Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Eventuell war die Tasche die ganze Zeit im Auto. Wenn der Täter dieses auf dem Parkplatz abgestellt hat und dann zu Fuß woauchimmerhin verschwunden ist, wäre eine Damenhandtasche an ihm vllt zu auffällig gewesen. Er hätte sie dann ja nur in der sehr nahen Umgebung des Autos entsorgen oder in diesem belassen können. Und da ersteres beim Auffinden ein Verbrecher nahegelegt hätte, war das Belassen im Auto am einfachsten. Flugmodus, um eine Ortund zu vermeiden? Aber wieso schaltet man es dann nicht ganz aus?

Raissa schrieb:Na für den, der bis 14.00 Uhr mit ihr zusammen war und folglich für diese Zeit kein Alibi hat.

Aber der Flugmodus kann doch ueberall um 14.00 Uhr in der Funkzelle eingestellt worden sein.
Das ist doch kein Alibi.
Das bedeutet doch nicht, dass es sich zu diesem Zeitpunkt im Auto befunden hat.

lucyvanpelt schrieb:Das bedeutet doch nicht, dass es sich zu diesem Zeitpunkt im Auto befunden hat.

Nach dem ersten Anschein bedeutet es aber, dass BA noch lebte. Man geht ja eher nicht davon aus, dass ein Täter ei Handy in den Flugmodus stellt.

Raissa schrieb:Der Flugmodus macht doch nur Sinn, wenn BA ihn selbst eingestellt hat oder der Täter, der suggerieren wollte, dass sie noch lebt.

Auf die Art kann man aber auch mit dem Handy die Mobilfunkzelle verlassen, ohne das dies belegbar wäre.
Es gibt Mobiltelefone, wo man ohne den Pin zu kennen, den Flugmodus einstellen kann.
Zum Ausschalten wird dieser jedoch oft abgefragt, wenn das Gerät nicht entsperrt ist.

MettMax schrieb:Auf die Art kann man aber auch mit dem Handy die Mobilfunkzelle verlassen, ohne das dies belegbar wäre.
Es gibt Mobiltelefone, wo man ohne den Pin zu kennen, den Flugmodus einstellen kann.
Zum Ausschalten wird dieser jedoch oft abgefragt, wenn das Gerät nicht entsperrt ist.

Theoretisch haette da der Taeter, mit BA und ihrer Tasche rumfahren koennen, ohne dass man es nachweisen kann.

MettMax schrieb:Auf die Art kann man aber auch mit dem Handy die Mobilfunkzelle verlassen, ohne das dies belegbar wäre.
Es gibt Mobiltelefone, wo man ohne den Pin zu kennen, den Flugmodus einstellen kann.
Zum Ausschalten wird dieser jedoch oft abgefragt, wenn das Gerät nicht entsperrt ist.

Diesen Gedanken hatte ich auch und das wäre dann auch relevant, wenn das Handy die ganze Zeit im Auto geblieben wäre. Ein Handy im Flugmodus ist vllt unauffälliger als eines, das zerstört irgendwo gefunden wird...

@lucyvanpelt
Darauf wollte ich hinaus.
Und dann kann er in Ruhe (nachts? Tage später?) noch mal die Handtasche ins Auto bringen, sowie sich im abgestellten Auto vergewissern, das nichts auf ihn hinweist.

Angenommen, es existierte ein Plan: Das Einstellen des Flugmodus macht tatsächlich nur Sinn, wenn ein angenommener Täter suggerieren wollte, dass sie noch lebt. Motto: Schaut her, um 14.00 Uhr hat BA noch ihr Handy bedient! Das wäre sogar noch deutlicher, wenn für die Umstellung in den Flugmodus eine PIN nötig gewesen sein sollte. Leider wissen wir ja nicht, ob das mit PIN oder ohne funktionierte, denn auch 2015 gab es bereits Handys, die auf die eine oder andere Art funktionierten.

Was der - wohl männliche - Täter nicht so bedacht hat: Frauen nehmen meistens ihre Taschen und Wertsachen überall mit hin. Ich kenne praktisch keine erwachsene Frau, die ihre Handtasche, Handy oder ihren Geldbeutel bei einer längeren Abwesenheit im Auto belassen würde, es sei denn, sie springt nur kurz raus, um z.B. an irgendeinem Haus einen Brief einzuwerfen. In der Regel hat sie dabei ihr Auto immer noch im Auge. Es wäre also von der "stummen Aussage des Autos" her wohl klüger gewesen, Handtasche und Handy zu entfernen, damit die Ermittler anfangs noch hätten denken mögen, dass BA einigermaßen freiwillig verschwunden wäre.

Für die Polizisten wird daher schnell klar gewesen sein, dass etwas nicht stimmt.

Flavia schrieb:Was der - wohl männliche - Täter nicht so bedacht hat: Frauen nehmen meistens ihre Taschen und Wertsachen überall mit hin. Ich kenne praktisch keine erwachsene Frau, die ihre Handtasche, Handy oder ihren Geldbeutel bei einer längeren Abwesenheit im Auto belassen würde, es sei denn, sie springt nur kurz raus, um z.B. an irgendeinem Haus einen Brief einzuwerfen. In der Regel hat sie dabei ihr Auto immer noch im Auge. Es wäre also von der "stummen Aussage des Autos" her wohl klüger gewesen, Handtasche und Handy zu entfernen, damit die Ermittler anfangs noch hätten denken mögen, dass BA einigermaßen freiwillig verschwunden wäre.
Für die Polizisten wird daher schnell klar gewesen sein, dass etwas nicht stimmt.

Sehe ich ganz genauso. Ich kenne noch nicht mal eine Frau, die Handytasche und Handy während der Fahrt im Kofferraum verstaut. Aber das hatten wir ja schon öfter :-)

Flavia schrieb:Es wäre also von der "stummen Aussage des Autos" her wohl klüger gewesen, Handtasche und Handy zu entfernen, damit die Ermittler anfangs noch hätten denken mögen, dass BA einigermaßen freiwillig verschwunden wäre.

Oder die Tasche mit Handy in einem anderen Waldgebiet ablegen und so einen Selbstmord vortaeuschen.
Der Taeter hat sich doch, wenn er wirklich den Flugmodus eingestellt hat, eher geschadet.
Die Polizei ging doch sofort beim Fund des Autos von einem Toetungsdelikt aus.

Habe erfahren, dass für die vier aktuellen Ermittlungsfragen dieses Mal keine mehrsprachigen Plakate/Zettel verteilt bzw. ausgehängt wurden, obwohl man doch gerade in der mehrsprachigen Bevölkerung vor Ort irgendwelche Wahrnehmungen gemacht haben könnte. Woran mag es wohl liegen, dass dieses Mal die Fragen nur auf deutsch, und nur in einigen Medien, veröffentlicht wurden?

Letztes Mal wurden die Fragen auf deutsch, englisch und russisch gestellt (Bild Nr. 6)

Original anzeigen (0,4 MB)

Mir fiel bei dem obigen Plakat auf, dass man letztes Mal gezielt nach Personen fragte, die sich auf dem Parkplatz des Gebäudes 669 aufgehalten haben könnten.

mitH2CO3 schrieb:Woran mag es wohl liegen, dass dieses Mal die Fragen nur auf deutsch, und nur in einigen Medien, veröffentlicht wurden?

Es könnte daran liegen, dass die Polizei davon ausgeht, dass BA ihren Mörder kannte. Dann wird er deutsch gesprochen haben, da es hächst unwahrscheinlich ist, dass BA russisch sprach.

Sie richten die Fragen an die Bevölkerung, anscheinend aber nur an die deutschsprachige:

Darüber hinaus setze die "SOKO Hahn" auch immer noch auf Zeugenaussagen zu Beobachtungen und Feststellungen rund um das Tatgeschehen, wobei jede noch so unwichtig erscheinende Beobachtung dabei für die Ermittler von großer Bedeutung sein könnte, so Bernd Kreuter weiter.

Die "Soko Hahn" richtet sich deshalb nochmals mit folgenden Fragen an die Bevölkerung:

1. Wer hat Birgit Ameis am Ostersamstag, dem 04.04.2015, allein oder in Begleitung im Bereich des Flughafens Hahn oder der umliegenden Gemeinden gesehen?

2. Wer hat den roten Pkw Renault Megan Scenic, SU-UA 256, wahrgenommen? Dieser war zuletzt auf dem Gemeindeparkplatz im Mühlenweg in Lautzenhausen abgestellt worden.

3. Wer hat Ostersamstag, 04.04.2015 oder an den Tagen danach, Beobachtungen zu Personen oder anderen Fahrzeugen am Abstellort des Pkw von Birgit Ameis am Mühlenweg in Lautzenhausen gemacht?

4. Wer hat am Ostersamstag, 04.04.2015 oder in den Tagen danach Beobachtungen gemacht, die mit dem Verbringen und Ablegen der Leiche von Birgit Ameis, in dem Waldgebiet der Gemarkung Büchenbeuren, an der alten Hunsrückhöhenstraße B 327, K 77 Richtung Lötzbeuren unweit der Start- und Landebahn des Flughafens Hahns, im Zusammenhang stehen könnten?

Bei den aktuellen Fragen wird nicht nach Personen am Parkplatz des Gebäudes 669 gefragt. Der Mühlenweg-PP scheint nun mehr im Fokus zu sein (natürlich neben dem Fundort).

Ja, sorry! Hatte zuvor die Quellenangabe vergessen: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117715/4881533

mitH2CO3 schrieb:Bei den aktuellen Fragen wird nicht nach Personen am Parkplatz des Gebäudes 669 gefragt. Der Mühlenweg-PP scheint nun mehr im Fokus zu sein (natürlich neben dem Fundort).

Vielen Dank, dass du das herausgearbeitet hast. Dann sind das also die neuen Ermittlungsansätze. Die Polizei (odder die OFA) scheint davon auszugehen, dass BA am Gemeindeparkplatz oder dort herum auf ihren Mörder traf.

Raissa schrieb:Vielen Dank, dass du das herausgearbeitet hast. Dann sind das also die neuen Ermittlungsansätze. Die Polizei (odder die OFA) scheint davon auszugehen, dass BA am Gemeindeparkplatz oder dort herum auf ihren Mörder traf.

Das würde ich nicht unbedingt so sehen.

Immerhin wird unter Punkt 1) auch nach Beobachtungen rund um den Flughafen Hahn gefragt.

Außerdem steht unter Punkt 2) "den roten Scenic wahrgenommen". Das klingt für mich eher so, als ob die Polizei die Aussage des Brötchenzeugen verifizieren will, da sie sich nicht hundertprozentig sicher ist, ob der rote Wagen, der nach Ansicht des Zeugen um 9.30 Uhr am Gemeindehaus stand, auch wirklich der Wagen von BA war. Vielleicht findet sich jemand, der das Auto zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt noch irgendwo anders gesehen hat.

Ausgeschlossen ist für mich damit nichts.

Flavia schrieb:Ausgeschlossen ist für mich damit nichts.

Du hast Recht, ausgeschlossen ist nichts. Die Fragen 1.) und 2.) sind ganz offen gehalten und decken alles ab, auch den Flughafenparkplatz/ Gebäude 669.

Aber das Interesse scheint sich jetzt auf den Gemeindeparkplatz verlagert zu haben, oder?

Flavia schrieb:Das klingt für mich eher so, als ob die Polizei die Aussage des Brötchenzeugen verifizieren will, da sie sich nicht hundertprozentig sicher ist, ob der rote Wagen, der nach Ansicht des Zeugen um 9.30 Uhr am Gemeindehaus stand, auch wirklich der Wagen von BA war.

Der Wagen könnte ja sogar früh morgens dort gestanden haben und dann später wieder. Auch möglich.

Eine neue Idee: B. Ameis wollte sich etwas zum Frühstück kaufen (Sichtung um den Backshop im Flughafen herum), sei es für die Heimfahrt oder davor bzw. vor dem Ausruhen. Da sie wusste, dass es in Lautzenhausen keinen Bäcker gab und das Flughafenangebot ihr nicht zusagte, fuhr sie zur nahegelegenen "Bohr-Insel", einem weitläufigen Areal mit Tankstelle, Gastronomie und Parkplätzen kurz vor der Auffahrt auf die Bundesstr. 50, auf der sie dann Richtung Lohmar hätte fahren können. Vielleicht wollte sie auch gleich tanken. Es gibt dort auch Parkplätze für Truckerfahrer und vielleicht ist ihr dort auf dem Areal etwas zugestoßen? Es fällt mir zwar auch schwer, mir vorzustellen, was, aber das trifft auf alle anderen möglichen Tatorte ebenso zu. Vielleicht hat sie auch dort etwas wahrgenommen, was sie nicht sollte und durch eine unglückliche Verkettung von Umständen (oder Gewalt) kam sie zu Tode. Wenn zwei Personen involviert waren, hätte einer ihr Auto zum 3 Minuten entfernten Mühlenweg fahren können, während der andere ein Stück weiter das Waldstück zwecks Ablage aufgesucht haben könnte. Dann haben sich beide wieder an der "Bohr-Insel" getroffen, um z. B. ihrem Job als Fernfahrer nachzugehen. Unmöglich?

Raissa schrieb:Aber das Interesse scheint sich jetzt auf den Gemeindeparkplatz verlagert zu haben, oder?

Ja, aber das muss nicht heißen, dass die Ermittler davon ausgehen, BA habe sich dort aufgehalten. Es geht wohl um Beobachtungen rund ums Auto, vielleicht auch, ob jemand am Auto gesehen wurde, aber nach so langer Zeit wird sich daran niemand erinnern, sonst hätte er sich eh schon längst gemeldet.