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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.858 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

11.01.2024 um 11:15
https://www.inrlp.de/rlp/hunsrueck/lautzenhausen-fall-der-verschwundenen-birgit-ameis-kripo-sucht-mit-fundstuecken-nach-hinweisen-art-5732384

Dort steht:
Die Leiche von Birgit Ameis sei an der alten B 327 gefunden worden. Dort seien auch Gegenstände aufgefunden worden, deren Herkunft bis heute nicht geklärt sei. Um Klarheit zu schaffen, woher diese Gegenstände stammen und ob sie mit der Tat und dem oder den Täter*innen in Zusammenhang stehen, bittet die Polizei die Bürger*innen um Mithilfe bei der Aufklärung.


Nun Fragt ja die Polizei in der Öffentlichkeit explizit nach drei Gegenständen, die aber NICHT bei BAs Leiche gefunden wurden sonden in einem Wäldchen in der Nähe. In diesem Bericht steht aber das die Gegenstände dort ( bei der Leiche ) gefunden wurden. Ist das nur "lachs" ausgedrückt oder wurden bei BA selbst auch noch andere Gegenstände gefunden die die Polizei auch schon Preis gegeben hat ( Bilder ect. ) ?

Sorry, vielleicht ist es mir auch entgangen.

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11.01.2024 um 11:22
Bei der Leiche wurden Gegenstände von BA gefunden, vom mutmasslichten Täter (so die Annahme) und der Komo Beutel.


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11.01.2024 um 13:47
Welche Gegenstände das genau waren wurde aber bisher noch nicht bekannt gegeben, oder ? ( Ausnahme Komo Beutel )


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11.01.2024 um 13:54
Zitat von Ms.DaisyMs.Daisy schrieb:Welche Gegenstände das genau waren wurde aber bisher noch nicht bekannt gegeben, oder ?
Nein, und das hat hier auch schon zu heißen Diskussionen geführt und der Forderung, man sollte doch "endlich mal" diese Gegenstände zeigen oder benennen.

Allerdings kann "Gegenstände" so ziemlich alles heißen - vom seltenen Werkzeug für ein Handwerk, das nur noch fünf Leute in Deutschland ausüben bis hin zu irgendwelchen Fetzen einer Plastikfolie die in China hergestellt und Containerweise an hunderte von Fabriken in ganz Europa als Verpackungsmaterial geliefert wurde.

D. h.: es müssen nicht unbedingt Gegenstände sein, die ein Zeuge wiedererkennen könnte, die aber, wenn es um Täterwissen geht, sehr wichtig sein können. Und dann könnte man sich bewusst entschieden haben, sie eben nicht zu benennen und zu zeigen, weil sie als mögliches Täterwissen dann "verbrannt" wären, umgekehrt aber keinen Wiedererkennungswert haben.

(Nur bevor da jetzt wieder seitenweise gefordert wird, man sollte doch endlich mal....)


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11.01.2024 um 14:28
@Enterprise1701 :
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:kurze Anmerkung @Dew: Die Boxenteile, Handschuh, Schwamm wurden noch im April 2015 gefunden.
Danke für den Korrekturhinweis. Es schleichen sich im Lauf der Zeit doch mal Fehler in die Erinnerung ein.

In wenigen Tagen verändern sich Lagen und Gegenstände natürlich deutlich weniger. Ich nehme daher an, die EB werden aus der Lage und dem Zustand der Gegenstände ihre Schlüsse gezogen haben.

MfG

Dew


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13.01.2024 um 11:59
Zitat von sören42sören42 schrieb am 10.01.2024:Dass Vogelfänger auch der Täter ist, kann man zwar nicht ganz ausschließen. Aber es erscheint mir eher unwahrscheinlich, dass jemand so genau plant, dann aber so blöde ist, die Vogelfallen liegen zu lassen, die zu ihm führen könnten. Selbst wenn er also der Vögel wegen diese Stelle kannte, hätte er wohl ein paar Wochen oder Monate zuvor die Fallen abgebaut.
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Aber warum versteckt er BA dann in der Nähe seiner Fangnetze?
Ich hatte ja schon mal vor mehreren Seiten (06.01.2024 um 11:46) angemerkt, daß ich mir als ein mögliches Szenario vorstellen könnte, daß BA sich doch noch für einen kurzen Spaziergang entschieden hatte, möglicherweise um für die Heimfahrt etwas frischer und wacher zu sein, ggf. dabei auch gleich noch ein paar Osterzweige o.ä. sammeln wollte und dabei kam es zur Konfrontation mit so einem Vogelfänger. Daß er eine Leiche dann nicht erst mit nach Hause nimmt oder meilenweit irgendwo anders hin transportiert, wäre auch nachvollziehbar. Danach würde man sich sicher so schnell wie möglich aus dem Staub machen und nicht erst mal noch aufräumen und Fallen entsorgen etc.
Zitat von DewDew schrieb:Manche Waldstücke werden erkennbar und regelmäßig betreut und bearbeitet, andere scheinen jahrelang völlig vergessen zu werden.
Ein Bekannter von mir besitzt ein ziemlich großes Stück Wald. Er war dort m.W. in den letzten 10 Jahren nur ein oder zwei mal, um ein paar Bäume anzupflanzen. Die Tatsache, daß er sich kaum um seinen Besitz kümmert, ist in der Gegend auch bekannt. Es könnte sich dort also alles mögliche abspielen, ohne daß er es mitkriegen würde.
Wäre tatsächlich interessant zu wissen, von wem und wie intensiv das entsprechende Waldstück, in dem BA gefunden wurde, bewirtschaftet wird bzw. wurde und ob evtl. Vogelfangtreiben dort bekannt war.


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13.01.2024 um 13:26
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Wäre tatsächlich interessant zu wissen, von wem und wie intensiv das entsprechende Waldstück, in dem BA gefunden wurde, bewirtschaftet wird bzw. wurde und ob evtl. Vogelfangtreiben dort bekannt war.
Guter Denkansatz. Ja, das wäre zu hoffen, dass die Polizei danach geforscht hat. Ich gehe tatsächlich immer davon aus, dass die Polizei in alle Richtungen denkt und ermittelt. Liegt ja auch nahe, nach dem Eigentümer des Waldstückes zu fragen.


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13.01.2024 um 13:31
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Ich hatte ja schon mal vor mehreren Seiten (06.01.2024 um 11:46) angemerkt, daß ich mir als ein mögliches Szenario vorstellen könnte, daß BA sich doch noch für einen kurzen Spaziergang entschieden hatte, möglicherweise um für die Heimfahrt etwas frischer und wacher zu sein, ggf. dabei auch gleich noch ein paar Osterzweige o.ä. sammeln wollte und dabei kam es zur Konfrontation mit so einem Vogelfänger.
Und die eskaliert dann völlig, so dass er sie sofort umbringt? Ohne sie je vorher gekannt zu haben? Und ihre Jacke lässt sie dann im Auto, die Handtasche aber nimmt sie mit auf den Spaziergang? Ungewöhnlicherweise ist das Handy im Flugmodus - und sie nimmt es nicht mit? Das sind mir alles ein paar Dinge zuviel, als dass ich hier von "Zufall" ausgehe. Diese Geschichte mit dem Spaziergang und einer Konfrontation mit einem Vogelfänger, daran glaube ich nicht.


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13.01.2024 um 13:45
Zitat von sören42sören42 schrieb:Und die eskaliert dann völlig, so dass er sie sofort umbringt? Ohne sie je vorher gekannt zu haben? Und ihre Jacke lässt sie dann im Auto, die Handtasche aber nimmt sie mit auf den Spaziergang? Ungewöhnlicherweise ist das Handy im Flugmodus - und sie nimmt es nicht mit? Das sind mir alles ein paar Dinge zuviel, als dass ich hier von "Zufall" ausgehe
Genau. Die Idee "sie hat den Fallensteller getroffen, und der hat sie dann umgebracht" klingt ja auf den ersten Blick einmal plausibel.

Aber wenn man dann weiter überlegt, tun sich doch zu viele Ungereimtheiten auf. Auch wenn es diese Ungereimtheiten natürlich auch in allen anderen möglichen Varianten gibt, die hier (teils mehrmals) durchgespielt wurden, finde ich es in diesem Szenario dann doch wieder zu viel.

Mal abgesehen davon, dass der Fallensteller ja nicht blöd ist und sicher nicht so vorgeht, dass ihn die Wetterdienst-Mitarbeiterin auf Osterstrauß-Suche (warum eigentlich ausgerechnet da? Und wie wollte sie die abschneiden bzw. wo ist die notwendige Gartenschere geblieben?) ertappt und zur Rede stellt.

Und, nur noch mal zur Erinnerung: Wenn es denn überhaupt Fallen waren und diese auch im passenden Zeitraum dort angebracht wurden.

Natürlich kann das alles sein, aber je mehr an sich unwahrscheinliche Dinge zusammenkommen müssen, damit ein Szenario aufgeht, desto unwahrscheinlicher wird es insgesamt.


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13.01.2024 um 14:37
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Meinst Du, Birgit Ameis könnte mit einem Netz überwältigt worden sein?
Diese Frage hat mich sehr beschäftigt.

Wenn ich an die Überwältigung mit einem Netz denke, fallen mir dazu nur die Netzfänger in den Arenen im Alten Rom ein.

Statt eines Schwertes wie die Gladiatoren waren die Netzfänger geübt im Netzeüberwerfen. Und genau das ist der Knackpunkt. Man muss so etwas üben, am besten mit einem echten Gegner. Die Gefahr, sich selbst zu verheddern ist groß, genauso wie man sich mit dem eigenen Messer selbst verletzen kann, wenn man abrutscht.

Welchen Vorteil hätte der Täter mit einem Netz gehabt? Gar keinen.

Seile, Stricke, Kabelbinder, Klebestreifen finden sich bei Mordopfern, wenn der Täter nicht alles aufräumt.

Ich habe von keinem Mordopfer gehört oder gelesen, dass mit einem Netz eingefangen wurde.

Nach ihrem Tod könnte der Täter das Netz genutzt haben.

Falls der Täter Frau Ameis gefangen hielt, dann wohl nicht mit einem Netz, da Kabelbinder und Seile praktischer sind. Aber letztlich weiß ja keiner, welche Phantasie den Täter getrieben hat.


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13.01.2024 um 19:29
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Falls der Täter Frau Ameis gefangen hielt, dann wohl nicht mit einem Netz, da Kabelbinder und Seile praktischer sind. Aber letztlich weiß ja keiner, welche Phantasie den Täter getrieben hat.
Naja, war nur eine Überlegung. Ich glaube im übrigen nicht daran, dass sie vor ihrem Tod noch gefangen gehalten wurde.


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13.01.2024 um 20:10
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:BA sich doch noch für einen kurzen Spaziergang entschieden hatte, möglicherweise um für die Heimfahrt etwas frischer und wacher zu sein, ggf. dabei auch gleich noch ein paar Osterzweige o.ä. sammeln wollte und dabei kam es zur Konfrontation mit so einem Vogelfänger.
Eigentlich eine gute Überlegung aber: Dann hätte sie doch am Waldrand geparkt (sie kannte die Gegend ja) und sich bei der Temperatur eine Outdoorjacke angezogen? Und das Handy vermutlich mitgenommen?
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Er war dort m.W. in den letzten 10 Jahren nur ein oder zwei mal, um ein paar Bäume anzupflanzen. Die Tatsache, daß er sich kaum um seinen Besitz kümmert, ist in der Gegend auch bekannt. Es könnte sich dort also alles mögliche abspielen, ohne daß er es mitkriegen würde.
Das kannst du aber als "Laie" gar nicht kalkulieren. Es gibt ja auch noch Liebespaare, Wildcamper (gerade in Flughafenhähe), Pilzsucher, Geocacher, illegale Müllablader ... da kann in einem vernachlässigten Waldstück gleich ganz schön viel los sein. Wir haben zur Studizeit auch mal überlegt, nach der Landung in Hahn nachts im Wald zu zelten, als unklar war, ob der Shuttlebus wartet oder nicht :-). Wir mussten nicht. Es gibt aber sicher Leute, die das mal durchgezogen haben.


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13.01.2024 um 23:18
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Eigentlich eine gute Überlegung aber: Dann hätte sie doch am Waldrand geparkt (sie kannte die Gegend ja) und sich bei der Temperatur eine Outdoorjacke angezogen? Und das Handy vermutlich mitgenommen?
Für einen flotten Marsch zum Wachwerden und Wachbleiben könnte eine Fleece Jacke evtl. ausreichen, um nicht ins Schwitzen zu kommen.
Aber es stimmt natürlich, irgendwo macht immer etwas wieder keinen Sinn, wie z.B. daß sie die Handtasche dabei hatte. Die würde man wohl eher nicht auf so einen Spaziergang mitnehmen und dafür das Handy im Auto lassen.
Und auch dir @brigittsche stimme ich zu, für das Schneiden von Osterzweigen (was ich jetzt nicht so abwegig fände, das zu machen, wenn man sowieso noch eine Runde am Waldrand entlang läuft) hätte sie zumindest ein Werkzeug gebraucht, welches ja nicht bei der Leiche gefunden wurde, oder zumindest ist nichts dergleichen bekannt.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das kannst du aber als "Laie" gar nicht kalkulieren. Es gibt ja auch noch Liebespaare, Wildcamper (gerade in Flughafenhähe), Pilzsucher, Geocacher, illegale Müllablader ... da kann in einem vernachlässigten Waldstück gleich ganz schön viel los sein. Wir haben zur Studizeit auch mal überlegt, nach der Landung in Hahn nachts im Wald zu zelten, als unklar war, ob der Shuttlebus wartet oder nicht :-). Wir mussten nicht. Es gibt aber sicher Leute, die das mal durchgezogen haben
Ich hab das auch mehr deshalb überlegt, weil es eben anscheinend dort diese Vogelfänger gegeben hat, oder zumindest zieht die Polizei es in Erwägung, daß es sich um Fallen handelte, und die scheinen sich dort dann ja ziemlich sicher vor Entdeckung gefühlt zu haben, sonst hätten sie ja wahrscheinlich die Fallen dort nicht platziert. Man weiß ja nun nicht, ob es tatsächlich Vogelfallen waren und wenn ja, wie lange dieses Business dort betrieben wurde und von wie vielen Personen. Aber die Tatsache, daß der Leichnam von BA erst nach 5 Jahren gefunden wurde, weist ja dann doch auch darauf hin, daß dieses Waldstück eben nicht permanent von Spaziergängern, Wildcampern und Jagdpächtern etc. überrannt wurde. Also für jemanden der sich dort auskannte dann doch eher nicht so eine schlechte Wahl des Ablageortes.


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13.01.2024 um 23:38
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Aber die Tatsache, daß der Leichnam von BA erst nach 5 Jahren gefunden wurde, weist ja dann doch auch darauf hin, daß dieses Waldstück eben nicht permanent von Spaziergängern, Wildcampern und Jagdpächtern etc. überrannt wurde. Also für jemanden der sich dort auskannte dann doch eher nicht so eine schlechte Wahl des Ablageortes.
Ich finde, das ist sehr schwer einzuschätzen: Woher soll denn ein Täter wissen, dass ausgerechnet da niemand hingeht? Dass etwas nicht passiert, kann ja eigentlich nur jemand wissen, der sehr häufig dort ist. Also z. B. jemand, der dort wohnt und praktisch jeden Tag auf dieses Waldstück schaut. So jemanden gibt es dort aber nicht.

Und jemand der jeden Tag dort mit seinem Hund spazieren geht, kann ja eigentlich nur sagen: "Immer wenn ich da lang gegangen bin, habe ich niemanden gesehen!" - aber was eine halbe Stunde davor und danach passiert, das kann er nicht wissen.

Und wenn es jetzt nicht gerade in der Nähe eines Parkplatzes ist oder an einer Grillhütte, ja, dann ist doch jedes abgelegene Waldstück so gut oder schlecht wie ein anderes. Mal neu angelegte Schonungen oder Plätze an denen sich häufig Jäger aufhalten (Hochsitz) ausgenommen.

Ich denke daher, dass es ein gut Teil einfach nur Glück war, dass BA erst so spät gefunden wurde. Die Geschichte mit dem Verwesungsgeruch (wenn sie denn so stimmt) zeigt ja eigentlich, dass es gar kein so besonders sicheres Gebiet war.


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14.01.2024 um 08:10
Zitat von DewDew schrieb am 10.01.2024:Am Wochenende treffe ich einen Mann, der sich forstwirtschaftlich auskennt. Wenn ich dazu komme, frage ich den mal, wie man allgemein verfahren würde.
Berichtest du bitte, was da herausgekommen ist?
Zitat von wagnerwagner schrieb am 10.01.2024:Niemand rechnet ja damit, evtl. nur ein paar Meter neben einer Leiche zu stehen und dass die gemachte Beobachtung eben doch nicht so harmlos ist, wie sie scheint.
Das ist es eben auch. Bei uns lag mal ein ganzes Wochenende eine Leiche in einem nicht einsehbaren Straßengraben an einem schönen Spazierweg. Der Mann war wohl natürlich verstorben und ist den Abhang hinuntergekullert. Es war ein Wochenende und es liefen Dutzende Menschen vorbei, bis der Hund eines Spaziergängers ihn witterte und er gefunden wurde. Später konnte sich niemand vorstellen, dass ihn niemand gesehen hatte. Wer weiß, wie viele Leute da in der Nähe unterwegs waren ...
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Für einen flotten Marsch zum Wachwerden und Wachbleiben könnte eine Fleece Jacke evtl. ausreichen, um nicht ins Schwitzen zu kommen. Aber es stimmt natürlich, irgendwo macht immer etwas wieder keinen Sinn, wie z.B. daß sie die Handtasche dabei hatte. Die würde man wohl eher nicht auf so einen Spaziergang mitnehmen und dafür das Handy im Auto lassen.
Der Parkplatz stimmt dann auch nicht. Wenn ich kurz einen Powerwalk machen möchte und ein paar Zweige schneiden, parke ich doch am Waldrand (v.a. bei dem kalten Nieselregen). Sie hätte ja auch eine Heckenschere oder ähnliches gebraucht. Die Handtasche hätte sie vermutlich im Auto gelassen, das Handy aber mitgenommen ... Von daher ist eher anzunehmen, dass er sie in dem Moment überwältigt hat, als sie sich ins Auto setzte, um loszufahren.
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Aber die Tatsache, daß der Leichnam von BA erst nach 5 Jahren gefunden wurde, weist ja dann doch auch darauf hin, daß dieses Waldstück eben nicht permanent von Spaziergängern, Wildcampern und Jagdpächtern etc. überrannt wurde. Also für jemanden der sich dort auskannte dann doch eher nicht so eine schlechte Wahl des Ablageortes.
So genau kann man das nicht planen. In unserer Nähe führt ein bekannter Schwarzwaldfernwanderweg vorbei. Eigentlich sind die Etappen so, dass man morgens losläuft und mittags/abends im nächsten Gasthof übernachten kann. Für 20€ wird sogar dein Gepäck gefahren, damit du nur mit dem Tagesrucksack unterwegs bist. Immer wieder übernachten Leute aber wild im Wald - entweder wegen des Feelings oder auch um Geld zu sparen. Im Wald gibt es immer wieder Schutzhütten, oft ein Teil abgeschlossen, aber ein Teil so, dass man sich gemütlich vor z.B. Unwettern schützen kann. Immer wieder treffen wir Leute, die, obwohl auf Wanderung, wohl keine Karte dabei haben und heimlich irgendwo campen, an Stellen, die gar nicht so gut gepasst hätten.

Als Teenie hat eine Freundin von mir mit ihrem Freund eine seit Wochen vermisste Leiche gefunden, weil sie an einem warmen Sommertag ein Stelldichein mit ihrem Freund hatte und auf der Suche nach einer abgeschiedenen Waldlichtung war ... Sprich: Du kannst das nicht planen, weil unterschiedliche Leute mit völlig unterschiedlichen Intensionen deinen Weg kreuzen. Hätten die Pilzsammler damals 100m weiter gesucht, wäre BA vielleicht immer noch eine vermisste Person.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich finde, das ist sehr schwer einzuschätzen: Woher soll denn ein Täter wissen, dass ausgerechnet da niemand hingeht? Dass etwas nicht passiert, kann ja eigentlich nur jemand wissen, der sehr häufig dort ist. Also z. B. jemand, der dort wohnt und praktisch jeden Tag auf dieses Waldstück schaut. So jemanden gibt es dort aber nic
Siehe oben: Es ist ein Glücksding. Sogar, wenn du glaubst, du hast es im "Griff". Ein Freund von uns hatte mal eine Wildkamera in seinem Waldstück und er war bass erstaunt, was und wer das alles drauf war ...


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.01.2024 um 11:48
@MissMary
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Dew schrieb am 10.01.2024:
Am Wochenende treffe ich einen Mann, der sich forstwirtschaftlich auskennt. Wenn ich dazu komme, frage ich den mal, wie man allgemein verfahren würde.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Berichtest du bitte, was da herausgekommen ist?
@Mickelangelo

und wen es noch interessieren mag:

Das hat tatsächlich geklappt und der promovierte Forstwirt, der auch in der Branche hauptberuflich uns selbstständig tätig ist, hat mir die Faustregeln erläutert.

Wenn man so ein Stück Wirtschaftswald entweder durch Bepflanzung, Aussaat oder "Anflug" ( = selbsttätige, natürliche Aussaat ) aufforsten will, wartet man nach dem Beginn zuerst fünf Jahre. Dann geht man durch und dünnt den Baumbestand aus. D. h., man nimmt die jungen Bäume raus, die zu viel sind, lässt stehen, was man weiterwachsen lassen will.
Und dann macht man 20 ( ! ) Jahre nichts, vorbehaltlich irgendwelcher unvorhersehbaren Ereignisse wie z. B. Brand, Sturm oder Ähnliches.
Danach wird im Abstand von fünf Jahren durchgeforstet, bis die Bäume "geerntet" werden können.

Wieder was gelernt.

Vor dem Hintergrund kann man jetzt natürlich munter weiterspekulieren. Ein Einheimischer, der etwas Ahnung und Einblick hatte, konnte sich einen Bereich aussuchen, für den sich im Idealfall 20 Jahre niemand intensiv interessieren würde.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Mickelangelo schrieb:
Aber die Tatsache, daß der Leichnam von BA erst nach 5 Jahren gefunden wurde, weist ja dann doch auch darauf hin, daß dieses Waldstück eben nicht permanent von Spaziergängern, Wildcampern und Jagdpächtern etc. überrannt wurde. Also für jemanden der sich dort auskannte dann doch eher nicht so eine schlechte Wahl des Ablageortes.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:So genau kann man das nicht planen.
Sicher kann man das nicht bis in den kleinsten Zufall genau vorausplanen aber wenn man sich in der Gegend ein bisschen auskennt, dann kennt man auch die weniger attraktiven Plätze. Das sehe ich ähnlich, wie @Mickelangelo .
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Als Teenie hat eine Freundin von mir mit ihrem Freund eine seit Wochen vermisste Leiche gefunden, weil sie an einem warmen Sommertag ein Stelldichein mit ihrem Freund hatte und auf der Suche nach einer abgeschiedenen Waldlichtung war
Dein Beispiel ist nicht einfach übertragbar. Deine Freundin hat einen netten abgelegenen Platz gesucht, an dem einem nicht bei jeder Bewegung Tannennadeln überall reinbröseln.
Die dabei gefundene Leiche hatte zu Lebzeiten möglicherweise auch nur einen netten Platz gesucht oder war sie als Opfer eines Verbrechens versteckt worden?

Ich kenne Ecken im Wald, da wird´s nicht mal im Hochsommer trocken und warm. Die sind garantiert nur wenigst frequentiert, außer eben von Leuten, die da hin müssen.

Im Falle B.A. ist die Absicht des Täters, dass die Leiche möglichst spät, wenn nicht gar nie gefunden würde, jahrelang gut eingetroffen. Und das bei minimalem Aufwand.

MfG

Dew


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15.01.2024 um 12:14
@Dew

Vielen Dank für die Wiedergabe deines Gesprächs mit dem promovierten Forstwirt. Da habe ich auch etwas hinzugelernt.

Der Täter muss aber nicht ortsansässig sein, um einen Wald einschätzen zu können. Wenn er viel wandert und einen Blick für die Natur und die Forstleute im Wald hat, dann erkennt er auf einen kurzen Blick, in welchem Zustand sich ein Forst befindet.

Außerdem finde ich den Ablageplatz so gewählt, dass, sobald es wärmer wird, der Leichengeruch auf dem Joggingweg wahrgenommen werden kann. Und so war es denn ja auch. Die Leiche sollte gefunden werden in einem fortgeschrittenen Verwesungszustand.

Als Naturbursche im Wald, wenn der Täter so einer war, lernt man mit Sicherheit auch Verwesungsgerüche kennen, geht ihnen nach und gewinnt einen Eindruck der Entfernung von Aas und dem wahrnehmbaren Gestank.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.01.2024 um 12:59
Es gibt einen Täter oder vielleicht auch 2 Täter oder Täter + Helfer im Fall Ameis. Falls es keine Zufallstat gewesen ist, danach sieht es für mich nicht aus, kann BA diese Person irgendwie schon länger gekannt haben. Ob eher flüchtig oder etwas intensiver wissen wir nicht. Wir kennen auch nicht den Beruf des Täters, aber er wird vermutlich einen Beruf haben. Facility Bereich (Hausmeister) gar am Flughafen, ein Polizist oder auch ein Forstmensch der in diesem Bereich tätig ist. Beim Wandern kann man auch auf Forstmitarbeiter treffen. Nach der Beschreibung von User @Dew und des Wissens um diese frische Schonung kann man etwas ableiten. Kann aber nicht zwingend. Zumindest erklärt es warum in diesen 5 Jahren scheinbar kein Mensch an diesem Ort gewesen ist. Auch das kann ein Zufall sein wie die gefundenen Netze oder auch nicht. Die Polizei wird sicherlich auch diese Gedankenansätze verfolgt haben.
Aber es ist interessant, dass sich ein Wald nach einer neuen Ansetzung selbst "versorgt". Es ist sicherlich nicht angenehm sich in eine Täterrolle zu versetzen, aber vermutlich würde man eine Leiche (sofern möglich) tief irgendwo im Wald ablegen. Auffällig ist im Fall BA , das es nicht geschehen ist. Die Ablage war gar ziemlich nahe am Flughafen. Wir wissen aus Schilderungen von Usern, dass es dort Wegeschranken gibt. Ich gehe auch weiterhin davon , dass der Täter ein ihm bekannten Ort gewählt hat. Kannte er den Ort beruflich oder weil er Vögel jagte ? Denn trotz der scheinbaren Nähe zum Flughafen bedurfte es einen Pilzsammler um die Überreste zu finden.

Ich google nochmal (vielleicht weiß es auch ein User oder Userin) ob an diesem Weg ein offizieller Wanderweg vorbei führt ...


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15.01.2024 um 13:44
@Füchschen
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Vielen Dank für die Wiedergabe deines Gesprächs mit dem promovierten Forstwirt. Da habe ich auch etwas hinzugelernt.
Gerne, mich hat das schon eine Weile umgetrieben. Aber man denkt halt nicht immer dran, wenn man die entsprechenden Leute trifft.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Die Leiche sollte gefunden werden in einem fortgeschrittenen Verwesungszustand.
Sehe ich nicht so.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Als Naturbursche im Wald, wenn der Täter so einer war, lernt man mit Sicherheit auch Verwesungsgerüche kennen, geht ihnen nach und gewinnt einen Eindruck der Entfernung von Aas und dem wahrnehmbaren Gestank.
Ja, das stimmt, aber die Entfernung, auf die man als Mensch den Geruch wahrnehmen und zuordnen kann, ist nur unter günstigen Umständen größer als etwa 30 m.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Außerdem finde ich den Ablageplatz so gewählt, dass, sobald es wärmer wird, der Leichengeruch auf dem Joggingweg wahrgenommen werden kann. Und so war es denn ja auch.
Und das dürfte auch der Grund gewesen sein, warum man die Stelle nicht wiederfand.


MfG

Dew


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15.01.2024 um 17:37
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Die Ablage war gar ziemlich nahe am Flughafen. Wir wissen aus Schilderungen von Usern, dass es dort Wegeschranken gibt. Ich gehe auch weiterhin davon , dass der Täter ein ihm bekannten Ort gewählt hat.
Wenn man es ganz genau nimmt, sind Herkunfts- und Wohnorte von Frau A. und ihrem Bruder, der zugleich ihr Kollege war, die einzigen relevanten Bezüge nach außerhalb.

Wäre es angesichts der Gewalttat nicht ein unpassender Begriff, drängte sich fast der Ausdruck "Heimspiel" für den Täter auf. Ein auswärtiger Täter hätte sein Opfer vermutlich weiter weg abgelegt, also nicht nur weiter weg vom Flugplatz und frequentierten Wegen, sondern irgendwo ganz woanders.

Fluggäste und Reisende waren nicht lang genug vor Ort, und die oft erwähnten "iberischen Flugbegleiter" kommen für mich auch nicht in Frage. Es scheint doch nichts nach außen zu verweisen, abgesehen von diesem holländischen Müllbeutel. Bei dem kann es sich auch um ein Urlaubsmitbringsel handeln, er deutet für mich jedenfalls nicht auf einen Niederländer als Täter hin.

Anders ausgedrückt, müssten wir einen Bezug nach außen erst hinzuerfinden. Dass der Täter nicht in der Nähe des Tatorts zu Hause ist, wird nirgends angedeutet. Die Fahndungsbemühungen konzentrieren sich seit Anbeginn auf Wohn- und Arbeitsort des Opfers.

Vielleicht ist das auch der Grund, dass der Fall bislang nicht in Aktenzeichen XY behandelt wurde. Weil es aus Sicht der Fahnder keinen Sinn ergibt, Menschen von außerhalb anzusprechen. Weil es vielleicht ein lokaler Fall mit fast ausschließlich lokalen Bezügen ist?
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Kannte er den Ort beruflich oder weil er Vögel jagte ?
Weitere Möglichkeit: Weil er dort aufgewachsen ist? Zurückliegende Kindergenerationen waren viel mehr draußen unterwegs, hatten einen großen Aktionsradius und erforschten zwischen zu Hause eingenommenem Mittag- und Abendessen die Gegend um ihr Zuhause. Zu Fuß und mit dem Fahrrad. Auch Abstecher zu Wiesen und Wäldern gehörten dazu.

Je nachdem, wie alt der Täter ist, kann ihm das Waldgebiet hinter dem Flughafen noch aus Kindertagen bekannt und vertraut sein.

Die aktuelle Kenntnis von der Schonung, und darauf zielt die Frage natürlich ab, deutet schon auf eine der beiden Möglichkeiten hin, die @Enterprise1701 benannt hat. Ich vermute, die entsprechenden Forstarbeiter, Waldbesitzer usw. wird man nach dem Fund der sterblichen Überreste überprüft haben.


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