Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

@Christl

Ich bleibe dabei, dass die Tat, wäre sie von einem amerikanischen Soldaten verübt worden, aufgeklärt wäre. Wenn es irgendwo ein Sexualdelikt gab, haben die sofort in den Plänen nachgeschaut, wer überhaupt draußen war. Und dann wurde knallhart recherchiert und Verdächtige verhört.

Die 'einfachen' Soldaten waren ziemlich jung. Die haben sich auch nicht für einen Dienst in Deutschland gemeldet, weil sie Deutschland so klasse finden. Die haben sich verpflichtet, weil sie damit eine Möglichkeit bekamen, einen Bildungsabschluss zu machen. Es waren arme und junge Männer, die sich ohne die US-Army nicht einmal einen College Abschluss hätten leisten können. Vietnam haben die nicht erlebt.

Sie hatten sicherlich ein einsames Leben in Deutschland in Kasernen, in denen zwar alles amerikanisch war, aber jeder war halt für sich alleine, die Familie weit weg. Im Grunde genommen waren das ja noch Kinder. Es ist viel passiert. Ich weiß. Viele haben die Sau rausgelassen, wenn sie Geld hatten, haben sich sinnlos betrunken, sich geprügelt, manche haben Frauen und Mädchen vergewaltigt und manchmal anschließend ermordet.

Es gibt Städte, da haben die Leute drei Kreuze gemacht, als die Amerikaner weg waren.

Aber diejenigen, die in Vietnam verheizt wurden, waren total ausgebrannt und für den Militärdienst nicht mehr zu gebrauchen. Jämmerliche Existenzen, für am untersten Ende der Gesellschaft leben. Aber das ist ein anderes Thema.

Die höheren Dienstgrade kamen meist mit Familie. Von denen ging auch keine Gefahr aus.

@JamesRockford

Let's agree to disagree :-)

Deine Argumentation bringt mich nicht von meiner These ab, obwohl sie von fundiertem Wissen zeugt, weil sie durchwegs generalisiert und Klischees in ihren Extremen zementiert.

Was dabei völlig untergeht ist "The exception proves the rule", auf gut deutsch: Die Ausnahme bestätigt die Regel.

Dazu kommt noch, daß persönliche Erfahrungswerte nicht zwingend auf die Allgemeinheit übertragbar sind.

Eine, meines Erachtens, durchaus realitätsnahe Hypothese generell auszuschließen bedeutet den Wahrnehmungsradius ohne Not zu verkleinern und damit eventuell Wichtiges außer Acht zu lassen, oder, im schlimmsten Fall, sich dadurch selbst zu zwingen, quasi auf einem Auge blind zu sein/bleiben/werden. So wäre das jedenfalls für mich.

Daher kann ich mich deiner Meinung in diesem Punkt leider nicht anschließen.

LG
Christl

@Christl
Ich verstehe, worauf Du hinaus willst, aber selbst ein Soldat, der sich Weise in dieses Viertel verirrt hätte, hätte nicht wissen können, dass es einen Garten hinter dem Haus gibt. Von der Straße aus sieht mal das nicht.

Der Täter muss sich sehr gut ausgekannt haben, meinen aus gutem Grunde die Ermittler.

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Hiermal ein Bild das verdeutlichen soll, wie leicht es doch eigentlich gewesen wäre jemanden im Garten zu sehen und zu hören wenn jemand auf den angrenzenden Balkonen war. Hinter der Backsteinmauer ist der Garten.

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Hier mal ein Blick auf die Rückseite des Hauses das zum Garten führt. Es gibt einen Balkon, große Fenster. Und keiner hat was gesehen oder gehört?

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Hier nochmal ein Bild von hinter der Senke, dem mutmasslichen Tatort und dem Ort wo das Rohr beginnt. Deutlich sieht man die Häuser und Fenster. Keiner hat was mitbekommen an einem Sommerabend wo sicher Fenster geöffnet sind und man auf dem Balkon hockt? Sollen wirklich alle Fenster geschlossen gewesen sein, niemand auf Balkon oder im Garten, alle ausser Haus?

Nur weil dort Balkons sind, muss es nicht zwangsläufig immer so sein, dass mind. einer von denen "besetzt" ist. Viel schockierender finde ich, dass die Mutter die 5-jährige allein dort hat spielen lassen. Ich bin da vllt etwas ängstlicher, aber ich finde das fahrlässig.

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Hier Bilder aus dem Umfeld, vornehmlich von der Hauptstrasse aus fotografiert. Wenn man dort wohnt sind Sicht und Akustik natürlich noch besser. Alle mit Blick auf die Mauer und damit mit der Möglichkeit in den Garten zu schauen oder etwas zu hören, das letzte Bild zeigt Teile der Rückfront der Häuser die zum Garten zeigen bzw. selbst einen Garten haben. Nochmal die Frage? Keiner hat was bemerkt? Der Tatort war vergleichsweise einsehbar wie eine Theaterbühne. Da schlägt der Täter zu und kann ungesehen entkommen? Das ist meiner Meinung nach unmöglich und auch vom Täter sehr dämlich! Eigentlich. Denn wir wissen leider das es wohl doch ging.

Leider war es mir auf Grund des Regens unmöglich Bilder aus der Senke in den Garten zu machen. Die Senke war voller Wasser und selbst mit Gummistiefeln hätte ich eher schwimmen müssen. Sorry.

@all

Ich überlege gerade, gibt es in den wenigen Berichten die wir haben, irgendwo eine Aussage ob man damals sicher war dass die Umgebung wirklich der Tatort war? Ich glaube wir haben keine Aussagen zum vermuteten Tatort, oder?

Gabi wurde im Rohr gefunden.
Man nimmt an die traf den Täter im Garten oder im Hof.
Ihre Kleider wurden im Garten gefunden.

Vom vermuteten Tatort wissen wir nichts, oder?

@Griswold
Danke für die neuen Bilder!!!

H01 schrieb:Vom vermuteten Tatort wissen wir nichts, oder?

Richtig! Aber im Garten ist noch unmöglicher, da kann er es gleich im Hinterhof getan haben, wäre genau so auffällig.

Ich bin in dem Fall gerade etwas ausgelaucht und schwer von Begriff weil ich mir tagelang und nächtelang Gedanken um den Fall mache und vielleicht gerade deshalb schon ein Brett vor dem Kopf habe. Willst Du auf was bestimmtes hinaus?

Interessanter Punkt: Das große Kanaltor war 1983 bereits da, zumindest das habe ich von Anwohnern bestätigt bekommen. Dieses Rohr nur 10-15 Meter weiter hätte sich viel besser als Tatort geeignet.

@Griswold

Griswold schrieb:Willst Du auf was bestimmtes hinaus?

Wenn der Tatort unbekannt ist, und es bei den Sachen und den Rohren keinen Hinweis auf den Tatort gibt, natürlich muss er in der Nähe des Hauses, Gartens, Rohres sein, dann kann die Tat auch im Keller eines der Häuser passiert sein. Dann ist es kein Wunder dass niemand etwas mitbekam.

Ich ging die ganze Zeit davon aus dass es doch im Garten oder in dieser Senke passiert sein muss.

Aber wenn der Täter das Kind in einen Keller oder auf einen Speicher lockte? Oder in seinen "Lieferwagen" der auf dem Ney-Weg stand?

Niemand scheint Gabi überhaupt gesehen zu haben mit einem Mann. Und beim spielen wurde sie auch nicht gesehen.
D.h. diese Gegend war um diese Zeit einfach menschenleer und die Menschen haben auf andere Personen einfach nicht geachtet.

@H01
angenommen er hat sie in seinem Keller oder Speicher vergewaltigt. Was tat er dann, hat er sie dort totgeschlagen? Ich bin sicher, dass das überprüft wurde, denn da hätte es Spuren geben müssen. Selbst wenn das nicht überprüft wurde, warum schleppt er dann das tote Kind durch den Garten? Wenn sie noch lebte (in welchem Zustand ist da fraglich) hätte er sie auch durch den Garten tragen müssen. Viel zu hohes Risiko. Es muss die Senke gewesen sein - meine Meinung.

@Griswold
Wie gesagt, war ein Gedanke. Ein Kind das ohnmächtig ist, auf den Schultern (damit es wie ein Spiel aussieht), zum Rohr zu tragen würde nicht wirklich auffallen.

Ich glaube auch dass die Behörden alles untersuchten. Aber, ob eben auch alle Keller, Schuppen, Autos der Nachbarn oder Speicher untersucht wurden? Fraglich. Wäre aber eben - eine Möglichkeit.

@Griswold

Vielen Dank für die Fotos und überhaupt für dein Engagement hier in dem Fall.

Vom möglichen Szenario her dürfte es die Senke, wie du auch sagst, gewesen sein. Hier auffallend auch das große Rohr, welches noch einen "Sichtschutz" extra gegeben haben könnte und der Übergriff explizit sich in diesem Bereich ereignete. 

Die Fotos visualisieren eine Umgebung, deren Häuser grössten Teils auch vor 30 Jahren dort schon gestanden haben, mit all den Fenstern und Sichtmöglichkeiten.
Dies unterstreicht den Gedankengang, dass es für den Täter praktisch unmöglich gewesen ist mit dem toten Opfer ungesehen über den Gartenbereich zur Senke
gelangt zu sein, ohne gesehen zu werden, es sei denn der Vorgang wurde beobachtet, jedoch verschwiegen.

Rein intuitiv würde ich hier bei diesem Verbrechen an der Gabriele eh davon ausgehen, dass es  Leute gegeben hat bzw. noch gibt, die mehr wissen als sie sagen.
Man kann in diesem Zusammenhang jedoch keinen zwingen etwas zu sagen, nur appellieren dies doch zu tun, um Licht in das schreckliche Verbrechen zu bringen. 

Solch ein brutales Verbrechen darf nicht ungesühnt bleiben, auch nach 33 Jahren nicht und es ist wie gesagt allemal besser zu spekulieren, zu recherchieren und über den Mord an der Gabriele zu reden, als zu schweigen und nichts zu machen. Jede Meinung und jeder Beitrag ist wichtig., insofern er die Forenregeln nicht verletzt. 

@krimifan.
ich glaub das wars dann auch mit irgendwelchen Bildern, ich hab zwar noch Videos gemacht, aber letztendlich werden wir dadurch auch nix neues entdecken. Wir stecken fest und müssen auf Theorien bauen. Leider sind viel zu viele Möglichkeiten plausibel und von daher ist es schwierig zu sagen, wie der Täter vorgegangen ist und wir können dadurch auch keine weiteren Rückschlüsse ziehen.

@all
Weiß eigentlich jemand was über die Eltern außer was aus ihnen wurde? Heutzutage liest man über die Eltern eines Opfers "der 30jährige Tischler kam gerade von der Arbeit" oder die "25jährige Kellnerin bereitet das Essen als...."
Warum wissen wir eigentlich nichts über die? Das Alter wäre einfach mal interessant und auch das berufliche Umfeld. Vielleicht war ja einer von beiden als Zivilangestellter bei der US Army? Möglich wäre das und würde wieder Rückschlüsse auf die Theorie von @JamesRockford oder @Christl zulassen.

Ich baue und hoffe ein bischen auf @Teekannemittee, das da noch irgendwas aus den Archiven hervorkommt.

Also einen Redakteur, der damals schon hier gearbeitet hat, gibt es definitiv nicht.

@Teekannemittee
Klar, wäre auch verwunderlich. Aber gibt es nur diesen einen Bericht der auch noch heute online abrufbar ist? das muss doch damals wochenlang in Fulda in der Zeitung gewesen sein. Keine Infos zu den Eltern, das gesellschaftliche Umfeld? Du weisst dass das Wohnhaus von Gabriele heute ein Puff ist, seit wann eigentlich? Sowas wäre mal interessant. Wenn Du das was rausfinden könntest wäre super!

@Teekannemittee
Hast du denn, oder jemand aus der Red., mit noch dort wohnenden Anwohnern gesprochen?
Oder habt ihr denn die ehem. Lehrer / Kindergärtnerinnen ausfindig gemacht und die mal gesprochen? Falls sie noch lebt?
Wisst ihr / weißt du wie die Straße 1983 bewohnt war? D.h. gab es damals eine Art Nachbarschaft? Oder war das damals eher anonym? Gab es andere Gewerbe als heute?

Naja, wir sind eine Redaktion, keine Polizei. Sowas liegt nicht in unserem Aufgabenbereich um ehrlich zu sein.

@Griswold
du solltest dich in den fall nicht so reinsteigern,sonst ist dein denken eingeschränkt.

mich würde mal interessieren ob überhaupt jemand gabriele im hof gesehen hatte und wann.
war sie nach dem kindergarten noch länger im haus ,oder garnicht mehr.?
ich kann mir nicht vorstellen das sie 1 stunde im kreis fährt ,sie wird ja auch anders gespielt haben,außerdem würde ich sagen das sie um 1730 uhr etwa mit dem täter ging,wenn um 18 uhr schon gesucht wurde . gab es andere kinder wo sie hätte klingeln können ?