Verbrechen in Höxter

@putzkraft

putzkraft schrieb:davon ausgehend kann man mutmaßen, dass bei den 5 Unbekannten bei einigen der Grund für das Sich-Nicht-Melden sein könnte, dass sie sich bei niemanden mehr melden können. :(
Natürlich kann es sein, dass einige sich aus anderen Gründen bisher nicht gemeldet haben. Evtl weil sie im Ausland leben, oder aus psychischen / subjektiven Gründen, oder weil sie von dem Fall nichts mitbekommen haben.

Diese Frauen leben möglicherweise nicht mehr, weil sie entweder:

1. getötet wurden,
bzw. an den Folgen der Misshandlungen gestorben sind.

oder

2. Suicid begangen haben.
Wenn sie ebenso massiv misshandelt wurden, wie die bekannten Opfer, aber abserviert wurden wie das Berliner Opfer, hat ihre Psyche durch das Erlebte so sehr Schaden gelitten, dass sie nicht weiterleben wollten und konnten. Möglich wäre auch, dass die Täter, massiv durch Drohungen auf sie eingewirkt haben, sich selbst zu töten.

@buntervogel
Ich denke mal, dass der Hauptgrund auch sein wird, dass sie dieses grausame Erlebnis verdrängen und auf keinen Fall mit diesem konfrontiert werden möchten. Ich kenne auch eine Frau, mittlerweile über 50, die Misshandlungen und Missbrauch in einem Kinderheim miterlebt hat. Als vor ein paar Jahren alles ans Tageslicht gekommen ist, hat sie sich geweigert, auszusagen. Ihr Mann hat mir erzählt, dass sie von alle dem einfach nichts mehr hören und auch nicht darüber sprechen will.

@Robin76
Ja, das kann ich mir auch vorstellen. Diese Verdrängung kommt auch bei Menschen vor, die an posttraumatischen Belastungsstörungen leiden.

Wikipedia: Posttraumatische Belastungsstörung

Der Betroffene vermeidet (tatsächlich oder möglichst) Umstände, die der Belastung ähneln.
Mindestens eines der folgenden Kriterien (1. oder 2.) ist erfüllt:
eine teilweise oder vollständige Unfähigkeit, sich an einige wichtige Aspekte des belastenden Erlebnisses zu erinnern.

und

Die PTBS tritt in der Regel innerhalb eines halben Jahres nach dem traumatischen Ereignis auf und geht mit unterschiedlichen psychischen und psychosomatischen Symptomen einher. Häufig kommt es zum Gefühl von Hilflosigkeit, sowie durch das traumatische Erleben zu einer Erschütterung des Ich- und Weltverständnisses.

Wenn es wirklich,wie die Bild berichtet hat,Abschiedsbriefe und Einverständniserklärungen zur Folter gegeben haben soll, haben sich die Täter mit letzterem doch praktisch absichern wollen.

Wird man A. eigentlich damit konfrontiert haben,daß die Angabe mit dem Knochen verbrennen so nicht ganz gestimmt haben kann?

vielleicht haben die tv auch vorher bereits ausgemacht,wer was bei den verhören zu sagen hat?
Mir kommt es so vor,als ob A. alle Schuld auf sich nehmen wolle.
Vor allem auch bei diesen Details,wie,er konnte kein Fleisch anfassen....-Frauen quälen,oder beim quälen dabei sein ging aber scheinbar wunderbar:-(

Täter, die wie WW wegen gefährlicher Körperverletzung aus sadistischem Lustgewinn verurteilt wurden, sollten nach Verbüßung der Tat weiterhin unter Beobachtung bleiben.
Es sollte eine Gesetzesänderung geben, dass Täter dieser Art bestimmte Auflagen bekommen.
Sich regelmäßig melden müssen oder regelmäßig aufgesucht werden.
Ich bezweifele oder halte es zumindest für fast unmöglich, dass Täter mit dermaßen gravierenden psychischen Störungen therapierbar sind.
Und irgendwie muss die Gesellschaft vor solchen Tätern geschützt werden.
Diese Lehre sollte aus dem Fall gezogen werden.

@Whitelight

Die spielen ihr Spiel jetzt genauso mit der Polizei und der Justiz wie vorher mit den Frauen.

Die 2 Abschiedsbriefe werden eine Mordanklage sicherlich erleichtern, denn das zeigt doch eher, dass sie mit dem Tod gerechnet haben oder es gar vor hatten. Schwere Körperverletzung mit Todesfolge dürfte somit nicht in Frage kommen.

Auch steht in dem Bild-Artikel, der ziemlich widerlich ist, was sie mit den restlichen Knochen und Zähne gemacht hat, also dürfte der Teil so stimmen.

Mich würde interessieren, ob die Ermittler jetzt aktiv nach den 7 Frauen sucht oder ob es eine Freiwilligkeit bleibt, sich zu melden. Denn die Namen dürften sie jetzt haben und Zettel wurden ja auch einige gefunden, wo unterschrieben wurde, dass ein Foltern freiwillig ist.

Man lernt ja nie aus ;-)

Im SM-Bereich gibt es wohl etwas, was "covern" heißt:
https://www.smjg.org/interaktiv/cover/ (Archiv-Version vom 15.05.2016)
Und da werden die Opfer vergessen haben, sich "covern" zu lassen. Vermutlich, weil zunächst gar nicht eindeutig von SM die Rede war?

Bitte keine Mißverständnisse. ich sage nicht "selber schuld", ich stelle einen Sachverhalt fest!

@obskur

"Die 2 Abschiedsbriefe werden eine Mordanklage sicherlich erleichtern, denn das zeigt doch eher, dass sie mit dem Tod gerechnet haben oder es gar vor hatten. Schwere Körperverletzung mit Todesfolge dürfte somit nicht in Frage kommen." (obskur - mein Browser spinnt gerade, ich finde den Zitat-Button nicht)

Sehe ich auch so. Mal sehen, wie das Gericht es bewertet.

@obskur
Ich denke schon die geben alles daran lückenlos zu klären wie das Leben von dem Mann und der Frau abgelaufen ist und zu wem sie Kontakt hatten.
Dazu gehört dann ja auch die Zeugensuche.
Schon die Tatsache es geht über Jaaaahre..wird diese Arbeit unerläßlich machen.
Wahnsinn..die Schriftstücke bestätigen meinen anfangsverdacht.
Da ist jemand der sehr sehr manipulativ ist und seine Bedürfnisse durch Dritte befriedigen läßt ?

Solch ein aufwand der Opferausspähung kann doch nicht nur für deren Bereich gemacht worden sein.
Haben sie weitervermittelt/weitergereicht?

Gibt es ggf. mittlerweile Bilder von der Tatverdächtigen Angelika B.? Ich wohne auch in Schlangen und glaube wenn man mal sieht wie die Personen ausgesehen haben, könnten auch ganz neue Hinweise kommen.

Die Briefe deuten ja darauf hin, dass die TV durchaus mit einer Aufdeckung rechneten und sich absichern wollten. Leider wird man nicht mehr beweisen können, ob bzw. dass die Briefe unter Zwang geschrieben wurden. Das werden die Anwälte zugunsten ihrer Mandanten nutzen können.

Vielleicht haben die TV die Berlinerin auch gehen lassen, weil sie dachten, dass sie an ihren Verletzungen stirbt. Die sollen ja zwar nicht lebensbedrohlich, aber doch schwer gewesen sein. Eine "massive körperliche Auseinandersetzung" muss ja nicht unbedingt zu starke Gegenwehr bedeuten, sondern kann auch heißen, dass die TV so viel Gewalt angewendet hatten, dass sie befürchteten, dass das Opfer das nicht überleben könnte.
Also so ähnlich wie bei der Susanne F.


@Whitelight
Er konnte ja selbst Frauen quälen und das auch massiv, auch ohne Unterstützung. Das war ja 1994 schon so.
Das steht also fest. Da kann die Angelika sagen, was sie will.

Die Berlinerin ist sicherlich gold wert, sofern sie die einzige Zeugin bleibt. Sie wird einiges dazu beitragen können, inwieweit sie gefoltert wurde, von wem und ob es Anweisungen gab ect.

@AlteTante
Ich habe das nun nicht mehr im Gedächtnis komplett aber Armin Meiwes half es ja auch nciht letztendlich..

Hat sie nicht gesagt, sie wäre von beiden misshandelt worden?

Der Mann verlässt sich anscheinend auf seinen angeblichen Charme, mit dem er ja immerhin mehrere vermutlich unglückliche, einsame Frauen anlocken konnte.

Zitat: "Erhebliche körperliche Auseinandersetzung"
Die 51-Jährige reiste zurück nach Berlin, es gab aber weiter Telefonkontakt zu Wilfried W. Von Ende 2011 bis März 2012 lebte die Frau wieder in dem Haus bei Höxter. In dieser Zeit wurde sie dann von dem 46-Jährigen und seiner Ex-Frau körperlich misshandelt. Sie war nach eigenen Angaben in dem Haus eingesperrt und hatte keine Möglichkeit zu fliehen. Im März 2012 wurde die Frau dann aber nach einer "erheblichen körperlichen Auseinandersetzung", so die Polizei, zu einem Bahnhof gefahren und in einen Zug nach Hause gesetzt. Aus Angst vor angedrohter Gewalt durch das Paar schaltete das Opfer nicht die Polizei ein. Erst jetzt meldete sie sich dort. Sie ist nun in einem Opferschutzprogramm.

Quelle: http://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/bosseborn-sagt-schuetzenfest-ab-100.html (Archiv-Version vom 08.05.2016)

@AlteTante
Ja in diesem Bericht ist die Rede von beiden.

Zitat: Die 47-Jährige habe drei DIN-A4-Blätter vollgeschrieben und dabei auch angegeben, wer die jeweiligen Handlungen ausführte: W. für Wilfried W. oder "ich". Die meisten Misshandlungen nahm demnach Angelika W. vor.

Quelle: http://www.n-tv.de/panorama/Opfer-mussten-Abschiedsbriefe-schreiben-article17640506.html

In der Quelle stehen noch weitere Einzelheiten, wer es nicht lesen mag.

Weiterhin steht drin, dass die Ehefrau 7 Namen von Opfern aufgeschrieben hat, die 2 Todesopfer, 4 weitere Opfer und ihren eigenen Namen.

Meiner Meinung nach ist sie geständig im vollen Umfang, je mehr man darüber liest, desto mehr glaube ich es. Sie beschuldigt sich in erster Linie, aber auch W.

Grausam das Ganze!

Der Typ hat auch noch 2 Kinder.😱
Hoffentlich wurden diese Frauen nicht auch noch misshandelt.

Angeblich müsste er Unterhalt für 2 Kinder zahlen, mit ALG2 + Einkommen wäre das in Teilen möglich, nur ist die Frage, ob er seine verschiedensten Einkommen dem JC auch gemeldet hat.

Die Scheidung von Frau Angelika soll aus finanziellen Gründen erfolgt sein, am 12.12.2013 war Insolvenzeröffnung für WW, das könnte ein Hintergrund gewesen sein.

@FF

Danke für den Link zu Lydia Bennecke.