Mordversuch im Treppenhaus.

Am Mittwoch hatten sie in Aktenzeichen den Fall, wo ein Mann im Hausflur von einem bisher unbekannten Mann ins Gesicht geschossen wurde. Der Mann hatte riesiges Glück das er den Angriff überlebt hat.

Der Täter war mit einer auffällig Gelben Jacke unterwegs mit Kapuze, die er tief ins Gesicht gezogen hatte. Vor dem Gesicht hatte er ein schwarzes Tuch oder Schal. Er gab sich als "Postbote" aus. Klingelte und erst ging die Ehefrau an den Türschalter. Schickte dann aber Ihren Mann runter.
Wollte er eigentlich die Frau treffen?. Oder war dem Täter egal wen er trifft?.
Was könnte dahinter stecken?

Mordversuch im Treppenhaus - "Postbote" lockt Opfer aus Wohnung

(XY-Sendung vom 15. Juli 2015)
Braunschweig, 8. Januar 2015. Gegen 17 Uhr klingelt es an der Wohnungstür im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses in der Limbekerstraße. Die Ehefrau drückt den Knopf der Gegensprechanlage. Unten steht ein Mann, der sagt, von der Post zu sein und ein Paket zu bringen. Der 66-jährige Ehemann geht nach unten, um die Postsendung entgegen zu nehmen. Doch noch bevor er den letzten Treppenabsatz erreicht, schießt ihm der angebliche Postangestellte ohne Vorwarnung ins Gesicht.

Knapp dem Tod entkommen

Nur haarscharf entgeht der türkischstämmige Rentner dem Tod. Durch eine instinktive Abwehrbewegung trifft ihn das Projektil im Gesicht. Es tritt durch die Wange ein, dort aber auch gleich wieder aus. Der Mann überlebt mit einem glatten Durchschuss. Dem vermeintlichen Postangestellten gelingt die Flucht.

Nachbarn beobachten kurz darauf einen Mann in derselben Aufmachung. Er hastet an ihren Häusern vorbei. Ein Wagen mit Dachrehling, vermutlich ein silberfarbener oder grauer Kombi, wird Sekunden später gestartet und braust davon. Auf dem Parkplatz zu den Wohnhäusern sichert die Polizei später ein Messer. Ob es der Täter dort verloren hat, ist unklar.

Wo liegt das Motiv?

Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Doch nichts deutet auf ein Motiv hin. Die aus der Türkei stammenden Eheleute sind beliebt in der Nachbarschaft. Die Familie mit inzwischen erwachsenen Kindern gilt als vorbildlich integriert. Trotzdem schleßt die Polizei einen ausländerfeindlichen Hintergrund nicht aus.

Täterbeschreibung:

Der vermeintliche Postangestellte trug eine helle bzw. gelbe Jacke mit Kapuze und einen Schal oder Tuch vor dem Gesicht.

Mögliche Tatwaffe:

- Pistole: schwarz, Marke "Fabrique Nationale", Modell: FN Browning 1910, Kal. 7.65, mit Munition der Firma "Lapua".

Zurückgelassene Gegenstände:

- Messer: Filetiermesser eines siebenteiligen Messersets, wurde 2005 und 2006 von "LIDL" deutschlandweit vertrieben.

Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.

Zuständig: Kripo Braunschweig, Telefon: 0531 / 47 60

http://www.e110.de/index.cfm?event=page.detail&cid=209&fkcid=28&id=84651

Hier die Aktenzeichensendung vom 15.07.2015: Ab Minute 48:25

https://www.youtube.com/watch?v=a66NO0zKD5M

@BlueLagoon

Kann das evtl. mit dem NSU im Zusammenhang stehen?
Oder eine Nachahmungstat im Stile des NSU?

@inci2


Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht, ob es damit in Zusammenhang stehen könnte. Aber wer weiß das schon, könnte natürlich sein, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte. Man kann ja eh nur spekulieren, da so gar kein Motiv erkennbar ist bisher.
Was meinst du?

Ich habe das in Aktenzeichen XY auch gesehen und bin ratlos, wieso jemand sowas tut ...

Fest steht nur, dass es ein gezielter Anschlag auf das Ehepaar war ...

@BlueLagoon

Ich kenne den Fall nicht, und höre jetzt zum ersten Mal davon.
Bei solchen Taten aus "blauem Himmel", ist es doch oft anders als man denkt.

Es kann jemand aus dem NSU-Umfeld sein, oder jemand
der einfach keine Ausländer mag.

Nur in dem Fall würde man vermutlich nicht so privat vorgehen,
und da anklingeln.

Ich würde mir auf alle Fälle mal das nähere persönliche Umfeld genauer
betrachten. Vielleicht geht es auch um irgendwelche Streitigkeiten unter
Nachbarn, Freunden, Familie, etc.

@inci2

Habe den Fall bis zum Mittwoch auch nicht gekannt, vorher auch nie was davon gehört.
Er drang ja doch irgendwie in die Privatsphäre des Opfers ein, wusste wo er wohnte.
Irgendwie dachte ich doch sofort ob es nicht eine Beziehungstat gewesen sein könnte. Ist ja in den meisten Fällen so. Und oft war dann die Klärung eines Falles "leichter" als es vorher ausgesehen hatte..

Mal sehen, ob Aktenzeichen was gebracht hat, und die Polizei einen konkreten Hinweis bekommt.

@BlueLagoon

Blue_Eyes_ schrieb:Er drang ja doch irgendwie in die Privatsphäre des Opfers ein, wusste wo er wohnte.

Gut, dafür muss man das Opfer nicht kennen. Da reicht es aus, durch
die Straße zu gehen und an den Klingelschildern zu gucken, ob da ausländische
Namen stehen.

Aber ich würde bei einem allgemeinen ausländerfeindlichen Verhalten dann eher
eine Tat vorstellen, die gegen viele Ausländer gerichtet ist, wie damals in Köln
in der Keupstraße.

Ich wurde auch erst durch XY auf den Fall aufmerksam. Laut Film ging der Täter zielstrebig vor, parkte etwas entfernt von dem Wohnhaus, klingelte bei den Eheleuten. Wer aber seiner Aufforderung nachkommt, die angebliche Lieferung an der Haustüre abzuholen, konnte er demnach nicht wissen.

Es hieß das das Ehepaar in der Nachbarschaft beliebt, der Ehemann bereits in Rente, die Ehefrau noch im Berufsleben war.

Streit unter Nachbarn kann man demnach ausschließen.

@inci2


Das stimmt allerdings, dafür muss man das Opfer nicht unbedingt gekannt haben.
Fest steht jedenfalls dass es wohl ein gezielter Anschlag war. Und ich vermute das es dem Täter egal war, wen er trifft. Er konnte ja eigentlich nicht wissen, wer runter kommt.



Eben gelesen das es kaum Hinweise nach Aktenzeichen gab:

Kaum Resonanz auf Fall in Braunschweig
Keine neue Spur brachte die Sendung dagegen in Bezug auf den Mordversuch an einem Rentner in Braunschweig. "Es gab ein paar Anrufer", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen. "Nach ersten Erkenntnissen war aber leider nichts dabei, was uns in der Sache weiterbringt."

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Babyleiche-500-Hinweise-nach-Aktenzeichen-XY,aktenzeichen108.html

Ob dieser Fall überhaupt mal aufgeklärt wird?

Für mich ein klarer Fall von Ausländerfeindlichkeit, denn der Täter konnte nicht wissen wer die Treppe runter kommt.

Soweit ich den Filmfall in Erinnerung habe, klingelte der Täter ja und behauptete, dass er ein Paket hat und im Filmfall wurde es ja auch dargestellt, als hätte der Täter ein Paket als Alibi in der Hand gehabt. Das lässt ja nur vermuten,dass die Tat geplant war und man auch wusste, dass die Familie zu dem Zeitpunkt zu Hause ist, wobei es da egal war, wer das angebliche Paket entgegennahm (wie es ja auch im Gespräch dann erwähnt wurde). Ich denke daher nicht, dass man "von Tür zu Tür ging" und schaute, wo vielleicht ein ausländischer Name steht und dann auf "gut Glück" so eine Tat begeht. Ich denke, der oder die Täter haben das Opfer und die Familie irgendwie gekannt oder eben vorher beobachtet und genau gewusst, dass die Familie zu dem Zeitpunkt zu Hause ist.

@BlueLagoon

Blue_Eyes_ schrieb:Und ich vermute das es dem Täter egal war, wen er trifft. Er konnte ja eigentlich nicht wissen, wer runter kommt.

Das stimmt.

Aber gab es nicht eine ähnliche Tat, wo man auch zuerst an der Haustür
geklingelt hat, und dann, als sich jemand in dem Haus in Richtung Wohnungstür bewegt hat, durch die Türe geschossen hat?

Ich komme gerade nicht auf mehr Details, meine aber, das wäre hier
auch mal ein Thema gewesen.

Um zu dem Fall zurückzukehren. Evtl. gab es ähnliche Anschläge, bzw.
Anschlagsversuche auch noch bei anderen Familien oder in anderen Städten,
wo der Täter nicht zum Zuge kam, weil er irgendwie gestört wurde.

Man müsste das mal überprüfen, ob es ähnliches auch in anderen Städten
gegeben hat.

@Suinx

nur deswegen?
Könnte gut möglich sein, dass der Täter das Ehepaar kannte, und ihm eigentlich scheiß egal war, wer nun die Treppe runter kommt.

@Marmeladenglas hat es gut beschrieben.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dort jemand gezielt auf Klingelschild suche geht, und dann einfach mal auf "Gut Glück" drauf los ballert.

@inci2

inci2 schrieb:Aber gab es nicht eine ähnliche Tat, wo man auch zuerst an der Haustür
geklingelt hat, und dann, als sich jemand in dem Haus in Richtung Wohnungstür bewegt hat, durch die Türe geschossen hat?

ich glaube du meinst den Fall Jürgen V aus Hanau?.
Bei dem Fall hat es mich echt gegruselt, zumal ich zu dem Zeitpunkt nur 20 min von Hanau weg gewohnt hatte.

inci2 schrieb:Man müsste das mal überprüfen, ob es ähnliches auch in anderen Städten
gegeben hat.

Da gebe ich Dir recht. Müsste man wirklich mal überprüfen.

Blue_Eyes_ schrieb:nur deswegen?
Könnte gut möglich sein, dass der Täter das Ehepaar kannte, und ihm eigentlich scheiß egal war, wer nun die Treppe runter kommt.

Im Filmbeitrag wurde er als ortsfremd bezeichnet, da kein ortskundiger dort mit dem Auto reinfahren würde. Wer die Familie kennt, würde auch die Gegend kennen. Die Tat ist für mich eher über Google-Street-View geplant worden...

@BlueLagoon

Genau diesen Fall, Jürgen V., meinte ich.

@Suinx

Ja, dass ist ein Argument.
Aber kann auch sein, dass es jemand aus der Vergangenheit war, und die Eheleute diesen auch gar nicht mehr auf dem Schirm haben. Eine Beziehungstat würde ich noch nicht ausschließen.
Wird ja eh in alle Richtungen ermittelt.
Aber leider gab es auch kaum Resonanz nach Aktenzeichen.

Ja, den Fall Jürgen Volke kenne ich auch.

Brutaler Mord an Jürgen Volke - wo liegt das Motiv?

@Suinx

Suinx schrieb:Im Filmbeitrag wurde er als ortsfremd bezeichnet, da kein ortskundiger dort mit dem Auto reinfahren würde.

Ich habe den Beitrag jetzt nicht gesehen, kannst Du evtl. ganz kurz erklären,
warum kein Ortskundiger da mit dem Auto reinfahren würde?

Danke schön.

Edit:

Ich frage u.a., weil im EP folgendes steht:

Blue_Eyes_ schrieb:Auf dem Parkplatz zu den Wohnhäusern sichert die Polizei später ein Messer.

Das hört sich doch so an, als ob man durchaus mit dem Wagen reinfahren kann,
und es wohl auch tut.