Morde von Rupperswil

Gaubst es kann Auftraggeber geben ? Mitwisser vielleicht ? 

ich weiss nicht , wenn es das gäbe würde das nicht an die Öffentlichkeit kommen ? 

denkst du erst zum Prozess würde die Öffentlichkeit davon erfahren ? 

Im Moment ist der Stand so, dass TN als Alleintäter verhaftet ist.
Wir hören nichts und auch die Presse (z.B. Blick) ist still und brav - keine Spekulationen, rein gar nichts ... und das obwohl es schwer vorstellbar ist, dass die Tat so abgelaufen ist, wie wir es bis jetzt annehmen, bzw. wie TN es ausgesagt hat. Für mich stimmt daran etwas noch nicht. Im Ablauf gibt es Ungereimtheiten, die Motive sind willkürlich, wenn man bedenkt, dass er dafür 4(!) Menschen ganz allein und völlig unbemerkt über Stunden gefangen gehalten und danach kaltblütig ermordet hat .... 

TN ist verhaftet und gilt als Tatverdächtiger. Das müssen wir wohl so annehmen. Ob da noch was kommt, werden wir sehen.....

Ich bin hier angesprochen worden, weil ich Jurist bin. Allerdings kein schweizer Jurist. Warum dauert es so lange bis zu einer Anklageerhebung und zu einem Prozess?

Erst mal muss man sagen, dass in allen mir bekannten Rechtssystemen solch ein Fall typischerweise mindestens 6 Monate bis zu einem Jahr Vorlaufzeit erhält. Selbst in den USA, wo ein Festgenommener das Recht hat, dass ihm innerhalb von 2 Monaten der Prozess eröffnet wird, verzichtet ein Verdächtiger fast immer auf dieses Recht, damit die Verteidigung mehr Zeit erhält, sich auf den Prozess vorzubereiten.

Beide Seiten brauchen Vorbereitungszeit. Man kann sicher sein, dass in diesem Fall hier verschiedene Gutachten angefertigt warden müssen, z.B. psychologische Gutachten. Sowas dauert. Gutachter müssen gefunden werden, vom Gericht bestellt werden, müssen Zeit haben und so weiter.

In Europa ist dazu so üblich, dass trotz eines Geständnisses die Staatsanwaltschaft alle Hintergründe des Falles ermitteln und dem Gericht präsentieren will. Einmal soll das sicherstellen, dass ein Geständnis echt ist (es gibt tatsächlich Menschen, die unschuldig gestehen) und zum anderen soll ein Fall "ganz" präsentiert werden.

Dazu kommen dann lokale Einzelheiten, wie die Überlastung des Gerichts usw.

Es kann also viele Gründe geben, warum es hier so lange dauert.

@Rick_Blaine
Vielen Dank für deine klaren Ausführungen. Es leuchtet ein, dass die Staatsanwaltschaft trotz Geständnis alles genaustens überprüfen und klären muss. Alle Seiten müssen für Klarheit sorgen und sich absichern, damit es dann beim Prozess keine unvorhersehbaren Überraschungen gibt. Danke, AndySipowicz!

Eine solche Tat zu gestehen, sollte man nicht der Täter sein, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen - immerhin geht es um lebenslängliche Verwahrung....

Grüsse aus der Schweiz
Blacklady

Blacklady113 schrieb:Eine solche Tat zu gestehen, sollte man nicht der Täter sein, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen - immerhin geht es um lebenslängliche Verwahrung...

Vermutlich gab es schon Einige  die "irgendwas" gestanden haben um sich wichtig zu machen oder aufgrund einer geistigen Behinderung.

@Rick_Blaine
Vielen Dank für deine Erklärung !

Wer entscheidet ob ein Prozess öffentlich ist ?
Können zb. Angehörige da mitenscheiden ?

Beim Prozess hoffe ich das auch das vermeintliche Motiv , nämlich laut PK gieng es dem TN ja um den kleinen herausgefunden wird.

Weshalb er diesen Weg wählte ? Und was hat er C . Versprochen als sie das Geld besorgte  .

Ich finde diese Tat so abschäulich das ich es gar nicht fassen kann.
Der ganze Ablauf ist für mich fast nicht zu begreifen.

Auch das es seine erste Tat mit solchen folgen ist /war erschüttert mich.

Doch auch bei Silvio S. War es ja glaub ähnlich. Nie zu vor ist er Strafrechtlich aufgefallen.

Auch denke ich das es Fälle dieser art immer geben kann.
Allen Angehörigen wünsche ich viel kraft, und hoffe das sich beim Prozess nicht noch mehr Abgründe auftun.
Da meine ich auch den Missbrauch. 
Ich hoffe das die anderen Familienmitglieder da nicht zusehen mussten :-(

@Mirella4
Ich gehe davon aus, dass es in der Schweiz wie in allen anderen Rechtsstaaten ist: ein Prozess ist grundsätzlich öffentlich. Einschränkungen gibt es i.d.R. nur bei Jugendlichen, also vor Jugendgerichten, und wenn das Opfer oder Zeugen noch Kinder oder Jugendliche sind/waren, und im Prozess Tatsachen zur Sprache kommen, die deren Entwicklung durch ihre Öffentlichkeit negativ beeinflussen können. In Ausnahmefällen kann das auch bei erwachsenen Opfern/Zeugen vorliegen.

Meist werden dann aber nur Teile eines Prozesses unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt, z.B. die entsprechenden Aussagen, nicht aber der ganze Prozess.

Mehr zur spezifisch schweizer Situation hier: https://www.nzz.ch/hereinspaziert-in-den-gerichtssaal-1.2392984

@Rick_Blaine
Danke für deine gute Erklärungen, du bist im Forum eine Bereicherung.👍😃

@Mirella4 
Die Blacklady hat es sehr gut erklärt. 

Der Prozess ist ganz wichtig für die Oeffentlichkeit , denn auch soll es wie eine Praevention wirken. Da meine ich auch; vielleicht können wir uns schützen vor solche Taten??? Der Ablauf könnte Gewissheit bringen. Natürlich gibt es diese Taten immer wieder! Es gibt kein Zurück mehr und wir alle müssen damit fertig kommen, aber denke unsere Justiz wird da sicher gut überlegen wie sie den Prozess gestalten können. Da ein Kind und 2 Jugendlichen auch erwachsene Personen umkamen, - ( ganzer Katalog) werden die mit Feingefühl sicher Rücksicht nehmen. 

@Tiho
Der T.N hat die Matura abgeschlossen. Hat auch ein Studium begonnen, ob er es fertig gemacht hat; keine Ahnung. 
Nochmals du meinst er könne einfach die Taten gestehen und evt. Geistige Behinderung da zur Folge wäre? Meinst du das im Ernst? Ein Maturant? Oder wie hast du das gemeint?
Gruß aus der Schweiz
Meerpeelen

@Meerperlen
sicher meine ich das.

1. es geht nicht nur um diesen Fall, sondern allgemeinen sollte imho "weiter" ermittelt werden.
siehe Beitrag von AndySipowicz
1.1. Bsp. was wenn Doofi, aus der Nachbarschaft auch Hunde hat, öfters Kontakt zur Opferfamilie hatte...sich in irgendwas reinsteigert und irgendwas gesteht?! DNA Spuren und Geständnis... Natürlich nur hypothetisch aber möglich.
Der Mob würde den Dorftrottel gerne lynchen - nur der wars am Ende gar nicht.

2. geistiger Zustand kann sich verändern

@Tiho
Es geht da um eine Strafe " lebenslänglich mit Verwahrung. Da soll ein Doofi einfach was gestehen was er nicht gemacht hat? Die Mutter verkauft ihr Haus! Was hat der Doofi alles kaputt gemacht? Glaubst du das oder besser gab es das mal? Es steht so viel im Spiel! Huch , hast du da ein Fall , den du verlinken kannst, so ein Doofi was gestanden hat,was er gar nicht gemacht hat. Fall Peggy gilt nicht.

@Meerperlen
Mensch es geht doch um die Aufklärung soweit möglich. 

Was erwartest Du verurteilen innerhalb von "14 Tagen"?

@Tiho
Mönsch , nein ich finde das sehr gut, das die da gut recherchieren! Ganz deiner Meinung! Ich hab immer geschrieben oder vermute auf Auftragsmord. Reine Spekulation meinerseits. Völlig legitim. Ein Nachbar nebenan soll 4 Menschen töten und Hund überlebte? Alles komisch! Hundegeschichte hab ich oft thematisiert. Ein kaltblütiger Täter hätte den Hund gekillt. Nö , hat derjenige nicht gemacht. Es gibt so viele Ungereimtheiten, da bin ich Laie! Keine Ahnung! Ich möchte nur einen guten Prozess, und die dran kommen wo es ausgeführt haben und wenn es Mittäter oder Auftragsggeber gab, soll das gut ermittelt werden. Und zum Prozess gesagt werden. Und bestraft werden!

Meerperlen schrieb: Ein kaltblütiger Täter hätte den Hund gekillt

Warum? hätte er den Hund auch abrechnen können mit dem vermeindlichen Auftraggebern?

@Tiho
Ja, siehst du! Denkst ja auch ungefähr wie ich. Der Hund musste am Leben erhalten bleiben! Merkwürdig!

@Rick_Blaine
Ich habe eine Frage: Wenn der T.N schweigt und über die Taten nicht redet, wird da gewartet bis er sein Schweigen bricht? Kann das auch sein und der Prozess nicht stattfinden kann? Auch eine Möglichkeit für die Wartezeit?

@Meerperlen
Nee ich denke gar nicht - ist doch erstmal wurscht egal was mit dem Hund ist. Der wurde halt abgeholt von der Freundin der Getöteten. Was wohl öfters 


Es geht vermutlich auch darum herauszubekommen was mit TN los ist.

Wenn die Berichte stimmen, dass er nicht grüssen konnte er aber gleichzeitig ein paar Dörfer weiter als Jugendtrainer arbeiten kann, kommt mir das seltsam und widersprüchlich vor. Einzelgänger, mit inniger Beziehung zu seinen Hunden,
andererseits geht er nach der Tat mit anderen Menschen feiern. Also doch nicht so ein Einzelgänger.

Meerperlen schrieb:, wird da gewartet bis er sein Schweigen bricht? Kann das auch sein und der Prozess nicht stattfinden kann?

Nein siehe
Wikipedia: Aussageverweigerungsrecht#Schweiz

Das ist der springende Punkt. Für mich stimmt Einiges im Ablauf und in den Motiven dieser Tat nicht. Eigentlich kann ich mir so gar nicht vorstellen, dass der in sich gekehrte Jugendtrainer einfach mal so diese Tat begeht. Er gab als Motiv an, es auf den jüngeren Sohn abgesehen zu haben - gleichzeitig hat er gemäss seinen Aussagen ca 3 Std in dem Haus verbracht, jedoch den Jungen erst am Schluss noch quasi nebenbei  missbraucht; wäre es sein Hauptmotiv, hätte er es ausgekostet und sich mehr Zeit genommen...

Für mich war es immer Auftragsmord oder eine andere Täterschaft ... Würde ich immer noch vermuten....dann jedoch wäre die Schlüsselfrage, was für ein Motiv TN hätte, eine Schuld solch gravierenden Ausmasses auf sich zu nehmen?
Da ich auf diese Frage keine Antwort habe, muss ich davon ausgehen, dass ich mit meinem Bauchgefühl wohl irre, und dass TN wirklich einfach "nur" ein Serienkiller werden wollte, der in die Schweizer Kriminalgeschichte eingehen würde ....

Blacklady113 schrieb:Für mich war es immer Auftragsmord oder eine andere Täterschaft .

Und er hatte vor, sich als Auftragsmörder seinen Unterhalt zu verdienen? Wenn ich mich richtig an die Pressekonferenz erinnere, war der Rucksack für die nächste Tat schon gepackt.

@Blacklady113

Könnte gut sein, dass er ein Serientäter wäre gewesen, da er bereits eine zweite Tat ausüben wollte, aber da widerspricht den Auftragsmord. Eben das ganze ist unbegreiflich. Der T.N hat noch voll trainiert am Mittwochabend und auf dem Fußballplatz mit Eltern über den Rupperswiler Mord gequatscht! Tag danach wurde er verhaftet. Viele Fragen offen oder @ Horn und @ Blacklady?

brennan schrieb:Und er hatte vor, sich als Auftragsmörder seinen Unterhalt zu verdienen? Wenn ich mich richtig an die Pressekonferenz erinnere, war der Rucksack für die nächste Tat schon gepackt.

Ja, du hast natürlich recht. Das klingt absurd. Und der zweite Rucksack passt auch nicht zu meinem Bauchgefühl. Vielleicht ist es für mich einfach nicht so richtig vorstellbar, dass mitten im idyllischen Aargau in der Schweiz ein stinknormaler Bürger auf die Idee kommt, eine oder falls es klappt, mehrere ganze Familien auszuradieren.