Verbrechen in Höxter

@Zafira
Die Scheidung scheint v.a. erfolgt zu sein um die Heirat mit Annika W zu ermöglichen. Reines Kalkül.

Ich würde schon vermuten, dass Angelika W selbst auch Opfer war, also es wurde an verschiedenen Stellen gesagt, dass sie auch Zeichen von Misshandlung trug, Blaue Flecken; geschorenes Haar. Und dass WW sie zusammen mit seiner "Geliebten" quälte. In dem sadomasochistischen Kontext war es evtl eine Art "Liebesbeweis" dass er sie weitgehend verschonte. Aber vermutlich war sie nur sicher, solange es andere Opfer gab.

Da sie auf die 50 zugeht, könnte man auch mutmaßen, dass sie wollte, dass es zum Ende kommt, aus Angst vor der Zukunft mit dem Mann.
Wenn er selbst älter würde, würde es wg nachlassender Attraktivität zunehmend schwieriger willige Frauen anzuwerben. Dann hätte WW vermutlich irgendwann sie als Opfer verwendet.
Kann natürlich sein, dass er sie zum Regeln von Alltagsangelgenheiten(Behordengange etc) benötigte, weil ihn selbst die überforderten.

Arwen1976 schrieb:Im Moment kann ich mir eine absolute Hörigkeit noch nicht vorstellen

Nun, so etwas gibt es. ich kann es mir allerdings hier nur schwer vorstellen. da werden Eigenanteile dabei gewesen sein - siehe auch die Aussage des Kioskbesitzers, sie habe öffentlich die Hosen angehabt etcetc. Was mich eben stutzig macht: Wird festgenommen und sofort heißt es "Ich war dem übrigens total hörig! Groooßes Indianerehrenwort!" Hörige lösen sich für gewöhnlich viel später, das ist ein anstrengender, langfristiger Prozess.

Ralph30z schrieb:aber zun den nächtlichen fahrten/betätigungen wurde noch nichts gesagt...was für einen zweck diese hatten oder ??

Ich hab gestern ja auch vermutet, dass es da evtl irgendwo einen geheimen Ort gabe...?
Heute ist mir die banalere Idee in den Sinn gekommen, dass sie ja beide keiner wirklichen Arbeit vach gibgen.
Vll wollten sie einfach einmal am Tag ihr "Horror-Haus" verlassen. Wegen des verdrehten Tagesrhythmus war das eben mitten in der Nacht.
In dem einen speziellen Post dass es nur noch auf HET gibt, hieß es ja ausserdem, dass ds Opfer manchmal in den Kofferraum musste, so als "Sinn" der Fahrt.

http://www.bild.de/news/inland/todesfall/horror-paar-von-hoexter-die-fakten-die-offenen-fragen-45638830.bild.html

Diese Fragen sind noch offen

Obwohl es immer mehr Erkenntnisse über die Taten gibt, bleiben bislang wichtige Fragen unbeantwortet – Fragen, zu denen weder Ermittler noch überlebende Opfer etwas sagen können.

► Wie viele Frauen meldeten sich insgesamt auf die Anzeigen?

Völlig unklar. Die beiden Festgenommenen machten bislang keine Angaben dazu.

► Wollte das Horror-Paar nur quälen?

Die Herangehensweise zeigt große Unterschiede: Während Annika W. zerstückelt und verbrannt wurde, wollten die Täter Susanne F. im Auto abschieben, als ihr Zustand lebensbedrohlich wurde. Das überlebende Opfer aus Berlin hatten sie in Braunschweig in einen Zug gesetzt.

► Sind die Festgenommen psychisch gestört?

Unklar. Das Paar müsse nun von einem psychologischen Gutachter eingeschätzt werden, sagte Ermittler Östermann. Bei allem seien die beiden sehr planvoll und perfide vorgegangen, schilderte er seinen Eindruck.

► Warum blieben die Opfer bei ihnen?
Wilfried W. riss den Frauen „büschelweise“ die Haare aus – zur Tarnung wurde den Opfern kurzerhand eine Glatze rasiert. Und dennoch wurden Täter und Opfer gemeinsam in Höxter gesichtet, ohne erkennbare Fesseln oder ähnliches. Warum sie keine Fluchtversuche unternahmen – unklar.

► Welche Rolle spielte Sex?

Oberstaatsanwalt Ralf Meyer betonte, im Zusammenhang mit den Misshandlungen gebe es bisher keine Hinweise auf sexuelle Übergriffe. Zwar habe Sex bei den Vorgängen in dem Haus eine Rolle gespielt, nach bisherigen Erkenntnissen aber „eine untergeordnete“. Vielmehr habe bei den Taten der Wille nach „Machtausübung“ im Vordergrund gestanden.

► Wohin gingen die nächtlichen Spritztouren?

Eines der größten Rätsel – die Ermittler haben sich zu diesem Punkt nicht geäußert. Nur eines steht fest: „Das Leben im Haus fand überwiegend in der Dunkelheit statt, man war eher nachtaktiv“, sagte Oberstaatsanwalt Meyer.

► Warum meldeten Nachbarn das Paar nicht der Polizei?

Im Ort hätten die beiden Beschuldigten Kontakt zu Nachbarn gemieden, sagte Ermittler Östermann. Zudem behaupteten sie gegenüber den Opfern und auch bei Nachbarn, Geschwister zu sein.
Aber: Mehrere Nachbarn berichteten, dass sie immer wieder Frauen an dem kleinen, ehemaligen Gehöft gesehen hätten. Auch der kahl geschorene Kopf eines Opfers sei einem Nachbarn als seltsame Beobachtung in Erinnerung geblieben. Doch niemand machte die Polizei auf die Geschehnisse aufmerksam.

► Warum rief das Paar den Krankenwagen, riskierte die Festnahme?

Das jahrelange Quälen des Horror-Paares flog erst auf, als sie wegen des Gesundheitszustandes des 41-jährigen Opfers den Notarzt riefen. Im Krankenhaus brachten die Hämatome und anderen Verletzungen die Mediziner dazu, die Polizei einzuschalten. Warum sich Wilfried W. und Angelika B. der Gefahr aussetzten, gefasst zu werden – unklar. Schließlich hatten sie zuvor bereits die 33-jährige Annika W. totgequält, die Leiche entsorgt.
► Wie viele Opfer gibt es noch?

Die wichtigste Fragen, die noch nicht beantwortet werden kann. Das wird derzeit mit Hochdruck ermittelt, die Polizei schließt weitere Tote nicht aus. Das abschließende Ergebnis der Spurensicherung am und im Horror-Haus könnte noch Wochen auf sich warten lassen.
Die Ermittler haben zurzeit keinen konkreten Ansatz, auch nicht im Fall der 2006 ermordeten Schwesternschülerin Frauke Liebs (21).
Deswegen würden auch mögliche Verbindungen zu älteren Vermissten- und Todesfällen geprüft. Denn: Die verhängnisvollen Kontaktanzeigen, mit denen die Frauen in die Falle gelockt wurden, sollen bundesweit und in Tschechien geschaltet worden sein.
Opfer oder Zeugen können sich über ein Hinweis-Telefon (0521-5451155) melden.

Ein Artikel, der viele Informationen gut zusammenfasst.

Der zitierte Teil fasst die offenen Fragen zusammen.

Detailinformationen zu Wilfried W. : Er ist laut Artikel gelernter KFZ-Mechaniker.

@puntanorte

puntanorte schrieb:In der PK wurde aber auch gesagt, dass "beide strafrechtliche Eintragungen hatten, sie (also die Frau) aber keine einschlägigen...". Das bedeutet, die "ach so arme hörige TV" ist durchaus auch schon mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Und wenn ich die PK richtig interpretiere, geht es sehr wohl in Richtung der jetzt zur Last gelegten Straftaten, aber eben nicht so schwer.

Nicht einschlägig ist im Juristendeutsch eine ganz eindeutige Formulierung und lässt deine Interpretation nicht zu. Das bedeutet mit Gewaltdelikten, dazu zählt auch die "einfache" Körperverletzung ist sie bisher nicht in Erscheinung getreten. Alles, was mit Gewalt gegen die körperliche Unversehrtheit zu tun hätte, wäre einschlägig, egal in welcher Abstufung.

puntanorte schrieb:"In der PK wurde aber auch gesagt, dass "beide strafrechtliche Eintragungen hatten, sie (also die Frau) aber keine einschlägigen...".

Das bedeutet, die "ach so arme hörige TV" ist durchaus auch schon mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Und wenn ich die PK richtig interpretiere, geht es sehr wohl in Richtung der jetzt zur Last gelegten Straftaten, aber eben nicht so schwer."

hmmm, aber das würde sich ja widersprechen. der begriff "EINSCHLÄGIG" bedeutet ja sinngemäß "dazugehörig". wenn die dame also keine einschlägigen vorstrafen hatte, bedeutet das ja, dass sie eben nicht wegen ähnlicher delikte vorbestraft war.

wie auch immer: inhaltlich stimme ich deinen gedanken voll zu. die TV frau mimt hier gewissermaßen das unschuldslamm. wenn ihr partner über jahre andere frauen quält, wird sie mehr als nur einmal die chance gehabt haben, aus diesen verhältnissen zu fliehen.
zwar gibt es das phänomen der hörigkeit schon und es gibt ja auch belege, wo menschen zb. für ihren sektenguru ihr leben riskiert oder gar gelassen haben. aber im vorliegenden fall war die dame ja offenbar ganz direkt und aktiv an den taten beteiligt.

ich bin sehr gespannt, was da noch so kommt...

@Zafira
Ich denke auch das sie auch eine ganz andere Rolle spielt ,als sie hier vorgibt. Das es ihr gefallen hat, wenn die Opfer gequält wurden , glaube ich daher nicht. "gefallen" ist auch ein komisches Wort in dem Zusammenhang. Ich denke eher sie hat es toleriert.

Aber sie hat eben auch sehr aktiv mitgewirkt. Daher glaube ich da nicht an Hörigkeit .

@DaScully
Ja ich kriege es bei mir nicht größer,,,,deswegen schrieb ich ja das es so ausschaut. Würde mich nicht wundern da der eintrag bei Ebay vom 3.4 2016 ist

pfiffi schrieb:Nun, so etwas gibt es. ich kann es mir allerdings hier nur schwer vorstellen. da werden Eigenanteile dabei gewesen sein - siehe auch die Aussage des Kioskbesitzers, sie habe öffentlich die Hosen angehabt etcetc. Was mich eben stutzig macht: Wird festgenommen und sofort heißt es "Ich war dem übrigens total hörig! Groooßes Indianerehrenwort!" Hörige lösen sich für gewöhnlich viel später, das ist ein anstrengender, langfristiger Prozess.

Du hast andere Worte gewählt, aber ähnlich empfinde ich es auch und daher fand ich auch die Beiträge von comtesse sehr treffend, weil sie sie dies sehr gut ausdrücken konnte.
Die eindeutige Rolle, ob es wirklich so war und die TV wirklich hörig war oder sich nur in diese Rolle versetzte hat, wurde ja auch in der PK offen gelassen.
Es wurde nie definitiv bestätigt, was die TV ausgesagt hat, nur das, was wirklich eindeutig nachweisbar ist. Ihre Aussagen selbst wurden immer dabei belassen, daß sie es so ausgesagt habe, sich aber vieles, was nachweisbar ist, bestätigt hat.

Mit anderen Worten und was ich persönlich denke und mitnehme: sie hat das zugegeben, was beweisbar wäre und das, was psychologisch interpretierbar ist, als Hörigkeit angegeben.

Bei fast allen mir bekannten Fällen (Ehepaar West, Bernardo/Homolka, Brady/Hindley u.s.w), wo ein Pärchen gemordet hat, hat die Frau nachhinein versucht, sich als ein armes Opfer darzustellen

@LaChatta
Es ist doch immer das naheliegenste die eigene Schuld auf andere abzuwälzen. Da gibt es ja mehr als genug Beispiele.

Wiederholungstäter
Stand: 28.04.2014

Bei einem Wiederholungstäter handelt es sich um einen Straftäter, der eine bestimmte Straftat mehrfach und in gleicher Begehungsweise vornimmt.

Der Begriff "Wiederholungstäter" ist dabei aber eigentlich ein juristisch untechnischer Begriff. Ein Straftäter, der sich wegen desselben Deliktes mehrfach strafbar macht, bezeichnet man vielmehr als "einschlägig vorbestraft". Der Umstand, ob jemand einschlägig vorbestraft ist, also im Hinblick auf einen bestimmten Strafttatbestand (beispielsweise Körperverletzung, Trunkenheit im Verkehr, Betrug usw.) bereits mehrfach in Erscheinung getreten ist, spielt in einem neuen Strafverfahren eine ganz erhebliche Rolle im Bezug auf die Strafzumessung. Hierbei dürfen jedoch nur Verurteilungen (im Wege eines rechtskräftig gewordenen Strafbefehls oder eines Urteils) berücksichtigt werden, nicht aber Einstellungen (etwa wegen Geringfügigkeit nach § 153 a StPO - Strafprozessordnung). Eine einschlägige Vorstrafe kann zu einer Strafschärfung in einem weiteren Verfahren führen. Text

Also "einschlägig vorbestraft" bedeutet nach Recherche für mich, Verurteilung des Täters aufgrund des gleichen Tabestands.
Insofern habt Ihr Recht, die (frau)TV könnte wegen anderer Sachen registriert sein. Ich hatte nur den Eindruck aus der PK, es steht auch im Zusammenhang mit den vorgeworfenen Taten. Vielleicht war es auch gleicher Zusammenhang, aber zu geringfügig.

Ein Fakt aus dem gelöschten Focus Artikel:

Zwischen 2003 und 2011 haben die beiden in Schlangen gewohnt.

Und wie man aus anderen Artikeln weiss: innerhalb von Schlangen sind sie ungefähr 2006/2007 umgezogen.

So langsam kommen die biographischen Daten zusammen.

@Kreuzbergerin
Sie sind in Schlangen umgezogen? Gibts da Gründe für bzw. wird dazu in der Presse was genannt?

Wie der PK zu entnehmen war:

Die Frau schiebt die Schuld auf ihn, sagt, sie sei ihm hörig gewesen. Sie plaudert, um sich besser dastehen zu lassen. Warum denn nicht, ist ihr gutes Recht.

Er schiebt nämlich umgekehrt die Schuld auf sie. Wenn er nicht plaudert, wissen wir nicht, was er sich davon verspricht. Vielleicht meint er, dass man ihr sowieso nicht glaubt, wer weiß, wie sein Konzept aussieht.

Die beiden werden sich nichts schuldig bleiben, da mache ich mir gar keine Sorgen.

Für mich klingt es logisch, wenn sie immer wieder neue Opfer besorgt hat, dass sie vielleicht von ihrer eigenen Person ablenken wollte. Da hat sie den Druck gegen ich selbst weggenommen. Vielleicht war das für sie die Lösung um den Mißhandlungen ihres
Ex-Mannes zu entgehen oder dass diese weniger wurden, dadurch das eine andere Person im Haus war. Ich schätze, dass man damit wieder eine Gemeinsamkeit hatte... wenn auch eine grausame. Dadurch wurde man wieder ein "Team". Ich will sie ja nicht in Schutz nehmen, aber das würde auch plausibel machen, warum sie immer die treibende Kraft war um neue Frauen zu besorgen. Wenn eine wieder weg war, hat sich für sie die Situation vielleicht wieder verschlimmert. Es mag ein Teufelskreislauf gewesen sein.

@raptor83

Über Gründe habe ich nichts gelesen.
Ein ehemaliger Arbeitskollege meinte in einem Interview sinngemäß "als ich ihn 2007 wiedertraf war er bereits innerhalb Schlangen umgezogen"

@Kreuzbergerin
Kann ja auch ganz banale Gründe gehabt haben. Miete zu hoch oder so.

@aero
Ist wahrscheinlich subjektiv. Je mehr von solchen Taten in den Medien stehen, desto größer der Anschein, dass es mehr werden.

In der PK hieß es außerdem, dass es wohl mehr als die angesprochenen Wohnorte in PB und LIP gab. Man scheint wohl doch häufiger umgezogen zu sein, als wir das erkennen können.

@emz
Ist es nicht schwierig als Mann in so einer Situation ? Eventuell (Spekulation) hat er schlimme Minderwertigkeitskomplexe bedingt durch ihr Zutun. Er weiss doch genau, dass man ihm nicht glauben wird. Das ist die eine Seite. Die andere Seite des Denkens ist, dass sie die Wahrheit sagt. Ich finde ihre Stellung dabei noch sehr suspekt .


@Laguna
Deinen Gedankengang finde ich gar nicht schlecht ! Aber wieso redet sie dann so ausführlich?