Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

@x-aequitas
Auf was sollte man sich sonst verlassen? Erst in den letzten Tagen scheint es noch eine Zeugenaussage zur anderen Laufstrecke gegeben zu haben. Eine immer gleiche Strecke scheint es nicht gegeben zu haben. Woran würdest Du Dich halten, als Polizist, und wo mit der Suche anfangen?

Wieso fünf lange Tage? Verglichen mit anderen Fällen ist das sehr schnell. Beispiel gefällig? Hier: http://www.maz-online.de/Brandenburg/Aktenzeichen-72802-93-ungeloest

sonnenstube schrieb:Hier in der Region ist die Stimmung so, wie ich es in 28 Jahren noch nie erlebt habe. Blanke Angst. Jede Frau wird am Bahnhof abgeholt, da nützen auch schlaue Interviews von subjektiven und objektiven Gefahren nix.

@sonnenstube
Ja das ist verständlich und trägt nichts für eine gutes Lebensgefühl bei.
Ist nur zu hoffen, dass dies wieder vorüber geht.

x-aequitas schrieb:Interessant war bei der PK im Grunde nur eine Antwort. Alles andere wurde konsequent abgeblockt mit dem Hinweis auf Täterwissen.

@x-aequitas
Das stimmt und ist wohl sehr wichtig, bei evt. Vernehmung eines Tatverdächtigen.
Es wurde kein genauer Todeszeitpunkt genannt, nicht die Tötungsart, nicht ob der Fundort der Tatort ist, nichts über das Handy des Opfers ausgesagt. Auch nichts über die Lage der Leiche bei der Auffindung.

Das bedeutet aber auch, der Täter hat keinen Einblick in die Karten der Ermittler. Was sie wissen und was sie nicht wissen. Find ich gut!!!

mein schönes Freiburg , ich hoffe sie finden die Täter .

In dieser studie wurden serientäter die sexualdelikte begangen hatten befragt, wonach sie die tatorte ausgewählt haben.

http://www.der-serienmoerder.de/scripts_de/forschung/stephan_harbort-geomuster_studie01.doc (Archiv-Version vom 05.08.2013)




Im Zuge von standardisierten Interviews und schriftlichen Befragungen nannten die Probanden folgende Kriterien für die Auswahl eines bestimmten Kontaktortes bzw. einer Region, in der es zum Kontakt mit dem Opfer kommen sollte:
„Ortskenntnisse deshalb: Wenn mal was schief läuft, dass ich wegkam, dass ich wusste, wie ich wegkomme.“
„Ein wenig sollte schon Ortskenntnis da sein, da ja auch die Taten in unmittelbarer Nähe waren. Dann hatte ich weniger Angst vor Entdeckung.“
„Ich hielt mich hauptsächlich an Orten auf, die ich auch kannte.“
„Das waren Umgebungen, die ich einigermaßen kannte von früher, da kannte ich mich aus, wo ich schon mal hergelaufen war.“
„Es war eine vertraute Umgebung. Außerdem die eingeschränkten Mittel, Geldmangel, kein Führerschein.“
„Wichtig waren für mich einsame Waldgegenden.“
„Ich habe mich bei der Auswahl der Orte leiten lassen, um eine ungestörte Tatausführung zu haben.“
„Abgelegen, unübersichtlich.“
„Die Orte sollten nach Möglichkeit unauffällig zu erreichen sein. Verfolgung, ohne dass es auffällt. Schnellstmögliches Herausführen der Opfer aus offenem Sichtbereich zu einem gegen Einblick geschützten Tatort. Auch sollte ausgeschlossen sein, dass jemand zufällig am Tatort entlang kommt. Mögliche Fluchtwege. Unbeobachtete Kontaktaufnahme möglich.“

Auf die Frage, ob Ortskenntnisse bei der Auswahl des Kontaktortes eine Rolle gespielt hatten, wurde allerdings auch so geantwortet:
„Nein.“
„Nein.“
„Ich bin einfach so herumgefahren, ziellos.“
„Es ist eigentlich merkwürdig, ich bin mit meinem Wagen einfach nur so rumgefahren. Ich hatte mir nie vorgestellt, ein Mädchen an Bord zu nehmen. Wenn ich dann eine gesehen habe, habe ich auch nicht gleich angehalten. Ich bin wie die Katze um den heißen Brei gefahren.“
„Ich war einfach in der Gegend unterwegs.“
„Ich bin einfach so rumgefahren, bis ich irgendwo angehalten habe. Warum, weiß ich auch nicht mehr, wahrscheinlich Zufall. Ich habe auch keine Idee, wie ich zurückgefunden habe, zumal ich mich in der Gegend gar nicht auskannte.“
„Dieser Vorgang war von mir bewusst nicht wähl- oder bestimmbar, sondern gehörte zu einem unbewusst gesteuerten Tatritual.“

Auch wurde danach gefragt, ob bewusst eine „Sicherheitszone“ um den Ankerpunkt herum gelegt wurde.
„Am Anfang. Später war mir das egal, ich war mir einfach sicher, dass die mich nicht kriegen, weil mich ja keiner erkannt hat.“
„Nein.“
„Nicht bewusst.“
„In dem Dorf, in dem ich wohnte, da wohnten in der Mehrzahl Leute aus meiner Dienststelle. Ich wollte natürlich keine Ermittlungen, die mich möglicherweise mit einbezogen. Ich wollte natürlich jeden Polizeikontakt vermeiden, sei es auch nur eine einfache Befragung, wo man einfach nur die Häuser abklappert.“
„Keine Kriterien.“
„Mitunter ließ ich es einfach darauf ankommen, dass sich ein guter Tatort aus einer Situation heraus ergibt. Bei der Verfolgung potenzieller Opfer weiß man selten, wo sie endet.“

Es ist aber nicht bekannt, ob es sich hier um einen Serientäter handelt.

Dann sind es 2 einzeltäter mit vollendeter tatausführung und vllt wiederholungsgefahr

@x-aequitas
Gebe dir recht, dass selbe "Gespür" hatte ich bei der PK auch.
Auch eher, dass die beiden Fälle (Freiburg & Endingen) nicht zusammen hängen.

Ich bin in dem Fall von Carolin schon sehr zuversichtlich, dass der Täter ausgemacht wird.
Der Fall in Freiburg erinnert mich immer sehr an die Lucile in Kufstein.

DNA Analysen sollen jetzt Gewissheit bringen, 80 Polizisten ermitteln in der Sonderkommission …

<a href="http://mp4-download.swr.de/swr-fernsehen/landesschau-aktuell-bw/20161111/897922.m.mp4"> ab 2:49


In der Landesschau Baden-Württemberg um 18:00 Uhr wurden heute wieder ganz kurz Aufnahmen einer forensischen Untersuchung an einem Kfz im Zusammenhang mit dem Fall Carolin Gruber gezeigt. Hat jemand eine Idee zu diesem Vorgang?

Weiß jemand hier, ob Carolin vielleicht in Freiburg gearbeitet hat? Vielleicht besteht hier ein Zusammenhang und der Täter wurde auf sie aufmerksam. Vielleicht ein Kunde, mit dem Sie über Ihre Hobbys oder private Aktivitäten gesprochen hat.
Er hat sie vielleicht in nem freundlichen Plausch erzählt, dass man bei Bahlingen tolle Laufstrecken hat.

Nein, sie hat nicht in Freiburg gearbeitet.

@Oilers Nein sie hat beim Badischen Winzerkeller in Breisach gearbeitet, nicht in FR

@HerculePoirot
Es gehört auch zur Arbeit der Polizei, Personen als mögliche Täter explizit auszuschließen. Hätte ich z.B. als Angehöriger ein reines Gewissen, wäre doch die Untersuchung des Kofferraumes meines Pkw nur von Vorteil: Dann würde zweifelsfrei und aktenkundig feststehen, dass Carolin nicht darin transportiert wurde.

Hier noch der Link zum Beitrag in der Mediathek des SWR

http://swrmediathek.de/player.htm?show=40b007b2-a835-11e6-a5fb-005056a10824

Doverex schrieb:@x-aequitas
Gebe dir recht, dass selbe "Gespür" hatte ich bei der PK auch.
Auch eher, dass die beiden Fälle (Freiburg & Endingen) nicht zusammen hängen.

Ich bin in dem Fall von Carolin schon sehr zuversichtlich, dass der Täter ausgemacht wird.

Von einem Serientäter bin ich derzeit nicht überzeugt. Ich sehe tendenziell diesen Fall hier als Beziehungstat und den Fall Maria eher als die Zufallstat eines Dilettanten, der den Tod des Opfers vermutlich nicht einmal gewollt hat.

Schau mal, deine Landsleute verkaufen den Serienkiller schon als Fakt:

Serienkiller ermordete Joggerin (27)

http://www.oe24.at/welt/Serienkiller-ermordete-Joggerin-27/258213967

Doverex schrieb:Der Fall in Freiburg erinnert mich immer sehr an die Lucile in Kufstein.

Lucile wurde mMn gezieltes Opfer einer Bez.tat - kennst ja meine Haltung.

@Egi
Es gehört auch zur Arbeit der Polizei, Personen als mögliche Täter explizit auszuschließen. Hätte ich z.B. als Angehöriger ein reines Gewissen, wäre doch die Untersuchung des Kofferraumes meines Pkw nur von Vorteil: Dann würde zweifelsfrei und aktenkundig feststehen, dass Carolin nicht darin transportiert wurde.

Du vermutest also, dass die Ermittler hier den Pkw eines nahen Angehörigen des Opfers untersuchen? Die Aufnahmen sind von gestern, das erscheint mir schon sehr früh für eine derartige Untersuchung und es würde ja auch in gewisser Weise einen Verdacht unterstellen. Schliesslich muss niemand seine Unschuld beweisen.

Natürlich muss niemand seine Unschuld beweisen. Ein Polizist würde vielleicht fragen: "Herr Poirot, hätten Sie etwas dagegen, wenn wir routinemäßig Ihren Pkw überprüfen?" Vermutlich hätte Herr Poirot nichts dagegen. Und wenn doch, wäre es eventuell besser, einen Anwalt hinzuzuziehen.

Spuren, die man jetzt nicht verfolgt und feststellt, sind ggf. für immer verloren. Die Polizei ermittelt ergebnisoffen in alle Richtungen. Da ist es doch absolut nachvollziehbar, dass lieber mal ein Auto zu viel "auseinander genommen" wird als eines zu wenig. Die stehen unter sehr hohem Druck in Anbetracht der Vorfälle der letzten Zeit hier in der Gegend. Vier ungeklärte Tötungsdelikte in der relativ näheren Vergangenheit (OK, Armani ist schon ca. 15 Monate her). Da will sich die POL FR mit Sicherheit nicht vorwerfen lassen müssen, irgendeiner Spur nicht ausreichend nachgegangen zu sein.