Maria L. in Freiburg ermordet

@JamesRockford

JamesRockford schrieb:Für mein Empfinden geht es darum, einen eventuellen Serientäter dingfest zu machen.

Was mich hier wirklich wundert, ist dass ja die DNA mit dem Vergewaltigung Fall in der Schweiz abgeglichen wurde, ohne Übereinstimmung, und man nichts aber auch rein garnichts darüber hört, ob es einen Treffer oder auch nicht zwischen Fall Maria und Fall Carolin gibt. Das müssten die doch schon längst wissen. Daher auch weiter meine Vermutung, dass sie mehr wissen...

@radimon

Wenn sie wüssten, dass es bei Carolin und Maria ein und derselbe Täter war, gäbe es auch nur noch eine SOKO. Möglicherweise sind die DNA-Spuren bei Carolin nicht bzw. nicht mehr verwertbar, bzw. diese lassen sich nur teilweise auswerten.

Nach dem Mantrailer-Einsatz herrscht seit drei Tagen eine seltsame Ruhe nicht nur in Freiburg, sondern auch im Blätterwald. Da frage ich mich, ob die Soko nicht doch an einer konkreten Spur dran ist. Gerne werden dann ja die Medien vertröstet und um einige Tage Zurückhaltung gebeten. Falls nicht, werden wir auch das in der kommenden Woche sicher erfahren, da der Druck auf die Ermittler zu groß ist, um nicht vor die Presse zu treten.

So oder so, der neueste Stand der Ermittlungen wird der Öffentlichkeit bald präsentiert werden.

Ich sehe wie MüllerSchulze die Ermittlungsarbeit bisher sehr kritisch

Die Öffentlichkeit hat ein Recht angesichts zwei solcher schlimmen Verbrechen zu erfahren, was der aktuelle Ermittlungsstand ist. Denn diese Behörden sind für das Volk da und nicht umgekehrt.

Ebenso muss man die Öffentlichkeit so weit es geht mit einbinden was Hinweise angeht, das heißt man muss natürlich ordentliche Bilder etc. präsentieren. Das in Aktenzeichen war ja armselig und mindestens die erste große Panne, die eigl. Konsequenzen haben müsste. Denn Hinweise kann man bei so einem Mord nie bekommen! Vielleicht ist mir Maria ja in der Nacht mit ihrem Mörder begegnet? Keine Ahnung, ich weiss bis heute ja nichtmal wie sie aussah! Kein Wunder dass die Aufklärungsraten so grottenschlecht sind.

Dann geben sie keine Infos heraus, beschweren und wundern sich aber dass es Spekulationen gibt. Lächerlich.

Ich persönlich denke nicht, dass es ein Student war.

@BMWFAHRER
SEHR RICHTIG. Auf den Punkt. Umfassende Zustimmung!

@latte3
Danke. Also wurde da wohl entweder entfernt oder war sie von Anfang an nicht zu sehen. Hmm.

@BMWFahrer2016
@MüllerSchulze

Wie meint ihr eigentlich, dass die Polizei in Deutschland zu so guten Aufklärungsquoten kommt?
Die Öffentlichkeit hat kein Recht, einen aktuellen Ermittlungsstand zu erfahren, wenn die Polizei gerade ermittelt und Hinweisen nachgeht, möglicherweise schon jemanden beobachtet oder gar abhört. Sowas kann wochenlang dauern und jeder Hinweis darauf, dass es einen konkreten Verdächtigen gibt und man ihm auf den Fersen ist, kann die ganze Ermittlungsarbeit zunichte machen.
Lest mal den Fall Dagmar E. aus Dinslaken nach, dann versteht ihr, was ich meine: Da wurden vier Tatverdächtige wochenlang observiert und jedes Anzeichen einer Observation hätte bewirkt, dass die Beteiligten sich nicht so offen am Telefon ausgetauscht hätten.

Die Öffentlichkeit wird nur so weit informiert, wie es sinnvoll erscheint. Da die Polizei mehr Informationen hat als wir, ist eure Kritik ziemlich unbedacht.

Ich persönlich würde denke ich auch keine DNA-Probe abgeben. Keine Lust drauf dass die dann evtl. für immer gespeichert, meinem Profil beim Staat zugeordnet und evtl. sogar irgendwann "entschlüsselt" wird. Was die da bzgl. Löschung sagen interessiert mich ehrlich gesagt nicht, es gibt immer Hintertüren etc. Wenn das wie MaryPoppins manche so naiv sehen, kein Problem, aber versteht halt dass das nicht für alle Leute gilt. Und niemand weiss was in 20-30 Jahren ist.

Die sollten lieber schnellstens dieses sinnlose Gesetz bzgl. Verbot DNA-Entschlüsselung kippen, dann wüsste man evtl. schon wo man weiter suchen musste (Herkunftsmerkmal z.B.).

Das Vertrauen in unseren Rechtsstaat und Ermittlungsbehörden sind seit Gustl Mollath und dem NSU-Staatsmärchen sowieso massiv geschädigt. Mit dem NSU beschäftige ich mich hobbymäßig seit längerem, einfach ein Witz was da abgeht und abging. Knapp 15 Morde die da noch ungelöst sind und nie ernsthaft ermittelt wurde bzw. dies vom Staat verhindert wurde, weil Verstrickung der Geheimdienste.

Erschwerend kommt ja noch hinzu, dass denen die ernsthaft ermittelt wollen oft die Hände gebunden sind wegen ich sag mal "Political Correctness" oder Kuscheljustiz, sprich immer die gleichen Täter die aber einfach immer weiter machen dürfen weil es keine Konsequenzen gibt. Ich kenne einige Justzibeamte und die Nerven liegen wirklich blank dort, verständlicherweise.

@Anothertruth
@FF

Das größte Problem wäre jedoch, wenn die Ermittler in den kommenden Wochen keines der vier bislang ungeklärten Tötungsverbrechen im Großraum Freiburg aufklären würden. Dann könnte man wirklich nur hoffen und/oder beten, dass es nicht noch ein weiteres derartiges Verbrechen in Freiburg und Umgebung gibt. Sonst patrouillieren dort vermutlich bald Bürgerwehren.

@FF

Ich stimme Dir zu. Die Polizei muss taktieren, um Täter überführen zu können.

Trotzdem bleibt bei mir die Frage, warum nach einem eventuelle Vorbesitzer des Fahrrades lokal gesucht wird, aber dieses Fahrrad nicht einmal 5 Sekunden Erwähnung bei xy fand. Die Herkunft des Rades hätte eventuell durch eine internationale Ausstrahlung der Sendung geklärt werden können.

@FF
Die Öffentlichkeit hat schon ein Recht auf regelmässige Informationen über den Ermittlungsfortgang bei schweren Straftaten. Die Bevölkerung ist formal gesehen der Vorgesetzte der Polizei - der Bürger ist der Souverän im Staat und die Polizei ist einer Behörde des Staates - das heißt nicht, dass die Polizei sich in ermittlungsrelevanten Details in die Karten schauen lassen muss, aber eine Information, darüber wie nahe man einer Aufklärung zu sein glaubt, ist schon das mindeste, was der Bürger erwarten und einfordern darf.
Darüberhinaus ist die Polizei den Medien gegenüber auskunftspflichtig.
Für meinen Geschmack wird hier ungewöhnlich wenig geäußert. Wie gesagt, es gab im Fall Maria L noch nicht einmal eine Pressekonferenz und der Name des Leiters der Soko "Dreisam" ist auch unbekannt. Anders als z.B. bei der Soko "Erle" oder damals der Soko "Bach".

Wie es dem Taeter wohl gerade geht? Er weiss jetzt, dass man ihn anhand seiner DNS sicher erkennen kann, und er weiss nicht, ob jemand in der Zwischenzeit nicht das alte Schrottrad erkannt hat, oder ob ihn nicht jemand gesehen hat, auf dem Weg zum und vom Tatort. Man kennt auch seinen Lebensraum.

Er weiss, dass man ihn sofort erkennen wird, sollte er noch einmal straffaellig werden. Und er weiss auch, dass man einen DNS Test erzwingen kann, wenn man genuegend gegen ihn in der Hand haben sollte. Und er weiss, dass er wohl ziemlich sicher wegen Mordes verurteilt wuerde.

Ich glaube, ihm geht es gerade nicht so gut, und das koennte auffallen. Vielleicht werden deshalb gerade so viele Informationen veroeffentlicht? Moechten sie ihn aus der Fassung bringen?

FF schrieb:Wie meint ihr eigentlich, dass die Polizei in Deutschland zu so guten Aufklärungsquoten kommt?

Bei Einbrüchen liegen sie bei 15%. Bei Tötungsdelikten liegen sie hoch. Der Hauptgrund ist der hohe Anteil von Beziehungstaten dabei. Die lassen sich leicht klären. Natürlich haben wir auch gute Leute und gute Ausrüstung bei unserer fleißigen, chronisch überbelasteten, deutschen Polizei, das ist doch gar keine Frage.
Aber die Situation in Freiburg derzeit ist bisher leider kein Aushängeschild für eine Erfolgsgeschichte.

@SLOGEEK

So viel Zeit ist wirklich noch nicht vergangen, sie muessen ja auch erst mal alle die Hinweise abarbeiten... so etwas dauert. Im Moment sieht es doch gut aus, ich kann mir schon vorstellen, woran sie im Moment arbeiten. Das wuerde ich wirklich nicht so kritisch sehen.

@BMWFahrer2016
Es finden jährlich hunderte Verfahren wegen Kapitalverbrechen statt, und dann ist das Vertrauen wegen einzelner Fälle, die sich auf viele Jahre verteilen, erschüttert?

@JamesRockford
xy ist nicht die Kripo, und umgekehrt. Wenn da ein Hinweis nicht gezeigt wurde, sollte man xy kritisieren und nicht die Polizei.

@SLOGEEK
Wo steht das, dass die Öffentlichkeit über Ermittlungsarbeiten informiert werden muss?
Es gibt auch ein Dienstgeheimnis, das ermittlungsrelevante Erkenntnisse schützt, genauso wie bei der Bundeswehr das Dienstgeheimnis z.B. strategische Maßnahmen schützt.
Die Namen von V-Leuten werden auch nicht veröffentlicht.
Wenn veröffentlicht würde, dass man kurz vor der Aufklärung steht, würde man den Täter warnen.

Es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass es auch mal wochenlang Funkstille seitens der Polizei gibt. Auch gegenüber der Presse, die auch sehr genau weiß, welche Verantwortung sie auch mit der Verbreitung von Informationen trägt.
Information der Öffentlichkeit findet statt, wenn der Täter gefasst ist, vor Gericht steht und die Ermittlungsarbeit nachvollzogen wird.

Kann mich mal jemand aufklären bzgl. des Fahrrades? Das stand ja "einige hundert Meter" weiter herum. Wieso meint man jetzt genau, das muss zwangsläufig zum Täter gehören?

@AnnaKomnene : Ich denke solche Leute lassen sich das in der Regel nach außen hin nicht anmerken bzw. man verdrängt es.

@FF : NSU ist für mich aber nicht ein einzelner Fall sondern DER Fall. Zum Glück wurden da die Ermittlungsakten geleakt. Ich komme aus Heilbronn.

Und ich hoffe die Polizei liest auch in solchen Foren hier, um neuen Input und Ideen zu bekommen.

@AnnaKomnene

Du gehst von einem psychisch gesunden Täter aus. Einen Soziopathen zum Beispiel dürften Deine Gedanken kaum beeindrucken, evtl. empfindet er das von Dir Beschriebene sogar als besondere Herausforderung für die Zukunft.

Ob man den Lebensraum des Täters kennt? Kann sein, kann auch nicht sein. Vielleicht war er auf der Durchreise, vielleicht auch nur dienstlich oder privat zum ersten und letzten Mal in Freiburg.

@AnnaKomnene

Ich sehe es eigentlich nicht so, dass viele Informationen veröffentlicht werden.

In Freiburg möchte ich jetzt jedenfalls nicht als Krankenschwester meinen Frühdienst antreten, oder morgens ab 4 Uhr Zeitungen austragen, oder als Kellnerin spätnachts nach Hause laufen.

Der Mord an Maria hat eine riesige Angst bewirkt.

Ich hoffe, dass dem Täter der Allerwerteste auf Grundeis geht. Wenn dem so sein sollte, ist es leider bisher niemandem aufgefallen.

@Egi

Der Tatort zeigt meines Erachtens nach sehr deutlich, dass der Taeter ortskundig war. Ein Durchreisender haette dort wohl kaum auf der Lauer gelegen, da er ja keine Ahnung haette, wie oft dort jemand vorbeikommen koennte. Und wo sollte der Durchreisende oder Tourist denn dann gewohnt haben? In einem Hotel in der Naehe? Das passt nicht.

Ich denke, der Taeter hat einen Bezug zu diesem Teil von Freiburg.

@AnnaKomnene
Freut mich dass Du so optimistisch bist. Ich hab selbst nicht den Einruck, dass der Täter aktiv ermittelt werden wird.
Ich geh davon aus, dass er nicht im Studentenmilieu zu finden ist. Ist mein Eindruck.
Er könnte halt irgendwann in Wochen oder Jahren oder Jahrzehnten per DNA-Match im Zusammenhang mit einer weiteren Straftat auffliegen. Aber das wäre ist kein Ermittlungserfolg.
Das wichtigste wäre, die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wieder herzustellen, da kann man kein halbes Jahr warten und riskieren, dass es Mord#3 gibt.

AnnaKomnene schrieb:Ich denke, der Taeter hat einen Bezug zu diesem Teil von Freiburg.

Yepp, vermute ich auch, er dürfte sich an der Ecke häufig aufgehalten haben und nicht so weit entfernt wohnen, zumindest zur Tatzeit und davor.

@SLOGEEK

Der nächste Fall wäre nicht Mord 3, sondern schon Mord 5.

http://www.stern.de/panorama/stern-crime/frauenmorde-in-freiburg--der-entscheidende-hinweis-fehlt-7198274.html