oBARBIEoCUEo schrieb:Menschen machen sich oft selbst zum Opfer
Nicht jeder hat die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob er Opfer ist. Wer Opfer wird, entscheiden die Täter, die ein Opfer haben wollen. Und die haben ihre Kriterien. In diesem Fall werden möglichst wenige soziale Bindungen dazu gehört haben.
Wer in dieses Raster fällt, muss nicht unbedingt selbst daran schuld sein. Und wer sich nicht wehren kann, wenn er von einem Täter drangsaliert oder gar gefoltert wird, der KANN es meistens ganz einfach nicht. Da hilft es auch nichts, wenn andere Leute das nicht verstehen können. Ich bin als Kind in der Schule massiv (auch körperlich) gemobbt worden, und wenn ich mich hätte wehren können, dann hätte ich das natürlich getan. Ich hätte alles dafür gegeben, nicht mehr gedemütigt und gepiesackt zu werden. Aber ich wusste, dass ich physisch nicht dazu in der Lage war, dass mich niemand unterstützen würde, und dass alles nur noch schlimmer werden würde, wenn ich es versuchen würde. Also blieb mir nur die Möglichkeit, mich unauffällig zu verhalten.
Dass ich ängstlich und schüchtern war und deswegen für manche Leute wohl das ideale Ziel, lag an meiner persönlichen Lebensgeschichte und war weder mir selbst noch meinem Elternhaus anzulasten.
Für echte Opfer, die keine Fluchtmöglichkeit haben, muss ein Tipp wie "aus der Opferrolle herauskommen" wie Hohn klingen. Für Nicht-Betroffene mag es natürlich nach einem guten Ratschlag klingen, auch wenn die Opfer damit natürlich wieder als mitschuldig diffamiert werden.
