Verbrechen in Höxter

Der heutige Gerichtstermin wurde vom Vormittag auf 13:00 Uhr verlegt.
Ich habe bis jetzt noch keinen entsprechenden Liveticker gefunden.

https://www.wp.de/region/sauer-und-siegerland/prozess-um-das-horrorhaus-von-hoexter-auf-der-zielgeraden-id215192167.html

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Die beiden Angeklagten müssen sich wegen Mordes durch Unterlassen in zwei Fällen verantworten. Aller Voraussicht nach wird die Beweisaufnahme heute, am 55. Verhandlungstag, geschlossen. Am 5. und 6. September könnten die Plädoyers laufen.
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Was Weber schockiert, ist die „völlige Gefühllosigkeit“ der Angeklagten: „Ich habe bei ihnen in keinem Moment Empathie gespürt.“ Verteidiger Wüller wundert es nicht, dass seine Mandantin von Prozessbeobachtern als „eiskalt und nicht reumütig“ eingestuft werde. Sie habe selbst abstoßendste Details in einer „kalten, rationalen Art geschildert“. Wie bei Wilfried W. sei kein Unrechtsbewusstsein zu erkennen.

Dass das Paar über lange Zeit Frauen in ihrem Haus quälen konnten, ohne dass Nachbarn etwas davon mitbekamen, will Opferanwalt Weber nicht recht glauben. Er könne juristisch nichts nachweisen, sagt er, aber die Häuser stünden dicht beieinander. „Die Nachbarn haben als Zeugen ihr Wissen heruntergespielt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so wenig gehört und gesehen haben.“

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Dass die Nachbarn ahnten, dass da komische Dinge vor sich gingen, ja. Aber konkrete Hinweise auf dieses unfassbare Geschehen, darauf kam keiner, das nehme ich den Leuten ab. Wer kommt denn schon auf sowas, zumal auf dem Dorf.

https://image.stern.de/7342512/16x9-2048-1152/ba1d17855878d977a1f2c28d4d44f357/Vt/hoexter-haus-von-oben.jpg

So nahe, dass man etwas mitbekommen musste, stehen die Häuser nicht. Und wenn man sich die örtlichen Gegebenheiten genauer ansieht, dann muss man feststellen, sie waren geradezu prädestiniert für das, was dort passiert ist.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses befinden sich ausschließlich Stallungen. Da gibt es also keine Nachbarn, die bei einem zufälligen Blick aus dem Fenster etwas mitbekommen könnten.

Hinter den zum Haus ausgerichteten Fenster des braunen Hauses rechts scheinen sich auch keine Wohnräume sondern Stallungen oder Wirtschaftsräume zu befinden.

Bei dem weißen Haus links ist es möglich, aus den (Küchen?)-Fenstern zu beobachten, wer durch die Haustüre ein- und ausgeht.

Und nun kommt eine bauliche Besonderheit.
In der Garage, die rechts angebaut ist, befindet sich in der Rückwand eine Tür. Links davon ist das Küchenfenster, durch das man dann völlig unbeobachtet ins Haus gelangen kann. So bekamen die Nachbarn vielleicht noch die nächtlichen Autofahrten mit, aber nicht, wer im Auto sitzt.

Grundriss des Hauses:
https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/hoexter-haus/zeugin-belastet-wilfried-w-51551384.bild.html

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/3450800-Das-letzte-Wort-von-Angelika-W.-soll-einen-Tag-dauern-Urteil-am-5.-Oktober

Die letzten fünf geplanten Verhandlungstage auf einen Blick:

05.09.2018 - Plädoyers Oberstaatsanwalt Ralf Meyer und die Anwälte der Nebenklläger
06.09.2018 - Plädoyers Dr. Detlev Bilder und Dr. Carsten Ernst, Verteidiger von Wilfried W.
11.09.2018 - Plädoyers Peter Wüller und Alexander Strato, Verteidiger von Angelika W. anschl. letztes Wort Angelika W.
14.09.2018 - Fortsetzung letztes Wort Angelika W. und letztes Wort von Wilfried W.
05.10.2018 - Urteilsverkündung

Mi., 29.08.2018
Das »letzte Wort« von Angelika W. soll einen Tag dauern Urteil am 5. Oktober
Von Christian Althoff
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... Wilfried W. hat an den Vorsitzenden Richter geschrieben und gebeten, im Fall einer Unterbringung in einer Gerichtspsychiatrie nicht nach Eickelborn zu müssen. Er wolle lieber nach Bedburg-Hau oder Bochum.

Bei einer Verurteilung werden die Angeklagten auch zur Übernahme der Gerichtskosten verpflichtet. Die könnten inzwischen fast eine halbe Million Euro betragen. Während Wilfried W. mittellos ist, könnte Angelika W. eines Tages erben. Wohl auch deshalb trägt sich Nebenklageanwalt Roland Weber mit dem Gedanken, einen Adhäsionsantrag zu stellen. So ein Antrag hat zum Ziel, dass das Gericht die Angeklagten im Falle einer strafrechtlichen Verurteilung zugleich zu Schmerzensgeldzahlungen verurteilt. Konkret geht es um das Leid, das Anika W. (33) im »Horror-Haus« erlitten hat, bevor sie starb und zerstückelt wurde. Roland Weber, der Anwalt ihrer Mutter, hält 30.000 Euro für angemessen. Verteidiger Peter Wüller sagte, 30.000 Euro seien zu viel, aber grundsätzlich sei Angelika W. bereit, sich zur Zahlung eines Schmerzensgeldes zu verpflichten.

... Der Vorsitzende Richter las die Einträge der beiden Angeklagten aus dem Bundeszentralregister vor. Danach wurde Wilfried W. bisher acht Mal verurteilt – vor allem wegen Fahrens ohne Führerschein, aber auch wegen Fahrerflucht und Betrugs. Die längste Strafe (zwei Jahre und neun Monate) bekam er 1995 wegen gefährlicher Körperverletzung, Nötigung und Freiheitsberaubung, nachdem er seine erste Ehefrau eingesperrt und gequält hatte. Angelika W. wurde bisher zweimal zu Geldstrafen verurteilt – wegen Betrugs und Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

https://www.radiohochstift.de/nachrichten/paderborn-hoexter/detailansicht/folterpaar-prozess-angeklagte-w-will-letztes-wort-ergreifen.html

Folgender Punkt kam im Artikel des WB nicht zur Sprache:

Im Prozess ... will die Verteidigung des Angeklagten Wilfried W. nach wie vor einen weiteren Gutachter hören. Anwalt Detlef Binder hat darum gestern am 55. Prozesstag noch einmal einen entsprechenden Antrag gestellt.

Der Gutachter soll klären, ob der Angeklagte in der Lage war zu erkennen, dass das spätere Todesopfer Susanne F. in Lebensgefahr schwebte. Einen entsprechenden Antrag hat das Gericht vor kurzem schon einmal abgeschmettert.

https://rp-online.de/nrw/panorama/hoexter-prozess-anwalt-kuendigt-protest-zum-letzten-wort-an_aid-32693477

14.9. bis spätestens 5.10. soll nun das Ende des Prozesses sein.
Ich persönlich bin äußerst gespannt auf die Urteile.

@emz

Im Bezug auf Deinen Post:

Wie weit kann ein Anwalt eigentlich sinken, dass er 30.000€ für ein übertriebenes Schmerzensgeld hält?
Das mag ja im Rahmen seines Auftrags üblich sein, dennoch würde ich so etwas nicht über mich bringen und bin von daher froh, kein Strafverteidiger zu sein.

Jedenfalls bleibt zu hoffen, dass beide nie wieder ein Gefängnis von außen sehen werden.

Brownie1970 schrieb:14.9. bis spätestens 5.10. soll nun das Ende des Prozesses sein.
Ich persönlich bin äußerst gespannt auf die Urteile.

Ich bin ebenso gespannt auf die Urteile.

Aus meiner Sicht sind beide Angeklagten voll schuldfähig und haben jahrelang "erfolgreich" zusammengearbeitet.

In dieser Beziehung konnte jeder der beiden Angeklagten seine ureigensten Bedürfnisse voll ausleben, zum Nachteil von Mensch und Tier.

Brutale Handlungsweisen gegen Tiere und den "geköderten" Frauen.

Noch ist offen, wann das Landgericht Paderborn ein Urteil sprechen wird. Fällt das letzte Wort von Angelika W. kurz aus, wäre ein Prozessende am 14. September möglich. Sollte sie, wie sie dem Gericht schriftlich angekündigt hat, von dieser Möglichkeit ausführlich über Stunden Gebrauch machen, würde ein Urteil erst am 5. Oktober fallen.

sacredheart schrieb:Wie weit kann ein Anwalt eigentlich sinken, dass er 30.000€ für ein übertriebenes Schmerzensgeld hält?
Das mag ja im Rahmen seines Auftrags üblich sein, dennoch würde ich so etwas nicht über mich bringen und bin von daher froh, kein Strafverteidiger zu sein.

An erster Stelle hat für einen Strafverteidiger sein Mandant zu stehen. Für den hat er das Bestmögliche herauszuholen. Wenn also sein Mandant sagt, mir sind die 30.000,-- € zu viel, kümmer dich drum, Anwalt, dann hat er dem Folge zu leisten.

sacredheart schrieb:Jedenfalls bleibt zu hoffen, dass beide nie wieder ein Gefängnis von außen sehen werden.

Dass sie irgendwann wieder raus kommt, ist anzunehmen.

@emz

Ich habe auch nicht behauptet, es wäre illegal. Es ist meiner Meinung nach nur absolut widerwärtig. Sicher muss ein Anwalt seinen Mandanten vertreten, er ist aber auch Organ der Rechtspflege. Es gäbe Dinge, für die ich mich nicht hergäbe und daher bin ich einfach froh, kein Anwalt zu sein.

Und es ist wohl anzunehmen, dass beide wieder die Öffentlichkeit mit ihrer Gegenwart beglücken werden. Ich frage mich bei solchen Extremfällen nur immer ganz pragmatisch: Wozu soll das gut sein? Wenn mal auf solche sozialromantischen Feldversuche verzichten würde, könnten beispielsweise die letzten 9 Opfer eines Herrn Unterweger noch leben.

Es sit letztlich eine Rechtsgüterabwägung zwischen dem Recht eines Täters auf Freiheit und dem Recht der künftigen Opfer auf Leben. Ich weiss, was mir persönlich wichtiger wäre.

Es wird immer herausgestellt, dass jeder eine Perspektive für eine Wiedereingliederung verdiene. Sehe ich genau so, nur der einzig richtige Weg dahin wird beschritten, wenn man einfach niemanden foltert und niemanden tötet. Dann sehe ich das ganz genauso.

sacredheart schrieb:Es wird immer herausgestellt, dass jeder eine Perspektive für eine Wiedereingliederung verdiene. Sehe ich genau so, nur der einzig richtige Weg dahin wird beschritten, wenn man einfach niemanden foltert und niemanden tötet. Dann sehe ich das ganz genauso.

Eine völlig „natürliche“, nachvollziehbare Meinung deinerseits, in der Wahrnehmung, was sich die beiden Angeklagten über Jahre „geleistet“ haben, in Bezug auf menschenverachtende Handlungen.

Unser Rechtssystem darf und sollte man bei bestimmten Urteilssprüchen hinterfragen, ein „Wegsperren“ auf Lebenszeit für angemessen halten.
Doch das entspricht lediglich eigenen Maßstäben…

Wenn ich mir das Leben zwischen W.W. und A.W. vor Augen halte, sehe ich nicht in erster Linie die „dummen“ Frauen, welche sich einfangen lassen und nicht den Absprung geschafft haben, sondern in erster Linie die Hinterhältigkeit der Person und Angeklagten A.W. (ihr war bewusst, das W.W. nicht ohne sie agieren konnte), sehe ich auch den Mitmacher, Mittäter W.W.

Es wurde gequält, gefoltert ( Fesselung in der Badewanne, etc. pp.) und den Tod in Kauf genommen.

Es wurden die Taten teils gefilmt, aus welchem Grund? Kann man sich denken…

Eine weitere Szene: W.W. schaut zu, wie A.W. die Leiche der Annika zersägt. Da ihm der Lärmpegel zu laut ist, schaltet er laute Musik bei.
Eine gemeinsame Tat beim Zersägen einer Leiche…

Wenn ein Pärchen eine derartige Lebenssituation verinnerlicht und das über einen langen Zeitraum, ist diese Vorgehensweise, aus meiner Sicht, an brutaler Perversität nicht zu überbieten.

Daher habe ich ebenso kein gutes Gefühl, wenn A.W. irgendwann wieder frei kommen sollte.
W.W. als Hangtäter, ohne A.W. im Gefolge, wird eventuell in „Gewahrsam“ bleiben.

https://www.nw.de/nachrichten/nachrichten/22235277_Start-der-Plaedoyers-im-Mordprozess-Hoexter.html (Archiv-Version vom 05.09.2018)

Hier könnte ihr schon mal lesen, was heute bei Gericht los war.

Ich war dort, habe mir sämtliche Plädoyers angehört. Aber bevor ich meine Eindrücke niederschreibe, da brauche ich erst mal etwas Zeit, um das Ganze sacken zu lassen.

Sunrise76 schrieb:die Hinterhältigkeit der Person und Angeklagten A.W. (ihr war bewusst, das W.W. nicht ohne sie agieren konnte), sehe ich auch den Mitmacher, Mittäter W.W.

Ohne die Taten von Angelika W schönreden oder verharmlosen zu wollen:
Aber Wilfried W. war nicht nur "Mitmacher" und er war auch ohne Angelika zu ähnlichen Taten fähig. Das beweist seine Vorstrafe aus den 90er Jahren.

Das man immer noch die Hauptschuld bei Angelika sehen und ihn als bemitleidenswertes Geschöpf sehen kann, das nur nicht fähig gewesen wäre, sie zurückzuhalten, kann ich einfach nicht begreifen. Auch wenn das Wilfrieds (und seiner Anwälte) Ziel in diesem Prozess war.

emz schrieb:Ich war dort, habe mir sämtliche Plädoyers angehört. Aber bevor ich meine Eindrücke niederschreibe, da brauche ich erst mal etwas Zeit, um das Ganze sacken zu lassen.

Lass dir nicht zu lange Zeit. Wir wollen wissen, was passiert ist.
Dem Zeitungsbericht nach ist das passiert, was zu erwarten war. Für beide wird die Höchststrafe gefordert, Wilfried W. soll in die psychiatrische Klinik. Also keine Überraschungen.

https://www.welt.de/vermischtes/article181433096/Mordprozess-Hoexter-Voellig-kaltbluetig-und-mitleidslos.html

Eine Schilderung/ Zusammenfassung zu den Plädoyers der Nebenkläger.

E.A.Poe schrieb:Lass dir nicht zu lange Zeit. Wir wollen wissen, was passiert ist.
Dem Zeitungsbericht nach ist das passiert, was zu erwarten war. Für beide wird die Höchststrafe gefordert, Wilfried W. soll in die psychiatrische Klinik. Also keine Überraschungen.

Wenn ich schon solche Vorschusslorbeeren lese, warum dann noch etwas schreiben
Da scheint mir der Ärger schon vorprogrammiert.

@sacredheart
Ich gehe nochmal auf das anvisierte Schmerzensgeld ein.
In seinem Plädoyer führt Anwalt Weber (Nebenklage Anikas Mutter) hierzu aus, dass die Ablehnung desselben durch Angelika deutlich zeigt, dass sie keinerlei Einsicht und Mitleid zeigt. Er plädiert deshalb für die Feststellung der Schwere der Schuld. Das war dann womöglich ein Eigentor ;)

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-09/hoexter-mord-prozess-plaedoyers-anklage
Ein Artikel, der den Prozesstag auch nochmals schildert.



Morgen geht es weiter mit den Plädoyers.

Ich habe gerade den Artikel in der Süddeutschen gelesen. Mich erstaunt, dass bei der Frau ein so hoher IQ festgestellt wurde. Ich hatte mir ein anderes Bild gemacht. Ein Vorurteil von mir.

In betont knapper Form schilderte der Staatsanwalt die bizarre Beziehung zwischen den beiden Angeklagten und die nahezu unfassbaren Ereignisse auf dem ehemaligen Bauernhof im Höxter Stadtteil Bosseborn, die mit dem Tod von zwei Frauen endeten. Wilfried und Angelika Wagener hatten im März 1999 geheiratet. Ein ungleiches Paar: Wilfried Wagener bewegt sich, dem Gutachten der psychiatrischen Sachverständigen zufolge, an der Grenze zum Schwachsinn, seine Ehefrau liegt mit einem IQ von 120 deutlich über dem Durchschnitt. Schon nach kurzer Zeit sei es zu gewalttätigen Übergriffen des Ehemannes gekommen, sagte Meyer.

Auch die verminderte Schuldfähigkeit, die Wilfried Wagener von der Psychiaterin attestiert wurde, könne nicht zu einer Strafmilderung führen, sagte der Staatsanwalt. Der Angeklagte sei trotz seiner geringen Intelligenz durchaus in der Lage gewesen, das Unrecht seiner Handlungen zu erkennen. Auch seine Steuerungsfähigkeit sei nicht entscheidend beeinträchtigt gewesen. Das sei daran zu erkennen, dass es in einigen anderen Beziehungen zu Frauen nicht zu Gewalttätigkeiten gekommen sei.


Tricky: verminderten Schuldfähigkeit , keine Beeinträchtigung der Steuerungsfähigkeit...
Ich denke, dass die beiden in die Geschlossene eingewiesen werden.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/hoexter-prozess-horrorhaus-1.4118307

@frauZimt

Was bei dem Artikel in der SZ nicht unbedingt deutlich wird, der Oberstaatsanwalt sowie die drei Anwälte der Nebenklage prädieren auf jeweils zweifachen Mord durch Unterlassen für Beide und bei Angelika zusätzlich auf versuchten Mord.

Eine Einweisung in die "Geschlossene" wird es für die Angeklagte nicht geben.

@emz

Unter der Überschrift steht zusammenfassend:

Die Staatsanwaltschaft fordert in ihrem Plädoyer eine lebenslange Haftstrafe für die Angeklagten, außerdem die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld.
Die verminderte Schuldfähigkeit, die dem Angeklagten bescheinigt wurde, könne nicht zu einer Strafmilderung führen, sagte der Staatsanwalt.

@frauZimt

Kein § 21 StPO für den Angeklagten. Allerdings Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung.

frauZimt schrieb:Ich denke, dass die beiden in die Geschlossene eingewiesen werden.

Bei der Angeklagten war eine Einweisung in die Psychiatrie nie eine Option.

emz schrieb:Bei der Angeklagten war eine Einweisung in die Psychiatrie nie eine Option.

o.k.
Ich habe beide über einen Kamm geschoren.
Im Artikel wird erwähnt, dass die Angeklagte eine Aufstellung über die Misshandlungen angefertigt hat.

Meistens gingen die Misshandlungen von Angelika Wagener aus, die dem Gericht eine zwei Seiten lange Liste überreichte, auf der alle Misshandlungsarten akribisch aufgeführt waren.


Das klingt, als wollte sie sich jetzt beim Richter lieb Kind machen. Wie eine Schülerin, die erfüllt, was man von ihr erwartet.
Gruselig, wenn man weiss, was sie getan hat. Ich finde, das wirft ein bezeichnendes Licht auf diese Frau.

frauZimt schrieb:Meistens gingen die Misshandlungen von Angelika Wagener aus, die dem Gericht eine zwei Seiten lange Liste überreichte, auf der alle Misshandlungsarten akribisch aufgeführt waren.

Sie hat die Liste gefertigt. Er äußert sich zu den Vorwürfen nicht.
Ein "meistens" wurde nicht festgestellt. Beide haben die Opfer gleichermaßen misshandelt, wobei es Misshandlungen gibt, die er verübt hat, andere hat sie verübt und manche beide gleichermaßen.

Es mag sein, dass sie sich von ihren Geständnissen ein milderes Urteil erwartete. Irgendwann fiel eine Bemerkung, sie hätte wohl mit 10 Jahren gerechnet, vergleichbar einer Kronzeugenregelung. Aber da wird nichts draus.