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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

3.919 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

02.02.2023 um 15:35
Zitat von jaskajaska schrieb:Die fehlte doch gar nicht?
Könntest Du zu dieser Behauptung bitte eine Quelle angeben, aus der Du die Information übernommen hast?

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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

02.02.2023 um 17:15
Wie sollteman jetzt noch was an der Jacke finden? Angenommen er hat sie nicht hinter dem Rücken seiner Frau gegen das gleiche Modell ersetzt ( was ich mir durchaus vorstellen kann ), sondern hat sie selbst gewaschen: Könnte man denn an einer mittlerweile mehrmals gewaschenen Jacke noch etwas finden? Ich meine, schwer zu sagen, die Gewohnheiten sind ja unterschiedlich. Vielleicht hat er sie auch nur das eine Mal gewaschen und nie wieder. Aber wenn es eine Jacke war, mit der er häufig in der Natur unterwegs war, war sie vielleicht schon öfter in der Waschmaschine.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

02.02.2023 um 17:51
@FritzPhantom
Dazu habe ich Folgendes gefunden:

Das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) entwickle dafür ständig neue Ermittlungsmethoden und nutze dabei modernste Technik. Eine neue DNA-Analyse soll Genspuren aus gewaschener Kleidung identifzieren.
https://www.welt.de/regionales/muenchen/article2816686/DNA-Analysen-sogar-aus-gewaschener-Kleidung.html
Die in unseren Zellen im DNA-Molekül gespeicherte Erbinformation ist erstaunlich stabil, berichten Rechtsmediziner der Uni Duisburg-Essen. Spuren von Blut, Speichel und Hautzellen blieben auf glatten und rauen Oberflächen selbst nach einer Reinigung mit Seifenlauge erhalten.
https://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-spezial/wissen/dna-spuren-lassen-sich-kaum-abwaschen_aid-38790303


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

02.02.2023 um 20:27
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Die in unseren Zellen im DNA-Molekül gespeicherte Erbinformation ist erstaunlich stabil, berichten Rechtsmediziner der Uni Duisburg-Essen. Spuren von Blut, Speichel und Hautzellen blieben auf glatten und rauen Oberflächen selbst nach einer Reinigung mit Seifenlauge erhalten.
Und der Artikel stammt von 2008. Es besteht also begründete Hoffnung, dass die Methode in den letzen fast 15 Jahre noch weiter verfeinert und verbessert wurde.

Ich denke, es gehört einfach Glück dazu, an so einer Jacke noch etwas finden zu können. In dem Text ist von "einer" Reinigung mit Seifenlauge die Rede, man weiß nicht, wie es nach 10 oder 15 x Waschen in der Waschmaschine aussieht.

Dann wird es eben auch davon abhängen, wie viel Blut überhaupt an der Jacke war. Die Ermittler waren ja von Anfang an von einer stark mit Blut verschmutzten Täterkleidung ausgegangen (das stand im Durchsuchungsbeschluss zu RLs Haus). Und je mehr Blut ursprünglich an der Jacke war, desto besser die Chancen, noch DNA-Spuren an ihr finden zu können.
Ich denke, man wird an eher versteckten Stellen nachschauen, also innerhalb von Nähten, im Futter, an der Innenseite von Reißverschlüssen oder Klettverschlüssen etc. Dort würde einem Täter und auch Leuten, die ihn in der gereinigten Jacke begegnen, nicht sehen, dass noch Blutspritzer da sind, weshalb er da nicht gezielt mit Seife oder Waschmittel rumrubbeln würde, eben weil er denkt, die Jacke sei sauber.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

02.02.2023 um 22:08
@Rotkäppchen
Danke, sehr interessant.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:also innerhalb von Nähten, im Futter, an der Innenseite von Reißverschlüssen oder Klettverschlüssen etc.
Ja, das hört sich vielversprechend an. Und wer weiß, vielleicht hat er sie wirklich nur einmal gewaschen und die meiste restliche Zeit hing sie in der Garage oder so. Es wird halt von mehreren Faktoren abhängen, hoffen wir mal, das der Haushalt nicht zu ordentlich war.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

03.02.2023 um 10:34
Der Tatverdächtige hat sich aus Eigeninitiative bei den Ermittlungsbehörden gemeldet und angegeben, dass er in der Region war. Das kann man so auslegen, dass er als Unschuldiger nichts zu verbergen hatte und deswegen auch ohne Not als Zeuge auftrat, oder so auslegen, dass er als Täter dachte, es wäre besser, sich zu melden, da ihn ja diverse andere Zeuge erkannt haben könnten. Belastend ist meiner Meinung nach, dass sein Mobiltelefon offenbar nicht im Netz registriert war, er also offensichtlich log, als er bei der Meldung 2017 angab, er habe auf der Brücke gesessen und Börsenkurse gecheckt. OK, es ist unklar, wie viele Tage nach dem 13.2. er sich meldete und er mag sich mit einigem zeitlichen Abstand schlicht und ergreifend geirrt haben. Ich könnte z.B. nicht mit Bestimmtheit sagen, ob ich an einem Tag vor 2 Wochen mein Handy überhaupt dabei hatte. Aber es ist sicher nicht von Vorteil für ihn, wenn dieser Aspekt offensichtlich so nicht stimmen kann.

Nehmen wir aber einfach mal an, er war der Täter. Er hat also Sorge durch z.B. die Jugendlichen erkannt worden zu sein und meldet sich daher sicherheitshalber selbst bei den Ermittlungsbehörden. Als Täter wird er zu dem Zeitpunkt doch nicht damit gerechnet haben, dass es nur bei dieser Meldung bleibt und dann jahrelang niemand mehr auf ihn zukommt. Da ihm ja klar war, dass zu dem fragllichen Zeitpunkt nur wenige Menschen dort unterwegs waren, hätte er sich doch wohl auf "Besuch" von der Polizei vorbereitet, die jeden potentiell möglichen Täter genauer abklopft. Ich gehe daher davon aus, dass Mordwaffe und Kleidung zum Zeitpunkt der Meldung schon entsorgt worden wären und zur Wahrung des Scheins gegenüber seiner Frau evtl. auch Ersatz für z.B. die Jacke beschafft worden wäre.

Ganz generell habe ich ein Problem mit dieser freiwilligen Meldung bei der Polizei. Er begegnet den Jugendlichen auf dem Weg zur Brücke. Eine weitere Zeugin sieht ihn aus wenigen Metern als er auf der Brücke ist. OK, man könnte unterstellen, dass ihn das von der Tat nicht abgehalten hat, weil er ja zu dem Zeitpunkt nicht davon ausgehen konnte, dass in der Familie bekannt war, dass die Mordopfer genau diese Brücke als ihr Ziel bei diesem Ausflug hatten und sogar Photos und Filme auf ihr machten. Nach der Tat war das Photo eines Opfer, das Ausflugsziel und sogar ein Bild des Mannes auf der Brücke aber schon sehr schnell überall in den Medien. Als Täter dann zu sagen: "Ja, genau da war ich zur fraglichen Zeit!", ist schon ein gewaltiger Schritt. Eigentlich nur vorstellbar, wenn er den Eindruck hatte, eine der Zeuginnen hätte ihn kennen müssen. Dann jedoch verstehe ich nicht, wie er überhaupt drauf kam, dass das eine geeignete Gelegenheit zur Tat war. Noch schwieriger nachzuvollziehen ist die Vorstellung der freiwilligen Meldung für mich, wenn er tatsächlich verschmutzt und blutbesudelt an der Strasse entlanglief und ihm dabei Autofahrer begegnet sind. Er hätte ja davon ausgehen müssen, dass die Polizei auch bei diesen Zeugen abklopft, ob sie da jemanden gesehen haben, von dem die Polizei definitiv wusste, dass er zur Tatzeit dort war. Und den Umstand zu erklären wäre wohl schwierig geworden.

Ich will nicht sagen, dass ihn diese freiwillige Meldung als Täter ausschliesst, aber ich fände es zumindest überraschend, wenn er das angesichts der Umstände wirklich gemacht hätte. Die Polizei hatte ja schon am 15. Februar, also nur 2 Tage nach der Tat, ein Standbild aus dem Video des Manns auf der Brücke veröffentlicht. Dass er danach freiwillig als Zeuge vortrat, obwohl er der Täter war, würde ich sogar fast ausschliessen. Denn für den Täter muss das Bild ja zunächst ein absoluter Schock gewesen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich dann noch geradezu anbietet, mit diese Bild verglichen zu werden. Aber wir wissen ja noch nicht, zu welchem Zeitpunkt er sich tatsächlich meldete. Oder habe ich diesbezüglich etwas verpasst?


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

03.02.2023 um 16:19
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Ganz generell habe ich ein Problem mit dieser freiwilligen Meldung bei der Polizei.
Er streitet ja ab, der BG zu sein. Also behauptet er, er war zur fraglichen Zeit vor Ort, aber ist nicht der dort fotografierte.
Zufällig hatte er aber ähnliche / gleiche Klamotten an.
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Ich will nicht sagen, dass ihn diese freiwillige Meldung als Täter ausschliesst, aber ich fände es zumindest überraschend, wenn er das angesichts der Umstände wirklich gemacht hätte.
Ich verstehe was du meinst: entweder er wurde von jemandem erkannt und hat sich deshalb gemeldet oder seine Meldung wäre ein ganz schlechter Zug bei der Vertuschung gewesen.
Mir leuchtet allerdings ein, was andere hier auch schon geschrieben haben: FALLS er der Täter ist und andere vielleicht wussten, dass er dort war, macht es ihn (für dich ja auch!) unverdächtiger, wenn er sich freiwillig meldet!


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03.02.2023 um 16:40
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Mir leuchtet allerdings ein, was andere hier auch schon geschrieben haben: FALLS er der Täter ist und andere vielleicht wussten, dass er dort war, macht es ihn (für dich ja auch!) unverdächtiger, wenn er sich freiwillig meldet!
Ja, das glaube ich auch, dass er sich lieber freiwillig meldete, um unverdächtig zu erscheinen.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb am 10.12.2022:Kaietan schrieb:
Hat die einzelne Zeugin nicht ausgesagt, dass sie ihn auf der Brücke gesehen hat und dann umdrehte?
Sie hat ausgesagt, dass sie einen Mann, der wie BG gekleidet war, auf der Brücke gesehen hat und dann umgedreht ist. Auf dem Weg zum Auto ist sie zwischen Brücke und dem Parkplatz an der Mears-Farm die beiden Mädchen begegnet.
Mir ist das noch nicht ganz klar. Hat man daraufhin eine Gegenüberstellung durchgeführt? Mit der Kleidung, die er an dem Tag getragen hat? Er hätte doch nicht wissen können, dass ihn die Zeugin nur gesehen, aber nicht zufällig fotografiert hat.


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03.02.2023 um 18:05
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Der Tatverdächtige hat sich aus Eigeninitiative bei den Ermittlungsbehörden gemeldet und angegeben, dass er in der Region war. Das kann man so auslegen, dass er als Unschuldiger nichts zu verbergen hatte und deswegen auch ohne Not als Zeuge auftrat, oder so auslegen, dass er als Täter dachte, es wäre besser, sich zu melden, da ihn ja diverse andere Zeuge erkannt haben könnten.
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Ich verstehe was du meinst: entweder er wurde von jemandem erkannt und hat sich deshalb gemeldet oder seine Meldung wäre ein ganz schlechter Zug bei der Vertuschung gewesen.
Er muss nicht von jemandem erkannt worden sein, es reicht ja völlig aus, dass er dachte, erkannt werden zu können. Er ist als Mitarbeiter im lokal CVS ja täglich zig Einwohnern von Delphi begegnet und konnte sicher nicht sagen, ob einer der Menschen, die ihm bei seinem angeblichen Fische-Guck-Ausflug begegnet sind, ihn von dort kennen oder aber in den nächsten Tagen oder Wochen wieder erkennen würde.

Schon am Abend war halb Delphi bei der Suche nach den Mädchen auf den Beinen. Und der riesige Polizeieinsatz in den Tagen nach dem Leichenfund war auch nicht zu übersehen. Hätte also die Polizei ein oder zwei Wochen später bei ihm geklingelt und gesagt, er sei am Tattag in dem Gebiet um die Monon-High-Bridge von Zeugen gesehen worden und gefragt, wieso er sich denn nicht längst als Zeuge gemeldet hat, wäre er arg in Erklärungsnot geraten.

irgendwie geht mam intuitiv immer von einem klugen, oft sogar einem superklugen Täter aus. Aber das sind Täter nur sehr selten, die meisten sind einfach ganz normale Menschen, die eben auch Fehler beim Tun und Denken machen. Man weiß eben nicht, welche Überlegungen ihm im Kopf rumgegangen sind, deshalb kann man auch nicht beurteilen, ob es en rationaler oder irrationaler Schritt war, sich proaktiv zu melden. Zumal er sich ja nicht mal bei der Polizei gemeldet hat, sondern offenbar eher etwas informal mit einem Ranger gesprochen hat.

Überings ist das gar nicht so selten, dass Täter aktiv auf die Polizei melden. Eben, weil sie denken, dadurch unverdächtiger zu wirken. Oder weil sie sich durch eine Gespräch Information zum Ermittlungsstand erhoffen. Oder weil es ihnen noch mal einen gewissen Kick gibt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es einem Täter, den die halbe Stadt (oder besser der halbe Staat!) sucht, ein Gefühl von Macht gibt, wenn er direkt vor der Nase der Polizei, quasi genau in deren Suchscheinwerfer, rumtanzt.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

03.02.2023 um 18:42
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Er muss nicht von jemandem erkannt worden sein, es reicht ja völlig aus, dass er dachte, erkannt werden zu können. Er ist als Mitarbeiter im lokal CVS ja täglich zig Einwohnern von Delphi begegnet und konnte sicher nicht sagen, ob einer der Menschen, die ihm bei seinem angeblichen Fische-Guck-Ausflug begegnet sind, ihn von dort kennen oder aber in den nächsten Tagen oder Wochen wieder erkennen würde.
Überzeugt mich nicht. Denn genau das hat er ja vor der Tat gewusst. Wenn er der Täter war, war ihm ja völlig klar, dass er direkt am Tatort unmittelbar um die Tatzeit diversen Personen über den Weg gelaufen war. Würde ein Täter, der seine Anwesenheit dadurch zu verschleiern versucht, dass er sein Handy nicht mitnimmt oder ausschaltet, dann trotzdem "zur Tat schreiten"? Wenn er vermutet, ihn hätte jemand eventuell erkannt? Einerseits geplant auf Verschleierung bedacht - andererseits geht er dieses Risiko ein und zollt dem später Tribut, indem er seine Identität gegenüber den Behörden offenlegt? Das finde ich völlig widersprüchlich, und das hat nichts mit "superklug" zu tun.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

03.02.2023 um 20:34
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Würde ein Täter, der seine Anwesenheit dadurch zu verschleiern versucht, dass er sein Handy nicht mitnimmt oder ausschaltet, dann trotzdem "zur Tat schreiten"?
Er hat aber auch behauptet, er habe sein Handy mitgenommen, welches aber dort nicht eingeloggt war.
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Einerseits geplant auf Verschleierung bedacht - andererseits geht er dieses Risiko ein und zollt dem später Tribut, indem er seine Identität gegenüber den Behörden offenlegt? Das finde ich völlig widersprüchlich, und das hat nichts mit "superklug" zu tun.
Wenn er der Bridgeguy war, kann es auch sein, dass er dachte, man komme allein durch das Video auf ihn und könne ihm vielleicht auch nachweisen, dass er oder auch sein Auto dort gesehen wurde. Vielleicht hat er einfach Muffensauesen bekommen, weil er nicht nicht wissen konnte, welche Zeugenaussagen noch kommen würden, die ihn belasten könnten. Eun Alibi hatte er ja nicht. Somit könnte er dadurch bewegt worden sein, sich lieber zu melden und zu sagen, dass er dort war, aber nicht der Bridgeguy sei.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

14.02.2023 um 11:00
In diesem Video kann man ganz gut den Weg nachvollziehen, den der Verdächtige genommen haben müsste, um von der Zeugin blut- und schlammverschmiert am Strassenrand gesehen worden zu sein. Man bekommt auch aufgrund der Drohnenaufnahmen einen ganz guten Überblick über die Topographie und die Perspektive des Tatverdächtigen auf diesem Weg. Im Grundsatz wäre er da eine gute Viertelstunde lang fast ohne jede Deckungsmöglichkeit ganz offen herumgelaufen. wenn man sich in seine Situation versetzt, müsste er es eigentlich auch als sehr problematisch wahrgenommen haben, dabei auf Häuser zugelaufen zu sein, die am Strassenrand stehen.

Youtube: Murder Suspect Escape Route with Thomas Frost, Randy Gravitt and Indy Archive - Delphi, Indiana
Murder Suspect Escape Route with Thomas Frost, Randy Gravitt and Indy Archive - Delphi, Indiana
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Ich bin skeptisch, ob das wirklich der Weg ist, den jemand nehmen würde, der gerade 2 Morde an Kindern begangen hat, noch blutverschmiert ist aber andererseits aus Verschleierungsgründen sein Telefon ausgeschaltet hat. Das passt irgendwie nicht zusammen.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

14.02.2023 um 17:16
@Kaietan
Danke für das Video.
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Ich bin skeptisch, ob das wirklich der Weg ist, den jemand nehmen würde, der gerade 2 Morde an Kindern begangen hat, noch blutverschmiert ist aber andererseits aus Verschleierungsgründen sein Telefon ausgeschaltet hat. Das passt irgendwie nicht zusammen.
Mit logischem Menschenverstand betrachtet: Nein.
Aber kann man diesen von jemandem erwarten, der zwei Kinder brutal ermordet hat? Wir wissen nichts über seine psychische Verfassung, erst recht nicht, in welcher sich der Mörder befand, als er die Tat beging.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

14.02.2023 um 21:35
Finde schon, dass das alles problemlos zusammenpassen kann, einfach weil Täter nicht immer logisch und nachvollziehbar/bestmöglich für uns Außenstehende handeln. Vorallem nicht unter Stress und mit Adrenalin vollgepumpt.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

15.02.2023 um 03:12
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Aber kann man diesen von jemandem erwarten, der zwei Kinder brutal ermordet hat? Wir wissen nichts über seine psychische Verfassung, erst recht nicht, in welcher sich der Mörder befand, als er die Tat beging.
Das ist genau das Problem: das Nachtatverhalten eines Täters kann man nicht einfach mit logischem, "normalen" oder generellen Verhalten messen. Jeder Mensch agiert schon ohne diesen besonderen mentalen Stress anders als andere. Und viele eben so, dass sie offensichtlich nicht peinlichst vermeiden, was sie am Ende verdächtig macht und sogar überführt, sonst wären unsere Gefängnisse viel leerer.

Insofern gehen erfahrene Ermittler erst einmal davon aus, dass sich ein Geschehen so abgespielt hat, wie Aussagen, Hinweise usw. den Anschein geben, und suchen dann die Unmöglichkeit bzw. klare Unwahrscheinlichkeit, wenn sie das Szenario nicht akzeptieren wollen.

Beispiel: Der Thomas wird beschuldigt, an einem wunderschönen und aussergewöhnlich heissem Sommertag die Bayerische Vereinsbank in Landshut überfallen und um 500000 Taler erleichtert zu haben. Zeugin Zenzi, die Nachbarin des Thomas sagt, sie habe ihn mit seiner, ihr sehr bekannten, dicken Winterjacke mit Pelzkragen aus der Bank kommen sehen.

Nun sollte man nicht einfach sagen: Bei 33 Grad C geht doch niemand mit einer solchen Jacke herum. Das mag auf 99% der Niederbayern zutreffen, aber vielleicht hatte der Thomas ja seine Gründe. Kann der Verteidiger hingegen klar nachweisen, dass Thomas die besagte Jacke schon vor einem Jahr der Altkleidersammlung übereignete, ist dies ein viel besseres Argument, als nur, dass "man" an so einem Tag so eine Jacke nicht trägt.

Das Argument " sowas macht kein Mensch" ist nur dann wichtig, wenn man keine anderen hat. Dann freilich, sollte man es unbedingt einbringen, das ist klar.

Und ein kleiner Hinweis: nehmen wir mal an, es war tatsächlich so. Thomas gesteht alles. Auf die Frage warum er einem Hitzschlag nahe in dieser Winterjacke durch Landshut lief, antwortet er: es war die einzige, die er besass, unter der er die Tatwaffe, eine Schrotflinte verbergen konnte. Schon versteht man das Ganze besser. :D


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

15.02.2023 um 09:15
@Rick_Blaine
Danke für deine Erklärungen und dein Beispiel.
Nachdem ich Beinen Beitrag abgeschickt hatte, ist mir aufgefallen, dass ich eben das Nachtatverhalten vergessen hatte. Wir wissen nicht, was die Tat on dem Täter ausgelöst hat, nachdem er sie begangen hatte.

Gehen wir mal davon aus, dass dort ein schmutziger, blutverschmierter Mann gesehen wurde (gemäß der Zeugenaussage), dann ist ein solcher diese Strecke gegangen. Sollte es nicht der Täter gewesen sein und es dafür einen harmlosen Grund gegeben haben, hätte er sich melden und man das anhand von DNA-Proben nachweisen können und er wäre wohl aus der Nummer raus gewesen, bevor er ermittelt worden wäre und sich verdächtig gemacht hätte.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

15.02.2023 um 21:14
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Beispiel: Der Thomas wird beschuldigt, an einem wunderschönen und aussergewöhnlich heissem Sommertag die Bayerische Vereinsbank in Landshut überfallen und um 500000 Taler erleichtert zu haben. Zeugin Zenzi, die Nachbarin des Thomas sagt, sie habe ihn mit seiner, ihr sehr bekannten, dicken Winterjacke mit Pelzkragen aus der Bank kommen sehen.

Nun sollte man nicht einfach sagen: Bei 33 Grad C geht doch niemand mit einer solchen Jacke herum. Das mag auf 99% der Niederbayern zutreffen, aber vielleicht hatte der Thomas ja seine Gründe. Kann der Verteidiger hingegen klar nachweisen, dass Thomas die besagte Jacke schon vor einem Jahr der Altkleidersammlung übereignete, ist dies ein viel besseres Argument, als nur, dass "man" an so einem Tag so eine Jacke nicht trägt.

Das Argument " sowas macht kein Mensch" ist nur dann wichtig, wenn man keine anderen hat. Dann freilich, sollte man es unbedingt einbringen, das ist klar.
Und man kann diese Argumentation noch ganz leicht weiter entkräften:
Wenn die überfallenen Bankangestellten aussagen, dass der Täter eine dicke Winterjacke mit Pelzkragen trug, dann trifft das Argument, niemand würde doch bei so einem Wetter so eine Jacke tragen, eben nicht nur auf Thomas, sondern auch auf jeden anderen Menschen mit ungestörtem, also nicht pathologisch verändertem Wärme- und Kälteempfinden zu. Das Argument entlastet Thomas damit als individuelle Person nicht

Für den hier diskutierten Fall bedeutet das:
Irgendjemand ist mit blut- und dreckverschmierter Kleidung an der Straße lang gelaufen und wurde dabei von der Zeugin gesehen. Mir fallen wenige Argumente ein, welchen anderen Grund es geben könnte, blut- und dreckverschmierte Kleidung zu tragen: Pathologen und Metzger tragen in der Regel Berufskleidung, in der sie nicht nach Hause laufen. Ein Bauarbeiter mag dreckverschmiert aussehen, hat aber eher kein Blut an der Kleidung etc.

Jetzt ist in der unmittelbaren örtlichen und zeitlichen Nähe zu der Sichtung ein Doppelmord passiert, bei dem die Ermittler aufgrund der Auffindesituation davon ausgehen, dass der Täter blutverschmierte Kleidung gehabt haben müsste (so steht es in der PCA zur Hausdurchsuchung bei RL).
Es ist also nahe liegend, dass es sich bei der gesehenen Person um den Täter auf dem Weg zwischen Tatort und XY handelt.
Allerdings ist es nur nahe liegend, nicht etwa sicher. Man muss aufpassen, hier nicht Opfer eines Confirmation bias zu werden, also das offensichtliche anzunehmen und einen logischen Zusammenhang anzunehmen, nur weil es das naheliegendste ist.

Aber ich bin mir sicher, dass die Ermittler die Sichtung durch weitere Indizien abgesichert und verifiziert haben. Nur weil diese nicht in der PCA aufgeführt wurden, heißt dass nicht, dass es sie nicht gibt.

Und deshalb spricht die These :

"Kein Täter wäre so dumm, nach so einem Verbrechen blutverschmiert eine öffentliche Straße langzulaufen, anstatt sich möglichst versteckt durchs Unterholz zu schlagen."

eben nicht dagegen, dass RA der Täter war. Wenn es der Täter war, den die Frau an der Straße beobachtet, dann war dieser Täter, egal ob es RA war oder jemand anderes, eben so dumm, unvorsichtig und/oder waghalsig, dort lang zu laufen.
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Nachdem ich Beinen Beitrag abgeschickt hatte, ist mir aufgefallen, dass ich eben das Nachtatverhalten vergessen hatte. Wir wissen nicht, was die Tat on dem Täter ausgelöst hat, nachdem er sie begangen hatte.
Das sehe ich auch so. Man geht irgendwie immer von einem planenden, rational handelnden, intelligenten und allwissendem Täter aus. Alle Handlungen, die dieser begangen hat, müssen zu diesem Bild passen. Aber es gibt eben auch dumme Täter, die Tatsituation entwickelt sich völlig anders als geplant und erfordert damit spontane und unter Zeitdruck getroffene Entscheidungen. Zudem erscheinen unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Handlungsoptionen als "rational" oder sinnvoll.

Dass, was man aber immer am meisten vergisst, ist dass kein Täter (und überhaupt kein Mensch) allwissend ist. Wir bilden uns das immer ein, wenn wir Entscheidungen treffen müssen und erstmal Informationen eingeholt haben. Tatsächlich sind die Informationen immer lückenhaft und schon die Frage, welche Infos wie bewertet werden, ist rein subjektiv.
Es ist also durchaus möglich, dass der Täter mag sich in der Gegend nur grob ausgekannt haben, konnte also nicht beurteilen, wie stark befahren die Straße war. Vielleicht hat er das ganze auch nur falsch eingeschätzt, hat die Straße schon mehrmals benutzt und ist dabei nie auch nur einem Auto oder Fußgänger begegnet, aber auf dem Wanderweg sind ihm mindestens die Frau an der Brücke und die drei Mädchen begegnet, so dass er vielleicht dachte, die Straße sei der "sicherere" Weg für ihn....

Wir wissen nicht, was er sich dabei gedacht hat und nur weil uns in 7000 km Entfernung und mit 6 Jahren Abstand etwas unlogisch und irrational vorkommt, heißt das nicht, dass es ihm in seiner Situation genauso unlogisch und irrational erschien. Er wird schon einen Grund gehabt haben, dort und nicht woanders lang zu laufen.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

16.02.2023 um 19:48
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber es gibt eben auch dumme Täter, die Tatsituation entwickelt sich völlig anders als geplant und erfordert damit spontane und unter Zeitdruck getroffene Entscheidungen. Zudem erscheinen unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Handlungsoptionen als "rational" oder sinnvoll.
Ich verstehe. Das hat natürlich den Vorteil, dass man Umstände, die eigentlich ziemlich unlogisch erscheinen, damit erklären kann, dass das gar nicht schlimm ist, weil Täter sich dumm und dadurch eventuall auch unlogisch verhalten haben könnten. Ob dann ein Szenario eher wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist, spielt mit dem Totschlagargument natürlich auch keine Rolle. Strunzdumme Täter können natürlich jederzeit völlig unwahrscheinliche Verhaltensmuster an den Tag legen. Das Leben kann so einfach sein...


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

16.02.2023 um 20:07
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Ich verstehe. Das hat natürlich den Vorteil, dass man Umstände, die eigentlich ziemlich unlogisch erscheinen, damit erklären kann, dass das gar nicht schlimm ist, weil Täter sich dumm und dadurch eventuall auch unlogisch verhalten haben könnten. Ob dann ein Szenario eher wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist, spielt mit dem Totschlagargument natürlich auch keine Rolle. Strunzdumme Täter können natürlich jederzeit völlig unwahrscheinliche Verhaltensmuster an den Tag legen. Das Leben kann so einfach sein...
Du musst die Argumentation nicht ins Lächerliche ziehen.

Aber Wahrscheinlichkeiten sind eben nur Wahrscheinlichkeiten. Selbst wenn 99 % der Menschen sich in einer Situation anders verhalten würden, bedeutet das eben nicht, dass sich ein Täter nicht genau für diese Option entschieden hat: weil er dumm war, aufgeregt, in Zeitnot, in Panik, weil er die anderen Optionen nicht kannte oder gesehen hat, weil er einen triftigen Grund hatte, den wir nicht kennen.... Man kann sich noch beliebig viele "weils" überlegen, die alle nicht zutreffen müssen, aber irgendeinen Grund wird er schon gehabt haben, diese Route und nicht einen anderen Weg zu nehmen.

Aber was willst Du uns jetzt mit Deinem Beitrag mitteilen?

Dass es nicht der Täter war, den die Frau dort mit Blut und Schlamm verschmiert in der Nähe des Tatorts und zur Tatzeit gesehen hat, weil kein Täter so dumm gewesen wäre, dort entlang zu laufen?

Mag sein, dass es nicht der Täter war und die Frau einen völlig Unbeteiligten gesehen hat, der bisher nicht ermittelt werden konnte, der aber, wenn die Polizei ihn befragen würde, eine völlig harmlose und plausible Erklärung für seine verschmutzte Kleidung hätte. Natürlich kann das sein, wie wahrscheinlich das ist, das schätzt wohl jeder von uns anders ein.

Die Polizei hält den dort beobachteten Mann aber offenbar sowohl für den Täter also auch für RA, denn das haben die Ermittler so in der PCA dargelegt. Irgendein Täter, unabhängig davon ob es nun RA war oder jemand anderes, scheint es also für opportun gehalten zu haben, diesen und keinen anderen Weg vom Tatort weg zu nehmen.

Also nochmal: was wolltest Du uns bezogen auf den Fall mit Deinem Beitrag konkret mitteilen?


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

16.02.2023 um 20:26
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Also nochmal: was wolltest Du uns bezogen auf den Fall mit Deinem Beitrag konkret mitteilen?
Konkret? Dass ich dich verstanden habe: Dumme Täter tuen dumme, vermeintlich unsinnige Dinge.


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