Verwirrter Reichsbürger tötet "Schwer verliebt"-Teilnehmerin Sarah H.

Gerade bei Drogenkonsum denke ich sofort an eine Psychose. Ich habe in meinem Leben bisher relativ wenige Menschen kennen gelernt, die viele Drogen konsumieren oder konsumiert haben. Es kann durchaus sein, dass solche Menschen dauerhaft "merkwürdig" werden können. Aber im Fall von Axel G. würde es mich wirklich extrem wundern, wenn bei ihm keine Psychose diagnostiziert wird. Denn dieser Wahnsinn, der in den Artikeln über ihn beschrieben wird, hört sich für mich wirklich keinesfalls mehr "normal verrückt" an.

Vielleicht habe ich nicht alles über ihn gelesen. Liegt diese Untersuchung schon länger zurück? Es ist für mich so unvorstellbar, dass ein Mensch in dieser Verfassung frei herumlaufen durfte. Ich kenne mich auch nicht zu 100% mit Psychosen aus - eben nur durch Erfahrungen aus meinem Umfeld und auch da kannte ich den Menschen nur im "normalen" Zustand mit Medikamenten. Psychosen können ja ein Leben lang bestehen. Vielleicht gibt es ja auch Phasen, in denen man klar denken kann und relativ normal wirkt. Ich bin mir da jetzt nicht sicher.

Na ja, lange Rede, kurzer Sinn - Es ist für mich einfach sehr schwer vorstellbar, dass der Täter keine psychische Krankheit haben soll. Das ist für mich zu viel Wahnsinn.

Es kann aber nicht jeder mit einer psychischen Störung weggesperrt werden, und ich finde es persönlich auch nicht
strafmildernd wenn man sich selber die Gehirnzellen verödet.

@Risk-Officer

Ich gebe dir in beiden Punkten natürlich recht. In meinem ersten Beitrag schrieb ich ja bereits, dass natürlich auch er für seine Strafe büßen muss und Drogen spielen wahrscheinlich auch eine Rolle - und jeder Mensch entscheidet selbst, ob er damit anfängt oder eben nicht.

Trotzdem denke ich, dass man vorher hätte reagieren können. Zum Beispiel als Sarah zum ersten Mal Hilfe gesucht hat. Schließlich war ja schon vorher bekannt, dass der Täter geistig nicht ganz richtig tickt. Bei der von mir genannten Person aus meinem Umfeld hatte es damals wohl auch eine Zwangseinweisung gegeben, obwohl es noch nicht zu einer Gewalttat gekommen war.

Es muss eine „akut konkrete Fremd- oder Selbstgefährdung“ vorliegen um eine erzwungene Einweisung rechtfertigen zu können. Vor Ablauf von 24 Stunden nach der Einweisung muss ein Richter des Betreuungsgerichtes / Vormundschaftsgerichtes die Zwangseinweisung gutheißen oder aufheben.

Die zur Zwangsunterbringung erforderlichen deutlichen Anzeichen einer Eigen- oder Fremdgefährdung lagen wohl nicht vor bzw. konnten nicht nachgewiesen werden. Behördlich versuchte man zwar Sarah zu helfen, doch diese Hilfe wurde von ihr abgelehnt, sie kehrte freiwillig zum TV zurück. Da gab es dann keine Handhabe zum weiteren Handeln. Andere Personen hat der TV wohl nicht gefährdet.


Querulantentum und seltsames Handeln allein reicht nicht für eine Zwangseinweisung.
Die Voraussetzung für eine Zwangseinweisung sind eng gestrickt.

@Blondine


Du hast es auf den Punkt gebracht.

Leider muss meistens immer erst etwas passieren, auf der anderen Seite verhindert es ein willkürliches
Wegsperren, wie bei Mollath.

Die Freiheit und Selbstbestimmung ist ein sensibles Grundrecht und fordert manchmal auch Opfer.

Stimmt, die Person von der ich sprach, hatte zum Zeitpunkt der Zwangseinweisung wohl bereits eine rechtliche Betreuung und die Diagnose war bekannt. Dann sieht die Sache wahrscheinlich schon ganz anders aus.

Dieser Fall nimmt mich nur ziemlich mit. Man fragt sich immer, was hätte anders passieren können. Aber im Endeffekt nützt es auch nichts. Es gibt ein Opfer, das nicht wieder lebendig wird und ob der Täter nun krank ist oder nicht - seine gerechte Strafe soll er natürlich bekommen.

@Risk-Officer
@palapa
genau : Angehörige, Ärzte, Polizei und Behörden würden ja so manchmal gerne, aber ihnen sind die Hände gebunden.

Ein sehr sensibles Thema und wird - je nach Sicht der Dinge - unterschiedlich wahrgenommen.



http://www.focus.de/gesundheit/arzt-klinik/bundestag-billigt-gesetz-zwangseinweisung-in-psychiatrie-im-notfall-erlaubt_aid_900546.html

Im vergangenen Sommer hatte nämlich der Bundesgerichtshof entschieden, Zwangsbehandlungen seien nicht zulässig, weil eine ausreichende rechtliche Grundlage fehle. Genau dafür soll nun das neue Gesetz sorgen. „Ich glaube, dass wir jetzt deutlich die Situation verbessern, auch die Rechtsgrundlage klarer wird, sicherer wird für Ärzte“,...


Betroffenen-Vertreter hatten die Gesetzespläne allerdings scharf kritisiert und Zwangsbehandlungen als Folter bezeichnet. Die Linke, die als einzige Bundestagsfraktion gegen das Gesetz stimmte, sprach von einem schweren Eingriff in die Grundrechte und fraglichem Nutzen. Vertreter aus der Psychiatrie wie die Bundespsychotherapeutenkammer befürworteten hingegen die Neuregelung.

@Blondine

Blondine schrieb:Vertreter aus der Psychiatrie wie die Bundespsychotherapeutenkammer befürworteten hingegen die Neuregelung.

Dem kann ich zustimmen, die Anzahl der unter ständigem Drogeneinfluss lebender Personen und den daraus resultierenden Taten (Raub, Mord, Vergewaltigung) steigt zunehmend.

Axel G. wurde, aufgrund seiner Einnahme von Drogen, gewalttätig…man hätte früher darauf reagieren müssen…es gab etliche Vorkommnisse, im Vorfeld, zu verzeichnen.

@Mauro

Mauro schrieb:Dem kann ich zustimmen, die Anzahl der unter ständigem Drogeneinfluss lebender Personen und den daraus resultierenden Taten (Raub, Mord, Vergewaltigung) steigt zunehmend.

sarkasmus?

@palapa ich bezweifle, dass eine Zwangseinweisung geholfen hätte. Sollte der TV wirklich Drogen konsumiert haben (was mehrfach erwähnt wurde), glaube ich nicht an eine Veränderung. Solange sie nicht damit selber aufhören wollen, bringt doch alles nichts. Dann kommen sie raus und konsumieren wieder und alles fängt wieder von vorne an.
Sarah ist min. 2x vor ihm geflüchtet und doch wieder zu ihm zurück. Wer hätte garantiert, dass sie nach einem Klinikaufenthalt von ihm, nicht wieder zu ihm zurück gekehrt wäre?Er hatte sie wohl vollkommen in seiner Hand :(. Ist leider häufiger so und diese Art von Frauen kehren immer wieder zu ihren Männern zurück. Selten schafft eine den Absprung.

Leider musste ich kurz vor Neujahr 2016 ähnliches selber wieder erleben. Da hat in der Nacht in aller Öffentlichkeit ein Mann wohl seine Frau verprügelt. Ich war mit meinem Freund in der Nähe. Leider war sie durch Gegenstände in der Näher verdeckt weshalb ich nur ihn wild herumfuchteln sah. Sah auch aus wie wenn er zugeschlagt hätte. Zumindest hat er sie übelst beschimpft. Wir sind dann dazwischen. Hab die Dame zur Seite genommen. Die heulte Rotz und Wasser. War also total aufgelöst und er hat sie weiter beschimpft. Ich war kurz davor selber dem Typen eins aufs Maul zu hauen (war noch dazu ein Alki). Ich hab der Frau angeboten sie per sofort mitzunehmen und wo unterzbringen und dass ich ihr helfe auf eigenen Beinen zu stehen. Niemand hat soetwas verdient. Sie hat kurz inne gehalten und dann die ganze Schuld auf sich genommen und dass es doch nicht so schlimm sei weil sie halt nen Fehler gemacht habe. Ich musste sie mit ihm ziehen lassen. Klar, hätte ich wirklich zu 100% gesehen wie er sie schlägt hätte ich die Polizei geholt. Aber ich habs ja nicht gesehen und sie will sich nicht helfen lassen und zwangweise die Leute dort wegholen hilft auch nicht. Die sind schneller wieder dort als du gucken kannst. Taurig aber wahr

@DoctorWho

DoctorWho schrieb:sarkasmus?

Kein Sarkasmus, Fakt….Ich könnte dir einige aktuelle Studien einstellen, doch ich lasse es.

Hat direkt mit dem Fall Axel. F. nichts zu tun.

Axel F. hätte, aus meiner Sicht wesentlich früher "betreut" werden müssen.

@darkpassion

Aus deinem Kommentar:

darkpassion schrieb:...und sie will sich nicht helfen lassen und zwangweise die Leute dort wegholen hilft auch nicht. Die sind schneller wieder dort als du gucken kannst.

Genau diese Verhaltensweise ist auch Sarah H. zum Verhängnis geworden…

Hoffte auf eine Verbesserung ihrer Lage bei Axel F.

Nach allem, was bereits im Vorfeld stattgefunden hat, ein Trugschluss.

Ein Vollstreckungsbeamter schilderte die Vernehmung des Angeklagten am 10. August. Damals hatte der Angeklagte Details zum Tathergang gemacht. Er hatte den Verdacht, Sarah stünde in Diensten des BND und wollte ihn aushorchen. Deshalb habe er "Druck ausüben" wollen und peitschte sie etwa zwei Stunden mit einer selbstgemachten Peitsche. Als sie bewusstlos war, habe er versucht, sie zu reanimieren. Letztlich vergeblich. Danach packte er die Leiche in Decken und schnürte sie auf eine Sackkarre. Im weiteren Verlauf machte ein Gerichtsmediziner als Sachverständiger Auskünfte zum Zustand der Leiche und einer möglichen Todesursache. Letzteres könne man, so der Experte, aufgrund des Zustands der Leiche nicht mehr genau benennen, denkbar wäre aber ein Kreislaufzusammenbruch. Der Prozess wird mit weiteren Zeugen am 13. Februar und 1. März fortgesetzt.

Ganzer Artikel: http://www.nordkurier.de/mueritz/verteidigung-stellt-antrag-auf-nichtoeffentlichkeit-2526892401.html (Archiv-Version vom 25.01.2017)

Ach herjee :(. Ich werde mir das nicht vorstellen. Das ist einfach nur grausam :(

Es ist einfach nur tragisch.. Auf der Suche nach Liebe, fand sie den Tod :( Ruhe in Frieden Sarah

Mauro schrieb:Kein Sarkasmus, Fakt….Ich könnte dir einige aktuelle Studien einstellen, doch ich lasse es.

Mach doch bitte. Würde den Beleg für solche Behauptungen gerne sehen.

Weis jemand ob der zweite Verhandlungstag schon war oder kommt der noch?

@Morpheus1PB

In dem Artikel den ich verlinkt habe steht das es am 13. Februar weitergehen soll.

@BlueLagoon Wer lesen kann ist klar im Vorteil... :-) Danke für die Antwort

@darkpassion

darkpassion schrieb:ich bezweifle, dass eine Zwangseinweisung geholfen hätte. Sollte der TV wirklich Drogen konsumiert haben (was mehrfach erwähnt wurde), glaube ich nicht an eine Veränderung. Solange sie nicht damit selber aufhören wollen, bringt doch alles nichts. Dann kommen sie raus und konsumieren wieder und alles fängt wieder von vorne an.
Sarah ist min. 2x vor ihm geflüchtet und doch wieder zu ihm zurück. Wer hätte garantiert, dass sie nach einem Klinikaufenthalt von ihm, nicht wieder zu ihm zurück gekehrt wäre?Er hatte sie wohl vollkommen in seiner Hand :(. Ist leider häufiger so und diese Art von Frauen kehren immer wieder zu ihren Männern zurück. Selten schafft eine den Absprung.

Von Dir absolut korrekt dargestellt, die Situation, in der sich Frauen, wie Sahra H. bewegen.

Keine Chance, im Vorfeld, helfend einzugreifen…

Sie gehen ihren Weg, wie schwer er auch sein mag, sie vertrauen bis zum letzten Atemzug….traurig aber wahr.

@QueenLouie

Mauro schrieb:
Kein Sarkasmus, Fakt….Ich könnte dir einige aktuelle Studien einstellen, doch ich lasse es.

Deine Antwort:

QueenLouie schrieb:Mach doch bitte. Würde den Beleg für solche Behauptungen gerne sehen.

Würdest du dir die Mühe machen, selbst zu recherchieren, wären wir einen Schritt weiter.

Du hattest meinen Zusatz:

Mauro schrieb:Hat direkt mit dem Fall Axel. F. nichts zu tun.

Axel F. hätte, aus meiner Sicht wesentlich früher "betreut" werden müssen.

vergessen in deinen post einzustellen.

Studien diesbezüglich sind im Netz jederzeit aufrufbar.