch immer denkbar, dass der/die Täter bereits vorher, oder auch nachher, schlimmstenfalls gemordet haben. Das sind Verhaltensweisen, wie sie innerhalb der bundesweiten Gebrauchtwagenhandels-Szene 1993 nur sehr selten vorgekommen sein dürften. Das sind Geschäftsleute, die sich respektvoll begegnen. Gewalt, bis hin zum Mord, kommen da normalerweise so gut wie nie vor.

Bei Szieleit wurden ja offenbar zwei Schuldscheine gefunden (Wohnung und Schließfach), deren Besitzer dann vermutlich von der Polizei kontaktiert wurden, und dann offenbar zugaben, dass sie ihm Geld schuldeten. Erstaunlich aber das Verhalten aller anderen, die sich von Szieleit Geld geliehen hatten: kein Einziger soll sich bei der Polizei gemeldet haben. Angeblich waren diese Leute eher froh, durch sein Verschwinden nun bei ihm schuldenfrei zu sein. Dabei hätte es selbstverständlich sein müssen, dass sich diese Leute bei der Polizei melden: erstens will man doch beitragen, zu helfen, wenn Mord im Raum steht. Außerdem hätte ja das Notizbuch irgendwo auftauchen können, und die Schuldner wären allesamt in den potentiellen Kreis der Verdächtigen gerückt.

Szieleit könnte also dieses „eine in einer Million“ passiert sein, dieses Undenkbare: ausgeraubt und ermordet, und das von Geschäftspartnern!… :-(


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