Verbrechen in Höxter

Arwen1976 schrieb:Ich bin mir, wie @doan , sicher, daß es (für mich bei einem guten Teil und über den Gerichtssaal hinaus) nicht gut ankommen wird, aber genauso gehe ich davon aus, daß es Frauen geben wird, die sich auf eine solche Anzeigen melden werden.

Das glaube ich auch. Es werden sich Frauen bei ihm melden, die die Auffassung vertreten, dass er mit der richtigen Frau ein anständiger Mensch werden kann, weil er ja "eigentlich ein ganz Lieber ist". 

Magnus Gäfgen hat auch aus dem Knast heraus eine Freundin kennengelernt. http://www.focus.de/panorama/welt/luxusleben-im-kuschel-knast-nach-mord-an-bankierssohn-so-lebt-der-kindermoerder-magnus-gaefgen-in-der-jva_id_4978154.html

Welcher normale Mensch würde den mit der Kneifzange anfassen? 

Adelheid Streidel, die Oskar Lafontaine hinterhältig ein Messer in den Hals gerammt hat, hat Christian Klar Blumen nach Stammheim geschickt. 

Es scheint eine Community zu geben, die ihre Zielgruppe hinter Schloss und Riegel sieht. 

Gibt es heute einen Live-Ticker? Ich habe keinen gefunden.

Heute sollen sechs oder sieben Frauen aussagen, die ein Verhältnis mit W. hatten

https://www.tag24.de/nachrichten/folterprozess-paar-wilfried-angelika-w-mord-landgericht-paderborn-hoexter-bosseborn-prozess-fortsetzung-freundinnen-241660

Wie immer fehlen wieder die Zeugen...

Eigentlich sollte heute die Notärztin aussagen, die letztens schon fehlte.
Für heute hat sie wohl wieder mal abgesagt. Was ist denn das für ein
Prozess, wo ständig die Zeugen absagen oder einfach nicht kommen?

@Nussknacker13
Abgesagt hat sie wohl nicht wirklich, sie ist einfach nicht gekommen. Unverständlich für mich.

Die zweite Zeugin fehlt nun auch noch - gegen sie soll ein Ordnungsgeld von 200€ verhängt werden. 

ist das eigentlich so Alltag bei Gerichtsverhandlungen ? Dann wundert es mich nicht wenn Prozesse Jahre dauern :D

@tenbells

die 1.Zeugin , die Notärztin welche Susanne F. betreut hat - hat kurzfristig abgesagt. Die zweite Zeugin , vermutlich eine von Wilfrieds Verflossenen ist einfach nicht erschienen ohne abzusagen. 

Zur Ergänzung hier noch der Live Ticker von der Neuen Westfälischen:

http://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/hoexter/hoexter/21760182_17.-Verhandlungstag-zu-den-Foltermorden-von-Hoexter-Bosseborn.html

@242
Achso, sorry.... das hatte ich wohl nur überflogen. Danke für die Richtigstellung

Comtesse schrieb:Bin ich die Einzige, die es grotesk findet, dass ein Mann, der tatverdächtig ist, mehrere Frauen über Kontaktanzeigen in eine Todesfalle gelockt zu haben, noch bevor das Urteil über ihn gesprochen wurde, vom Gefängnis aus Kontaktanzeigen aufgeben darf? 😳

Ich finde das nicht nur grotesk, sondern schlimm. Meiner Meinung nach müsste ein solcher Kontakt sogar verhindert werden, um die evtl. Interessentinnen vor ihrer eigenen Dummheit zu schützen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er irgendwann wieder freikommt, eine seiner Brieffreundinnen ihn bei sich wohnen lässt und sein nächstes Opfer wird.

Aber es gibt wohl keine rechtliche Handhabe, um das zu verbieten. :(

@tenbells

da kann man sich schonmal vertuen bei so vielen nicht erscheinenden Zeugen wie in diesem Prozess :D

also für heute blieben dann laut Westfälische und Tag24 noch übrig:

ein ehemaliger Lebensgefährte von Annika W. 
und 2 Verflossene von Wilfried W.

dann wird der Verhandlungstag ja nicht allzu lang.

es gibt noch einen bisher nicht erwähnten Zeugen....

"Nun wird doch noch ein anderer Zeuge vorgezogen. Der Zeuge  ist 45 Jahre alt. Er ist Abteilungsleiter eines Industrieunternehmens in Höxter.  Zeuge:   Ich erkenne die Dame auf der Anklagebank wieder. (Angelika W.) Ich bin schon einmal von der Polizei verhört worden.Ich war im Januar oder Februar 2016 vor einem Supermarkt in Höxter. Da kam eine Frau auf mich zu und bedrängte mich, ein Schreiben zu unterzeichnen.... "

" Richter:  Ich lese Ihnen mal vor, was auf dem Schreiben draufstand.  Ich Susanne F., habe bei Wilfried und Angelika W. gewohnt, habe mich an den Kosten beteiligt, gehe nun in meine Wohnung zurück. Ich bestätige, dass es zu keinen Vergewaltigungen oder Misshandlungen gekommen ist. Darunter die Unterschrift von Susanne F. 

Zeuge: Ich habe dann bestätigt, dass Susanne F.  die Unterschrift unter diesem Schreiben ohne Zwang gegeben hat. Die Unterschrift von Susanne F. war aber schon auf dem Brief drauf. Ich habe trotzdem meinen "Krackel" darunter gemacht.  Die hartnäckige Frau war aber nicht alleine, da stand auch noch ein Mann, und der Dame folgte noch eine andere blonde Frau. Sie war recht dünn. Sie stand teilnahmslos hinter Angelika W., die hartnäckig um meine Unterschrift bat. "

Zeuge: Ein Mann spielte auch noch eine Rolle. Er stieg aus einem Fahrzeug aus, kam diagonal auf uns zu, blieb aber in einiger Entfernung stehen. Ich ging davon aus, dass die drei Personen zusammengehörten. Als ich wegging, hörte ich, wie sich die beiden Frauen stritten. Alle drei gingen dann zum Eingang des Supermarktes. Was konkret gesagt wurde, habe ich nicht verstanden. Aber es war ein wenig lauter als gewöhnlich.

Zeuge:  Die blonde Dame machte einen desolaten, leicht betrunkenen Eindruck. Sie war unsicher auf den Beinen, stand jämmerlich da. Den Text, den ich unterschrieben habe, habe ich nicht gelesen. Dafür mache ich mir heute noch Vorwürfe. Im Nachhinein bin ich erschrocken über den Inhalt des Schreibens, den ich aber erst später erfuhr. Als ich dann von der Polizei kontaktiert wurde, habe ich die ganze Geschichte in Zusammenhang gebracht mit dem Doppelmord-Fall in Bosseborn. Der war ja in allen Medien. Aber Angelika W., die mich um die Unterschrift bat, war sehr bedrängend, hat mit lauterem Ton gesprochen. Das Ganze hat wohl eine bis zwei Minuten gedauert. Erst wollte ich nicht, aber sie war sehr bestimmend.

http://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/hoexter/hoexter/21760182_17.-Verhandlungstag-zu-den-Foltermorden-von-Hoexter-Bosseborn.html


Also da wird ein wildfremder Mann vor einem Supermarkt angesprochen ein Schreiben mit solchem Inhalt zu unterschreiben.Der Mann dürfte vermutlich selbst über gewisse Führungsqualitäten verfügen , lässt sich aber von Angelika W. dazu drängen den Schrieb gegen seinen Willen und ohne ihn zu lesen zu unterzeichnen. Er bemerkt einen desolaten Zustand von Susanne F. und er bemerkt das eine Unterschrift sich schon auf dem Papier befindet und daß sich ein zugehöriger Mann in Hintergrund aufhält und die Situation beobachtet.Danach geht er weiter seinem Tagewerk nach. 

Die Begründung der Notärztin, warum sie am 12. Verhandlungstag den Termin zur Zeugenaussage abgesagt hatte, lautete:

Die geladene Zeugin, die als Notärztin Susanne F. auf der Bundesstraße nach Bad Gandersheim erstbehandelte und sie ins Krankenhaus nach Northeim begleitete, hat ebenso abgesagt. Die Begründung war, dass sie als diensthabende Notärztin bei einer Zeugenvernehmung für Ersatz zu sorgen habe, und der würde 500 Euro kosten. Über die Summe will Richter Emminghaus erst einmal nachdenken.

http://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/hoexter/hoexter/21695446_Prozess-um-Morde-von-Bosseborn-Der-12.-Verhandlungstag.html

Da stellt sich mir die Frage, ob es eine einvernehmliche Regelung im Vorfeld gab, oder welchen Grund die Notärztin für ihr abermaliges Fernbleiben angab.

Auszug aus dem heutigen Ticker der " Neue Westfälische "

"Nun sitzt eine weitere Zeugin im Sitzungsaal 205 und soll gehört werden. Sie ist 51 Jahre alt und Qualitätsprüferin. Sie wohnt in Neukirchen-Voerde.
Zeugin: Ich kenne Wilfried W.  Ich hatte von Ende Oktober 2010 bis März 2011 Kontakt zu Wilfried W. Ich habe ihn über das Internet kennengelernt. Wir haben zuerst telefoniert. Wilfried erzählte, er sei Hundeführer bei einem Wachdienst und arbeite an einer Tankstelle. Wir haben uns immer nur abends getroffen. Wenn wir telefoniert haben, ging das immer nur über den Anrufbeantworter. Ich musste mir anhören, was er auf meinen Anrufbeantworter gesprochen hatte, und dann antwortete ich ihm auch und sprach auf seinen Anrufbeantworter. Was mir Wilfried W. mitteilte, war so viel, dass ich mir das immer auf einem Zettel notieren musste. Ich habe mir Stichworte gemacht, damit ich nichts vergaß. Ich fand das ziemlich doof."

Das mit dem Anrufbeantworter finde ich sehr interessant . Ob da - angesichts der Fülle an zu notierenden Informationen - nicht ein Co Autor Namens Angelika beteiligt gewesen ist ?

Diese Dreistigkeit ist doch unglaublich.

Stellen wir uns mal die Situation aus Sicht des Zeugen vor. Der geht also in den Supermarkt und wird nun völlig unvermittelt lautstark von einer Angelika angegangen, er solle da unterschreiben. Das wird für Aufsehen gesorgt haben, sowas ist peinlich. Dann tauchen zwei offensichtliche Bekannte auf. Eine Frau, die betrunken scheint und ein Mann, der aufgrund seiner Statur nicht den Eindruck macht, als sei es gut, sich mit ihm anzulegen.

Da würde ich auch einen Krakel drunter setzen und nur noch schaun, dass ich wegkomme, bevor die drei womöglich für noch mehr Aufsehen sorgen.

nun hat noch eine weitere Zeugin ausgesagt daß jegliche telefonische Kommunikation mit Wilfried über den Anrufbeantworter lief.

Auszug aus dem Ticker der " Neue Westfälische "

" Alles lief über das Telefon. Mit Wilfried habe ich mich auch nur über den Anrufbeantworter unterhalten. Er hat mir was draufgesprochen. Ich habe es abgehört. Dann habe ich auf seinen Anrufbeantworter geantwortet. Und so liefen die sogenannten Gespräche. " 

was hat es damit auf sich ? bekam Wilfried Instruktionen - oder haben Angelika und er einfach nur zusammen ausgeheckt welche Reaktion als nächstes auf einen eingehenden Anruf erfolgen soll ? 

Normal telefonischen Kontakt zu Angelika scheinen beide Zeuginnen gehabt zu haben nur Telefonate mit Wilfried scheinen nach diesem Schema abgelaufen zu sein. 

die Zeugin hatte eine 3 jährige Beziehung zu Wilfried !

Vielleicht haben sies so gehalten, weil sie mit mehreren Frauen gleichzeitig angebandelt haben. So konnte man in Ruhe hören und sich was zurecht zu legen. Das Rsiko, dann was unbedacht zu verwechseln war damit geringer.

Anders kann ich mir das so spontan auch nicht erklären.

@Becky

Gute Idee - das könnte sehr gut sein.
 
Ich vergaß das es ja beständig zahlreiche Neuanbandelungen gab und es dann schwierig wird die ganzen Frauen und die jeweiligen Geschichten auseinander zu halten. 

dieselbe Zeugin mit 3 jähriger Beziehung zu Wilfried gibt an

Auszug aus dem Ticker der " Neue Westfälische "

" Nach der Verlobung wollte ich dann den Typen doch nicht mehr heiraten. Das war mir zu viel. Angelika hat mir auf kleinen Zetteln aufgeschrieben, wie sie Wilfried gequält hat. Die Zettel habe ich bei der Polizei abgegeben. Wilfried sagte mir, wenn ihm etwas passiere, hätte ich etwas gegen Angelika in der Hand und könne zur Polizei gehen. Ich habe mir dabei nicht viel gedacht und habe die Zettel erst einmal zur Seite gelegt. "


also hat Angelika der Zeugin Zettel übergeben - von ihr selbst geschrieben - wie sie Wilfried gequält hat.Die Zeugin sollte diese dann aber laut Wilfried aufbewahren damit sie etwas in der Hand hätte für den Fall das Ihm etwas passieren sollte ???


an jedem Verhandlungstag kann ich bisher nur mit dem Kopf schütteln wie dieser Irrsinn dort über Jahre unbemerkt und ungeahndet seinen Lauf genommen hat.

emz schrieb:Da würde ich auch einen Krakel drunter setzen und nur noch schaun, dass ich wegkomme, bevor die drei womöglich für noch mehr Aufsehen sorgen.

Also ich nicht. Wenn mich wildfremde Leute ansprechen und ich solle was unterschreiben da würde ich aber direkt mal genauer hinschauen und lesen was ich da überhaupt unterschreiben soll, schon hier müsste einem die Situation doch absolut merkwürdig vorkommen. Hier hätte viell. schon etwas verhindert werden können.

Verstehe das ganze aber auch nicht aus Angelika W.`s Sicht. Hätte sie sich nicht denken müssen das jemand der das liest misstrauisch wird?

 @emz
Das ist die Begründung vom letzten Verhandlungstag. Ob es heute wohl die selbe war?

Ich kann es auch nicht verstehen das Zeugen einfach nicht erscheinen.

Ich fasse zusammen:

- Wilfrieds Aufgabe bestand darin, bei den Frauen für sexuelle Zufriedenheit zu sorgen.

- Angelika lotete den Unterwerfungspegel aus in Bezug auf Beleidigungen und Finanzen.

Ausgesagt haben bislang nur Frauen, bei denen die Beziehung kaum über das Anfangsstadium hinaus kam.
Erst die nächsten Prozesstage werden uns darlegen, wie sich der Übergang zu den Folterungen darstellte.