Maria L. in Freiburg ermordet

@meena

meena schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei eine gezielte Desinformationsstrategie fährt um den möglichen Täter in falscher Sicherheit zu wiegen und dadurch eher zu leichtsinnigen Fehlern zu bewegen

Wie könnte denn deiner Meinung nach solch ein Fehler aussehen, den ein (unbekannter) Täter begehen könnte? Ein weiterer Mord bzw Vergewaltigung? Mir selber fallen jedenfalls wenige leichtsinnige Fehler ein, die ein unbekannter machen könnte und die ihn dann als einen gesuchten Verbrecher enttarnen.

Bei einem unbekannten Täter ist das Vorgehen natürlich nicht ratsam. Wäre der Täter schon unter den engen Verdächtigen, könnte man ihn gezielt observieren und sein Verhalten, dass er ja aufgrund seiner falsch geglaubten Sicherheit wieder geändert hat, analysieren. Werden neue Ortschaften ausgekundschaftet usw.?

@nephilimfield

Man dachte vielleicht, man bräuchte keine Hinweise mehr, weil der richtige bereits eingegangen sei. War aber nicht so.

Allein 300 Hinweise zu diesem Fahrrad seien eingegangen, sagt Egetemaier, und „manchmal dachten wir, da ist jetzt ein weiterführender Hinweis dabei“. Bei näherer Nachprüfung zerstoben die Hoffnungen auf Erkenntnis- und Fahndungserfolg dann aber schnell – immer wieder.

Danke für die Info. Das Interview von gestern war mir noch nicht bekannt.

HerculePoirot schrieb:Peter Egetemaier kann es kaum glauben, dass Nutzer beziehungsweise Besitzer des Fahrrads, an dem Täter-DNA identifiziert wurde, weiter verborgen bleiben.

Das ist mir auch absolut nicht nachvollziehbar.

@5X5
Der Täter könnte sich bspw in einem unachtsamen Moment (alkoholisiert o.ä.) verplappern oder sein Gewissen erleichtern. Vielleicht kehrt er auch zu öfters zum Tatort zurück und wird dabei beobachtet. Vielleicht schreibt er in den Foren mit und gibt Täter wissen preis. Gab's schon alles.
In der letzten Stern Crime bspw. War es in einem Fall der berichtende Reporter, der aus Versehen in einem Artikel ein Detail erwähnt, was nur die Polizei und der Täter wissen konnte.
Daher wahrscheinlich auch die geringe Informationsherausgabe der Polizei.

Offensichtlich gibt es ein kleines Problem in Freiburg mit wild abgestellten Fahrrädern.
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/wer-in-freiburg-fremde-fahrraeder-vorm-haus-findet-wird-sie-nicht-einfach-wieder-los--122652128.html

Am Fuß der Blauen Brücke stehen oft kaputte Räder.

Die Blaue Brücke ist auch ganz in der Nähe wo Marias Route vorbei führte, denke das Fahrrad muss nicht unbedingt aus einem Keller kommen, Rahmenbruch vielleicht wollte der Täter auch einfach heim fahren nahm sich so kaputtes Rad und ließ es danach einfach stehen.
Denke das ist die Wahrscheinlichste Variante, ideal wäre wenn es Videoüberwachung in der nähe dieser Brücke geben würde, direkt dort wahrscheinlich nicht sonst würde man nicht immer alte Räder dort entsorgen.

Moin und hallo allerseits. Nach jahrelangem mitlesen nun doch mal angemeldet.
Ich habe den Großteil des Threads verfolgt, bis auf die letzten 12 Seiten, die nur überflogen.

Ich hoffe es wurde noch nicht geschrieben.

Ich könnte mir denken, dass es gar nicht der Täter war, welcher das Rad so abstellte.
Gehen wir davon aus, dass er Maria zufällig sah, oder sie ihn kannte und sie zusammen fuhren. Spielt am Ende keine Rolle.
Er holt sie, wie auch immer gewaltsam vom Rad, seines liegt auf dem Rasen. Er zieht sie Richtung dreisam und vergeht sich an ihr.
Möglicherweise ertränkt er sie. Oder ist dabei, oder oder oder.
Nun, es scheint ja nicht ausgeschlossen, laut ortskundiger, dass am Tatort auch andere Menschen vorbei kommen. Als dies geschah könnte er durch den Fluss zB geflüchtet sein und ließ sein Rad zurück.

Im Laufe der restlichen Nacht könnte sonst wer das Rad da liegen sehen und es im Brausekopf aus Spaß mitten auf den Gehweg stellen.

GruenWeiss schrieb:Ich habe den Großteil des Threads verfolgt, bis auf die letzten 12 Seiten, die nur überflogen.

Auf diesen Seiten wurde die entscheidende Änderung zur Auffindesitutation des Fahrrads mitgeteilt. Es stand einige hundert Meter weiter östlich in Richtung Ebnet / Littenweiler auf dem Dreisamradweg. Möglicherweise an der Brücke Schwarzwaldstraße, die Polizei hat das nicht näher verifiziert.

GruenWeiss schrieb:Im Laufe der restlichen Nacht könnte sonst wer das Rad da liegen sehen und es im Brausekopf aus Spaß mitten auf den Gehweg stellen.

Das kann durchaus sein. Dann aber weit weg vom Tatort. Wie es dahin gekommen ist, warum daran die Täter-DNA ist, ob dieser es da abgestellt hat und wenn ja warum, das alles macht diesen Fall noch rätselhafter.

@Anothertruth

Wäre es womöglich denkbar, dass es sich um zwei unabhängig voneinander verübte Taten handelt? Also um eine Vergewaltigung und um ein Tötungsdelikt bzw. eine schwere Körperverletzung mit Todesfolge. Ggf. auch in umgekehrter Reihenfolge.

@Anothertruth

Anothertruth schrieb:warum daran die Täter-DNA ist

Als advocatus diaboli werfe ich mal in den Raum:
Vielleicht gibt es gar keine Täter-DNA am Fahrrad, sondern man hat eine Kontamination oder Verwechslung im Labor. Fall Peggy lässt grüßen.

nephilimfield schrieb:Vielleicht gibt es gar keine Täter-DNA am Fahrrad, sondern man hat eine Kontamination oder Verwechslung im Labor. Fall Peggy lässt grüßen.

Darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Also ganz im ernst, falls die Ermittler wieder mal geschlampt hätten, dann können wir uns die Kriminalpolizei auch gleich sparen. Ich kann und will aber nicht glauben, dass so etwas schon wieder passiert.

@nephilimfield

Nicht ganz von der Hand zu weisen. Das "Phantom von Heilbronn" lässt grüßen. Selbst ein relativ dummer Täter hätte doch das kontaminierte Fahrrad entweder in den Fluss werfen können oder irgendwo in der Stadt abstellen. Vermutlich wäre es dann entweder nie oder viel zu spät gefunden worden.

Aber die momentane Situation zeigt ja offensichtlich, dass das gar nicht nötig war (Fahrrad ent-sorgen), denn das Fahrrad führt nicht zum Täter...ob er das auch vorher bereits wusste und sich dessen gewiss fühlen kann?

Egi schrieb:Selbst ein relativ dummer Täter hätte doch das kontaminierte Fahrrad entweder in den Fluss werfen können oder irgendwo in der Stadt abstellen.

Fluss geht schon mal gar nicht, der ist nämlich nicht tief genug. In die Stadt fahren und das Rad irgendwo abstellen, klingt zunächst mal gut. Jetzt stelle ich mir aber den Täter vor, der gerade eine junge Frau sexuell missbraucht und im Wasser sterben gelassen hat, falls er sie nicht sogar vorsätzlich ermordete. In dieser Situation schnurstracks Richtung Stadt zu fahren und das Rad in der Masse anderer Räder z.B. am Bahnhof abzustellen, dazu gehört analytisch eiskaltes Denken, wie es nur ein Psychopath haben kann. Abgesehen von möglichen Zeugen, die ihn später identifizieren könnten.

@Egi
@Anothertruth
@nephilimfield

Das "Phantom von Heilbronn" war ein einmaliger Fall (2007-2009). Man muss diesen nicht immer wieder aus der Mottenkiste holen wenn es um DNA geht. Oder gab es seither nochmals verunreinigte Wattestäbchen?

Im Fall Peggy ist auch noch nicht abschließend klar, ob es überhaupt eine Kontamination gab.

Also einfach mal abwarten und sich auf diesen Fall konzentrieren. Derzeitiger Stand ist nun mal, dass die gleiche DNA am Opfer und am Fahrrad gesichert wurde. Punkt.

@Carietta

Carietta schrieb:Das "Phantom von Heilbronn" war ein einmaliger Fall (2007-2009). Man muss diesen nicht immer wieder aus der Mottenkiste holen wenn es um DNA geht.

Das habe ich auch nicht getan. Man kann aber Spuren verschleppen, wenn sie im selben Labor untersucht werden.
Da ich das in diesem Fall aber auch nicht wirklich glaube, habe ich es als "advocatus diaboli" geschrieben.

Wenn man googelt "Täter lässt Fahrrad am Tatort zurück" erhält man unzählige Treffer; das scheint also nicht außergewöhnlich zu sein. Es fragt sich aber, ob dieser Umstand zur Täterergreifung geführt hat. Ich habe mal in einem Haus in Freiburg gewohnt, in dessen Fahrradkeller einige von Vormietern zurückgelassene Fahrräder standen und gar nicht mal in so schlechtem Zustand. Wer würde sich da melden, wenn so ein Fahrrad benutzt worden wäre?

@Wincat
Hinzu kommt noch, dass diese Vormieter hunderte km weit weg wohnen könnten, falls nicht sogar im Ausland. Das würde die Chancen erheblich reduzieren, von ihnen einen Hinweis auf das Fahrrad zu bekommen. Sie würden den Fahndungsaufruf schlicht und einfach nicht mitbekommen.

@Jairo

Das ist ein guter Gedanke. Wenn das Rad kaputt ist, und man sich nicht die Muehe machen moechte, es bis zum naechsten Sperrmuell aufzubewahren, dann koennte man es einfach irgendwo stehen lassen.

Alternativ koennte jemand es auf einer studentischen Sperrmuell Tour mitgenommen haben. Wir haben uns damals so eingerichtet. Man zog beim Sperrmuell los, und hat sich seine Haushaltsgegenstaende eingesammelt. Vielleicht hat jemand das Rad gesehen, den gebrochenen Rahmen mit Klebeband geflickt, und es dann noch eine Weile verwendet.

Edit: Und so haette das Rad den Besitzer gewechselt, ohne dass man es nachvollziehen koennte.