Morde von Rupperswil

Ihr beschreibt, was Humanität für euch bedeutet: hilfreich sei der Mensch....

Aber zur Humanität gehört auch, auch in einem Mörder den Menschen zu sehen.
In eurem Abscheu gebt selbst ein Stück Menschlichkeit auf. Ihr werft das als erstes weg, was am schwersten zu (er)tragen ist.

Vorsicht mit Vergleichen aus dem Tierreich

Silbersee schrieb:Ein Raubtier tötet um zu überleben (Nahrung).

Meine Katzen fangen Mäuse und Vögel, spielen sie tot und lassen sie liegen.

frauZimt schrieb:Aber zur Humanität gehört auch, auch in einem Mörder den Menschen zu sehen

Ich sehe in einem Mörder, was er ist: ein Mörder. Meine Humanität ist bei den Opfern, in Form von Mitgefühl und dem Verlangen nach Gerechtigkeit.

frauZimt schrieb:Aber zur Humanität gehört auch, auch in einem Mörder den Menschen zu sehen.
In eurem Abscheu gebt selbst ein Stück Menschlichkeit auf. Ihr werft das als erstes weg, was am schwersten zu (er)tragen ist.

Das sehe ich anders. Es gibt Mörder und es gibt Mörder. Nur weil ich mich dagegen sträube TN und seine Taten auch nur ansatzweise verstehen zu wollen, ist das kein Verlust von Menschlichkeit. Im Gegenteil. Ich versuche das Leid derjenigen Menschen (Angehörigen) zu verstehen, denen er das Leben ruiniert hat und fühle mit ihnen wenn sie Gerechtigkeit verlangen.

silbersee schrieb (Beitrag gelöscht):Ist das Menschlichkeit? nein es ist unmenschlich.

TN hat das während der Anhörung auch wortwörtlich selbst gesagt dass er diese Tat und dieses Verhalten als unmenschlich beschreibt als ihn der Richter danach gefragt hat.

Zelda44 schrieb:TN hat das während der Anhörung auch wortwörtlich selbst gesagt dass er diese Tat und dieses Verhalten als unmenschlich beschreibt als ihn der Richter danach gefragt hat.

ja, das las ich auch. Nur, es macht ihn mir dadurch nicht menschlicher. Er sagt was ein "normaler Mensch" empfindet.
Aber die Gutachter halten ihn ja für manipulativ und intelligent. Er will natürlich das beste in seiner Lage erwirken. Wer weiss was er sagen würde hätte er keine Pflichtverteidigerin bekommen?"

avah schrieb:Ich sehe in einem Mörder, was er ist: ein Mörder. Meine Humanität ist bei den Opfern, in Form von Mitgefühl und dem Verlangen nach Gerechtigkeit.

das sehe ich eben auch so. Es mag Mörder geben welche im Affekt töten, aus Notwehr, aus jahrelangem Märtyrium.
Dort kann ich ein Quentchen bis mehr Menschlichkeit spüren.
Aber in der Art wie das der T.N. machte, da fehlt mir das Quentchen.

Egal wie es jemand nennt, wir sind uns doch einig, dass TN gefährlich ist für unsere Gesellschaft. Er hat Grenzen überschritten, die in unserer heutigen westlichen Gesellschaft nicht toleriert werden.

silbersee schrieb (Beitrag gelöscht):Ist das Menschlichkeit?

Nein. Menschlichkeit ist ein Ideal, nach dem wir streben und das wir leider oft verfehlen.

silbersee schrieb (Beitrag gelöscht):Also versucht man auch im Bösen immer noch das Gute wieder herbeiführen zu wollen. In wenigen, sehr wenigen Fällen mag das gelingen. Aber zu 90% eben nicht. Bös bleibt bös.

Nein.
Ich glaube, dass von diesem Mann immer eine Gefahr ausgehen wird.
Die Gesellschaft muss vor ihm geschützt werde.
Er muss die Straße absitzen, zu der er verurteilt wird. Vielleicht wird er auch in der Psychiatrie untergebracht? Ich kenne die Gutachten nicht.

Nach dem Ende der Gefängnisstrafe, sollte er in einer bewachten Anlage leben. Dort soll er seinen Interessen nachgehen können, lesen, Sport machen. Nur er sollte nie wieder in Freiheit kommen.
Auch nach absolvierter Therapie, würde ich ihm nie trauen.

Was er über sich selbst im Prozess sagt (unmenschliche Tat. Das Leben ist schön...usw), ist kalkuliert.
Er hofft auf Vorteile, durch angepasste Äußerungen.

Silbersee schrieb:Dort kann ich ein Quentchen bis mehr Menschlichkeit spüren.

Meinst Du evtl. diese spürbare Distanziertheit bei ihm?

@Silbersee
Absolut - da bin ich mit dir einig. Ich hatte auch das Gefühl dass er stets wusste wie er sich auszudrücken hatte. Er sagt was von ihm erwartet wird. Die Menschlichkeit welche er versucht hatte an den Tag zu legen war gespielt und aufgesetzt.

@Diginoma
Bleibt nur zu hoffen dass das Bundesgericht diese Grenzüberschreitung auch endlich mal einsieht und nicht mehr toleriert.

Diginoma schrieb:Egal wie es jemand nennt, wir sind doch einig, dass TN gefährlich ist für unsere Gesellschaft. Er hat Grenzen überschritten, die in unserer heutigen westlichen Gesellschaft nicht toleriert werden.

Genau.

Zelda44 schrieb:Bleibt nur zu hoffen dass das Bundesgericht diese Grenzüberschreitung auch endlich mal einsieht und nicht mehr toleriert.

Ja, das hoffe ich sehr!

Silbersee schrieb:das sehe ich eben auch so. Es mag Mörder geben welche im Affekt töten, aus Notwehr, aus jahrelangem Märtyrium.

Das sind keine "Mörder".
Du wirfst wirklich ALLES durcheinander

Im Affekt: Totschlag
Notwehr? Ist Notwehr und hat weder mit Mord noch mit Totschlag zu tun
Jahrelanges Martyrium- würde vor Gericht bewertet werden. Ggf. mildernde Umstände
höchstwahrscheinlich auch kein Mord

@frauZimt
ja dann denken wir ja dasselbe.
@Diginoma
genau es gibt Grenzen!
@Zelda44

Zelda44 schrieb:Diginoma

@Zelda44 genau das hoffe ich, dass in diesem Fall die Grenze die überschritten wurde erkannt wird-und eine gerechte Strafe ausgesprochen wird. Manch einer, der das Leben lang kämpft, arbeitet, zahlt, schwierigste Verhältnisse hat, gar Obdachlos wird, arbeitslos, etc. bekommt keine Chance im Leben, muss man erst einen 4fach Mord begehen, einen Buben missbrauchen und mehr um dann eine Chance zu erhalten, gratis und frei, als sogenannte Resozialisierung? finde ich pers. nicht. Der gehört verwahrt. Ohne viel Zugaben, das Nötigste was ein Mensch eben braucht dürfte er noch haben. Er hat 4 Menschen die Chance auf's Leben genommen, den Familien lebenslang gegeben, lebenslange Trauer und schlimmste Alpträume. Dies ist meine Grenze, die ich meine. Hier ist für mich klar eine Grenze zu ziehen!

Zelda44 schrieb:Bleibt nur zu hoffen dass das Bundesgericht diese Grenzüberschreitung auch endlich mal einsieht und nicht mehr toleriert.

Ganz bestimmt, darauf können wir vertrauen. Es sind alles Fachpersonen die sich nicht blenden lassen.

Der TN stand rede und Antwort was denkt ihr darüber ?

@Silbersee
GM war mit seinem Sohn und Exfrau im Gericht , hast das auch gelesen ?

Die " neue " Familie " die der TN ausgesucht hat weiss bescheid, sie verlangen glaub 4000 sfr. wieso wollen alle immer Geld ?

Mirella4 schrieb:Ganz bestimmt, darauf können wir vertrauen. Es sind alles Fachpersonen die sich nicht blenden lassen.

Der TN stand rede und Antwort was denkt ihr darüber?

Ich hatte es in einem meiner früheren Posts bereits geschrieben: Das Vertrauen der Schweizer in das Bundesgericht ist quasi inexistent. Zu viele Male wurden Urteile der Bezirksrichter für eine lebenslange Verfahrung aufgehoben, sogar bei Wiederholungstätern. Das frustriert und nimmt einen die Hoffnung auf gerechte Strafen.

Seine Antworten waren kühl und abgeklärt. Er sagte was man hören wollte. Abgesprochen mit seiner Anwältin in der Hoffnung man erkennt Reue. Hat sich allerdings mit der Zeit in Widersprüche verstrickt (von Anfang an Tötung der Familie S. geplant vs. spontan für die Tötung entschieden als sich der ältere Sohn befreien konnte).

Was ich allerdings wirklich grenzwertig finde ist dass der Lebensgefährte von Carla ein Buch geschrieben hat und es veröffentlichen will. Ich verstehe dass man die Erlebnisse besser verarbeiten kann wenn man sie aufschreibt oder ausspricht, aber dies zu veröffentlichen und aus so was Profit schlagen zu wollen?! Das verstehe ich nicht.

https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/lenzburg/vierfachmord-rupperswil-partner-der-mutter-48-schreibt-buch-132272908 (Archiv-Version vom 09.03.2018)

Silbersee schrieb:um dann eine Chance zu erhalten, gratis und frei, als sogenannte Resozialisierung?

Ich bin auch für Verwahrung, sogar lebenslange Verwahrung. Trotzdem finde ich es wichtig, dass solche Täter zumindest therapiert werden, um ihr Gefahrenpotenzial für die Gesellschaft zu verringern, für den Fall, dass so jemand freikommt oder entkommt. Bildung ist immer gut, um sich weiterzuentwickeln.

Zelda44 schrieb:Was ich allerdings wirklich grenzwertig finde ist dass der Lebensgefährte von Carla ein Buch geschrieben hat und es veröffentlichen will. Ich verstehe dass man die Erlebnisse besser verarbeiten kann wenn man sie aufschreibt oder ausspricht, aber dies zu veröffentlichen und aus so was Profit schlagen zu wollen?! Das verstehe ich nicht.

Das hat mich auch beschäftigt, weil ich es auch nicht verstehe! Aber er erscheint mir etwas Geltungssüchtig zu sein. Er kam mir jedenfalls so rüber.

Diginoma schrieb: solche Täter zumindest therapiert werden, um ihr Gefahrenpotenzial für die Gesellschaft zu verringern, für den Fall, dass so jemand freikommt oder entkommt

Da frage ich mich halt, ob solche Täter tatsächlich therapierbar sind. Gerade bei Persönlichkeitsstörungen, welche sich ja teilweise sogar im Gehirn feststellen lassen...Ich meine das Gehirn lässt sich ja nicht umstrukturieren. Abgesehen davon, frage ich mich, was "therapierbar" eigentlich heisst, wie wird das definiert? Und es besteht ja immer die Gefahr, dass der Täter nur so tut als ob.

Schlimm finde ich, dass die Gutachter keine Verantwortung tragen. Wenn ein Gutachten bei einem nicht mehr als gefährlich geltenden Täter erstellt wird und er es dann wieder tut, kaum ist er draussen.