Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

@Traumfeee
In diese Richtung denke ich schon die ganze Zeit. Warum hat dieser leitende Mitarbeiter des Wilhelmshofes so relativ spät von dem Verschwinden Ingas erfahren ? In seiner Position wird er doch eine gewisse Verantwortlichkeit für die Einrichtung gehabt haben. Da muss er doch bei besonderen Vorkommnissen sofort erreichbar sein, auch wenn er keinen aktiven Dienst hat.

Da er am gleichen Tag zuvor noch auf dem Wilhelmshof war, an dem besagten Fußballspiel teilnahm und Inga ihm als Zuschauerin auffiel, nehme ich auch nicht an, dass er am drauffolgenden Tag schon unerreichbar weit weg in Urlaub war. Er hat sicher erst am Samstag Mittag Feierabend gemacht,...oder vielleicht am Nachmittag,....oder vielleicht am Abend ?

Heribert schrieb:Mit heutiger Technik müsste mehr drinnen sein, zb:
- Sammlung in Auswertung aller Fotos die an dem Tag gemacht worden sind
- gibt es Videos? Wo wäre die nächste Kamera installiert?
-welche Smartphones waren in der Funkzelle Wilhelmshof eingeloggt
- welche Auto Navis waren in derselben Funkzelle eingeloggt?
-wo wäre die nächste KESY Registrierung Stelle?
- Abgleich aller am Tag bekannten Autos mit Auffälligkeiten (KESY Registrierung 100km weiter, Blitzer/ Geschwindigkeitüberschreitung eines der Autos am gleichen Tag (Warum so eilig)

Einfach ein Weites Netz auswerfen das sich jede Woche eng

sehr gut, mit der heutigen Technik müsste vieles möglich sein. Sehr gute Ideen.

@Traumfeee
woher willst du wissen, dass er nicht zu Hause war ?

bitte nicht als persönlichen Angriff sehen, einfach so gefragt

musikengel schrieb:Frei, kann gut sein, Handy aus auch..allerdings sollte ein Leiter auch immer für Notfälle erreichbar sein. Egal welches Institut / Firma /was auch immer man leitet.
Könnte ja auch ein Großbrand geben oder sonst was.
also absolut nicht erreichbar..hm ?? das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Und wenn er sich absolut abmeldet / Urlaub hat, was auch immer (sei ihm auch gegönnt) müsste ein Vertreter erreichbar sein.

woher willst du wissen, dass er nicht zu Hause war ?

Ja sehe ich genauso, für mich muss ein Leiter immer erreichbar sein. Vorallem wenn er ein Betrieb leitet, wo. Menschen arbeiten und wohnen. Verstanden habe ich es bisher nicht, war aber schon mehrmals Thema hier.
Das er nicht zu Hause war, weiss ich natürlich nicht, habe mich falsch ausgedrückt. Meinte evtl. hat er aber sein Handy aus gehabt und man hat versucht ihn auf dem Festnetz zu erreichen, irgendwie hab ich gedacht, wäre er zu Hause gewesen, hätte er das doch mitbekommen, was sich an diesem Abend dort abgespielt hat.

War also nur ne Vermutung

@musikengel

Ja, hier ist die Quelle und ein Zitat (von mir der zutreffende Teil fett markiert):

An dem Tag, als Inga verschwand, hatte er das Mädchen noch gesehen, erinnert sich Arnold. "Sie hat uns beim Fußballspielen beobachtet und mit Pusteblumen gespielt." Am späten Nachmittag habe er sich dann zurückgezogen und Ingas Familie mit ihren Bekannten, die zuvor schon gute Verbindungen zur Einrichtung hatten, allein.

Am Sonntag hatten Arnold und seine Mitarbeiter vom Verschwinden Ingas gehört. Während des Sonntagsgottesdienstes hätten sie das Mädchen in ihr Gebet eingeschlossen, auch die Eltern der Fünfjährigen seien in der Kapelle dabei gewesen.

https://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/stendal/1490857_Joachim-Arnold-Wir-beten-jeden-Tag-fuer-Inga.html

In oben genannter Quelle verstehe ich die Aussage nicht "er habe sich zurückgezogen..., ALLEIN." Das klingt so, als würde er auf dem Hof wohnen?!
Ausserdem gibt es doch für genau solche Katastrophenfälle und (Bewohner-) Vermisstenfälle einen Diensthabenden, der zumindest erste Massnahmen einleitet und ggf. einen Zählappell durchführt. Der Diensthabende wird wohl informiert worden sein, dass Polizei übers Gelände fährt, weil sich ein Kind im Wald verirrt hat oder so ähnlich. Dadurch sah man wohl auch keinen Grund, in den Gebäuden nachzuschauen und unter den Bewohnern zur Schlafenszeit Unruhe zu stiften - könnte ich mir vorstellen. Leider - aus heutiger Sicht - eine Fehleinschätzung.

Kuno426 schrieb:Der Diensthabende wird wohl informiert worden sein, dass Polizei übers Gelände fährt, weil sich ein Kind im Wald verirrt hat oder so ähnlich.

Ich gehe davon auch fest aus. Womöglich gab es auch einen Hausmeister o.ä. - die nächtliche Suche wird wohl eher nicht spurlos an Verantwortlichen des Wilhelmhofes vorüber gegangen sein, nur weil Herr Arnold erst Sonntag davon erfuhr.

Kuno426 schrieb:Dadurch sah man wohl auch keinen Grund, in den Gebäuden nachzuschauen und unter den Bewohnern zur Schlafenszeit Unruhe zu stiften - könnte ich mir vorstellen. Leider - aus heutiger Sicht - eine Fehleinschätzung.

Und hinzu kommt, dass man nun mal aufgrund der ersten (Spuren)Lage primär den Wald durchsucht hat. Es deutete ja einfach viel darauf hin - m.E. kann man den EB keine Vorwürfe machen (steht uns sowieso nicht zu).

@Heribert

Es wurde sehr viel getan. Es wurden Fotofallen im Wald ausgewertet.

Es kamen Flächen-Suchhunde, Mantrailerhunde und Fährtenhunde zum Einsatz. Diese wurden mit GPS-Trackern ausgestattet und so konnte man ein Bewegungsprofil von Inga erstellen.

Funkzellen wurden ausgewertet.

Videomaterial von Tankstellen, Raststätten und Blitzern wurde aus mehreren Bundesländern ausgewertet.

Kuno426 schrieb:In oben genannter Quelle verstehe ich die Aussage nicht "er habe sich zurückgezogen..., ALLEIN." Das klingt so, als würde er auf dem Hof wohnen?!

@Kuno426

Der in oben genannter Quelle zitierte Satz macht mMn vom Satzbau her überhaupt keinen Sinn - wurde hier womöglich unvollständig zitiert?

An dem Tag, als Inga verschwand, hatte er das Mädchen noch gesehen, erinnert sich Arnold. "Sie hat uns beim Fußballspielen beobachtet und mit Pusteblumen gespielt." Am späten Nachmittag habe er sich dann zurückgezogen und Ingas Familie mit ihren Bekannten, die zuvor schon gute Verbindungen zur Einrichtung hatten, allein.

https://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/stendal/1490857_Joachim-Arnold-Wir-beten-jeden-Tag-fuer-Inga.html

@Aggie

In meinem Zitat wurde nicht unvollständig zitiert, denn es ging lediglich um die Quelle für die Aussage, dass der Diakonieleiter und die Mitarbeiter erst am nächsten Tag von Ingas Verschwinden erfahren haben. Daher auch die relevante Textstelle von mir extra fett markiert.

Es kann höchstens sein, dass in der Quelle selbst ein "gelassen" hinter allein vergessen wurde. Aber das kommt öfter vor, seitdem viele Zeitungen auf Lektoren verzichten.

Am späten Nachmittag habe er sich dann zurückgezogen und Ingas Familie mit ihren Bekannten, die zuvor schon gute Verbindungen zur Einrichtung hatten, allein.

https://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/stendal/1490857_Joachim-Arnold-Wir-beten-jeden-Tag-fuer-Inga.html

Im obigen Zitat steht das Wort "allein" in keinerlei syntaktisch-logischer Verbindung zum vorangegangenen Teil des Zitats.

Oder sollte es vielleicht heißen:

Am späten Nachmittag habe er sich dann zurückgezogen und Ingas Familie mit ihren Bekannten, die zuvor schon gute Verbindungen zur Einrichtung hatten, allein zurückgelassen.

Das wäre zumindest ein syntaktisch 'sinnvoller' Satz ...

Gut. Dann "zog er sich zurück". Bedeutet, keinen Dienst, aber private Anwesenheit auf dem Hof? Freizeit, in der man kommen und gehen kann, wann man will. Das trifft ja vllt. auf mehrere Personen (30) des Personals zu, welche dort wohnen. Einen zufälligen seltenen Besucher als Täter mal ausgenommen, stelle ich es mir für die Bewohner schwierig vor, das Mädchen dauerhaft "verschwinden" zu lassen. Kein Zugriff auf Fahrzeuge bzw. vermutlich nicht rund um die Uhr Zugriff auf Verpackungsmaterial, Werkzeuge und dergleichen. Bei den dort wohnenden Mitarbeitern sind diese Voraussetzungen eher gegeben.

In mir bekannten vergleichbaren Einrichtungen hat der Leiter eine Dienstwohnung/-haus auf dem Gelände. Daher machen die Aussagen schon Sinn. Allerdings hat er es verdient, auch "Wochenende" zu haben und mal die Einsamkeit des Wilhelmshofs zu verlassen, sei es mit seiner Familie, wenn er eine hat, sei es zu Freunden, usw. Darüber brauchen wir hier gar nicht spekulieren. Und 24/7 erreichbar sein braucht auch heute kein Mensch. Manche, die das Zeitalter vor der Erfindung von Handies nicht kennen, glauben das zwar, aber es ist nicht so. Die Welt bleibt nicht stehen, wenn man mal ein paar Stunden lang unerreichbar ist. Der Leiter der Einrichtung ist für die Verwaltung zuständig, in Notfällen kann er genausowenig tun wie alle anderen Menschen und würde auf die Notfalldienste - hier die Polizei - verweisen, und die wurde ja auch eingeschaltet.

Soviel zum Leiter der Einrichtung. Dass gar kein Mitarbeiter zeitnah von der Suche erfahren hat ist sicherlich sowieso Unsinn, denn Ingas Familie war ja bei einem auf dem Gelände wohnenden Mitarbeiter zu Gast.

Auch was die sonstigen Phantasien einer lückenlosen elektronischen Überwachung angeht, noch gibt es diese - zum Glück - in Deutschland nicht. Alles was machbar war, wurde m.E. sicherlich von der Polizei auch versucht.

Jeder wenigstens halbwegs gebildete und allmy-erfahrene Täter wird heutzutage wissen, dass er besser vor Beginn einer Straftat sein Handy ausschaltet, wenn er eines besitzt. Das dürfte der Täter in diesem Fall wohl auch getan haben.

Vor allem aber gilt wieder, was schon vorher gesagt wurde: der Täter konnte gerade im Schutz der relativ grossen Menschenmenge entkommen. Denn selbst wenn die Polizei z.B. feststellte, dass in der fraglichen Zeit 5 eingeschaltete Handies sich vom Wilhelmshof entfernten, - z.B. Mitarbeiter nach Dienstschluss - so bringt sie diese Tatsache allein nicht weiter: es ist vorstellbar, dass alle fünf nichts mit der Tat zu tun haben, da der Täter kein eingeschaltetes Handy hatte, oder es ist vorstellbar, dass er unter den 5 Handybesitzern ist. Findet man aber keinerlei weitere Spuren, dann kommt die Polizei auch hier nicht weiter, vor allem wenn, wie wir hier annehmen, der Täter einen ganz harmlosen offiziellen Grund hatte, am Tatort zu sein. Es ist sogar so: je mehr solche elektronischen Spuren existieren, um so leichter ist es für den Täter, darunter unbemerkt zu verschwinden.

Da hat man doch in der Nähe diesen Typen ausfindig gemacht, mit den Haus mit den zugemauerten Fenstern, der wohl ein Kindergefängnis vorbereitet hat. Hat jemand noch etwas gehört, ob da noch was rausgekommen ist? Könnte ja ein Komplize gewesen sein, auch wenn er nicht vor Ort war.

@FritzPhantom

Es gab keine Spur zu Inga. Das wurde sicherlich genau überprüft. Bei der Stürmung des Hauses waren auch Ermittler der SOKO Inga dabei.

Der Hausbesitzer wurde verhaftet und sitzt seitdem in einer psychatrischen Klinik für Straftäter. Über einen Maßregelvollzug müsse nun entschieden werden.

https://www.news.de/panorama/855655380/vermisste-inga-aus-schoenebeck-paedophiler-lebt-in-bauernhaus-in-bitterfeld/1/

Und hier ist ein anderer, etwas auführlicher Bericht über den Pädophilen und das Haus.

https://www.focus.de/panorama/welt/auf-der-suche-nach-der-kleinen-inga-zugemauerte-fenster-und-kinderspielzeug-ermittler-stuermen-horror-haus-von-paedophilem_id_6374666.html

@kirschbluete78
Danke, fürs Reinstellen. Wahnsinn, was für kranke Typen es gibt. Gut, dass der rechtzeitig gefasst wurde, wer weiß wieviele Kinder der entführt hätte. Aber Du hast recht, da wurde sicher im Haus alles auf den Kopf gestellt, wenn da jemals ein Kind drin gewesen wäre, hätte man es herausgefunden. Und falls er Kontakt zu einem der Mitarbeiter vom Wilhelmshof oder irgendeinen anderen Bezug gehabt hätte, hoffentlich auch. Trotzdem unglaublich, dass in so einem engen Umkreis noch so ein Typ lebt. Aber da sieht man wieder, dass es viele von denen gibt, man will es selber nur nicht glauben.

Ich meine gelesen zu haben, dass dort auf dem Hof auch Mitarbeiter und Ihre Kinder leben. Wie viele Mitarbeiter und ihre Familien weiß ich nicht.
ich meine , das hätte im Stern-Interview der Eltern gestanden, kann das aber leider nicht mehr finden.
Kann das jemand von Euch verlinken.?
danke

zu den Handys..ob er wirklich daran dachte sein handy auszuschalten ? vor lauter Aufregung, das Kind schnappen zu können, dann verschwinden zu müssen, usw. kann das auch gut ganz schnell vergessen werden.

zum Handyempfang.., es gibt auch heute noch Orte in Deutschland, die aufgrund ihrer Lage (hohe Berge, Täler) wenn überhaupt dann nur "besch....." Handyempfang haben. Das gibt es öfters als man denkt. Vielleicht gab es auf dem Wilhelmshof überhaupt keinen Handyempfang oder sehr schlechten.

@musikengel

Im Stern-Interview sagt Ingas Mutter:

Mir war zwar bewusst, dass auf dem Wilhelmshof auch psychisch schwer kranke Menschen leben. Aber da wir dort schon mehrfach gewesen waren, gab es kaum noch Berührungsängste. Zumal unsere Gastgeber mit ihren Kindern schon seit Jahren dort wohnen und nie war etwas passiert.

Das beantwortet zwar nicht direkt deine Frage, aber das ist die einzige Aussage in diesem Interview dazu.

An dem Tag waren aber auch die Angehörigen der Patienten da, die ihre Kinder mitgebracht hatten.

Auch die Angehörigen der Patienten der Einrichtung für Sucht- und Behindertenhilfe haben an diesem Tag ihre Kinder zum Spielen mitgebracht.

Und sehr wichtig, dass sie zum damaligen Zeitpunkt nicht genau sagen konnten, wer alles dort war.

Wie viele es am Ende sind, ist bisher nicht ganz klar. Denn Zutritt hat auf dem Gelände jeder. Es werden auch Übernachtungen für Wanderer oder Tagungsteilnehmer angeboten. Das Gästehaus bietet elf Zweibettzimmer.

https://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/1479336_Die-schwierige-Suche-nach-einer-Spur.html

musikengel schrieb:zu den Handys..ob er wirklich daran dachte sein handy auszuschalten ? vor lauter Aufregung, das Kind schnappen zu können, dann verschwinden zu müssen, usw. kann das auch gut ganz schnell vergessen werden.

Da hast Du recht! Es war ja wahrscheinlich nicht unmittelbar geplant. Er wollte das zwar wahrscheinlich schon länger und hatte sicher einen Plan, wo er sie hinbringt, aber trotzdem muss er spontan zugegriffen haben, anders ging es ja gar nicht. Es war ja nicht vorhersehbar, dass er Inga allein an einem günstigen Ort trifft. Aber die Polizei wird ja hoffentlich die Handydaten haben, falls das dort möglich ist. Scheinbar hat es auch nicht weitergeholfen..

@kirschbluete78
danke für die guten Infos.
ich denke doch, dass dort mehrere Mitarbeiter mit ihren Familien fest gewohnt haben.

Tulpen blühen vor den Eingängen zu den Häusern der betreuten Wohnanlagen und den Unterkünften der Mitarbeiter und ihrer Familien.

Quelle:
https://www.welt.de/vermischtes/article140691974/Sie-war-so-froehlich-so-auffaellig-Wie-eine-Elfe.html

also leben mehrere Mitarbeiter mit ihren Familien direkt auf dem Hof...was auch Sinn macht.