Acht Mitglieder einer Familie in Ohio erschossen

Die Staatsanwaltschaft sucht nun gezielt nach Videos von Überwachungskameras aus dem tatrelevanten Zeitraum.
Die Verwandten der Opfer erzählen von mehr als 1 Tatort, an dem im Außenbereich solche Überwachungskameras angebracht waren, auch mit Bewegungsmeldern, die jeden Mensch und jedes Auto gemeldet hätten.
Zudem wird berichtet, dass mehr als 100 Autos mittlerweile vom Hof eines der Tatorte weggebracht wurden. Teilweise wohl wirklich einfach Schrottautos, teilweise aber auch zur Reparatur und zum Weiterverkauf vorgesehene Exemplare.

Einige neuere Links hierzu:
http://www.cincinnati.com/story/news/2016/05/10/investigators-seek-relevant-pike-county-video/84186366/
http://radio.wosu.org/post/investigators-seek-video-rhoden-family-murders
http://www.dailymail.co.uk/news/article-3583946/Detectives-fear-investigation-stalling-race-leads-murder-eight-people-Ohio-neighborhood-week-family-laid-rest.html

@jaska
Zum Autoverkauf hatte ich auch schon einige Annoncen von Dana Rhoden geschaltet gesehen, wo sie verschiedene PKW im Preissegment um 12000 US-$ anbot zum Verkauf, mit Garantie. Neben Hahnenkämpfen, Schrottautorennen und Marihuana gab es also scheinbar in der Familie auch einen florierenden Handel mit runderneuerten PKW und -Ersatzteilen. Klingt danach, als hätten die Rhodens ihre Finger in ziemlich vielen Geschäften gehabt, was natürlich Konkurrenzdruck, Neid und Missgunst aus verschiedenen Richtungen bringen kann. Dass um das Opfer Kenneth Banknoten herumgelegen haben sollen, könnte auch Hinweis sein, dass es hier um Geld ging (nicht Raub sondern mehr das Geld um ihn herumgestreut als Symbol dafür, was der Grund für die Morde sein könnte, eben das Geld, das man ihnen neidete oder das sie evtl. in Augen anderer sich widerrechtlich (betrügerisch?) angeeignet haben?). All diese verschiedenen Ansatzpunkte machen die Ermittlungen sicher auch nicht einfacher.

@Comtesse


Hahnenkämpfe (mit den damit verbundenen Wetten und Klientels), Marihuanaplantagen und eine Form des Autohandels, bei der nicht selten Versicherungsbetrug oder Hehlerei involviert sind, bedingen eine Nähe zur organisierten Kriminalität, in der schon mal Kollektivstrafen verteilt werden.

Ich glaube nicht an einen Einzeltäter. Und ich glaube nicht an privat-familiäre Motive.

Dass die Polizei angeblich jetzt anfängt, nach Aufnahmen von Überwachungsvideos zu suchen, ist entweder ein Scherz oder Zeichen prekären Personalmangels.

Die mobilen Häuser der Opfer wurden in ein Lager verbracht, um dort im Gesamten als Beweisstücke aufbewahrt zu werden.
Ansonsten gibts wohl keine Neuigkeiten.

http://www.cincinnati.com/story/news/2016/05/12/pike-county-mobile-homes-moved-crime-scenes/84288652/
http://www.dispatch.com/content/stories/local/2016/05/12/Piketon-murder-homes-moved.html (Archiv-Version vom 12.05.2016)

Immer noch nichts Neues....
In einem aktuellen Bericht steht nur, auf wen wieviele Schüsse abgegeben wurden.

http://www.dailymail.co.uk/news/article-3616216/New-clues-Ohio-family-massacre-coroner-files-death-certificates-showing-shot.html

Nur bei Christopher Rhoden Senior gab es auch Einschüsse im Torso. Alle Anderen wiesen 1 oder mehrere Kopfschüsse auf.

Scheinbar ist ein Rechtsstreit darüber, wem die überlebenden Kinder der Familie zugesprochen werden sollen, ausgebrochen. Bisher scheinen sie in staatlicher Obhut zu sein, auch um sie zu schützen, da die Täter immer noch nicht ermittelt werden konnten.

Hat jemand Lust und Zeit, den Text zu übersetzen und kurz zusammen zu fassen?


http://www.chillicothegazette.com/story/news/local/2016/06/05/pike-county-got-left-just-kids/85442712/

@nodoc
Ja die Kinder sind in bundesstaatlicher Obhut, innerhalb der verbleibenden Familie gibt es jetzt Streit wer die Kinder bekommen soll,
jeder hat einen Anwalt eingeschaltet. Bei Kylie ist es besonders schwierig da wohl drei Väter in Frage kommen; es dürfte wohl auch
Differenzen innerhalb der Familie herrschen.

Ich hab den Artikel übersetzt, so gut es geht (das boulevardresque-tränendrüsenartige hab ich ausgelassen):

Die Babies verblieben unter staatlicher Obhut seit dem Tage des Ablebens ihrer Eltern.
Die Täter verschonten die jüngsten der Roberts Familie. Weniger als im ersten Jahr ihres Lebens
wurden Ruger und Kylie in einen komplizierten Konflikt über Obhut und Wahrheit geworfen.
Mindestens drei Familien haben Anwälte eingeschaltet um den mühsamen Prozess über ihre
Vormundschaft zu erhalten. Die anderen Kleinkinder Brentley (Rugers größerer Bruder) und Sophia
(Kylies große Schwester) sind unter Aufsicht eines überlebenden Elternteil.

Einige Familienmitglieder haben Polizeilicheführungszeugnise
(Background Check kann auch finanzieller Hintergrund beinhalten)
eingereicht und sind bereit eine Vaterschaftsprüfung (Verwandtschaft) und ihre Verhältnisse zu ordnen;
alles erste Schritte um den Bundesstaat zu überzeugen das sie befähigt sind die Kinder groß zu ziehen.

Tony Rhoden, der Großonkel, meint nur weil die Familie die Kinder will bedeutet nicht das sie sie
auch bekommen.

"Ruger and Kylie? Das obliegt dem Gericht und Richter wo sie hinkommen. Hoffen wir zur Ihrer Familie."
Aber das ist nicht sicher.

Kylies und Rugers Eltern, Großeltern, Tanten und Onkeln wurde systematisch erschossen.

Die Obrigkeit gibt nichts bekannt über den Fall und noch weniger über die Kinder. Die
Gerichtsakten sind nicht für die Öffentlichkeit einzusehen. Dies sei zum Schutz der Kinder.
Die Sicherheit der Kinder geht vor; vor allem sind auch die Familienangehörigen zu diesem
Zeitpunkt noch verdächtig.

Keine der Familienangehörigen haben bis jetzt Kontakt zu Kylie oder Ruger. Die Familie
erkundigt sich regelmäßig per Telefon bei der Pike County Children Services ob es den Kinder gut gehe,
die dies bestätigen.

Die Familie äußert Bedenken das sie nicht wissen wer jetzt die Kinder in Obhut trägt und einige sorgen sich
das sich die Kinder entfremden können.

Diese Besorgnis zielt in die Richtung das jener Fall vielleicht nie gelöst wird,
kein Verdächtiger gefunden wird, kein Motiv vorliegt etc. .

Eine Vertreterin von einer unbedeutend Non-Profit Organisation äußert ihre Bedenken das der Staat
nicht in der Lage wäre die Kinder richtig zu betreuen und unterstützt den Standpunkt der Familie.

Dann der Einwurf das die Jugendgerichte dennoch verantwortlich sind in einem solchen Fall dafür
Sorge zu tragen das die Kinder nicht den Anschluss an ihre Angehörigen verlieren, vor allem wenn
die Kinder noch so jung sind.

Und wenn das noch nicht zu viel ist— es fehlt noch der Name des Vaters von Kylie da in ihrer
Geburtsurkunde der Name dessen fehlt. Familie und Freunde sagen ihre Mutter war in drei
immer-mal-wieder-Beziehungen zu der Zeit der möglichen Schwangerschaft (A.d.Ü.: äußerst hurtig).
Zwei dieser Männer sind bereit für einen Vaterschaftstest und möchten sich um sie kümmern.

Dann folgen mögliche Szenarien wer der Vater ist und der Artikel schließt dies: wie auch immer
Kylie und Sophia wären auf jeden Fall Halbgeschwister.

Charlie Gilley ist überzeugt das er der Vater von Kylie ist und hat einen Anwalt eingeschaltet.

Meranda Gilley (die Schwester von Hannah Gilley ihr Sohn ist Ruger) hat ebenfalls einen Anwalt
engagiert und hofft das sie das Sorgerecht erhält.

Ehrlich gesagt jetzt verliere ich den Überblick—"Fazit": die Großeltern sorgen sich das die Kinder
nicht richtig das-aus-der-Flasche-trinken zu erlernen. ;)

Ich war mal so frei und habe den Artikel komplett übersetzt:

Während die Ermittlungen bei Rhoden-Familienmord in Pike County weiter laufen, stehen immerhin drei Familien am Anfang des schwierigen Prozesses, das Sorgerecht für die überlebenden Babys zu bekommen.

Samantha Robinson ist sich noch immer nicht sicher, wer ihr Ruger Rhoden am Morgen dieses chaotischen 22. April übergab.

Aber sie wiegte den 6 Monate alten, der mit dem Blut seiner Eltern bedeckt war, für drei Stunden an der Union Hill Road. Er fiel in den Schlaf als sein älterer Bruder – der ihr Enkel ist – auf dem Rücksitz des Autos spielte, bevor das Jugendamt ihn mitnahm.

Vielleicht, so wägt sie nun ab, war das ihre Aufgabe an dem schrecklichen Tag, der Ruger und seinen fünf Tage alten Cousin Kylie Rhoden als Waisen zurück ließ.

„Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen“, sagt sie. „An einer Stelle begann Ruger zu jammern und ich sagte ihm, dass alles in Ordnung kommen würde.“

Sie wusste, dass es nicht so sein würde.

********
Die Babys verblieben in staatlicher Obhut ab dem Tag, an dem ihre Eltern ermordet wurden, drei von acht Opfern des Rhoden Familienmassakers. Der oder die Täter verschonten die kleinsten Rhodens, veränderten aber für immer deren Zukunft und fügten eine neue Schicht Verlust zu dem großen Kummer der Familie hinzu.

Weniger als ein halbes Jahr am Leben, sind Ruger und Kylie so in einen komplizierten Kampf um Sorgerecht und Wahrheit gestoßen worden. Mindestens drei Familien haben Anwälte engagiert und begannen den mühseligen Prozess um das Sorgerecht für den pausbäckigen Ruger und den kleinen Neugeborenen Kylie zu gewinnen. Zwei andere Kleinkinder – Robinsons Enkel und Rugers großen Bruder Bentley und Kylies große Schwester Sophia – sind in der Obhut der überlebenden Elternteile.

Mehrere Familienmitglieder sagen, dass sie Leumundsprüfungen eingereicht haben, Vaterschaftstests machen lassen werden und ihre Heime in Ordnung bringen – alles nötige erste Schritte, um den Staat zu überzeugen, dass sie Erwachsene sind, die bereit sind, die Babys groß zu ziehen.

Aber Tony Rhoden, ein Groß-Onkel der Kinder, weiß, dass die Familie die Kinder nicht kriegt, bloß weil sie sie kriegen will.

„Ruger und Kylie? Das wird Sache der Gerichte und des Richters sein, zu entscheiden, wo man sie aufwachsen lässt. Lasst uns hoffen, dass das bei unserer Familie sein wird. Aber das ist nicht sicher.“ sagt Rhoden, vom Schmerz getroffen von dieser Wahrheit.

„Das ist alles, was uns geblieben ist. Nur diese Kinder.“

Acht Leichen und keine Antwort

Kylies und Rugers Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten wurden systematisch erschossen und getötet in ihren Heimen, viele als sie schliefen.

Kylie wurde schnüffelnd (?) neben seiner toten Mutter, Hanna Rhoden, 19, gefunden, in dem bett, dass sie sich nur für wenige kurze Tage teilten.

Ruger wurde zwischen seinen toten Eltern gefunden, Clarence „Frankie“ Rhoden, 20, und Hannah Gilley, 19. Das Baby hatte sich auf Händen und Knien aufgerichtet und streichelte die Brust seines Vaters. Es sieht so aus, als hätte seine Mutter ihn vorher gestillt oder ihn gerade gestillt, als sie erschossen wurde.

Weiterhin wurden ihre Großeltern erschossen: Christopher Rhoden Senior, 40 und Dana Rhoden, 39; Ein Onkel, Christopher Rhoden Junior, 16; ein Groß-Onkel, Kenneth Rhoden, 44 und ein Cousin, Gary Rhoden, 38.

Die Behörden haben es abgelehnt, viel über den Fall preiszugeben und noch weniger über die Kinder. Die Gerichtsakten sind nicht einsehbar. Die Beamten sagen, es sei zu ihrem Schutz. Bis die Täter einen Verdächtigen ermitteln, steht jeder – die Familie eingeschlossen – unter Verdacht.

„Sowohl der Generalbundesanwalt als auch der Sheriff von Pike County sagten, dass Sicherheit ein Thema war“, sagt Dan Tierney, ein Sprecher für den Generalbundesanwalt von Ohio, Mike DeWine. „Um was auch immer es bei diesen Sicherheitsfragen geht, wären sie nicht anders für die Kinder.“

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Keines der Familienmitglieder, die vom Enquirer interviewt wurden, hat Kylie oder Ruger seit diesem tragischen Morgen gesehen.

Sie haben Kylies erstes Gurren verpasst und vielleicht sogar Rugers erste Schritte. Familienmitglieder sagen, dass sie regelmäßig beim Jugendamt von Pike County anrufen, um nach ihnen zu fragen. Ihnen wurde mitgeteilt, dass es den Babys gut geht.

Aber niemand in der Familie weiß, wo die Babys sind oder bei wem. Sie wissen nicht, ob die kleinen Cousins zusammen oder getrennt untergebracht wurden.

Manche können nicht anders als sich zu fragen, ob die Babys sie wiedererkennen werden. Andere fragen sich, ob, wer auch immer sich um die Babys kümmert, ihnen Fotos ihrer Eltern zeigt und über sie spricht.

Wiederum andere können es nicht über sich bringen, überhaupt etwas zu sagen. Aber es ist hier, direkt unter der Oberfläche: Was passiert, wenn die Ermittler den Fall nie lösen, der nun in die siebte Woche geht ohne bekanntes Motiv, Verdächtigen oder Verhaftungen?

„Das System kann den Platz der Familie nicht einnehmen.“, sagt Tracy Cook, Geschäftsführer von proKids. „Es gibt nur Schichten von Komplikationen in einem Begleiter-Kriminalfall. Das County ist in der Rolle, alle möglichen Entscheidungen abzuwägen.“

Doch auch wenn es gesagt wurde, macht es die Situation nicht weniger schmerzhaft, sagt Cook, dessen Agentur sich für Kinder einsetzt, die sich im Kinderschutz-System befinden.

Jugendrichter und Magistrate müssen die Fakten abwägen, müssen an die Bedürfnisse der Kinder denken und dann an einer Entscheidung arbeiten, die im besten Interesse der Kinder ist. Das bedeutet oft überwachte Besuche mit Familienmitgliedern oder das Entwickeln von kreativen Lösungen, damit Kinder wie Kylie und Ruger nicht den kompletten Kontakt zu ihrer Familie verlieren – besonders an einem solch frühen Punkt in ihrer Entwicklung.

„Es ist nicht möglich, dass diese Kinder nicht traumatisiert sind“, sagt Cook. „Man spricht über zerbrochene Bande. Das ist die Tragödie an der Tragödie.“

„Ich denke, das brutale an dieser Realität ist, dass die Kinder ohne ihre Familie sind und die Familie ohne die Kinder“, sagt sie.

„Es zerbricht einem das Herz.“

Kylies unbeantwortete Fragen

Im Abgrund der unbeantworteten und anscheinend nie endenden Fragen könnte für Kylie eine bald kommen: Der Name seines Vaters.

Es ist kein väterlicher Name in seinem Geburtszertifikat eingetragen worden. Familie und Freunde sagen, dass sie seine Mutter in drei On-Off-Beziehungen steckte in der Zeit, in der sie mit Kylie schwanger wurde. Und zwei dieser Männer sagten, dass sie Vaterschaftstests machen lassen werden, vielleicht noch diese Woche, um die Vaterschaft zu bestimmen. Beide wollen das weibliche Baby groß ziehen.

Jake Wagner, 23, sagt, dass es eine 50/50-Chance gibt, dass er Kylies Vater ist. Er und Hanna Rhoden dateten sich fast drei Jahre lang, bevor sie ihre Halbschwester Sophia, mittlerweile 2 ½, willkommen heißen durften. Wenn Wagner ihr Vater sein sollte, bedeutet das, dass aus halben volle Geschwister werden.

Und es gibt nichts, was Wagner mehr wollen würde, sagt er, während er liebevoll erzählt, wie er die Socke über ihren kleinen Fuß streifte kurz nachdem sie am 17. April geboren worden war. Er suchte nach Anzeichen für einen Hammerzeh: Ein Familien-Merkmal.

Er ist sich fast sicher, sagt er, dass er diese Biegung sah. Das ist die Hoffnung, an die er sich in diesen Tagen klammert.

Wenn er aber nicht Kylies Vater ist und das Gericht glaubt, dass ein anderer Mann in der Lage ist, sich um sie zu kümmern, dann wird er zur Seite treten – zumindest teilweise.

„Ich werde sie nicht an mich nehmen“, sagt Wagner. „Aber ich will verpflichtende Besuche, um sie regelmäßig sehen zu können.“

Er will sichergehen, dass sie ihre flachsblonde ältere Schwester kennenlernt, die Teekränzchen, lackierte Fingernägel, schaukeln und das Spielen im ausgedehnten Spielbereich mag, den er in ihrem Zuhause errichtet hat. Es ist ein Zuhause, von dem er einmal hoffte, dass Hanna Rhoden dorthin zurückkehren und Kylie mitbringen würde.

Egal was passiert, Kylie und Sophia sind jetzt zumindest Halbschwestern und werden es immer sein.

Die Mädchen verbindet das. Sie haben dieselbe Mutter verloren.

„Sie brauchen einander“, sagt Wagners Mutter, Angela Wagner. „Wenn sie alt genug sind, um zu verstehen, werden sie einander wirklich brauchen.“

*************

Charlie Gilley, 21, hat Kylie nie im Arm gehalten. Aber ihn schmerzt es auch, sagt er. Er hat Bilder von ihr gesehen.

„Hast du ihr Foto gesehen? Sie sieht genau wie ich aus“, strahlt er. „Denkst du nicht auch?“

Auch er hat sich einen Anwalt genommen. Und genau wie Wagner wartet er auf die Materialien die man für einen Vaterschaftstest braucht.

„Es bringt mich jeden Tag um, dass ich sie nicht sehen kann. Dass sie bei völlig Fremden ist. ich kann den Gedanken kaum aushalten.“

„Ich kann es kaum erwarten, sie zu halten“, sagt er. „Ich weiß, dass sie mir gehört.“

Genauso geht es dem Mann, der Kylies Urgroßvater sein könnte, Kenny Shoemaker. „Hast du ihre Nase gesehen? Sie hat meine Nase…. armes kleines Ding.“

Gilley und Hanna Rhoden hatten seit etwa einem Monat aufgehört, sich zu treffen, als sie nach dem Gebrauch eines Schwangerschaftstests im Waschraum eines Wal-Mart merkte, dass sie schwanger war.

Er hatte damals gemischte Gefühle beim Gedanken, Vater zu werden.

„Es war beängstigend, ich war nervös“, sagt er.

Hanna Rhoden und er „gingen getrennte Wege, aber ich sagte ihr, dass ich für sie da wäre.“

Er sah sie hin und wieder, ihr Bauch wuchs jedes Mal mehr. Ende September oder Anfang Oktober schickte sie ihm ein Ultraschallbild von Kylie als Fötus.

Dieses Bild verbleibt als sein Facebook Cover-Bild.

Lernen, wie man eine Mutter wird: Rugers Geschichte

Gilley ist sich so sicher, dass er Kylies Vater ist, dass er und eine ältere Schwester, Meranda Gilley, sich ein Haus mit vier Schlafzimmern gemietet haben. Sie haben es gestrichen und repariert in der Hoffnung, dass sie Kylie bald nach Hause bringen werden zusammen mit Ruger Rhoden, sagt er. Es liegt sogar in der Nähe einer Kindertagesstätte und nicht weit entfernt von ihren Arbeitsplötzen, sagt er.

Rugers Mutter, Hannah Gilley, war ihre Schwester.

Meranda Gilley arbeitet auch mit einem Anwalt zusammen in der Hoffnung, das Sorgerecht für ihren Neffen zu bekommen, der das Licht im Leben ihrer Schwester war.

Hannah Gilley verehrte das Baby und ließ nur einmal jemand anderes auf ihn aufpassen. Sie stillte Ruger und fand es fast unmöglich, ihn zu verlassen, sagt ihre väterliche Großmutter, Glenna Gilley.

„Sie verehrte ihn absolut. Er begann gerade sich aufzurichten und zu krabbeln. Sie war so stolz auf ihn“, sagt sie.

Ruger besuchte ihre Wohnung mit seiner Mutter und seiner Tante am Mittwoch vor den Morden.

Hannah Gilley hat „gelernt, eine Mutter zu sein“ und quasselte den ganzen Tag über ihn und seinen älteren Halbbruder Brentley, den sie auch als ihren Sohn ansah.

Beide Großeltern sorgen sich, dass die Babys sie vergessen werden, je länger der Fall andauert. Sie sorgen sich, dass es Ruger schwer fallen wird, sich an das Trinken aus dem Fläschchen zu gewöhnen.

„Wer auch immer sie hat, ich hoffe, er zeigt ihnen Bilder von uns“, sagt Glenna Gilley. „ Ich will nicht, dass er uns vergisst.“

*********

Tony Rhoden kann nicht anders, als sich darum ebenfalls zu sorgen. Außerdem hat er sich geschworen, dass er und alle Rhodens an ihren Leben beteiligt bleiben werden.

Vor kurzem, machte er einen besonderen Ausflug, um Samantha Robinson zu besuchen, die Großmutter von Rugers drei Jahre altem Halbbruder Brentley. Brentley ist der Sohn von Frankie Rhoden und Chelsea Robinson, die Samantha Robinsons Tochter ist.

Tony Rhoden fragte sie, ob er in Brentleys Leben verbleiben darf.

„An diesem Tag unterhielten wir uns stundenlang. Wir lachten und wir weinten“, sagt Robinson. „Wir weinten vor allem.“

Tony Rhoden erklärte ihr, dass er für Brentley da sein würde. „Er sagte, dass er ihm jetzt noch näher ist“, sagt Robinson.

Weiterhin sagt sie, dass sie ihren Enkel nie von seinen Groß-Onkeln, Tanten oder Cousisns fernhalten würde.

„Ich teilte ihnen mit, dass sie sich deshalb keine Sorgen machen müssen“, sagt sie.

„Wir sind eine Familie“, sagt sie. „Und niemand kann das ändern.“

Auf mich erscheinen die Familienverhältnisse etwas verworren. Gerade diese (möglichen) Verbandelungen zwischen den Familien Rhoden und Gilley. Ein Motiv für alle Morde kann ich mir daraus allerdings auch nicht zusammen reimen. Aber so oder so, die Kinder können einem wirklich leid tun.

@sarkanas
@Sterntänzerin

Super! Danke für die Übersetzungen.

Das klingt alles nicht gut. Da kann man nur hoffen, dass die Behörden die richtige Entscheidung treffen. In deren Haut möchte ich im Momment nicht stecken.
Kann man in solch einem tragischen Fall, überhaupt eine richtige Entscheidung treffen?

Für die Kleinen ist es einfach nur grausam. Erst die Eltern verloren und jetzt auch noch die Trennung zu nahestehenden Bezugspersonen im familiären Umfeld. Da fehlen mir einfach die Worte.

@Sterntänzerin
Danke für die Übersetzung. So tragisch alles, die armen Kleinen, hoffentlich können sie bald zu denen zurück, die sie lieben. Das mit dem "schnüffeln" heißt bestimmt schniefen oder wimmern in Bezug auf wie man das eine Kind vorfand. :(

Weiterhin gibt es keine Neuigkeiten zum Fall.

Die Nachlassgerichte müssen jetzt regeln, wem die Verwaltung des Nachlasses zugesprochen wird.
Sind die Erben zunächst nicht die überlebenden Kinder und ein Nachlassverwalter übernimmt bis zu ihrer Volljährigkeit die Aufsicht über das Erbe?
Kenne mich mit Erbrecht nicht aus, mit dem amerikanischen erst recht nicht.

http://www.chillicothegazette.com/story/news/2016/06/14/surviving-family-starts-sorting-estates-pike-county/85886642/

Genau, das amerikanische Erbrecht (wobei man hier genauer sagen muss, das Erbrecht der einzelnen Bundesstaaten) ist dem deutschen sehr ähnlich, es gelten die gleichen groben Prinzipien. In diesem Fall hier erben, soweit die Verstorbenen keine Testamente hinterlegt haben, in der Regel die Kinder.

Bevor es aber ans Erben geht, muss erst einmal festgestellt werden, was es zu erben gibt, das ist der weitaus kompliziertere Teil, und dazu braucht man Nachlassverwalter. Die sollen jetzt bestellt werden.

Ein guardian at litem ist ein Rechtsbeistand, der das Interesse der minderjährigen Kinder wahren soll. Das ist unabhängig vom Nachlassverwalter.

Danke @Rick_Blaine für die genauere Erklärung, wie so etwas im Detail abläuft.
Ich kann mir gut vorstellen das es eine recht umfangreiche Aufgabe für die Nachlassverwalter wird, den Besitz der getöteten Familienmitglieder zusammen zu fassen und fest zu setzen, wem was genau gehörte.

Das denke ich auch, zumal der Grundbesitz bestimmt schon seit Generationen in der Familie war und vermutlich zusammengestückelt wurde

Die Familienverhältnisse sind sehr verwirrend (wer mit wem verwandt ist, von wem welches Kind ist u.s.w.,)

Immer noch keine Neuigkeiten.....
Ich hab nur eine Seite gefunden, die anscheinend sowas wie ein Diskussionsforum aus der Region darstellt.
http://www.topix.com/forum/city/piketon-oh
Mein English ist not the best, aber vielleicht haben wir ja einen native speaker, oder einen der es gewohnt ist englische texte zu durchforsten, unter uns.

@PhrasenSchwein


Auch in dem von dir verlinktem Forum, konnte ich keine neuen Informationen zum Fall finden. Habe aber auch nur teilweise quer rein gelesen, weil mittlerweile ganz schön umfangreich.
Dort wird halt auch nur spekuliert, mangels neuer Erkenntnisse. Und, mein Englisch reicht manchmal nicht, so das ich zum Übersetzer greifen muss...sehr nervig. ;)

Ist aber auf jeden Fall interessant da mal rein zu lesen, einfach weil dort auch Leute schreiben, welche die örtlichen Gegebenheiten besser kennen.

Viele nehmen in dem Forum an, dass es so keine Neuigkeiten gibt von offizieller Seite, weil man evtl. an einem grösseren Fall dran ist.
Dann gibts da noch so ein Typ (Changing Reason) der Videos auf YT stellt worin er Ungereimtheiten zusammenstellt. Zb. fragt er sich weshalb die mobilen Häuser (wo die Tat sattgefunden hat) in eine Halle gebracht wurden und weshalb 3-4 Krankenwagen 0.5 Meilen von beiden Tatorte gewartet haben etc.
Letztes Video: https://www.youtube.com/watch?v=xRedchMLWiY

Viel mehr hab ich dann aber in dem Forum auch nicht gelesen.

Die Angaben zu den Todeszeitpunkten der Opfer ( bei Min. 2:10 im Video ) verwundern mich etwas.. So viel ich weiß, ist das offiziell bisher nicht bekannt gegeben worden.

Es gibt leider nicht viel neues im Fall. Wenn ich das richtig verstanden habe, vermutet man die Täter eher im näheren Umfeld der Familie.

Verwandten der Opfer des Pike County Massakers wurde eine Entschädigung aus dem Opfer-Ausgleich-Fond, verweigert.



COLUMBUS, Ohio (AP) — A crime victim compensation fund has rejected a request for payment of lost wages made on behalf of a relative of a man killed in last year’s southern Ohio massacre of eight people.
David Weisel had asked the Ohio Victims of Crime Compensation Program to repay wages he lost while he dealt with the killing of his brother-in-law Christopher Rhoden Sr.
Ohio Attorney General Mike DeWine said in a letter to Weisel this month that payment has been denied because of evidence that Rhoden was cultivating felony quantities of marijuana within 10 years prior to his slaying.
Rhoden’s ex-wife and their three children were also killed in the attacks.
Weisel submitted forms adding up to lost net wages of nearly $4,800.
No telephone listing could immediately be found for Weisel.


http://thecourier.com/ohio-news/2017/01/20/compensation-denied-for-relative-of-ohio-massacre-victim/