Verbrechen in Höxter

http://www.lg-paderborn.nrw.de/behoerde/sitzungstermine/index.php?startDate=1533592800&orderBy=datum&sort=asc#stForm

Wie auf der Seite des Landgerichts Paderborn nachzulesen ist, ist für morgen der nächste Termin angesetzt:

09:00 Uhr - Fortsetzungstermin - Schwurgerichtsverfahren - 205 Ks 53/16

emz schrieb:Ich darf mal aus dem oben eingestellten Link zitieren:

emz schrieb:Die Intelligenzminderung als solche kann nicht verändert werden. Die therapeutisch-pädagogischen Ansätze zielen darauf ab, die sozio-moralische und soziale Entwicklung der Patientinnen und Patienten zu fördern, um ein weitgehend angemessenes Verhalten im Umgang mit anderen zu ermöglichen.

Wäre vonnöten, wenn W.W. in Richtung sozial-moralische und soziale Entwicklung gefördert wird (Forensik).

Besonders nach all den Jahren der vollzogenen Quälerei von Mensch und Tier.

Wäre auch für Angelika W. eventuell hilfreich, denn was diese Frau brutal vollzogen hat, ist eine "spezielle Nummer".

Was den normalen Strafvollzug, in Bezug auf W.W. betrifft, hätte ich, in Bezug auf seine Person, Bedenken.

Gibt es vom heutigen Verhandlungstag einen Live-Ticker? ich habe keinen gefunden

ayslynn schrieb:Gibt es vom heutigen Verhandlungstag einen Live-Ticker? ich habe keinen gefunden

Aus Zeitgründen kann ich nicht recherchieren...vielleicht kann @emz helfen.

Hatte jedoch folgendes entdeckt, was für mich neu war:

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn

Kurzer Auszug:

Paderborn/Höxter (WB). Die Verteidiger von Wilfried W. (48), einem der Angeklagten im »Horror-Haus«-Prozess , haben am Freitag beim Landgericht Paderborn den Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen den Axel-Springer-Verlag beantragt.
Sie wollen das Medienunternehmen zwingen, den Angeklagten nicht länger als »Bestie« zu bezeichnen. Rechtsanwalt Detlev Binder: »Nach der Erstattung des psychiatrischen Gutachtens steht für mich fest, dass mein Mandant nicht die treibende Kraft war und dass es keine sadistisch motivierten sexuellen Taten gegeben hat.« Vor diesem Hintergrund dürfe sein Mandant nicht »Bestie« genannt werden.


Falls bekannt, kann gelöscht werden.

Sunrise76 schrieb:Aus Zeitgründen kann ich nicht recherchieren...vielleicht kann @emz helfen.

Nein, kann sie nicht :D , denn emz stellt sich fast grundsätzlich irgendwie zu doof an, den Liveticker zu finden. So wie jetzt auch.

Was die e.V. anbelangt, da würde ich doch mal sagen, wo er Recht hat, da hat er Recht der Dr. Binder.
Bin gespannt, wie Springer darauf reagieren wird.

Auf die Urteilsfindung wird es kaum einen Einfluss haben, was die B-Zeitung titelt.

E.A.Poe schrieb:Auf die Urteilsfindung wird es kaum einen Einfluss haben, was die B-Zeitung titelt

So weit ist es glücklicherweise noch nicht.
Allerdings werden die Herrschaften das ignorieren, oder die Sache mit der "Bestie" auf die Spitze treiben. Vielleicht fällt denen ja auch wieder ein dämliches Wortspiel ein.

Zum heutigen Gerichtstermin

Es ging hier um einen Brief, den Wilfried an seine Mutter geschrieben hat.

https://www.radiohochstift.de/nachrichten/paderborn-hoexter/detailansicht/antrag-der-verteidiger-abgelehnt.html

„Angelika hat mein Leben kaputt gemacht“ – Das hat Wilfried W. vor wenigen Tagen über seine Ex-Frau an seine Mutter geschrieben. ...

Interessant in dem Brief ist vor allem für die Staatsanwaltschaft ... Demnach hat Wilfried W. gefragt, ob man mit Susanne F. nicht ins Krankenhaus oder zum Arzt müsse. Das habe Angelika W. aber abgelehnt. ...

emz schrieb:Interessant in dem Brief ist vor allem für die Staatsanwaltschaft ... Demnach hat Wilfried W. gefragt, ob man mit Susanne F. nicht ins Krankenhaus oder zum Arzt müsse. Das habe Angelika W. aber abgelehnt. ...

Wer so blöd ist, W. zu glauben, dem ist nicht zu helfen.

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/3425113-Wilfried-W.-schreibt-an-seine-Mutter-Prozess-geht-voraussichtlich-bald-zu-Ende-Ein-wirrer-Brief

Hier wird nun etwas ausführlicher auf den Inhalt des Briefes von Wilfried an seine Mutter eingegangen.

...
Oberstaatsanwalt Meyer, der die Post der Angeklagten kontrolliert, hatte den Brief mit Genehmigung des Gerichts beschlagnahmt. Meyer: »In dem Brief schildert der Angeklagte auch Details der Tat. Deshalb ist das Schreiben für den Prozess wichtig.«
...
Doch dann äußert sich Wilfried W. an einer Stelle zu dem Vorfall, der im April 2016 zum Tod von Susanne F. (41) geführt haben soll. Susanne F. sei dem brandverletzten Arm von Angelika W. zu nahe gekommen.

Daraufhin habe Angelika die Frau gepackt und gegen einen Küchenschrank geschubst. Susanne F. sei mit dem Kopf gegen den Schrank geprallt. Er habe sie zum Arzt oder ins Krankenhaus bringen wollen, aber Angelika W. habe gesagt, das sei nicht nötig. Einen Tag später war das Opfer an den Folgen einer Hirnblutung gestorben.

Sollte Wilfried W. die Wahrheit geschrieben haben, belastet ihn diese Schilderung. Denn seine Verteidiger hatten bisher argumentiert, wegen seiner extrem niedrigen Intelligenz sei Wilfried W. gar nicht in der Lage, die Gefahr zu erkennen, die aus einem Schlag gegen den Kopf erwachsen könne.

Um es nochmal zusammenzufassen, warum dieser Brief sehr wichtig werden könnte.

Dr. Binder verfolgt mit seiner Verteidigungsstrategie das Ziel, Wilfried im Maßregelvollzug und nicht in der JVA unterzubringen, weil er dies bei seinem Mandanten für geeigneter erachtet. Eines seiner Argumente hierfür war, dass Wilfried aufgrund seiner Intelligenzminderung nicht erkennen konnte, ob die Verletzung eine Behandlung notwendig machte. Mit seinem Brief macht Wilfried diese Argumentation seines Anwalts womöglich zunichte, so dass ihm nun doch Gefängnis drohen könnte.

Es wundert mich, dass sich Wilfried überhaupt schriftlich artikuliert.

hopkirk schrieb:Es wundert mich, dass sich Wilfried überhaupt schriftlich artikuliert.

Es gab von ihm nur eine einzige Aussage vor Gericht.
Danach äußerte er sich nur noch schriftlich.

Habe einfach mal einen Link herausgegriffen, der das belegt:
https://www.n-tv.de/panorama/Briefe-zeigen-Wilfried-W-s-Sicht-der-Dinge-article20018099.html

hopkirk schrieb:anwesend
Es wundert mich, dass sich Wilfried überhaupt schriftlich artikuliert.

Oder einfacher ausgedrückt: Es wundert mich, dass ein Intelligenzbolzen mit einem IQ von 59 überhaupt schreiben kann!?

Das ist der Sinn von Sonderschulen, dass auch Minderbegabten dort das Schreiben beigebracht wird.

Wikipedia: Kriminalfall Höxter
Wilfried W. ... besuchte wegen einer Lese- und Rechtschreibstörung eine Sonderschule

Ich denke nur, dass Schreiben ihm Mühe macht, und Dinge, die Mühe machen, soll er ja immer vermieden haben. Darum wundert mich das. Mit seinen Freundinnen hat er ja wohl auch eher Sprachnachrichten ausgetauscht.

https://www.nw.de/nachrichten/thema/der_fall_bosseborn/21720269_Bosseborn-Prozess-Wilfried-W.-sagt-aus-und-stellt-sich-als-Opfer-dar.html

Da hätte ich ein Bildchen, wo man Wilfried sieht, wie er handschriftliche Notizen in Händen hält.
Dass er die selbst verfertigt hat, dafür habe ich natürlich keinen Beleg.

Gilt als Beweis, wenn ich sage, dass ich selbst gesehen habe, wie er sich während des Prozesses immer wieder handschriftlich Notizen machte?

Für jemanden, der in jeder beliebigen Alltagssituation vollkommen unselbstständig gewesen sein soll und die Hilfe seiner Partnerin brauchte, um schriftliche Kontaktanzeigen aufzusetzen (obwohl er die ja auch durch eine Kontaktanzeige gefunden haben soll, die sie noch nicht formuliert haben kann), sind 21 Seiten Text jedenfalls beachtlich.

@emz
Ich will doch gar nicht in Abrede stellen, dass er schreiben kann, ich wundere mich nur, dass er es freiwillig tut. Hätte gedacht, er meidet das wie der Teufel das Weihwasser.

@hopkirk
In seiner Situation ist eine Motivation doch gegeben.

emz schrieb:Das ist der Sinn von Sonderschulen, dass auch Minderbegabten dort das Schreiben beigebracht wird.
Wikipedia: Kriminalfall_Höxter
Wilfried W. ... besuchte wegen einer Lese- und Rechtschreibstörung eine Sonderschule

Eigentlich sagt das allein über eine Intelligenzminderung auch noch nichts aus. Hörgeschädigte gehen u.U. auch auf die Sonderschule wegen LRS. Abgesehen davon gibt es auch Legastheniker, die hochintelligent sind, mit enormen Begabungen z.B. im mathematischen oder technischen Bereich - nur mit dem Schreiben klappt es, aus irgendeinem Grund, nicht.