@MissMary
MissMary schrieb:Dew schrieb am 10.01.2024:
Am Wochenende treffe ich einen Mann, der sich forstwirtschaftlich auskennt. Wenn ich dazu komme, frage ich den mal, wie man allgemein verfahren würde.
MissMary schrieb:Berichtest du bitte, was da herausgekommen ist?
@Mickelangelo und wen es noch interessieren mag:
Das hat tatsächlich geklappt und der promovierte Forstwirt, der auch in der Branche hauptberuflich uns selbstständig tätig ist, hat mir die Faustregeln erläutert.
Wenn man so ein Stück Wirtschaftswald entweder durch Bepflanzung, Aussaat oder "Anflug" ( = selbsttätige, natürliche Aussaat ) aufforsten will, wartet man nach dem Beginn zuerst fünf Jahre. Dann geht man durch und dünnt den Baumbestand aus. D. h., man nimmt die jungen Bäume raus, die zu viel sind, lässt stehen, was man weiterwachsen lassen will.
Und dann macht man 20 ( ! ) Jahre nichts, vorbehaltlich irgendwelcher unvorhersehbaren Ereignisse wie z. B. Brand, Sturm oder Ähnliches.
Danach wird im Abstand von fünf Jahren durchgeforstet, bis die Bäume "geerntet" werden können.
Wieder was gelernt.
Vor dem Hintergrund kann man jetzt natürlich munter weiterspekulieren. Ein Einheimischer, der etwas Ahnung und Einblick hatte, konnte sich einen Bereich aussuchen, für den sich im Idealfall 20 Jahre niemand intensiv interessieren würde.
MissMary schrieb:Mickelangelo schrieb:
Aber die Tatsache, daß der Leichnam von BA erst nach 5 Jahren gefunden wurde, weist ja dann doch auch darauf hin, daß dieses Waldstück eben nicht permanent von Spaziergängern, Wildcampern und Jagdpächtern etc. überrannt wurde. Also für jemanden der sich dort auskannte dann doch eher nicht so eine schlechte Wahl des Ablageortes.
MissMary schrieb:So genau kann man das nicht planen.
Sicher kann man das nicht bis in den kleinsten Zufall genau vorausplanen aber wenn man sich in der Gegend ein bisschen auskennt, dann kennt man auch die weniger attraktiven Plätze. Das sehe ich ähnlich, wie
@Mickelangelo .
MissMary schrieb:Als Teenie hat eine Freundin von mir mit ihrem Freund eine seit Wochen vermisste Leiche gefunden, weil sie an einem warmen Sommertag ein Stelldichein mit ihrem Freund hatte und auf der Suche nach einer abgeschiedenen Waldlichtung war
Dein Beispiel ist nicht einfach übertragbar. Deine Freundin hat einen netten abgelegenen Platz gesucht, an dem einem nicht bei jeder Bewegung Tannennadeln überall reinbröseln.
Die dabei gefundene Leiche hatte zu Lebzeiten möglicherweise auch nur einen netten Platz gesucht oder war sie als Opfer eines Verbrechens versteckt worden?
Ich kenne Ecken im Wald, da wird´s nicht mal im Hochsommer trocken und warm. Die sind garantiert nur wenigst frequentiert, außer eben von Leuten, die da hin
müssen.
Im Falle B.A. ist die Absicht des Täters, dass die Leiche möglichst spät, wenn nicht gar nie gefunden würde, jahrelang gut eingetroffen. Und das bei minimalem Aufwand.
MfG
Dew