Einbruch ins Bode-Museum Berlin: 100 Kilo Goldmünze gestohlen

@Dew
Das musste bei aller Räuberromantik mal gesagt werden!😊

Stimmt, nachher laufen alle los und rauben Museen aus, geht ja gar nicht.
Manchmal ist es hier wirklich trotlos, wir amüsieren uns trotzdem kurz. :-)

Bin mal gespannt, ob die Täter gefasst werden. ich denke aber, dass es schon Stätten gibt, wo man unerkannt Gold einschmelzen kann. Und dann ist es unauffindbar.

Wenn die erwischt werden macht unter GARANTIE jemand nen Film draus.

Ich finde die Geschichte einfach großartig. Endlich was in der Krimirubrik, über das ich schmunzeln kann.

Diese Münze, das hässliche Ding, das kein Mensch braucht, SCHREIT doch gradezu "klau mich".

:D :D :D

Ich finde die Geschichte einfach großartig.

Sehe ich ähnlich. 

Dieser Diebstahl ist filmreif. 
Im klassischen Sinne^^

Dit kann nur die Olsen Bande gewesen sein. Die Leiter ,die S-Bahntrasse,die Schubkarre- ick bin mir ziemlich sicher,dit iss EGONS Handschrift.
Wer dit demacht hat, muß echt n Plan jehabt haben.......

Ick fürchte dit Ding iss uff nimmerwiedersehn verschwunden...

"Deutsche Welle: Waren sie baff, als Sie von dem Raub gehört haben?

Bernhard Weisser: Ja, absolut. Im ersten Moment dachte ich: Aprilscherz! Im zweiten Moment: Alarmübung! Und als ich das dann realisiert habe, begannen mir die Knie zu zittern."

http://www.dw.com/de/big-maple-leaf-museumschef-hielt-m%C3%BCnzraub-zun%C3%A4chst-f%C3%BCr-einen-aprilscherz/a-38207251

Der Transport durchs Museum ist kein Problem, da kann man die Muenze rollen, wie der oben verlinkte Artikel auch nahelegt. Schwierig ist es eher, sie aus der Vitrine nach unten zu bekommen - so sie sie nicht verbiegen oder beschaedigen wollten - und dann von dem Fenster nach unten und wieder nach oben. 

Wenn nicht rollen, dann koennten sie die Muenze auch auf so einen Untersatz mit Raedern legen, die man oft bei Speditionen sieht. Die tragen bestimmt auch schwere Lasten. 


Ein Flaschenzug waere da sicherlich hilfreich, und dann muesste man sie eben nur noch auf dem letzten Stueck auf den Gehweg bekommen, und dann abtransportieren. 

Gold einzuschmelzen ist glaube ich nicht so kompliziert, und da sollte sich sicher auch ein Hehler finden, der einem die Arbeit abnehmen koennte. 

Eine Sache steht fest, die Diebe hatten das gut geplant. Vor allem wussten sie genau ueber die Alarmanlage und sonstige Dinge bescheid, zB wo die Ueberwachungskameras sind. Die hatten das gut durchdacht. 

Klar, der Wert des Goldes ist beachtlich, aber im Bodemuseum liegen eben auch sehr viel wertvollere Objekte, und ich denke mal, Security ist eher darauf konzentriert. 

Die Polizei hat jetzt Fotos von den Tatwerkzeugen veröffentlicht: http://www.berliner-kurier.de/berlin/polizei-und-justiz/golddiebstahl-im-bode-museum-foto-fahndung--ueberfuehren-diese-tatwerkzeuge-die-taeter--26289520

Strange ... und einfach peinlich für das Museum. Was aber die möglichen Zeugen angeht - ich wohne in einer Kleinstadt - mitten in einem Wohnviertel (ehemals war das der Stadtrand) liegt ein alter Friedhof, der nicht mehr genutzt wird. Der Friedhof ist seit Jahren eine Parkanlage - besonders schöne Gräber, Gruften etc. hat man erhalten, den Rest eingeebnet.

Vor zwei Jahren im Sommer waren da nachts Metalldiebe unterwegs - die Metallzäune um große Gräber wurden weggeflext, Metallplatten mti Namen weggestemmt ... die müssen die halbe Nacht beschäftigt gewesen sein - wie gesagt - an einer Straße eine Straße, die anderen drei Seiten Wohngebiet. Und niemand hat was gemerkt.

AnnaKomnene schrieb:Gold einzuschmelzen ist glaube ich nicht so kompliziert, und da sollte sich sicher auch ein Hehler finden, der einem die Arbeit abnehmen koennte.

Nein, ist es wirklich nicht. Man braucht nur entsprechende Gefäße, ein Lötgerät o.ä. zum Erhitzen des
Materials, und Barrenformen. Oder andere Formen um das geschmolzene Gold wieder neu zu
formen.
Was schon schwieriger ist, ist das Zeug dann wieder auf den Markt zu bringen. 100kg in Gold kann man nicht
mal eben so auf den Markt schmeißen, wenn z.B. kein Prägezeichen auf den Barren ist. Das ist schon
eine enorme Menge. Nur mal so zum Vergleich, an einem normalen, nicht sehr dicken Ring sind je nach
Design im Schnitt so zwischen 5 und 10 gr. Material, ohne Fassung, Steine, etc.

AnnaKomnene schrieb:Klar, der Wert des Goldes ist beachtlich, aber im Bodemuseum liegen eben auch sehr viel wertvollere Objekte, und ich denke mal, Security ist eher darauf konzentriert.

Ungeachtet der oben geschilderten Problematik, kriegt man Gold aber noch einfacher unter die
Leute als andere Museumsobjekte, sofern man nicht einen Auftraggeber hat, der sich das Objekt
in einen Safe packt und sich hin und wieder daran erfreut.

Bellaso schrieb:Die Polizei hat jetzt Fotos von den Tatwerkzeugen veröffentlicht: http://www.berliner-kurier.de/berlin/polizei-und-justiz/golddiebstahl-im-bode-museum-foto-fahndung--ueberfuehren-diese-tatwerkzeuge-die-taeter--26289520

Da sehe ich wenig Chancen. Einmal, weil das Zeugs ist, was man in jedem Baumarkt bekommt,
und auf der anderen Seite wird am gegenüber liegenden Pergamonmuseium gebaut und auch bei
der S-Bahn gibt es immer wieder Bauarbeiten.

Handwerkszeug, Schubkarre und Leiter würden einem im ersten Moment sicher nicht sehr
verdächtig vorkommen. Außerdem ist das Stück da zwar an der S-Bahn gut bebaut, meistens aber sind
in den Häusern Büros untergebracht, da ist um diese Zeit meistens keiner.

Hier mal ein Bild dazu, damit sich Ortsfremde das besser vorstellen können. Im Hintergrund, wo
man die Bäume sieht, ist der Monbjou-Park.



Quelle: https://www.google.de/maps/place/Bode-Museum/@52.5191859,13.3930561,111a,35y,30.15h,71.07t/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x0:0x39e2efde807fc94e!8m2!3d52.5218937!4d13.3942567

Alternativ bliebe natürlich auch eine Flucht/Abtransport mit einem Boot als Option, was ich nicht für
nicht ausgeschlossen halte.



Quelle: https://www.google.de/maps/place/Bode-Museum/@52.5231491,13.3906703,85a,35y,116.32h,79.15t/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x0:0x39e2efde807fc94e!8m2!3d52.5218937!4d13.3942567
 

Auf das zum Abtransport genutzte Verkehrsmittel kann man wohl vom Fundort der Schubkarre schließen. 
Die Sachen sehen recht neu aus. Die Axt ist von der Firma Lux in Wermelskirchen, die Marke kenne ich von OBI.

Die Schubkarre ist eine Hämmerlin 100l für 99,99 €, auch bei OBI

Dew schrieb:Wo liegt denn der Unterschied zwischen Leuten, die einem alten Herrn in dessen Anwesenheit in die Wohnung einbrechen und das Bargeld klauen und diesen Tätern hier?

Genau in der Art des Zieles. Es ist moralisch zumindest ein erheblicher Unterschied ob ich eine Privatperson schädige und für das Leben traumatisiere oder etwas aus einem Museum stehle. Zumal solche Sachen versichert sind.

Nicht umsonst haben sie es so genau geplant, um eben Leuten und etwaigen Problemen aus dem Weg zu gehen. Es war ein Einbruch bei Nacht, kein Banküberfall mit AK´s. Die Wahl der Beute ist auch gut gewählt, das Gold kann man auch grammweise verkaufen ohne mit zwielichtigen Gestalten in Kontakt zu kommen, wie es zum Beispiel bei anderen Museumsgegenständen der Fall wäre.

Es sind Kriminelle, aber jede Kneipenschlägerei ist meiner Meinung nach schlimmer als diese Tat.

Zum Abtransport:
Die Täter, die über die S-Bahn-Trasse gekommen waren, haben lt. einem Videobericht des Berliner Kuriers  die Münze aus dem Münzkabinett mit der Schubkarre über ca. 100 m durch das Museum zu dem aufgebrochenen Fenster der Umkleidekabine des Sicherheitspersonals (Insiderwissen!) gefahren und sind dann über die Leiter wieder zur S-Bahn-Trasse hinunter. Von der S-Bahn-Trasse haben sie sich mit einem Seil abgelassen, um über den Monbijoupark zu flüchten. Ein Abtransport per Boot scheint daher ausgeschlossen. Im bzw. am Monbijoupark wird wohl ein Fahrzeug gewartet haben. Meine Frage: Wo blieb die Schubkarre? Oben wohl nicht, denn wenn man sie hoch bekommen hat, konnte man sie auch wieder runter bekommen, etwa abseilen, und weiter zum Abtransport nutzen.  Woher weiß man aber, dass die Schubkarre mit oben  im Museum war? Gibt es dort Überwachungskameras?

Ich denke auch, dass sich für das (eingeschmolzene) Gold ein Annehmer findet ... so leben doch auch die ganzen Zahngoldheinis. Einmal in eine andere Form geschmolzen, wird es vermutlich auch schwer, nachzuweisen, dass es das Bode Gold war.

Ich finde es für's Museum peinlich. Klar ist es moralisch nicht in Ordnung, das Gold zu stehlen, aber wenn ich derartige Objekte und schon einen Sicherheitsdienst habe, ist es doch peinlich, wenn der nicht mal hört, wie die Vitrine zerschlagen wird.

MissMary schrieb:MissMaryEinmal in eine andere Form geschmolzen, wird es vermutlich auch schwer, nachzuweisen, dass es das Bode Gold war

Nicht vom äußeren Anschein. Das Gold dieser Münze soll aber extrem "feingoldig" sein,
d.h. man müsste es, damit nicht anhand einer Stoffanalyse wiedererkannt wird, wieder
etwas hochlegieren.

Und um daraus Schmuck zu machen noch mehr, zumindest auf 750er Gold, ansonsten
kann man es kaum zu Schmuck weiterverarbeiten.

Klar ist es moralisch nicht in Ordnung, das Gold zu stehlen, aber wenn ich derartige Objekte und schon einen Sicherheitsdienst habe, ist es doch peinlich, wenn der nicht mal hört, wie die Vitrine zerschlagen wird.

Erstens ist so ein Sicherheitsdienst nicht permanent vor jedem Objekt, die drehen ihre Runden,
das war es dann. Und zweitens, wenn man das Intervall kennt, ist es ein leichtes, sich dann im Museum zu bewegen.

Um das Teil einzuschmelzen, braucht es schon etwas mehr als einen Lötkolben. :D
Vorher zerlegen, würde einen hohen Materialverlust bedeuten.
Das Problem wird aber eher der Verkauf sein, da bei offiziellen Händlern ein Nachweis erforderlich ist. Ohne Zertifikat/ Seriennummer/ Stempel und Nachweis woher das Gold kommt, werden die auf den illegalen Markt angewiesen sein. Es sei denn die haben das im Auftrag eines Sammlers gemacht, der sich das Zuhause in die Vitrine stellt. :)

Die Fotos von den Tatwerkzeugen scheinen vor Ort gemacht worden zu sein. Das Foto von dem Transporthund (Rollbrett) ist offensichtlich eine Innenaufnahme. Der Transporthund dürfte für den Abtransport der Münze vom Münzkabinett zur Umkleidekabine ausgereicht habe, das Wegrollen von 100 kg mit einem Transportbrett auf glattem Boden ist kein Problem. Warum also sollen sich die Täter die Mühe gemacht haben, die Schubkarre von der S-Bahn-Trasse über die Leiter nach oben und durch das Fenster ( falls überhaupt groß genug) zu bugsieren? Das Foto mit der Schubkarre ist eine Außenaufnahme, falls es der Auffindeort ist, könnte es auf der S-Bahn-Trasse sein? Wenn ich das richtig sehe, müssen sich die Täter von der Trasse etwa im Bereich der Gaststätte Ampelmann abgeseilt haben, wo man mit einem Transportfahrzeug wohl nahe genug rankommt. Die Schubkarre hätte man dann nur zum Abtransport auf der Trasse über die Spree bis zur Abseilstelle gebraucht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Münze unbeschädigt geblieben ist. Das ist alles in 25 Minuten über die Bühne gegangen, da werden die kaum genug Zeit gehabt haben mit "Samthandschuhen" die Goldmünze durch die Gegend zu transportieren. Eingewickelt, wäre sie auch noch schwerer zu händeln gewesen und schon kleinere Kratzer mindern den Wert von Münzen erheblich.