Kriminalfall Kim Wall

frauZimt schrieb:Ich denke für KW stellte sich die Verbindung zu ihm ganz normal dar.
Sie fragt ein Interview an. Die Person, die sie interessiert sagt ab. (Das passiert eben)

Wenn er die Tat geplant hat, hat sie nicht gemerkt, dass sie in seinen Fokus geriet, als Opfer.
Für sie war er ein Wunsch-Interviewpartner, der auf Eis lag.
Er würde sich vielleicht irgendwann melden, vielleicht auch nie.
Damit konnte sie leben.
Ich denke, dass sich seine Fantasien und konkrete Tatvorbereitungen überlappten.

Teile ich zu 100%!

frauZimt schrieb:Ich vermute etwas, aber das ist nur eine Vermutung. Abwarten.

Tun wir doch alle hier. Willst du es nicht genauer sagen?

frauZimt schrieb:Um sich erstmal kennenzulernen, oder auch (für die, die denken, sie kannten sich bereits), das Thema zu umreissen.
Für sie war klar, dass er wissen wollte: Welche Zeitschrift, welche Zielgruppe, worüber wollte sie berichten? - Übe ihn? Über seine Projekte? usw
Das war ja nicht die Konstellation "Staatssekretär bittet ins Kanzleramt". Da bringt man den Fragenkatalog mit und hört Phrasen.

Da hast du recht. Es muss erst ein Vorgespräch stattfinden, damit ein Interview geplant werden kann. Das habe ich nicht bedacht.
Dann besteht aber die Möglichkeit, dass er erst beim Tee erfahren hat, dass sie den letzten Abend da ist, und er hat adhoc den Plan gefasst: dann heute.
Schicksalhaft! Für KW.

InMemoriam schrieb:Ich hatte es so verstanden, dass die Staatsanwaltschaft u. a. daraus die Planung der Tötung ableitet, dass PM Gegenstände auf die Nautilus gebracht hat, die dort sonst nichts zu suchen haben. Oder irre ich da?

So habe ich es auch verstanden. Wobei mich immer schon gewundert hat, dass PM die Werkzeuge so offen mit sich rumtrug, wenn er plante, sie für eine Straftat zu nutzen...
Er hätte sie ja auch in Taschen oder Tüten gepackt zum Boot tragen können. Vielleicht wäre das auch aufgefallen, aber keiner hätte gewusst es ist Werkzeug, man hätte im Nachhinein nur vermuten können.

@Maxi05

Man kann aber auch andersrum denken. Dass man Werkzeug auf ein Boot bringt, das man selbst gebaut hat und an dem man immer noch schraubt ist doch das natürlichste der Welt. (was grade geschraubt wird und ob das Werkzeug passt ist ja erstmal nicht ersichtlich)

Unauffällige braune Tüten hingegen - uiuiui was sich darin wohl versteckt? ;)

NeonMouse schrieb:Man kann aber auch andersrum denken. Dass man Werkzeug auf ein Boot bringt, das man selbst gebaut hat und an dem man immer noch schraubt ist doch das natürlichste der Welt. (was grade geschraubt wird und ob das Werkzeug passt ist ja erstmal nicht ersichtlich)

Das ist schon klar. Aber es handelte sich ja um Werkzeug, was scheinbar ziemlich schnell als atypisch für die Nutzung an Bord eingestuft wurde.

Maxi05 schrieb:Ich hatte es so verstanden, dass die Staatsanwaltschaft u. a. daraus die Planung der Tötung ableitet, dass PM Gegenstände auf die Nautilus gebracht hat, die dort sonst nichts zu suchen haben. Oder irre ich da?
So habe ich es auch verstanden. Wobei mich immer schon gewundert hat, dass PM die Werkzeuge so offen mit sich rumtrug, wenn er plante, sie für eine Straftat zu nutzen...
Er hätte sie ja auch in Taschen oder Tüten gepackt zum Boot tragen können. Vielleicht wäre das auch aufgefallen, aber keiner hätte gewusst es ist Werkzeug, man hätte im Nachhinein nur vermuten können.

na ja am Ende hat er vermutlich auch gar nichts “offen“ hin und her getragen.. und die Staatsanwaltschaft stützt ihre Vermutungen nur darauf , dass manche Werkzeuge nicht auf ein U-Boot gehören MÜSSEN.. das ist alles..

Fakt ist, dass sie auf der Nautilus starb, belegbar scheint , dass es eine Menge Blut gegeben hat


ich denke Madsen verzichtet auf ein Geschworenen Gericht, weil er niemanden von seiner Unschuld überzeugen will/kann.. er will dass man ihm seine Schuld beweisen muss..

Das sehe ich genau so, @FadingScreams
. Er setzt darauf, dass ihm keine Schuld am Tod von KW nachweisbar ist.

FadingScreams schrieb:ich denke Madsen verzichtet auf ein Geschworenen Gericht, weil er niemanden von seiner Unschuld überzeugen will/kann.. er will dass man ihm seine Schuld beweisen muss..

In beiden Fällen muss ihm seine Schuld und ggf. der Vorsatz nachgewiesen werden.

FadingScreams schrieb:na ja am Ende hat er vermutlich auch gar nichts “offen“ hin und her getragen.. und die Staatsanwaltschaft stützt ihre Vermutungen nur darauf , dass manche Werkzeuge nicht auf ein U-Boot gehören MÜSSEN.. das ist alles..

Ja, alles nur Vermutungen.

@InMemoriam
tja, und irgendwie schätze ich seine Hoffnungen da nicht als unberechtigt ein.. Vielleicht hat sich die Staatsanwaltschaft die Messlatte etwas zu hoch gelegt..

InMemoriam schrieb: Er setzt darauf, dass ihm keine Schuld am Tod von KW nachweisbar ist.

Also wenn er das jetzt noch glaubt....
Kann ich mir nicht mehr vorstellen. Er hofft vermutlich, dass es als Affekttat gesehen wird und dass ihm kein Vorsatz nachgewiesen werden kann, aber dass man ihm "keine Schuld" nachweisen kann, das ist doch wohl mehr als unwahrscheinlich.

FadingScreams schrieb:tja, und irgendwie schätze ich seine Hoffnungen da nicht als unberechtigt ein.. Vielleicht hat sich die Staatsanwaltschaft die Messlatte etwas zu hoch gelegt..

Wieso denn das? Was hat sich denn seit Auffinden der Leichenteile zu Gunsten PMs entwickelt??

Wüsste ich auch gern. Möglich, dass er dennoch aufgrund der Indizienlage verurteilt wird und das wäre ja auch zu hoffen, aber die tatsächliche Nachweisbarkeit der Schuld sehe ich immer noch zumindest skeptisch, solange keine konkrete Todesursache feststellbar ist. Wenn die Staatsanwaltschaft da nicht mehr weiß als wir.

@Maxi05
ganz einfach.. nichts ist bisher belegt, jede Anschuldigung muss belegt werden, je mehr ich davon einbaue als Staatsanwalt oder Ankläger , umso mehr muss ich auch beweisen..

wenn er keine Geschworenen überzeugen muss, wird es leichter für PM.. ich hatte das schon vor vielen vielen Seiten angedeutet.. die Öffentlichkeitsarbeit der Staatsanwaltschaft könnte sich als Eigentor herausstellen.. jetzt wie gesagt muss er niemanden überzeugen außer das Gericht , und da reichen eventuell viele Zweifel..

Wer will eigentlich noch im Ernst behaupten, dieser Mensch hatte mit dem Tod, den Verletzungen und der Zerteilung dieser armen Frau nichts zu tun. Langsam kommt es einem so vor. Es geht um das Strafmaß, sonst wohl um nicht mehr viel.

UliSeidl48 schrieb:Wer will eigentlich noch im Ernst behaupten, dieser Mensch hatte mit dem Tod, der Verletzungen und der Zerteilung dieser armen Frau nichts zu tun. Langsam kommt es einem so vor.

behauptet das denn jemand?

UliSeidl48 schrieb:Wer will eigentlich noch im Ernst behaupten, dieser Mensch hatte mit dem Tod, der Verletzungen und der Zerteilung dieser armen Frau nichts zu tun.

Das behauptet wirklich niemand hier. Das ist doch nur ein Popanz, der an die Wand gemalt wird, damit man alles, was noch nicht nachgewiesen wurde, als Fakt darstellen kann.

FadingScreams schrieb:ich hatte das schon vor vielen vielen Seiten angedeutet.. die Öffentlichkeitsarbeit der Staatsanwaltschaft könnte sich als Eigentor herausstellen.. jetzt wie gesagt muss er niemanden überzeugen außer das Gericht , und da reichen eventuell viele Zweifel..

Also das sehe ich deutlich anders:
1. Ich vertraue zuverlässig darauf, dass die StAschaft nicht so dämlich ist und etwas an die Öffentlichkeit gibt, was nachher von der Verteidigung zerlegt werden kann.

2. PM muss sowieso niemanden von irgendwas überzeugen. Er kann sich schuldig oder unschuldig im Sinne der Anklage bezeichnen und dann liegt die Beweislast beim Staatsanwalt. Falls es vornehmlich Indizien sind, muss das Gericht entscheiden, ob es dem Antrag der Staatsanwaltschaft oder dem Antrag der Verteidigung folgt. Und das muss der Richter/die Richterin begründen.

3. Auch wenn nicht alles, was wir als "Zuhörer am Rand" von dem Fall erfahren haben, stimmen sollte.... es sträuben sich mir schon die Nackenhaare bei der Hälfte.

Die Verletzungen am Torso in eindeutiger Positionierung, sind ja schon jetzt belegt, auch die Zerlegung, die dieser Mann ja scheinbar schon zugegeben hat

Trimalchio schrieb:Das behauptet wirklich niemand hier. Das ist doch nur ein Popanz, der an die Wand gemalt wird, damit man alles, was noch nicht nachgewiesen wurde, als Fakt darstellen kann.

Ganz recht.
Selbst wenn in jedem seriösen Text die Unschuldsvermutung wenigstens am Rande noch erwähnt wird – der Mann ist schon vor der Verhandlung erledigt. Hier wie auch im medialen Prozess gibt es keine Prozessordnung. Entlastungszeugen werden kaum wahrgenommen. Die Anschuldigungen werden im Indikativ vorgenommen.
Was wir erleben, ist ein Abbau der Grundrechte von Verdächtigen und Angeklagten, eigentlich fehlen nur noch genderspezifische Befindlichkeiten.

Als Weisheit letzter Schluss wird ein medialer Pranger errichtet und ein unschuldiges U-Boot vernichtet.

Der Mann hat sich vermutlich selbst erledigt. Indem er vermutlich etwas getan hat, was er besser einmal nicht getan hätte.

UliSeidl48 schrieb:Der Mann hat sich vermutlich selbst erledigt. Indem er vermutlich etwas getan hat, was er besser einmal nicht getan hätte.

das steht doch auf einem ganz anderen Blatt.. Es geht darum dass die Staatsanwaltschaft ziemlich dick aufgetischt hat bevor der Tisch gedeckt war..

jetzt ist man in der Bredouille dass man nicht nur überzeugen sondern auch beweisen muss..