Morde von Rupperswil

@Feelee
sie hat auf jeden Fall der Ernst der Situation unterschätzt. Hätte mir auch passieren können zumal glaube ich das ich mir vor Angst kaum bewegen könnte. Du hast natürlich recht es wäre gefährlich gewesen.

http://www.blick.ch/news/schweiz/raetsel-morde-von-rupperswil-vermuten-sie-die-taeter-noch-in-der-region-id4517669.html

Hier wird erklärt warum man die Zeugnisse ausgewertet hat und eine Vermutung bzgl. "Umfeld der Teenager" aufgestellt.

Dann gucken die Ermittler also ob bei einem der Söhne -vermutlich bei dem 19jährigen- die Noten plötzlich schlechter geworden sind, was auf eventuellen Drogenkonsum schließen lässt, und daraus resultierende Schulden entstanden sein könnten.
Und diese Schulden haben die Täter versucht einzutreiben. Dealerschulden?
So fasse ich es zumindest auf.
Ich finde das etwas zu weit hergeholt und passt für meine Begriffe irgendwie nicht, im Sinne von nicht stimmig zu der Tat.

Nein, es werden die Noten der Mitschüler angeguckt. Ob jemand aus dem erweiterten Umfeld möglicherwise abdriftet. Schlechte Schulnoten als Indikator (oder sogar Auslöser) für tiefergehende Problemen.
Der Ansatz ist natürlich arg unspezifisch und spuckt viele Kandidaten aus, unter denen nicht einmal der Täter sein muss.

nachdem ich die letzten 4-5 seiten durchgelesen habe, sind dies meine gedanken dazu:

- welche (wer, wieviele) opfer wie(z.b. an stühle) gefesselt und geknebelt wurden, ist im normalfall täterwissen, das von der polizei nicht kommuniziert wird. da kommen höchstens folgende sätze "Die opfer waren teilweise gefesselt..".

bank / geld abheben

- die bank in wildegg öffnet um 09-00 uhr. warum wurde nicht früher geld abgeholt?

- die mutter sieht auf dem bankschalter-bild ordentlich aus, also haare gemacht und augenscheinlich geschminkt. mussten sie abwarten bis sie sich beruhigt hat und parat gemacht hat?

- warum wurden nicht die pin-codes "erpresst". wenn man das kind einer mutter bedroht, die man dann unter leute lässt, müsste man doch implizit davon ausgehen, dass sie die richtigen pin-codes rausgeben würde?!


apotheke / schnittwunden versorgen

- war das eine apotheke oder drogerie? gibt es den in apotheken (in der schweiz) nicht generell videoüberwachung?

- nach 2 wochen kann man wohl davon ausgehen, dass dieser vorfall gar nichts mit der tat zu tun hatte. Vielleicht wurde der vorfall sogar schon geklärt. (z.b. als mittel der ermittlungstaktik, kalte und gelöste spuren unkommentiert im raum stehen zu lassen.)

@intellijay
Ich finde alles insgesamt sehr merkwürdig...
Warum gibt es keine Beschreibung zu den verletzen Männer aus der Apotheke?
Werder eine Einschätzung bezüglich des Alters - noch der Herkunft?
Sollten die beiden Männer irgendwelche Priorität haben- müsste man doch mit hinweisen - gezielt nach ihnen suchen?

Für mich kommt nach wie vor, eine Beziehungstat in Frage....
Ich denke an irgendwas, was aus dem Ruder gelaufen sein könnte...
deshalb liegt es für mich auch nahe, dass man das Umfeld der Söhne eingehend durchleuchtet...

http://www.blick.ch/news/schweiz/raetsel-morde-von-rupperswil-vermuten-sie-die-taeter-noch-in-der-region-id4517669.html (Archiv-Version vom 05.01.2016)

Hier noch der Text aus dem Link oben



Während sich Gisin momentan nicht öffentlich zu den Morden äussert, gab Oberstaatsanwalt Umbricht BLICK gestern Auskunft. Er bestätigt, dass «keine mutmassliche Täterschaft in Haft» sitzt. Und dass «keine Personen zur Fahndung ausgeschrieben» sind. Ein möglicher Aufruf in der internationalen TV-Sendung «Aktenzeichen XY ... ungelöst» wird von den Ermittlern zurzeit noch nicht ins Auge gefasst. Vermuten Gisin und Umbricht die Täter also noch in der Region?

Ob DNA-Spuren am Tatort gefunden wurden oder ob es eine konkrete Spur zur Täterschaft gibt, sagt Umbricht nicht – «aus ermittlungstaktischen Gründen». Indizien gibt es zwei Wochen nach der Tat genug: So wurde nur im Quartier, wo Carla Schauer (†48), ihre Söhne Davin (†13) und Dion (†19) sowie dessen Freundin Simona F.* (†21), teils gefesselt, erstochen und angezündet wurden, ein heller Kleinwagen gesichtet. Zudem hat Schauer vor ihrem Tod bei zwei Banken in der Region Geld geholt. Nur dort werden Flugblätter verteilt und wird nach Auto-Dashcam-Aufnahmen gesucht, die Lenker von ihrem Fahrzeug aus gemacht haben könnten. Laut Regional-TV-Sendern sollen sich nach der Tat zwei Männer in einer Apotheke in Wohlen AG verarzten lassen haben.

Deutschlands bekanntester Profiler Axel Petermann (73) spricht in der «Schweizer Illus­trierten» wegen der Art der Erpressung über «unprofessionelle Täter aus der Region». Möglicherweise Jugendliche. «Vielleicht unter Drogen oder Alkohol, mental überfordert.» Er vermutet wegen des Messers ein Beziehungsdelikt und würde zuerst im Umfeld ermitteln.

Dies tun die Ermittler und lesen sogar die Schulzeugnisse der toten Kinder. Plötzlich schlechtere Noten könnten auf Probleme daheim hindeuten. BLICK weiss: Schauers Freund und ihr Ex-Mann sollen ein Alibi haben, darum sind sie frei. Stammen die Täter also aus dem Umfeld der getöteten Teenager?

seli schrieb:Deutschlands bekanntester Profiler Axel Petermann (73) spricht in der «Schweizer Illus­trierten» wegen der Art der Erpressung über «unprofessionelle Täter aus der Region». Möglicherweise Jugendliche. «Vielleicht unter Drogen oder Alkohol, mental überfordert.» Er vermutet wegen des Messers ein Beziehungsdelikt und würde zuerst im Umfeld ermitteln.

Das überzeugt mich voll. Überraschend finde ich dann allerdings, dass nach wie vor keine Tatverdächtigen in Haft sitzen. Unprofessionelle, überforderte, jugendliche Täter aus der Region müssten doch längst ermittelt sein. Das Täterbild passt also nicht so ganz zum aktuellen Stand der Ermittlungen.

Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass die Jugendlichen nachts nach Hause kamen und dann getötet wurden. Der Grund: Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Mutter danach morgens zurecht macht und zu den Banken fährt und das emotional durchsteht. Sie müsste Hoffnungen gehabt haben, dass das ganze Martyrium mit der Übergabe des Geldes wirklich zu Ende ist.

Zugleich habe ich Probleme mit dem Bild der jugendlichen, überforderten Täter. Hätte sie zwei Neunzehnjährige mit Messern so richtig ernst genommen? Dass die überfordert wären, hätte sie sich doch denken müssen. Von solchen Bubis lässt sie sich doch wohl kaum die ganze Nacht drangsalieren. Also mich überzeugt das nicht,irgendwie muss das anders gelaufen sein.

mit den eckdaten sind folgende szenarien möglich:

*jemand hatte vermutet, der bankmensch wohne noch bei der familie, man wollte die familie als geisel, damt er nachts auf der bank den tresorraum öffnen gehe.
ablauf wie bei einem xy fall.

*jemand hatte den namen des bankmenschen und dachte bloß aufgrund von namensgleichheit, er wohne dort.

*es handelte sich um den gleichen täterkreis wie beim xy fall mit der spielhallenbesitzerin.

bei allen drei möglichkeiten: die täter wollten durch steigerung der gewalt pin codes und tresor verstecke herauspressen.

Bandini schrieb:Zugleich habe ich Probleme mit dem Bild der jugendlichen, überforderten Täter. Hätte sie zwei Neunzehnjährige mit Messern so richtig ernst genommen? Dass die überfordert wären, hätte sie sich doch denken müssen.

Gerade das könnte ja das Problem gewesen sein: Gut möglich dass die Täter völlig durchgedreht sind, als sie befürchten mussten die Kontrolle über ihre Opfer zu verlieren. Das Gefühl von den Opfern nicht richtig ernstgenommen zu werden, könnte mit ein Auslöser für den Gewaltexzess gewesen sein.

Hat man schon etwaige Ex-Freunde der Simona F. durchgecheckt ? Ein krankhaft eifersüchtiger könnte ausgerastet sein als er erfahren hat dass sich seine Ex-Freundin bei ihrem neuen (?) Freund in der Wohnung vergnügt.

@seli

seli schrieb:Deutschlands bekanntester Profiler Axel Petermann (73) spricht in der «Schweizer Illus­trierten» wegen der Art der Erpressung über «unprofessionelle Täter aus der Region». Möglicherweise Jugendliche. «Vielleicht unter Drogen oder Alkohol, mental überfordert.» Er vermutet wegen des Messers ein Beziehungsdelikt und würde zuerst im Umfeld ermitteln.

Quelle: http://www.blick.ch/news/schweiz/raetsel-morde-von-rupperswil-vermuten-sie-die-taeter-noch-in-der-region-id4517669.html (Archiv-Version vom 05.01.2016)


Stimmt, das Messer spricht eher gegen die Hypothese professionell/organisierte Kriminalität, da wären dann vermutlich Schusswaffen zum Einsatz gekommen. Es gibt aber auch andere Vorgehensweisen in diesen Milieus; im www wird man dazu schnell fündig. Die Vermutung über Dealer-Schulden find ich interessant, so etwas könnte man nicht so schnell anhand von persönlichen Dokumenten nachweisen.

@Whitelight gestern um 22:22

Whitelight schrieb:Dann würde ich aber davon ausgehen,daß nur eine Person angetroffen werden sollte, die restlichen Opfer dann zur falschen Zeit am falschen Ort waren?

Das ist mMn des Pudels Kern: Warum ist die gesamte Familie in das Drama involviert?

Whitelight schrieb:Ich dachte schon einmal an irgendwelche Drohungen im Vorfeld,die nicht ernst genommen wurden?

Ja, das wäre unbedingt zu prüfen.

Whitelight schrieb:4 Menschen,anwesend in einem Haus,dann müssten mindestens 4 Handys in der Nähe gewesen sein, die die Täter schnellstens eingesammelt haben müssten.

Gab es von Polizeiseite schon irgendwelche Aussagen dazu?


@otsircsusej gestern um 23:20

otsircsusej schrieb:Evtl. wussten die "Ausländischen Täter"? nicht das Ferien sind.

Bei der Hypothese „Täter kamen aus dem Umfeld der Teenager“ gehe ich davon aus, dass diese dann von den Schulferien im Kanton Aargau vom 19.12.15 - 03.01.16 (an allen Schulen) wussten. Somit hätten sie das Risiko, im Verlauf der Tat auf die gesamte Familie zu treffen, von Anfang an gekannt. Nur dann nicht, wenn diese ursprünglich vorgehabt hatte, zu verreisen. Das würde dann eher in Richtung Einbruch/ Raub gehen, ohne Geiselnahme. Hier müsste man wissen, was die Familie für Weihnachtspläne hatte, wem sie davon erzählte und ob sich diese Pläne kurzfristig geändert haben? Andererseits spräche ein Mitbringen von Fesselungsmaterial an den Tatort eher dafür, dass die Täter mit Personenkontakt rechneten. Und die Geiselnahme (Einschüchtern, Bedrohen, Erpressen) das eigentliche Ziel war. Hier müsste man wissen, ob dieses Material mitgebracht wurde oder aus dem Haushalt der Familie stammt?
Wie kommst du auf „ausländische Täter“? Wurde das irgendwo erwähnt?

voltago schrieb:Hat man schon etwaige Ex-Freunde der Simona F. durchgecheckt ? Ein krankhaft eifersüchtiger könnte ausgerastet sein als er erfahren hat dass sich seine Ex-Freundin bei ihrem neuen (?) Freund in der Wohnung vergnügt.

Und der alleine metzelt deswegen eine ganze Familie nieder? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Carietta schrieb:Und der alleine metzelt deswegen eine ganze Familie nieder? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Er könnte Helfer gehabt haben, die evtl. auch nicht wussten das alles so weit geht. Aber vom Motiv her würde es IMHO am ehesten diese Brutalität erklären.

@vielefragen heute um 09:29

Kann ich nachvollziehen. Machte dann auch Sinn, die ganze Familie des Bankers als Geiseln zu nehmen. Allerdings müsste es dann auch eine Kontaktaufnahme mit diesem gegeben haben und die Ermittlungen würden entsprechend in die Richtung laufen, was sie nicht tun. Die Mutter wurde ja losgeschickt, um Bargeld abzuheben. Jeder Profi, der auf eine große Summe aus ist, weiss doch, dass man nur einen bestimmten Tagessatz bei der Bank abheben kann. Finde aber trotzdem, dass sich in diesem Fall eine große kriminelle Energie abzeichnet (Geiselnahme, Erpressung, Tötung von 4 Personen, Brand legen). Daher fällt es mir schwer, das Ganze ein paar Teenagern aus dem Umfeld zuzutrauen, obwohl natürlich diese Möglichkeit besteht.

inextenso schrieb: Daher fällt es mir schwer, das Ganze ein paar Teenagern aus dem Umfeld zuzutrauen, obwohl natürlich diese Möglichkeit besteht.

Sehe ich ähnlich. Dann müsste vor allem wahrscheinlich im Vorfeld eine Tötungsabsicht vorgelegen haben, denn wenn die Sache aus dem Ruder gelaufen ist, dann waren sich alle Täter einig, dass Mord "ok" ist? Da würde ich mir eher vorstellen, dass ggfs. einer "meutert" und sagt: bis hierhin und nicht weiter, das mache ich nicht mit.

voltago schrieb:Er könnte Helfer gehabt haben, die evtl. auch nicht wussten das alles so weit geht. Aber vom Motiv her würde es IMHO am ehesten diese Brutalität erklären.

Könnte er, ja. Aber er hätte seine Ex sicherlich auch woanders abpassen können, wo sie alleine und hilflos ist, um seinem Racheplan aus Eifersucht zu frönen. Mir erscheint es in diesem Fall zu weit hergeholt.

Wkenn es sich wirklich um Teenager halten soll, die diese Tat begangen haben, könnte die Polizei eventuell wegen der Ferienzeit noch nicht zugeschlagen haben. Obwohl ich es mir nicht vorstellen kann meine Ferien "normal" zu verbringen wenn ich so eine Tat begangen hätte.
Irgendwie schräg, gerade junge, unerfahrene Menschen neigen dann ja eher dazu mit so einer Situation im nachhinein völlig überfordert zu sein und verhalten sich sich eher mal auffällig. Oder die Psyche hat das so schön verdrängt das die so normal weiter leben.