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Verbrechen in Höxter

8.903 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, NRW, Folter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verbrechen in Höxter

02.01.2017 um 00:20
Sorry, aber wird hier gerade ernsthaft die SCHULD der OPFER diskutiert? Die sind ja selbst schuld, wenn sie die Klappe nicht selbst aufmachen, sie hätten ja "nur" X und Y machen müssen?
Mit so ekligem Gedankengut will ich mich in keiner Weise beschäftigen. Die, die es tun, sollten vielleicht mal daran denken, warum die Opfer dann nicht "einfach" so reagiert haben, wie sie es ihnen vorgeschlagen hätten. Aber man kommt ja schon nicht über die Schwelle hinaus Angst als etwas nicht-rationales zu betrachten... Ganz schmales Brett, auf dem man sich hier bewegt.

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Verbrechen in Höxter

02.01.2017 um 00:41
@QueenLouie
Genauso sieht es aus.
Du hast es auf den Punkt gebracht.
Traurig aber wahr ....


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Verbrechen in Höxter

02.01.2017 um 00:48
@emz

Sorry, wenn ich falsch zitiert habe.
Muss das noch etwas üben.

@QueenLouie
@hexe40

Hab gerade eine Schreibblockade.

Wenn in der Nachkriegszeit grausame Verbrechen verübt worden sind, dachte ich, der Krieg hätte die Menschen verroht.
So einfach kann man es sich nicht machen, wie man an diesem Fall sieht.


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Verbrechen in Höxter

02.01.2017 um 01:34
Man darf das ja durchaus betrachten, auch objektiv. Aber dann darf man nicht stehen bleiben bei "sie hätte ja sich selbst helfen können" - Ende. Nein, das ist dann erst Anfang der Überlegung.

Sie hätten sich selbst helfen können, ja. Sie haben es nicht getan. Warum nicht?
- sie hatten gar keine Möglichkeit, weil sie angekettet in der Badewanne oder von zwei Tätern bewacht waren
- sie hatten, hätten sie Möglichkeiten gehabt, irrsinnige Angst gehabt (zurecht!), denn wenn der Fluchtversuch scheitert, brennt die Hölle los
usw.
Gleiches gilt auch für die Frage, warum die Nachbarn nichts bemerkt oder unternommen haben und für die Frage, warum überlebende Opfer keine Anzeige gestellt haben.

Sind AW und WW in Wahrheit die wirklichen Opfer? Sind sie unschuldig in ihre Rolle geraten, weil die gequälten Opfer einfach nicht abhauen wollten? Ja, wie hätten sie den Kreislauf brutaler Gewalt durchbrechen sollen, wo die Opfer es doch gar nicht anders wollten, was sie ja gezeigt haben, indem sie einfach geblieben sind? Wenn niemand etwas gegen das Verhalten sagt und tut zählt das doch als Legitimation, oder?

Und warum sind die Frauen überhaupt erst in ihre Opferrolle gelangt? Auch ihre eigene Schuld? Sind sie selbst daran Schuld, dass ihre Naivität, Einsamkeit, Isolation, Schüchternheit usw. ausgenutzt wurde?
Überspitzt würde das auf die Frage hinauslaufen, ob der Erschossene selbst an seinem Tod schuld ist, weil er der Kugel ja hätte ausweichen können.

@emz
Absolut ekelhaft was du da von dir gibst, echt.


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Verbrechen in Höxter

02.01.2017 um 02:07
@QueenLouie

Ich stimme dir in allen Punkten zu, nur nicht in diesem
Zitat von QueenLouieQueenLouie schrieb:Gleiches gilt auch für die Frage, warum die Nachbarn nichts bemerkt oder unternommen haben ....
Denn die Frage "warum" haben sie nichts bemerkt, muss man stellen.
Es ist nur so, dass es dumm ist die Frage gerade hier zu stellen und so zu tun, als würde eine ähnliche Tat nicht auch andernorts - in der eigenen Nachbarschaft z.B - vorkommen könnte.

Ich hoffe du verstehst, was ich meine. Es ist schon etwas spät.

Die Frage "warum hat es keiner bemerkt?" ist doch kein Vorwurf - sondern eine Frage.


Es gibt einen Paragraphen in dem es um unterlassene Hilfe geht. Ich frage mich in letzter Zeit oft, was dieser Paragraph heute eigentlich noch Wert ist.
Vor kurzem gab es eine aufsehenerregende Meldung. In einer Bank war ein alter Mann zusammengebrochen und gestorben. Die Bankkunden sind über ihn hinweggestiegen, um Geld aus dem Automaten zu ziehen.
In dem Zusammenhang war von unterlassener Hilfe die Rede.

Für mich ist das alles Wein aus demselben Fass. Was ich nicht sehen will ignoriere ich. Und dann gibt es noch diesen blöden Spruch: Wer nichts macht, macht nichts falsch.

Nun ergötzt sich die Öffentlichkeit an diesen beiden Freaks und ihren grausamen Taten.
Die beiden müssen sich recht sicher gewesen sein, dass sie ungestörte Handlungsräume haben.


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Verbrechen in Höxter

02.01.2017 um 02:37
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Frage "warum hat es keiner bemerkt?" ist doch kein Vorwurf - sondern eine Frage.
Mir fällt es wirklich schwer, der Nachbarschaft keine Vorwürfe zu machen.
Wenn es um die Tiere ging, (was natürlich auch wichtig ist) dann wurde das Veterinäramt informiert.
Ansonsten wurde nichts unternommen. Wohl weil ....
Wir sind rübergegangen, und der Nachbar wurde nach einem kurzen, verbalen Streit gleich handgreiflich.

Die Nachbarn hatten sich durch das HOLZSÄGEN belästigt gefühlt und die Polizei gerufen.
Sie konnten auch genau sagen welches Tier die Frauen mit auf den Hof gebracht haben.
Ich glaube schon, die haben so einiges mitbekommen.

Hier nur ein kleiner Auszug über die Angaben der Nachbarn die ein Reporter zu Papier gebracht hat ....
Eine Frau habe ich tagelang nicht gesehen. Als sie wieder auftauchte, sah sie vollkommen abgemagert und schlapp aus.

Angelika W. stieß die arme Frau vor der Tür zu Boden. Ich ging davon aus, dass sie dort eingesperrt wurde und vermutlich nicht mehr machen konnte, was sie wollte. Eines Tages war die Frau verschwunden. Danach sind wieder mehrere Frauen aufgetaucht und nach mehreren Tagen waren sie wieder weg. Die letzte Frau hatte erst schulterlange Haare und drei Wochen später fast eine Glatze. Nie hat man Schreie gehört, nur von den Tieren."
http://www.lz.de/ueberregional/owl/20978799_Die-Foltermorde-von-Bosseborn-Die-Nachbarn-reagierten-nicht.html

@emz
Du brauchst Dich wegen meiner Aussage die @frauZimt falsch zitiert hat, nicht schämen.
Das die Worte nicht von Dir sind, das sieht ein Blinder.
Die passen doch nicht zu Deiner Art von Empathie 😉


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Verbrechen in Höxter

02.01.2017 um 03:22
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Denn die Frage "warum" haben sie nichts bemerkt, muss man stellen.
Oh, ich glaube wir haben hier beide etwas missverstanden? Ich wollte lediglich sagen, dass man diese Frage - wie du eben auch sagst - unbedingt auch stellen darf/soll! Die Antworten darauf sind natürlich andere als auf die von mir erörterte, ich habe es nur nicht ausgeführt um meinen Standpunkt zu "die Opfer sind selbst schuld" herauszustellen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Frage "warum hat es keiner bemerkt?" ist doch kein Vorwurf - sondern eine Frage.
Richtig. Ich denke, dass die Antworten auf diese Frage bei uns trotz gleicher Richtung im Denken anders ausfallen. Ich würde die Frage auch ein bisschen anders stellen, denn m. E. ist es schon offensichtlich, dass die Nachbarn zumindest am Rande "etwas" bemerkt haben: "Was wurde von den Nachbarn wahrgenommen und warum wurde darauf nicht eindeutig reagiert?"

Und um das zu beantworten würde ich dann auch das heranziehen, was @hexe40 gerade gesagt hat:
Zitat von hexe40hexe40 schrieb:"Wir sind rübergegangen, und der Nachbar wurde nach einem kurzen, verbalen Streit gleich handgreiflich."
Meiner Ansicht nach ist den Nachbarn kein Vorwurf zu machen. (Muss vllt dazu sagen, dass ich selbst auch in einem kleinen Dorf wohne). "Zugezogene" werden immer misstrauisch beäugt und es gibt auch tatsächlich wohl in ziemlich jedem Dorf einen oder einige "Späher", die alles wissen, alles tratschen und für die Die Ärzte "Lasse reden" geschrieben haben ;) Warum also hat keiner gehandelt? Ich würde sagen:
- man hat nicht ernst genommen, was man vermutet hat - wer geht schon vom Schlimmsten aus? Und wer hätte das eigentlich ernst nehmen sollen, wenn der Dorfschwätzer aufkreuzt und wieder die Story vom Pferd erzählt? Macht er doch bei jedem, Zugezogene sind für ihn gefundenes Fressen!
- & man stelle sich vor die Nachbarn veranstalteten ein riesiges Bohai, beschuldigen die Nachbarn mit diesem und jenem und dann stellt sich alles als haltlos heraus (wenn da mal das Veterinäramt vorbeischaut ist nichts verloren, aber wenn man fälschlicherweise jemanden wegen Misshandlung anschwärzt wäre das eine ganz andere Nummer)
- man hatte selbst Angst, die Nachbarn wurden schnell aggressiv, die Fronten im ruhigen Dörfchen waren schnell verhärtet
- und nicht zuletzt: war das, was die Nachbarn in diversen Zeitungen zu berichten haben wirklich das, was sie gesehen und erlebt haben, bevor diese Geschichte aufgedeckt wurde? Oder war das nur eine einfach besonders gute Story, sie wollten sich wichtig machen etc.?

Was mich viel eher stutzig macht als die Nachbarn sind die Kontakte mit der Polizei. Dass dort niemandem etwas spanisch vorkam? Andererseits dann aber auch wieder: wenn es nicht mal der Polizei komisch vorkam, wie dann den Nachbarn?


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Verbrechen in Höxter

02.01.2017 um 10:23
Zitat von QueenLouieQueenLouie schrieb:- man hatte selbst Angst, die Nachbarn wurden schnell aggressiv, die Fronten im ruhigen Dörfchen waren schnell verhärtet
Dann hat der Typ das Dörfchen regiert.
Zitat von QueenLouieQueenLouie schrieb:- und nicht zuletzt: war das, was die Nachbarn in diversen Zeitungen zu berichten haben wirklich das, was sie gesehen und erlebt haben, bevor diese Geschichte aufgedeckt wurde? Oder war das nur eine einfach besonders gute Story, sie wollten sich wichtig machen etc.?
Die Wichtigtuer und Besserwisser, die gibt es hinterher immer. Die kann man aber gut verunsichern, in dem man sie fragt: "Und...wenn Sie alles gewusst haben...warum haben sie nichts unternommen?"
Dann kommt meist ein kleinlautes "Weil es mich nichts angeht." - oder "Mein Mann wollte das nicht."
Zitat von QueenLouieQueenLouie schrieb:Was mich viel eher stutzig macht als die Nachbarn sind die Kontakte mit der Polizei. Dass dort niemandem etwas spanisch vorkam? Andererseits dann aber auch wieder: wenn es nicht mal der Polizei komisch vorkam, wie dann den Nachbarn?
Auf die Polizei kann man es nicht schieben. Die Möglichkeiten sein Leben zu gestalten sind breit und wenn die Leute nicht andere einschränken oder gefährden, (dazu gehören auch Lärmbelästigungen und Verstoß gegen Umweltgesetze) gucken die Beamten nicht tiefer nach.
Man muss die Polizei nicht ins Haus lassen-wenn sie nicht mit den nötigen Dokumenten ausgestattet sind. Ein unfeundlich wirkendes Haus-ein ungepflegter Hof sind nichts Vedächtiges.
Polizei sagt nicht: "Das Haus sieht aber komisch aus. Das sehen wir uns mal genauer an.

Aber vielleicht meinst du eher, dass das Untätigsein der Polizei für die Nachbarn eine Bestätigung war: Da wird schon alles in Ordnung sein.

Wer so denkt, der denkt ja eigentlich: Da müsste die Polizei mal genauer hinsehen.

Dieses Pärchen ist zum Glück aufgeflogen. Nur für einige Opfer zu spät.
So grausam sich liest, was ihnen vorgeworfen wird, das könnte es wieder geben.

Darum hoffe ich, dass ab jetzt mehr Menschen ein menschliches Interesse an ihren Nachbarn haben.
(So, mein Wort zum neuen Jahr.)


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Verbrechen in Höxter

02.01.2017 um 22:06
https://www.radiohochstift.de/nachrichten/paderborn-hoexter/detailansicht/bosseborn-prozess-anwalt-kritisiert-gutachten.html
Mittwoch, 07.12.2016

... Verteidiger Detlev Binder ... will ein Privatgutachten veranlassen – es soll belegen, dass der Psychiater Michael Osterheide bei seiner Untersuchung nach Aktenlage Fehler gemacht habe. Osterheide hatte Wilfried W. als voll schuldfähig bezeichnet.
Welche Vorteile bietet eigentlich so ein Aufenthalt in einer Forensik im Vergleich zu einer JVA? Soll sich dort auch nicht wie auf einem Ponyhof leben. Und so lange einer noch gefährlich ist kommt der dort auch nicht raus.

Vielleicht kann ja jemand dazu Erhellendes beitragen.



Wikipedia: Maßregelvollzug
§ 63 StGB − Unterbringung im psychiatrischen Krankenhaus − bezieht sich auf schuldunfähige oder vermindert schuldfähige Straftäter, die aufgrund ihrer Erkrankung als für die Allgemeinheit gefährlich gelten und von denen weitere erhebliche Straftaten (Gewaltdelikte, aber auch Sexualdelikte) zu erwarten sind. Diese Maßregel ist unbefristet.



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Verbrechen in Höxter

05.01.2017 um 15:03
Die Fotos zeigen Bosseborn im Schnee.
Wo werden wir den Film über das Haus zu sehen bekommen? Bislang kennen wir nur wenige Fotos.
Was macht man mit so einem Haus, so ein Abriss kostet schließlich eine Menge Geld.

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/2650319-Blick-auf-Wohnhaus-im-Saatweg-erstmals-seit-acht-Monaten-wieder-frei-Horror-Haus-Eigentuemer-lassen-Sichtschutzzaeune-abbauen
Von Michael Robrecht

Höxter (WB). Die Eigentümer des »Horror-Hauses« in Höxter-Bosseborn haben die Sichtschutzzäune abbauen lassen. Staatsanwaltschaft und Polizei hatten ihr Einverständnis zum Abbau gegeben, nachdem alle Beweissicherungsmaßnahmen abgeschlossen worden waren.
...
Kürzlich hatten Fernsehteams im Inneren des Hauses erstmals Filmaufnahmen gemacht. ...

Was die Eigentümer mit dem Gebäude machen, ist noch offen. Von Abriss bis Verkauf werden verschiedene Möglichkeiten erwogen. Die Mordkommission will laut Staatsanwaltschaft ihre Arbeit in Kürze abschließen.
...



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Verbrechen in Höxter

05.01.2017 um 16:42
Zitat von emzemz schrieb:Wo werden wir den Film über das Haus zu sehen bekommen? Bislang kennen wir nur wenige Fotos.
Nein, wir kennen auch die Bildaufnahmen ....

http://rtlnext.rtl.de/cms/rtl-im-horror-haus-von-hoexter-hier-quaelten-wilfried-und-angelika-w-zwei-frauen-zu-tode-4050295.html


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Verbrechen in Höxter

05.01.2017 um 17:37
@emz
Zitat von emzemz schrieb:Welche Vorteile bietet eigentlich so ein Aufenthalt in einer Forensik im Vergleich zu einer JVA? Soll sich dort auch nicht wie auf einem Ponyhof leben. Und so lange einer noch gefährlich ist kommt der dort auch nicht raus.

Vielleicht kann ja jemand dazu Erhellendes beitragen.
in einer psychiatrischen Einrichtung wäre er ein Patient.
In einer Justizeinrichtung ein Straftäter. Das ist in mehrfacher Hinsicht ein Unterschied.

ich überlege mir gerade, ob es vielleicht nicht eher um den anwalt geht.
er müsste den angeklagten bestmöglich verteidigen. vielleicht hat der anwalt zweifel, ob dieser mann irgendwann wieder in die freiheit sollte.
vielleicht fürchtet er, dass sich der mann nie änden wird und denkt, dass er in der psychiatrie besser aufgehoben ist.


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Verbrechen in Höxter

05.01.2017 um 19:27
@frauZimt

Viele Anwälte wollen gar nicht wirklich wissen, ob ihr Mandant eine Tat begangen hat oder nicht. Für diese geht es in der Tat nur um die bestmögliche Verteidigung. Deshalb wird jeder Strafverteidiger seinem Mandanten sagen, bevor er keine Akteneinsicht hatte, soll der Mandant nichts sagen.

Hinsichtlich WW gibt es mehrere Aspekte.

Einmal die Verletzungen, die er selber AW zugefügt hat. Weiter ist er bereits einmal wegen eines ähnlichen Delikts verurteilt worden. Jetzt kommt es natürlich darauf an, was die anderen Opfer im Detail ausgesagt haben und vor Gericht noch einmal bekräftigen. Wer war hier ausführende und auch führende Kraft? AW räumt ja teilweise auch ein, dass sie ohne genaue Aufforderung gehandelt hat. Ausführung durch wortlose Manipulation. Das könnte den Anwälten von WW in die Karten spielen. Dann kommt das vernichtende Gutachten. Das wollen sie jetzt angreifen; für mich in der Hoffnung, ein besseres zu erhalten. Also so positiv erstmal nicht.

Bei ihr gibt es eine bessere Zukunftsprognose. Das Gutachten sagt, dass sie ohne ihn heute eine normale Frau wäre. So habe ich es verstanden.

Das Auftreten vom RA der AW finde ich persönlich schon wesentlich gestärkter.

Aber selbst wenn die Verteidiger von WW ihrem Mandanten raten, dies und das zuzugeben und er will es nicht, dann sind ihnen die Hände gebunden. Dann kommen selbst nach so einem Verfahren Anträge auf Freispruch von der Verteidigerbank. Es gibt Anwälte, die lassen es mit sich machen und welche die sagen, "dann suche dir einen anderen". ;-)

Alles in allem ein sehr tragischer Fall, der mich sehr beschäftigt und mich auch aufwühlt.

Am meisten interessiert mich derzeit aus juristischer Sicht, ob der Vorwurf des Totschlags bzw. Mordes aufrecht erhalten bleibt. Das könnte aus meiner Sicht noch knifflig werden.


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Verbrechen in Höxter

05.01.2017 um 20:19
@rechtsverdrehe
Zitat von rechtsverdreherechtsverdrehe schrieb:Einmal die Verletzungen, die er selber AW zugefügt hat.
Wobei die nicht angeklagt sind.
Zitat von rechtsverdreherechtsverdrehe schrieb:Aber selbst wenn die Verteidiger von WW ihrem Mandanten raten, dies und das zuzugeben ...
Es geht ja eigentlich gar nicht so sehr darum, was WW selbst getan hat, sondern darum, dass er den Tod der Opfer billigend in Kauf genommen hat. (Mord durch Unterlassung) Das sollen die Anwälte mal plausibel rüber bringen, dass ihm nicht auffallen konnte, dass sich die Opfer in einem lebensbedrohlichen Zustand befanden.


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05.01.2017 um 20:30
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:in einer psychiatrischen Einrichtung wäre er ein Patient.
In einer Justizeinrichtung ein Straftäter. Das ist in mehrfacher Hinsicht ein Unterschied.
Mich hätte da interessiert, was der Unterschied in der Unterbringung bzw. im Tagesablauf ist. Also in dem Sinne, wo ist das Leben eines Straftäters gemütlicher, im Knast oder in der Psychiatrie.

Denn egal wo er sitzt, WW ist in jedem Fall Straftäter, also auch in der forensischen Psychiatrie.
Wikipedia: Forensische Psychiatrie


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05.01.2017 um 20:31
@emz
Interessanter (zumindest für mich) wäre die Frage, wo die Wahrscheinlichkeit, dass er nie wieder rauskommt, höher ist.


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Verbrechen in Höxter

05.01.2017 um 20:37
@emz

Ich bin absolut auf der Seite der Opfer, keine Frage.

Da ich aber im juristischen Bereich arbeite, sehe ich einiges vielleicht -rein juristisch und nicht emotional betrachtet- anders. Emotional dürften beide für mich nie wieder Luft schnuppern.

Juristisch betrachtet ist es aber gerade eben nicht Mord, wenn jemand lediglich den Tod billigend in Kauf nimmt. Der Tod muss vorsätzlich herbeigeführt worden sein. Weiter gibt es die Mordmerkmale. Viele Mordanklagen wandeln sich mit der Zeit in Totschlag um. Zu Verurteilungen wegen Mordes kommt es eher selten. Die Staatsanwaltschaft hingegen klagt in der Regel oft wegen Mordes an.

Hier kommt es weiter maßgeblich auch darauf an, was nach der Obduktion im Gutachten steht und was der Gutachter im Prozess aussagt. So einfach ist es also gar nicht zu beantworten. Bei dem Opfer Annika W. kann leider nicht mehr nachgewiesen werden, wie diese zu Tode gekommen ist.

Es ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer abzuschätzen, was für ein Urteil kommt. Zumal die Opfer ja noch aussagen müssen. Und auch die Mediziner. Daher steht man da erst relativ am Anfang.

In diesem Fall tun sich alle Abgründe auf, die für mich absolut unvorstellbar sind. Für die Opfer tut es mir unendlich leid. Niemals würde ich auf die Idee kommen, diesen eine Schuld einzuräumen. Denn man kann davon ausgehen, dass WW hochgradig manipulativ ist und auch ich gehe davon aus, dass er sich AW zu seinem Werkzeug gemacht hat. Was nicht selten bei solchen Menschen ist. Zudem wird er sich Frauen gesucht haben, die empfänglich für so etwas waren. Sonst wäre er viel früher aufgefallen.


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Verbrechen in Höxter

05.01.2017 um 20:41
@rechtsverdrehe

Wenn du beruflich vom Fach ist:

Wenn die beiden (oder einer von ihnen) einfach behaupten, sie hätten nicht erkennen können, wie schlecht es Annika und Susanne ging, weil sie ja medizinische Laien sind, und wenn man ihnen nicht das Gegenteil nachweisen kann, besteht ja die Gefahr, dass es auf unterlassene Hilfeleistung hinausläuft, zumindest bei ihm, der ja nur passiv danebengestanden haben will.

Kann dann wenigstens noch eine Anklage auf Körperverletzung angefügt werden? Oder bleiben die Taten an den überlebenden Opfern für immer ungesühnt?


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Verbrechen in Höxter

05.01.2017 um 20:42
@emz
@AlteTante

Er ist nur dann dauerhaft Patient, wenn er als schuldunfähig eingestuft wäre. Und das ist nach jetzigem Stand nicht der Fall.

In der Forensik hat er m.E. das bessere Leben, in der JVA herrschen andere Regeln und die sind alles andere als gemütlich. Wobei die schlimmsten Voraussetzungen für Täter sind, wenn einem Kind was angetan wurde. Die befinden sich in der sogenannten untersten "Hackordnung".


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Verbrechen in Höxter

05.01.2017 um 20:45
@rechtsverdrehe

Da er von einem Mitgefangenem als netter Kumpel bezeichnet wurde, der gern kocht und zu Kaffee und Kuchen einlädt, wird sein Status im Gefängnis so schlecht nicht sein.

Aber das ist mir persönlich egal. Hauptsache, er kommt nie wieder frei. Wer andere die Drecksarbeit für sich machen lässt und schon zweimal Gehilfinnen für derartige Taten gefunden hat, der ist auch mit 80 oder 90 noch eine Gefahr für seine Mitmenschen.


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