Der Prüffall Frauke Liebs & das Höxter-Paar

@MGunderson

MGunderson schrieb:Ja, Deine Meinung sei Dir unbenommen.

Das will ich doch wohl erwarten, dass mir meine Meinung unbenommen bleibt.

MGunderson schrieb:Schade, dass Du Dich nicht weiter am Strang; Prüffall Frauke Liebs & das Höxter-Paar, beteiligen magst.

Wieso, ich beteilige mich doch, indem ich hier schreibe. Oder meinst du "beteiligen" darauf beschränken zu wollen, nur Fakten aufzuzählen, die für eine Täterschaft von W sprechen?
Bislang ist jedenfalls nicht zu erkennen, dass der Fall Frauke in den derzeitigen Prozess einfließen könnte. Weder die Ermittler noch die Anwälte erwähnen eine diesbezügliche Verbindung.

@JamesRockford ich habe mir deine Beiträge nochmal angeschaut und das hier rausgepickt

Es besteht ein örtlicher Zusammenhang in meinen Augen, aber das war's auch.

W suchte nach hilflosen Partnerinnen. Aber war das eine Frauke, die mit beiden Beinen im Leben stand, die das Leben genossen hat, die es sogar geschafft hat, mit ihrem Exfreund in eine Wohnung zu ziehen. War diese Frauke jemand, die auf einen W reingefallen wäre?

Was du schreibst und wie du fragst lässt erkennen, dass du von einem Schema ausgehst, wie das Paar an Opfer gekommen ist.

Dieses Vorgehen hat sich aber im Laufe der Jahre verändert, wie dir auch nicht entgangen sein kann.

Kontaktanzeigen spielen eine Rolle, es wurde aber auch auf Internetportale zurückgegriffen, und es wurde sich sowohl im Schlängener Imbiss als auch an ihrem eigenen Kiosk in Brakel nach "Frauen" erkundigt.
Man könnte auch sagen, dass sie jede Chance genutzt haben um an Frauen zu kommen.

Frauke muss nicht auf ihn "reingefallen" sein, zumindest nicht wenn du damit etwas beziehungstechnisches meinst.

Das schließt aber nicht aus, dass sie sich trotzdem kennengelernt haben könnten .. aber auf einer ganz anderen Ebene .. rein zufällig, weil man in dem gleichen Laden einkaufte, oder warten musste, WW sich von seiner besten Seite zeigte, man ins Gespräch kam, über Gott und die Welt plauderte, feststellte, dass man gemeinsame Interessen hat, wie Autos, Motorräder, und Tiere hatte er ja auch so wahnsinnig lieb ...

Frauke soll sehr offen gewesen sein, dann hat sie vielleicht auch einiges privates von sich erzählt, dass sie noch nicht lange in Paderborn ist, gerade eine Ausbildung begonnen hat und in einer 2er WG lebt ... wenn ich das grob von aussen betrachte, dann hätte Frauke damit sogar gewissermaßen in sein Muster (alleinstehend) gepasst.

Wenn man sich dann mehrmals im gleichen Laden o. ä. trifft, dann kennt man sich vom sehen, muss aber nicht mal den Namen und auch keine Adresse kennen ... trifft man sich dann an einem Dienstag Abend nach einem WM-Spiel wieder zufällig in der Stadt, bekommt angeboten mitgenommen zu werden, oder man hat gerade ein "Schnäppchen" in Form eines Motorrads für das sich Frauke interessieren könnte, dann kann man doch nicht ausschliessen, dass er ihr schon so "vertraut" war, dass sie zu ihm eingestiegen ist.

Laut Wikipedia gibt es noch kein Ergebnis bzgl. des Prüffalles.
Woher auch immer die das wissen wollen.

Mitte 2016 prüfte die Kriminalpolizei nach Presseberichten eine mögliche Verbindung zu dem spektakulären Fall eines Paares aus Höxter, das in seinem Haus mehrere Frauen ermordet haben soll.[1] Ob das Paar auch Frauke Liebs ermordet hat, steht noch nicht fest.

Quelle: Wikipedia: Mordfall Frauke Liebs

@talida

talida schrieb:Was du schreibst und wie du fragst lässt erkennen, dass du von einem Schema ausgehst, wie das Paar an Opfer gekommen ist.

Dieses Vorgehen hat sich aber im Laufe der Jahre verändert, wie dir auch nicht entgangen sein kann.

Und das sehe ich eben gar nicht. W hat 1995 schon eine Frau eingesperrt und durch eine andere Frau quälen lassen, so wie er es dann in Bosseborn zur Perfektion gebracht hat.

@talida

Ich gehe nicht von einem einzigen Schema aus. Aber dass W über Kontaktanzeigen nach Frauen suchte, in einer Zeit, in der kaum noch jemand in eine Zeitung schaut, dass er sich an Imbissbuden nach Frauen erkundigt, zeigt doch, wie er gestrickt ist. Welche Frau sucht heutzutage einen Mann über eine Tageszeitung? Welche Frauen würden eventuell über Würstchenbuden vermittelt werden?

Würde nach Deinem Geschmack Frauke in diese Welt passen?

@Kodama

Bei Wikipedia kann jeder irgendetwas schreiben. Jeder Hauptschüler, der Wikipedia als Quelle nennt, bekommt die Arbeit um die Ohren gehauen.

@emz

emz schrieb:W hat 1995 schon eine Frau eingesperrt und durch eine andere Frau quälen lassen,

Und dafür hatte ER, 2 Jahre und 9 Monate unbedingt bekommen und SIE, ein Jahr auf Bewährung?
Ganz schön ungerecht, oder? Oder war das jetzt ungenau gedacht von Dir?

@MGunderson

Ich empfinde schon die 2 Jahre und 9 Monate ohne Bewährung als ungerecht. Dass die Frau mit einer Bewährungsstrafe davongekommen ist, ist skandalös, aber das finde ich in vielen Fällen.

Nur geht es ja in diesem Thread nicht um die Höxters, sondern um einen eventuellen Zusammenhang zwischen den Höxters und Frauke Liebs.

@MGunderson
Wie käme ich denn dazu, über einen Fall, den ich nicht mal ansatzweise kenne, so etwas wie "ungerecht" zu sagen? Mir fallen da durchaus Szenarien ein, die das gefällte Urteil als gerecht begründen könnten.
Aber das ist hier nicht das Thema.

.@james R.
in welcher Welt lebst Du?
Auch heute gibt es noch viele Zeitungsinserate..... damals noch mehr. 2006. Da war das noch nicht so dolle mit den Singlebörsen
Wieso immer so abwertend, negativ usw ?
Egal.... is eh rausgeschmissene Zeit, hier endlose Diskussionen zu führen, was wer glaubt oder nicht glaubt.... solange wir nichts Genaues von der Kripo hören, ist alles möglich. Vielleicht haben sie auch gar nichts mit Frauke zu tun?
Vielleicht standen die beiden auch 'nur' mal irgendwann bei ALDI hintereinander in der Warteschlange und haben sich über den Autoverbandakasten im Angebot unterhalten.. das hätte sie wohl niemandem erzählt. Weil unwichtig. Aber sie hat ihn wiedererkannt.. ...
Und nicht jeder Seriemörder zieht sein Schema immer von A-Z durch.
Anything is possible

@trusty

Ich lebe in einer Welt, in der immer weniger Menschen Zeitung lesen. Es wird die selbe Welt sein, in der auch Du lebst. W und A haben bis sie aufgeflogen sind, Inserate in Zeitungen gesetzt. Kann mir wirklich nicht vorstellen, dass Frauke eine Tageszeitung hatte, die sie auf Kontaktanzeigen durchgeblätter hat.

Was war abwertend und negativ, was ich geschrieben habe.

Wieso meinen so viele Leute, dass Fraukes Mörder beziehungstechnisch für sie interessant gewesen sein müsste?

@Mr. Rockford
Meinen post bitte nochmal Genau lesen.
Danke

@AlteTante
Weil die meisten Morde Beziehungstaten sind.
Ich sehe das allerdings auch anders.
Von einer flüchtigen Bekanntschaft, wohl möglich über das Internet, bis zu "Von der Straße ins Auto gezerrt" ist doch alles möglich.

Mein Hauptgedanke, weshalb W. für mich, für die Tat an Frauke in Frage kommt, ist Fraukes Verhalten gegenüber ihren Lieben, nach ihrem Verschwinden.
Frauke hatte sich, ab Moment ihres Verschwindens, komplett ambivalent verhalten müssen.
`Müssen` - so denke ich, weil nichts davor, auf Ambivalenz hindeutete. Sie pflegte davor Offenheit, Zuverlässigkeit und fliessende Kommunikation.

Die Beiden W. und A. aber, lebten die Ambivalenz. Die vorgebene Liebe der A. zu W., bei gleichzeitigem Zuschauen, Aushalten und Mitmachen des gemachten Horrors, ist ohne Ambivalenz schlicht unmöglich - um nur gerade die Spitze des Eisberges ambivalenter Vorfälle benennen zu wollen. Das gilt für beide, auch wenn er schweigt. (Mit Empathie kann ich versuchen nachzufühlen, weshalb er schweigt. Aus Hilflosigkeit, so meine Einschätzung. Nicht etwa Hilflosigkeit ihr gegenüber (dafür hatte er ja Kraft), sondern seiner eigenen Biographie gegenüber. Sie wurde sein Spiegelbild. Wahrscheinlich aus nicht viel anderen Gründen.)

Im Spiegel dazu, verhielt sich Frauke ihren Lieben gegenüber, ab Verschwindemoment genauso. Dafür hätte sie (wäre ihr Rhythmus nicht jäh unterbrochen worden) keinen ersichtlichen Grund gehabt - ausser Zwang. Zwang und höchstens noch plötzlich auftetende pathologische Phänomene, können eine solche Wesensveränderung innert weniger Stunden erklären. Wäre Zweites der Fall gewesen, hätte sie sich nie so geäussert am Telefon, wie sie es aber getan hatte (daneben Ladekabel und vieles mehr, auch noch logische Erklärungen finden müssten). Das ganze Telefonverhalten deutet auf Zwang und die Inhalte auf Ambivalenz.

Für Beides, werden W. und A. gerade berühmt.
Es gibt jedoch keine Entschuldigung für solches Verhalten mehr.

tisch schrieb:es wurden keine sms verschickt oder anrufe getätigt im namen von FL nach ihrem tot.

Hab ich das irgendwo geschrieben?

Im Höxter-Fall ist dies aber geschehen und zitierter User empfand diese Kontaktaufnahmen als Parallele.

Vielleicht kam A ja erst wieder zu W zurück, als Fraukes Leiche schon gefunden war. Er war vielleicht nicht auf die Idee gekommen. A hatte dann, nach Annikas Tod die Idee, dass man nachforschende Angehörige auf diese Weise hinhalten könnte. Was ja auch lange Zeit geklappt hat.

@MGunderson
Um es vorwegzunehmen, "Leben in der Ambivalenz" das ist mir als Thema jetzt doch ein bisschen zu heavy.

MGunderson schrieb: (Mit Empathie kann ich versuchen nachzufühlen, weshalb er schweigt. Aus Hilflosigkeit, so meine Einschätzung. Nicht etwa Hilflosigkeit ihr gegenüber (dafür hatte er ja Kraft), sondern seiner eigenen Biographie gegenüber. Sie wurde sein Spiegelbild. Wahrscheinlich aus nicht viel anderen Gründen.)

Warum W schweigt? Weil das sein Anwalt so angeordnet hat.

.... könnte auch "Machtgehabe" sein. Wir wissen nicht, was und wieviel er dem Anwalt gesagt hat.
Das letzte Stückchen Macht, man kann es auch als "Gewalt" bezeichnen, das ihm noch geblieben ist:
Das Schweigen.
(nachzulesen via Google: Formen der Gewalt)
Ein vorzügliches Mittel - gerne bei häuslicher Gewalt angewendet.

Seine einzigste "Waffe", die ihm noch geblieben ist.

Er weiss ja soooo genau, was die Welt alles von ihm wissen will.
Das gibt ihm sicher gute Gefühle..... macht ihn wichtig....

@trusty

Waffe? Gegen wen, seinen Anwalt?
Das wäre sehr unklug, denn der soll ihn schließlich verteidigen :D

Das Konzept, dass hinter seinem Schweigen steht, ist, dass man ihm seine Taten nachweisen muss, um ihn verurteilen zu können.

Ihn erwartet Lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung.



PS
Wir werden gerade offtopic.
Gegebenenfalls sollten wir im anderen Thread weiterdiskutieren
Verbrechen in Höxter (Seite 294)

@Kältezeit
hat sich für mich so gelesen. wollte nur nicht, dass es zu missverständnissen kommt ;)

talida schrieb:Wenn man sich dann mehrmals im gleichen Laden o. ä. trifft, dann kennt man sich vom sehen, muss aber nicht mal den Namen und auch keine Adresse kennen ... trifft man sich dann an einem Dienstag Abend nach einem WM-Spiel wieder zufällig in der Stadt, bekommt angeboten mitgenommen zu werden, oder man hat gerade ein "Schnäppchen" in Form eines Motorrads für das sich Frauke interessieren könnte, dann kann man doch nicht ausschliessen, dass er ihr schon so "vertraut" war, dass sie zu ihm eingestiegen ist.

schaut man sich das schnäppchen dann mitten in der nacht an? dann hätte sie doch entweder gesagt a) ja, lass uns das morgen machen oder b) ja, aber lass uns erst zuhause vorbei, damit ich meinen schlüssel holen kann.

halte das mitnehmen nach hause für realistischer, allerdings auch hier: FL war ja vermutlich schon auf dem heimweg und hätte nicht mehr lange gebraucht, um die wohnung zu erreichen. setzt man sich dann nach zu einem fremden ins auto, auch wenn man dieses im supermarkt mal gesehen hat?

was ist eigentlich, wenn FL nicht ins haus kam? also sie hat geklingelt aber ihr ex-freund war eingeschlafen und hat das klingeln nicht gehört. anrufen ging nicht weil ihr handy aus war. also musste sie wieder raus vor die tür. und dann? oder ist das unrealistisch weil es noch nicht so spät war und der ex-freund warten wollte und zu dem zeitpunkt noch wach war und sie in der späteren sms dazu nichts erwähnte (war da, hast nicht aufgemacht, bin nochmal los, komme später).