Vermisster Pilot nach Absturz einer Kleinmaschine

@catprincess , eine lückenlose Suche ist auf die Schnelle sicher nicht möglich.

Ich bin sehr unbegabt in Mathe, will aber trotzdem mal den Versuch wagen, die Größe des Suchgebietes grob zu schätzen. Wenn wir mal annehmen, dass die Piper mit 200 km/h rund 5 Minuten unbemannt unterwegs war, dann hat das Flugzeug grob geschätzt bis zu 20 Kilometer zurückgelegt. Das ergibt einen Suchkreis von rund 1200 Quadratkilometern. Selbst wenn sich die Anflugrichtung grob vermuten lässt, ließe sich dieses Gebiet dann mit sehr viel Glück auf vielleicht 300-400 Quadratkilometer eingrenzen. Da benötigt man schon sehr viel Zeit und sehr viele Suchkräfte.

Trotzdem denke ich mir eben, dass es hier um bis zu zwei Menschenleben geht. Man müsste zumindest den Versuch unternehmen, diese Leute zu finden. :-(

@Dornröschen
Der Pilot soll doch einen Notruf abgesetzt haben, d.h. dass da noch jemand im Flugzeug war, und von dort bis zur Absturzstelle sollte man suchen ...

werden solche Kleinflugzeuge auch vom Radar erfaßt, so dass man näheres zum Kurs des Flugzeugs sagen kann?

@catprincess, der Notruf erfolgte zeitlich sehr viel früher. Anscheinend schon kurz nach dem Start. Insgesamt war das Flugzeug aber rund 1,5 Stunden in der Luft...

Der Pilot, so teilte das Luftfahrbundesamt mit, hatte kurz nach dem Start einen Notruf abgesetzt. Möglicherweise wollte der Mann auf dem Flugplatz Dahlemer Binz im Kreis Euskirchen notlanden, hat es aber bis dorthin nicht mehr geschafft.

http://www1.wdr.de/studio/bonn/themadestages/pilot-verschwunden-100.html (Archiv-Version vom 20.09.2015)

@Dornröschen
Als Zeitpunkt des Absturzes wird in den Berichten der späte Nachmittag genannt. Tatsache ist, das es gestern für den Kreis Euskirchen eine Unwetterwarnung wg Sturm und Gewitter gab.

Ich bin gestern gegen 18:30 Uhr in meinem Wohnort angekommen, schon vorher gab es direkt hinter Euskirchen extrem schlechtes Wetter mit heftigem Regen, Sturm und Gewitter.

Wie das Wetter genau zum Zeitpunkt das Absturzes war kann ich natürlich nicht sagen, aber unter den obigen Voraussetzungen hätte er es nicht bis zur Dahlemer Binz geschafft.

Ich weiß auch nicht ob solche Kleinflugzeuge jederzeit starten dürfen oder ob es Einschränkungen gibt, laut Deutschem Wetterdienst wurde jedenfalls für die Gegend hier Unwetter angekündigt.

Der Pilot war vom Merzbrücker Flugplatz gestartet, als dort noch bestes Wetter herrschte, von dem heraufziehenden Gewitter und Sturm war noch nichts zu spüren. Die Ermittler schließen nicht aus, dass die Piper dann doch in die ersten Phasen des Unwetters geraten ist, das am Mittwoch (16. September) über der Eifel tobte.

http://www1.wdr.de/studio/bonn/themadestages/pilot-verschwunden-100.html (Archiv-Version vom 20.09.2015)

Selbst wenn das Wetter beim Start noch gut war - es war doch bekannt, dass da ein Unwetter im Anmarsch war. @catprincess , ich frage mich auch, warum das Flugzeug trotzdem gestartet ist. Als Pilot muss man echt fit im bestimmen des Flugwetters sein. Vielleicht dachte der Pilot, dass er die Sturmregion noch rechtzeitig würde überfliegen können?

@Dornröschen
Das glaube ich eigentlich nicht, denn aus Richtung Aachen fliegt man wohl am Eifelrand lang über eine relativ ebene Landschaft. Also ich glaube nicht, dass man in dieser Gegend bei solchem Wetter Schlechtwetter überfliegen kann.

Die Berge bei Mechernich sind etwa 200 - 300 m hoch, bei Bergheim ist allerdings der erste 500ter, der Pflugberg. In Richtung Dahlemer Binz geht es so in die 600 Meter.

Jedenfalls sieht man die Eifelberge schon von weitem aus der Ebene um Euskirchen bei Schlechtwetter verhangen. Man sieht dann nur Dunst.

Als Pilot würde ich da nicht reinfliegen, sondern versuchen schnell zu wenden und zurückzufliegen.

@catprincess Du hast natürlich Recht. Ich hatte mich da völlig ungeschickt ausgedrückt. Meinte eigentlich, der Pilot könnte sich gedacht haben, noch vor dem Heraufziehen des Gewitters bereits in einer anderen (nicht schlechtwettergefährdeten) Region angelangt zu sein.

Aber egal was er sich gedacht hatte... klug war es sicherlich nicht, kurz vor einer so gefährlichen Wetterlage zu starten. Wobei wir natürlich nicht wissen, ob überhaupt der Sturm die Absturzursache war. Denkbar wäre ja auch ein technisches Problem. Oder der Pilot hatte gesundheitliche Schwierigkeiten.

@Dornröschen
Es gibt in Weilerswist-Müggenhausen noch einen Flugplatz für Kleinflugzeuge, dass sind aber eigentlich mehr Drachenflieger? und ganz kleine motorisierte Flugmaschinen, ich wéiß aber nicht, ob er dort hätte landen dürfen oder können.

@catprincess vielleicht hielt er diesen Flugplatz auch noch für eine letzte Option, als er erkannte, dass er Dahlemer Binz nicht erreichen würde.

Wobei... mit so einem kleinen Flugzeug müsste selbst eine Landung in einem Feld oder einer Wiese aussichtsreicher sein, als ein unbeschirmter Absprung aus solch großer Höhe. Aus irgendeinem Grund war er davon ausgegangen (oder wusste), dass eine Notlandung im Gelände nicht machbar sein würde. Vielleicht war das Flugzeug manövrierunfähig???? Das wäre jetzt der einzig denkbare Grund, der mir für den Absprung einfiele.

Ich bin jetzt aber mal offline. *gähn* Hoffentlich geht die Suche morgen weiter. Alles Andere wäre für die Angehörigen echt der Wahnsinn...

@Dornröschen
Gehe jetzt auch mal ins Bett. Vielleicht wissen wir morgen mehr.
Gute Nacht!

catprincess schrieb:Meine Meinung ist, dass hier wieder etwas verheimlicht wird.

Morgen wissen wir ( vielleicht ) etwas mehr. Du hast ganz recht.

Suizid? Er springt raus und überlässt die Maschine sich selbst?

Bin gespannt, was sich ergibt.

Das Unwetter kam am Mittwoch aus Richtung Aachen. Merzbrück, wovon die Maschine gestartet ist, liegt östlicher von Aachen. Somit ist er nicht ins Unwetter hinein geflogen. Es kann natürlich sein, dass das Unwetter aufgrund des Sturmes viel schneller vorwärts zog, als der Pilot vermutete. Aber bei einem ausgebildeten Piloten mit Flugerfahrung kann ich mir nicht vorstellen, dass er dieses Unwetter in Kauf genommen hätte bzw. das Risiko eingegangen ist. Denn der STurm war ja quasi schon am Dienstag da und schwächte schonmal ab und wurde wieder stärker.

Absprung ohne Schirm ist gänzlich sinnlos. Da ist bei jeder Bruchlandung die Überlebenschance 100 mal größer.

Bleiben neben einem Suizid noch ein Absprung mit Schirm oder die selbständige Fortbewegung nach dem Crash. Mit Autopilot (sofern vorhanden) könnte das Flugzeug noch ewig fliegen. Wenn es jedoch über dem Absturzort gekreist hat, dann wird der Pilot noch anwesend gewesen sein. Einen Fallschirm haben die Zeugen auch nicht gesehen. Also ist der Pilot entweder tot in der Nähe oder er taucht bald lebend wieder auf.

Hi verfolge das auch schon seit Tagen mit. Komisch finde ich das der in der Nähe der Kaserne abgestürzt ist und man von denen nix hört, müsssten ja Fernmelder da sein die hätten das Maschienchen doch kommen sehen müssen.
Frage mich übrigens in er heutigen Zeit ob da überhaupt einer am Steuer sass. Wäre es für ein guten Techniker evtl möglich so ein Flieger zur Drohne umzubauen? Also für den Fall das man ihn nicht findet. Vielleicht war es ja auch Selbstmord?

Was die Überlegungen in Richtung Suizid anbelangt, warum setzte er dann zunächst einen Notruf ab.

Vielleicht diente der Notruf nur dazu die am Boden zu warnen? Danach hat er das Steuer festgeklemmt das das herrenlose Flugzeug in Schleifen runtergeht?

Starsurfer schrieb:Wäre es für ein guten Techniker evtl möglich so ein Flieger zur Drohne umzubauen?

Das dürfte schnell festzustellen sein, das Wrack ist ja nicht verschwunden.

Mysteriöser Fall, ich tippe auf schwer verletzt und orientierungslos vom Wrack entfernt.

Hier ein Artikel vom KSTA: http://www.ksta.de/mechernich/flugzeug-absturz-szenarien-pilot-vermisst-sote,15189152,31842174.html?dmcid=sm_fb_p

Was ist mit dem verschwundenen Piloten passiert?

Ein Flugzeug stürzt in Mechernich-Bergheim vom Himmel und der Pilot verschwindet spurlos. Die Lösung des Rätsels kennt eigentlich bloß zwei mögliche Szenarien. Kurioserweise sind beide nicht wirklich plausibel. Von Jan Voß

Der Verbleib des vermissten Piloten nach dem Flugzeugabsturz in Mechernich-Bergheim bleibt ein Rätsel. Auch nach über zwei Tagen hat die Polizei keine handfeste Spur. Die Aussicht, den Mann überhaupt noch lebend zu finden, wird von Stunde zu Stunde unwahrscheinlicher. Dabei lässt der Unfallhergang, der inzwischen recht gut rekonstruiert werden konnte, nur wenig Raum zu Spekulationen. Entweder ist der Pilot vor dem Absturz aus dem Flugzeug abgesprungen oder er ist mit der Maschine abgestürzt und ist dann vom Unfallort weggelaufen. Kurioserweise sind beide nicht wirklich plausibel. Was genau ist also passiert?

Szenario 1: Pilot ist mit abgestürzt
Rettungskräfte und Polizei sind am Tag des Absturzes, also am Mittwochabend, davon ausgegangen, dass der Pilot mit der Maschine abgestürzt sei. Auch nachdem der Pilot nicht im direkten Umfeld des Wracks aufgefunden werden konnte, sprachen Zeugenhinweise, demzufolge die Maschine über dem kleinen Ort Mechernich-Bergheim unmittelbar vor dem Absturz Kreise gedreht haben soll, weiterhin für diese Theorie. Der vor diesem Hintergrund vermutlich schwer verletzte Pilot müsste sich, aus welchem Grund auch immer, von der Absturzstelle wegbewegt haben. Eine Hundertschaft der Polizei durchkämmte daraufhin, mit Unterstützung eines Hubschraubers, einer Wärmebildkamera und Suchhunden, den Umkreis bis zu mehreren Kilometern. Doch vergeblich. Von dem Vermissten nicht die geringste Spur. Auch die gezielte Suche nach einem Hinweis einer Anwohnerin, die in der Nacht zum Donnerstag angeblich Stimmen aus dem Eiserfeyer Wald gehört habe, blieb erfolglos.
Am Donnerstagnachmittag gegen 16 Uhr, so Polizeisprecher Lothar Willems, wurde die Suche schließlich eingestellt. Das Gebiet, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht durchkämmt wurde, sei so groß, dass eine weitere Suche mit Menschen und Hunden nicht möglich sei. Hat der Pilot also zum Zeitpunkt des Absturzes überhaupt in der Maschine gesessen? Dass eine so groß angelegte Suche mit der Hilfe von dutzenden Menschen, Suchhunden, Hubschrauber und Wärmebildkamera keinen Erfolg bringt, spricht nicht gerade für diese Theorie.

Szenario 2: Pilot ist abgesprungen
Was also, wenn der Pilot aus der in der Luft befindlichen Maschine abgesprungen ist? Schon allein der Umstand, dass die Umkreissuche erfolglos blieb, spricht für dieses zweite Szenario. Auch übereinstimmende Zeugenaussagen berichten, dass sie niemanden an Bord der Maschine gesehen hätten. Zwei Anwohnerinnen war aufgefallen, dass das Kleinflugzeug in geringer Höhe über dem kleinen Ort Bergheim kreiste. Der Abstand zu dem Flugzeug war offenbar so gering, dass die beiden Frauen meinen, mit Sicherheit sagen zu können, dass sie es gesehen haben müssten, wenn jemand im Cockpit gesessen hätte.

Bei dem Flugzeug handelt es sich um eine einmotorige Piper PA-28-161 Cadet, die mit zwei Sitzen ausgestattet ist. Aus technischer Sicht ist es zwar möglich, aus der Maschine abzuspringen, aber eben nicht sehr wahrscheinlich. Die Piper ist eben nicht für den Fallschirmspung, sondern für Rundflüge konstruiert. Peter Boschmann von der Flugleitung Dahlemer Binz gibt zu bedenken, dass ein solches Flugzeug nicht unter 135 Km/h fliegen kann, ohne abzustürzen. Doch selbst bei dieser Geschwindigkeit wäre ein großer Kraftaufwand nötig, um die Tür überhaupt aufzubekommen. Auch ein Fallschirm gehöre bei solchen Maschinen keineswegs zur Standardausrüstung. Den nehme man nur mit, wenn man auf einen Kunstflug oder ähnlichem gehe.

Ginge man jedoch davon aus, dass der Pilot die Tür aufbekommen hätte und tatsächlich abgesprungen ist, sei es laut einem Mitarbeiter der Flugsicherung am Flughafen Aachen-Merzbrück durchaus möglich, dass das Flugzeug auch ohne Piloten minutenlang hätte weiterfliegen können. Da der Gashebel mit der Hand eingestellt werde, könne das Flugzeug, wenn es führerlos sei, nach Auskunft des Experten mehrere Minuten geradeaus fliegen. Dann könnte es durch Windeinfluss ins Trudeln geraten und – wie es in Bergheim von den Augenzeugen beschrieben worden war – sogar einen Kreis fliegen.

Die Suche nach dem Vermissten wird durch dieses zweite Szenario natürlich sehr ausgedehnt. Die Polizei hat angekündigt entlang der Flugroute zwischen Aachen-Merzbrück und Mechernich-Bergheim konzentrierte Suchaktionen durchführen zu wollen. Bereits am Donnerstag waren die Beamten einem Hinweis eines Anrufers nachgegangen. Demnach habe ein Zeuge bei Strempt im Bereich des Kallmuther Bergs etwas aus großer Höhe fallen sehen. „Allerdings ist hier Bergschadensgebiet. Ein Förster sagte uns, wir sollten dieses Gebiet nicht ohne Begleitung betreten“, sagte Dienstgruppenleiter Polizeihauptkommissar Mühlenhöver, der die Suche vor Ort koordinierte.

Unterdessen sinken die Hoffnungen, den Vermissten noch zu finden. Bei dem Mann, der vermutlich im Cockpit der Maschine gesessen hat, handelt es sich vermutlich um einen 43-Jährigen aus dem Raum Aachen. Der 43-Jährige hatte in unregelmäßigen Abständen bei der Charterfirma „Westflug Aachen“ ein Flugzeug gebucht. Die Polizei traf seine Familie in dem Wohnhaus in Aachen an. Die Polizei setzte für eine mögliche Ortung des Vermissten noch Hoffnung auf ein Mobiltelefon, das er nach Angaben seiner Familie dabeigehabt haben dürfte. Doch auch das entpuppte sich als Sackgasse. Das Telefon wurde schließlich am Absturzort zwischen den Trümmerteilen aufgefunden.

Angesichts der beiden Vermisstenfälle in Bünde vor ca 1 Jahr, in welchen die Polizei tagelang nicht in der Lage war, ein verunfalltes Auto mit zwei Insassen und eine alte Dame, die nur ca 1 km von ihrem Altenheim abgängig war zu finden, trotz Einsatz von Hubschrauber, Wärmebildkamera, Suchhunden usw. bin ich noch lange nicht überzeugt, dass der Pilot nicht doch in der Nähe des Wracks liegt.