Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

Und weil viele sportlichen Frauen gerne unbändige Kräfte unterstellen. Ein Täter greift sich das, was ihm am Risikoärmsten erscheint - was und wer das in dem Moment ist, dass weiß nur er.

Seh ich ganz genauso.

Nur weil Carolin sportlich war, heißt es nicht, dass sie sich in einem überraschenden Moment erfolgreich zu Wehr setzen kann.
Sportlich wird hier mit kräftig verwechselt. Und nicht nur DAS- einige meinen scheinbar, sportliche Menschen scheinen direkt alles in jedem Moment richtig machen zu können-nämlich drauf gefasst sein, dass so eine widerliche Tat geschieht und dem Täter direkt mal einen Knockout zu verpassen.

Mal eine Überlegung für den Fall, dass es unterschiedliche DNA-Spuren und damit unterschiedliche Täter gibt: Das wäre m.E. für die Freiburger Polizei sogar noch schlimmer als ein Serientäter. Denn nun würde man nach zwei Mördern suchen, die frei herumliefen und von denen es keine Spur gäbe. Und vom Personal her geht man offensichtlich ohnehin schon auf dem Zahnfleisch...

@Deus_ex_Machin
Ja, der Druck dürfte bereits jetzt enorm groß sein für die Ermittler. Zwei Täter da draußen zu wissen, die offenbar keine Skrupel haben, würde die Sache dann wiederum nicht leichter machen.

Also mir geht es eher so, dass, wenn ich alleine unterwegs bin, mir schon vorher ein Bild mache, wie ich reagieren könnte, wenn mich einer angeht. Eine Freundin war total entsetzt, dass ich das so mache, sie meinte, sie will lieber gar nicht daran denken. Jeder handelt da unterschiedlich. Ich persönlich denke nur, man hat ja im Fall der Fälle auch einen Schockmoment bzw auch eine Hemmschwelle, wenn ich aber schon vorher eine konkrete Abwehrvorstellung habe, reagiert man vielleicht doch eher auf einen Angriff?! Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, ich fühle mich gerade sehr eingeschränkt.

@blacksummer74
@Perli
@MaryPoppins

Seit gestern gibt es keine Neuigkeiten, obwohl der Fall ein brandheißes Thema ist, das die Leser interessiert. Die BILD möchte gerne diese Nachfrage nach Neuigkeiten bedienen (das ist ihr Geschäft), mangels wirklicher Neuigkeiten fragt man den Fachmann Axel Petermann nach seiner Meinung. Der hat zwar auch keinen tieferen Einblick in diesen Fall als wir, da Profiling aber sein Geschäft ist, gibt er gerne ein Interview.
Anders gesagt: ich glaube, das muss man alles nicht so ernst nehmen.

@Kreuzbergerin
Das stimmt wohl in der Tat, man sollte es wirklich nicht zu ernst nehmen. Petermann wird angefragt und gibt seine Einschätzung ab, mehr ist es nicht.

@Nursii
Ganz wichtig erscheint mir nochmal der Hinweis auf die Auswertungen von Stephan Harbort.

http://www.der-serienmoerder.de/scripts_de/forschung/synopse_serientaeter01.html (Archiv-Version vom 16.11.2016)
Unter Aufsätze finden sich sehr interessante Texte.

Ein Opfer hat niemals Schuld, es kann Glück haben und sofort "korrekt" handeln, um aus der Situation lebend rauszukommen oder leider nicht.
In einem Text geht es darum, was Opfer überleben ließ. Eine sofortige heftige zu allem entschlossene Gegenwehr waren wohl in manchen Fällen hilfreich. Gleichzeitig gab es aber auch Täter, die schilderten, Opfer nur am Leben gelassen zu haben, weil diese sich nicht wehrten oder sie nicht anschauten oder schrieen...

Interessant war ebenfalls ein Video, das ich bei YT fand. Dort ging es um Täter....es wurde ein Experiment gemacht, bei denen Frauen einen Flur entlang gingen - ganz normal in ihren Alltagskleidern und entspannt.
Die Täter konnten anhand von Nuancen feststellen, wer als potenzielles Opfer geeignet schien.
Und wisst ihr was? Ich habe es auch erkannt.
Es stellte sich heraus, dass Abweichungen in der Kopf-und Armhaltung erkennbar waren. Alles was nicht symmetrisch schien, wirkte auffällig und "unsicher".

Aber das nur am Rande.

Caro G. hat nichts falsch gemacht. Sie tat etwas, das absolut normal war. Leider nutzte das jemand gnadenlos aus.

@Perli
Wow!
Vielen Dank für den Link und den Inhalt deines Posts! Sehr interessant das ganze!

Übrigens- ich mag deine Posts!

Und richtig! Carolin hat nichts falsch gemacht.
Ich hoffe nur sehr, dass der Täter wirklich schnell gefasst wird!

Auch wenn das Risiko recht gering ist, dass der Täter innerhalb kürzester Zeit wieder in der Nähe zuschlägt- die Unbehaglichkeit mit dem Wissen, dass dort mindestens ein Täter herumläuft, der zu allem fähig ist...
und vor allem wünsche ich es der Familie für Caro! Es bringt sie nicht mehr zurück... aber der Verarbeitungsprozess kann dann beginnen.

@Nursii
Oh, Danke dir :)

Ja, ich hoffe auch, dass diese Tat schnell aufgeklärt wird.

Einerseits spricht dafür, dass sie zeitnah gefunden wurde und so wichtige Spuren gesichert werden können.
Andererseits spricht die Tat an sich eher dafür, dass keine Täter-Opfer-Beziehung bestand. Da wird es bekanntlich sehr schwer überhaupt aufzuklären.

Man weiß eben nie, womit so ein Täter getriggert wird. Kann ja auch durchaus sein, dass ihm diese Publicity einen zusätzlichen Kick verschafft.
Ich hoffe, es gibt dadurch keine weiteren Opfer.

RIP Carolin G.
Hab ich bei der Diskussion ganz vergessen.
Schließlich geht es um ein reales Menschenleben, das ausgelöscht wurde.
Und da sage noch einer wir wären keine Tiere mehr.

@Nachthimmel

vom Typ her ist Caro genau wie Maria, rein optisch

Genau das hat ja die Polizei verneint. Vielmehr gebe es keine optischen oder sonst wie gearteten Gemeinsamkeiten zwischen den Frauen.

@deus: Das habe ich auch gelesen. Sehe ich wirklich komplett anders. Sicher sah Maria jünger, mädchenhafter aus, aber vom Typ her, doch. Vielleicht hat die Polizei das absichtlich gesagt, da ja kein Foto von Maria rauskam, wegen Täterwissen? Macht das Sinn?

Wobei die Ähnlichkeit ja nun nicht unbedingt was zu sagen haben müsste, es sei denn, der Täter kannte beide oder hat sich beide eben gezielt rausgesucht. Werd noch blöd vom Grübeln den ganzen Tag, daher klink ich mich nun für heut mal wieder aus und schau morgen Abend wieder vorbei. Möchte morgen mal dennoch mitm Auto da rüber und das Terrain ansehen. kenn das Gebiet zwischen Bahlingen und Endingen nicht so genau.

Nachthimmel schrieb: Vielleicht hat die Polizei das absichtlich gesagt, da ja kein Foto von Maria rauskam,

Ich kann mir vorstellen, dass die Polizei sehr vorsichtig mit der Serienmörder-These umgeht. Sprich, erst wenn es die Spurenlage zulässt, also belegbare Fakten neben einem möglicherweise ähnlichen Tatmuster die These untermauern, wird sie sich dahingehend überhaupt öffentlich äußern.

Ganz grundsätzlich: Alle Informationen, die durch die Ermittler an die Öffentlichkeit rausgegeben werden, die erhält auf diesem Wege auch der Täter. Daher wird sicher besonders sorgfältig abgewogen, was zu welchem Zeitpunkt und welchem Ausmaß nach außen dringt. Die Ermittler haben möglicherweise schon erste Ergebnisse der Spurenauswertung, gehen damit aber bewusst noch nicht an die Öffentlichkeit.

So ist es. Wenn man länger nichts konkretes hört, hat das nicht unbedingt schlechtes zu bedeuten. Im Gegenteil, wenn man zum Beispiel bereits eine Fährte hat und den Täter in Sicherheit wiegen will, wird man sich hüten irgendwas preis zu geben. Drei Schlüssel sehe ich als zentral an: Spurenauswertungen (inkl. DNA), Zeugenbefragungen sowie Auswertungen von Mobilfunkverbindungen (haben beim Rupperswil Mord den Täter überführt).

Meiner Ansicht nach ist es hier so, dass es für die Allgemeinheit auch/gerade ohne Polizeihintergrundwissen sehr schwer ist, die Aussage "es gibt bisher weder objektive noch subjektive Übereinstimmungen" nachzuvollziehen.

Beide Frauen sind in jungem Alter, beide bei einer sportlichen Tätigkeit, beide sind allein unterwegs, beide in natürlicher Umgebung, beide im Grossraum Freiburg, beide werden sexuell missbraucht, beide sterben bei/nach der Tat, beide werden 'liegengelassen', beide sterben allem Anschein nach ohne Waffengewalt...usw. usf.

Ob diese Einschätzung nun richtig ist oder falsch....die Öffentlichkeit sitzt eben erst mal auf diesem Gefühl. Daher wohl auch die verständliche Beschwichtigung der Ermittler.

Zum Thema: sich als sportliche Frau wehren können. Ich halte mich für trainiert, aufmerksam und mit einem guten Überlebensinstinkt ausgestattet. Als ich auf einem Spaziergang einen grossen Hund von meinem Hund herunterziehen wollte, wurde ich eines besseren belehrt. Man ist in einer Ausnahmesituation vielleicht reaktionsschnell, aber nach wenigen Sekunden(!!!) völlig erschöpft und nicht mehr in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Mein Hund verblutete, ich kam ins Krankenhaus. Und mit meinem Hund starb die Gewissheit, dass ich mich im Ernstfall schon wehren könne.

@deargdue
Merci.

Heute abend gibt es örtlich einen Klagegottesdienst, auch wurde eine Räumlichkeit geschaffen, wo Einzelne Abschied nehmen können und in ein ausgelegtes Kondolenzbuch ihre Gedanken eintragen können.
Das örtliche Seelsorgeteam bietet ihre Hilfe an.

http://www.senoka.de/

Ich hoffe sehr, daß der Fall zeitnah aufgeklärt werden kann.

@AliceP.

AliceP. schrieb:wenn ich aber schon vorher eine konkrete Abwehrvorstellung habe, reagiert man vielleicht doch eher auf einen Angriff

es ist garnicht schlimm sowas durchzudenken.
wenn du das immer so machst ,dann hast du das irgendwann automatisch drin,(die angst wird kleiner)
wenn du dich da noch besser absichern möchtest ,dann solltest du so eine situation auch einfach mal üben.
nimm dir eine vertraute person, die dich überraschend angreift.
zum anfang würde ich es nicht gerade im wald probieren ,sondern erstmal die trockenübung zuhause machen,nicht das dich passanten sonst noch retten und jemand zu schaden kommt.aus der übung entwickelst du dann deine eigenen maßnahmen ,die dir am besten liegen.

Evil-Eve schrieb:Beide Frauen sind in jungem Alter, beide bei einer sportlichen Tätigkeit, beide sind allein unterwegs, beide in natürlicher Umgebung, beide im Grossraum Freiburg, beide werden sexuell missbraucht, beide sterben bei/nach der Tat, beide werden 'liegengelassen', beide sterben allem Anschein nach ohne Waffengewalt...usw. usf.

Und als kleine Ergänzung dieser Gemeinsamkeiten:

Beide starben an einem Ort, der zu normalen Zeiten als belebt beschrieben wird, an dem der Täter aber wohl offensichtlich einen für ihn so günstigen Tatzeitpunkt gewählt hat, dass ihn trotz des normalerweise recht frequentierten Ortes niemand bei der Tat gesehen hat.

Fall Maria L.:
Der Dreisam Radweg wird als Fahrradautobahn durch Freiburg beschrieben, auf dem Tag und Nacht Fahrradfahrer unterwegs sind, am Ufer der Dreisam sollen noch am Wochenende zuvor (auch spät in der Nacht) Gruppen von Grillern und Chillern gesessen haben, einige Wochen zuvor wurde an genau derselben Stelle ein Mädchen von der Security des SC Freiburg vor einem Übergriff gerettet, d.h. m.E. hat sich der Täter informiert, dass am nächsten Tag kein Heimspiel anstand und somit auch keine Security patrouillierte. Es war die erste kühle Nacht, an dem deshalb keine Griller und Chiller am Ufer der Dreisam saßen.

Fazit: ich denke, der Täter hat den Tatort und die Abläufe vor Ort (zumindest in groben Zügen) ausgekundschaftet, auf einen günstigen Moment gewartet und dann blitzschnell zugeschlagen.
Ich vermute sogar, dass der Täter über einen längeren Zeitraum, den Tatort studiert hat, sei es, dass er dort wohnt oder des Öfteren sich die Gegebenheiten vor Ort angeschaut hat.

Fall Carolin G.:
Die Wege in den Weinbergen soll laut Aussagen von Einheimischen gerade am Sonntag beliebt bei Spaziergängern, Fahrradfahrern, Gassigängern und Joggern sein und dementsprechend frequentiert sein. Aufgrund des schlechten Wetters war dies am Tatsonntag leider nicht so.
Hatte der Täter ausgekundschaftet, dass trotz des schlechten Wetters eine Frau alleine unterwegs sein würde?

In beiden Fällen liegt ein Tatort vor, der normalerweise sehr belebt ist und an dem sich Frauen bisher sicher gefühlt haben und die Wege auch problemlos alleine benutzt haben.

Gerade durch diese Tatsache, dass es sich in beiden Fällen um Wege handelt, die Frauen gerne und auch angstfrei alltäglich genutzt haben, liegt die schreckliche Wirkung dieser Taten, die in der Angst, die sie bei der Bevölkerung auslösen, fast mit der Angst vor Terrorattentaten zu vergleichen ist.
Die beiden Taten mögen nicht zusammenhängen: in ihrer Wirkung auf die Bevölkerung tun sie es. Die Angst davor, dass demnächst wieder der oder die Täter zuschlagen, ist groß.

@Evil-Eve
Wieder ein sehr guter Beitrag von Dir. Du bist eine echte Bereicherung für das Forum! 😀

@BellaNapoli
Genauso gut könnte der Täter doch aber auch zu Besuch in/um Freiburg sein. Oder sich halt anderweitig in der Gegend kurzzeitig einquartiert haben, er muss ja nicht aus der Gegend kommen. Und solange nicht klar ist, ob der/die Täter ortsansässig ist/sind, kann der Umkreis sehr, sehr weitläufig sein...

@AliceP: ich kann dir sagen, dass sich die Theorie (deine Gedanken, die du dir um mögliche Reaktionen und Fluchtwege im voraus machst) sich völlig von der Praxis unterscheiden. Täter nutzen genau diese Überraschungsmomente aus und egal wie sportlich du bist oder wie groß - ich bin der überzeugung, dass wenn man solche situationen in einschlägigen SV-kursen nicht konsequent ÜBT , Frau diesbezüglich völlig machtlos ist. Egal wie sportlich sie ist. Durch das üben und wissen, wie genau man sich verhält, wird das so in dein gehirn eingelesen, dass du das im notfall automatisch machst.
Hört sich krass an, aber probiere es aus: Dein/ein Freund soll sich wenn du draussen laufen bist irgendwo verstecken und dich versuchen anzugreifen. Du bist so völlig überrascht, dass du erst mal nichts machst und , je nach härte des "angriffs" auch fallen wirst, einfach aus dem schock heraus. Sogar wenn du dir das während dem laufen überlegst - der überraschungseffekt wird dich lähmen.
Selbst das Pfefferspray wirst du so schnell nicht betriebsbereit auf ihn richten können.
Da ich selbst mit dem Hund viel in wäldern und an abgelegenen orten unterwegs bin , manchmal auch in der dunkelheit, unbewaffnet, mach ich mir solangsam über meine bisherige gutgläubigkeit echt gedanken.

@Nuisette
Das Überraschungsmoment ist in so einem Fall nicht mal gegeben, wenn man losläuft und weiß, der Freund "überfällt" einen gleich irgendwo. Außerdem greift einen ein Täter ja viel brutaler an als es jemand macht, mit dem du das nur übst. Selbst im SV-Kurs kann man es nicht richtig nachstellen, da lernst du die Handgriffe, weißt aber auch nicht, ob du das noch schaffst, wenn dir einer gerade echt die Kehle zudrückt oder dir von hinten eins über den Schädel gehauen hat... Richtig helfen würde nur jahrelanger Kampfsport mit Gegnern, wo du lernst, auch Tritte und Schläge einzustecken und echte Angriffe abzuwehren, in echten Kämpfen, dann hat man eine reale Chance, aber auch nur gegen unbewaffnete Gegner.

@Comtesse: doch, selbst dann wirst du überrascht - oder anderes wort: dein gehirn / handlungsfähigkeit ist zunächst wie gelähmt.
SV Kurse zielen ja genau darauf ab, die richtigen kniffe anwenden zu können, die meist tatsächlich aus Kampfsportarten stammen. Dein selbstbewusstsein wird gestärkt und du prägst es dir einfach besser ein, wenn in Rollenspielen diese praktiken geübt werden.
Täter suchen sich grundsätzlich Opfer und keine ebenbürtigen gegner aus. Ausserden hat frau eine höhere hemmschwelle, sich körperlich zu wehren. diese hemmschwelle gilt es ebenfalls zu überwinden.
@all: ich habe zu spät gesehen, dass @zweiter schon den gleichen vorschlag gemacht hat. Probierts mit euren partner einfach mal aus! nicht daheim im wohnzimmer, im schlabber-look mit hauspuschen, sondern draussen, real, mit schwarzer kleidung , viel. noch mit skimaske. probiert eure reaktionen einfach aus.