Morde von Rupperswil

Klar bringt das was, denn so einfach ist es nicht, auch wenn beide Gutachten lebenslänglich untherapierbar ausweisen, denn lebenslänglich heißt laut Gesetz 20 Jahre. Was darüber hinausgeht, kann nicht beurteilt werden, weil 20 Jahre das längste Strafmaß darstellt. Aus diesem Grund werden die Verwahrungsurteile ja auch alle reihenweise aufgehoben.

@Diginoma
Klar, du sprichst von einem ganz schwierigen Gesetz an. Was nach deiner Meinung soll geändert werden?

@Klee8
Die durchgekommene Initiative konsequent durchsetzen, was eben nicht geschieht aufgrund der zu schließenden Gesetzeslücken.

@Diginoma
Das Gesetz ist nicht lückenfrei. Wie könnte man die Lücke schliessen,was muss noch beachtet werden?

@Klee8
Die Gutachten müssten eben tatsächlich auf lebenslang ausgerichtet sein, nicht nur 20 Jahre. Das wär schon möglich, statistische Erfahrungswerte gäbe es genug, weltweit analysiert.

Du meinst 50 Jahre in isolationshaft oder Gefangenschaft ist gute Lösung? Gibt es auch Alternativen? Wie würden die aussehen?

@Klee8
Nein, nicht Isolationshaft. Es gibt sehr gut geführte Einrichtungen, die das bereits vormachen. Die können sogar einen eigenen Garten anlegen und leben wie eine große Familie. Nur rauskommen sollen sie da nicht mehr. Es soll ihnen drinnen nicht schlecht gehen, denn es ist doch klar, dass solche Menschen determiniert sind in ihrer fehlerhaften Entwicklung. Das lässt sich auch neurologisch feststellen.

@Diginoma
Wer finanziert denn das? Ein Leben mitGarten und wie eine grosse Familie nur mit Unterschied keine Freiheit nach draussen.

@Klee8
Ich bin trotz allem gegen die Todesstrafe. So viele solcher Täter gibt es zum Glück nicht, wenn auch ihr Handeln weitreichend ist draußen. Exit steht jedem frei innerhalb der Schweiz auf freiwilliger Basis, auch Inhaftierten.

Klee8 schrieb:@Diginoma
Wer finanziert denn das? Ein Leben mitGarten und wie eine grosse Familie nur mit Unterschied keine Freiheit nach draussen.

@Klee8
In D. wir alle. Wir sind froh, dass die Nazizeit und die DDR vorbei sind.
Sicherheitsverwahrung ist keine Strafe. Sie soll die Gesellschaft vor diesen Menschen schützen.
Wie wird das in deinem Land gehandhabt?

Vergleichbar. Nur dass die tatsächlich lebenslange Verwahrung nicht durchgesetzt werden kann.

Heute kommt in der sendung 10 vor 10 auf srf 1 ein beitrag über das thema mord in rupperswil.

@manobi
Hallo , hast du den Beitrag gesehen ? Was wurde gesagt ?

Der beitrag kommt erst um 21.50 also zehn vor zehn

Mirella4 schrieb:Hallo , hast du den Beitrag gesehen ? Was wurde gesagt ?

ich werde den stream einstellen, wenn er parat ist.

Vorab wurde gesagt, dass er wohl keine Verwahrung bekomme, weil die in der CH so gut wie nie angewandt wird. Aber ich sehe das als Einschätzung des Senders.

der obige link wurde modifiziert.
im Moment dieser
https://www.srf.ch/play/tv/sendung/10vor10?id=c38cc259-b5cd-4ac1-b901-e3fddd901a3d&station=69e8ac16-4327-4af4-b873-fd5cd6e895a7

(FOKUS: der Täter von Rupperswil...)

wenn beide Gutachter der Meinung sind, dass TN nicht therapierbar ist, kann der Richter lebenslang mit lebenslanger Sicherheitsverwahrung verhängen.

Wenn ein Gutachter eine konstante Untherapierbarkeit bescheinigt ist das seine Meinung, jedoch wissenschaftlich nicht belegbar.

Ein forensischer Psychiater erklärte, dass es keine wissenschaftliche Studie gibt, auf die man sich stützen kann, dass keine Therapierbarkeit jenseits von 10-15 Jahren bestehe.

Geht ein Verurteilter in Recours, wird das Urteil in nur lebenslang umgewandelt werden.

Bisher wurden alle Urteile, die in Recours gingen abgeschwächt.
Ein Verurteilter Mike? verzichtete weiter zu ziehen und behielt deshalb seine lebenslange Verwahrung. Das ist der einzige Fall in der Schweiz mit lebenslanger Verwahrung.

Es liegt deshalb nicht am Gericht, dass keine lebenslange Verwahrung dauerhaft gegeben werden kann bzw. wieder verworfen wird.

Mit der doppelten Begutachtung funktioniert das nicht. Ich verstehe nicht, warum die Staatsanwaltschaft diese 2 Gutachten in Auftrag gegeben hat. Der Verwahrungsgedanke kann es wohl nicht gewesen sein.

Um solche Täter dauerhaft nicht mehr unter die Menschheit zu lassen, müssten neue Denkansätze gefunden werden und von der täterorientierten Verurteilung weg kommen.

Dieser Typ hat 4 z.T. sehr junge Leben beendet und das deren naher Verwandte auf Jahre beschwert. Dafür soll er nur 15 oder 20 Jahre hinter Gitter.

Das steht in keiner Relation.

Eine in regelmäßig von Forensikern neufestgelegte Verwahrung gibt es schon noch. Diese wird wahrscheinlich zur Anwendung kommen. Danach hängt alles vom jeweiligen Forensiker ab, in der Vergangenheit mit dramatischen Folgen. Man kann nur hoffen, dass die Forensiker wenigstens dadurch dazugelernt haben. Es mussten deswegen Kinder sterben, was verhindert hätte werden können.

wolke7 schrieb:Dieser Typ hat 4 z.T. sehr junge Leben beendet und das deren naher Verwandte auf Jahre beschwert. Dafür soll er nur 15 oder 20 Jahre hinter Gitter.
Das steht in keiner Relation.

Das soll vermutlich auch nicht in Relation gesetzt werden. Anderer Gedanke in der Justiz , als in den USA.
Der Gedanke ist, dass ein junger Mensch nach 15 oder 20 Jahren Freiheitsentzug immer noch jung genug sein soll, sich geläutert in die Gesellschaft zu integrieren.
Die Opfer werden nicht mehr lebendig, auch nicht wenn er 100 Jahre einsitzt.
(Ich bin keine Schweizerin, - ich denke mir, dass das der Grund ist)

Das ist ein Täter, wie auch Marcel H., der ausserhalb des Systems zu stehen scheint. Eines Tages wieder in die Gesellschaft integrieren, schöner Gedanke.
Aber kann er das gelingen? - Und von ihm mal abgesehen: Wie viele neue Identitäten werden nötig sein, um ihn zu schützen?

Nach dem, was ich über den Fall gelesen habe, hoffe ich, dass er in Sicherheitsverwahrung bleibt.
Sehen wir, was die Gutachter sagen werden. Mich interessiert, ob sie einen "Defekt" ausmachen können- oder ob man das Gefühl haben wird, die Gutachter haben zwar verschiedene Abweichungen festgestellt, wissen aber auch nicht, warum er die Taten begangen hat.