1991, Neuwied, Koblenz. Junge Frau auf der A3 mehrfach überfahren

@emz
Achso,dann war es eine einfache Filmkamera.
Ich hab das jetzt verwechselt mit den 'Fotografen' die damals mit der Polaroid Kamera durch die lokale zogen und für paar Mark Partyfotos machten.

emz schrieb:Er wirft sie raus. Sie rennt weg. Im rechten Moment über die beiden Autobahnspuren, um dann doch auf der Gegenseite unglücklicherweise noch erfasst und überfahren zu werden.
Sie wurde überfahren, aber nicht angefahren.
Das heißt, sie lag bereits, als das erste Auto sie überrollte.

Ja, Du hast vermutlich recht. Dann kommt meine 2. Version zum tragen. Die ist für mich eh logischer denn aus meiner Sicht überquert man auch in Flucht keine viel befahrene Autobahn.

Klarmann schrieb:denn aus meiner Sicht überquert man auch in Flucht keine viel befahrene Autobahn

Normalerweise nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man, wenn die Panik groß genug ist, auch über die Straße rennt. Zum einen, um mögliche Verfolger abzuschütteln, die dieses Risiko nicht eingehen würden; zum anderen, um vielleicht doch ein Auto zum Stoppen und Helfen zu bringen.

Es erklärt jedoch nicht, warum die Frau lag, außer, wenn sie auf der Flucht stolperte und fiel.

@Nala-Nyna

Naja, genauso dachte ich ja auch. Könnte ja durchaus passiert sein, dass sie stolperte und fiel. Daher dachte ich in meiner Version 1 ja auch an Flucht über die Autobahn.

Meine Überlegung ist allerdings:
Ich glaube, wenn ich aus dem LKW geflüchtet wäre, wäre ich ehr nach vorn gerannt und hätte mich dann irgendwo rechts abgeschlagen. Oder wäre wieder Richtung Raststätte gelaufen. Hätte mich also nicht in die Gefahr der Autobahn begeben.

Daher bin ich nach dem Hinweis von EMZ durchaus weiterhin bei meiner zweiten Version. Das würde mir auch den Augenzeugen erklären, der auf dem Standstreifen einen LKW und ein Fahrzeug mit Wohnanhänger gesehen haben will. ( meine Erklärung dazu hatte ich ja geschrieben )

Klarmann schrieb:Ich glaube, wenn ich aus dem LKW geflüchtet wäre, wäre ich ehr nach vorn gerannt und hätte mich dann irgendwo rechts abgeschlagen. Oder wäre wieder Richtung Raststätte gelaufen. Hätte mich also nicht in die Gefahr der Autobahn be

Ja, oder gegen die Fahrtrichtung auf dem Standstreifen, wenn es rechts z.B. einen Wildschutzzaun gibt. Realistisch hast du als KfZ Fahrer ja auch nicht die Chance, auf der Autobahn anzuhalten, ohne dass du allen vorbeifahrenden Autos auffällst, sprich, wenn du entkommen willst, dann rennst du einfach zurück - der Fahrer kann nicht wenden, dir höchstens hinterher rennen - aber ob der das macht (so viele potentielle Zeugen) ....

MissMary schrieb:sprich, wenn du entkommen willst, dann rennst du einfach zurück

Ein sehr kluger Gedanke.

Ich fürchte aber, dass ich nicht auf sowas käme, auf der Flucht. Ich hab's mir mal vorgestellt und komischerweise wäre mein erster Impuls, zum Mittelstreifen zu kommen (und zu hoffen, dass mich da einer rausrettet).
Das heißt aber natürlich nicht, dass die Frau damals das gleiche dachte.

Und noch mal: Dein Gedanke ist doppelt klug, denn wenn man am Wildzaun nach hinten rennend fällt, fällt man auf den Rasen und nicht quer auf die Autobahn. Es muss also einen Grund gegeben haben, warum sie dahin lief, wo sie lief; sei es Panik oder Logik.

Weiß noch mal wer, auf welcher Spur sie lag?

Nala-Nyna schrieb:Und noch mal: Dein Gedanke ist doppelt klug, denn wenn man am Wildzaun nach hinten rennend fällt, fällt man auf den Rasen und nicht quer auf die Autobahn. Es muss also einen Grund gegeben haben, warum sie dahin lief, wo sie lief; sei es Panik oder Logik.

Weiß noch mal wer, auf welcher Spur sie lag?

Das ist ja das Problem. Niemand weiß, wie sie an die Stelle kam, an der man sie gefunden hat. Wir spekulieren hier gerade. Eine der Möglichkeiten KÖNNTE die Flucht über die Autobahn gewesen sein. Von der Raststättenseite auf die gegenüberliegende. Diese Fahrspur führt in Richtung Köln.

Laut xy Film lag sie auf der rechten Fahrspur. Beine zum Standstreifen hin. Kopf und Oberkörper ehr auf der Spur liegend, würde ich sagen.

Ich kann mir das ehrlich -auch wenn sie Prostituierte war- nicht so wirklich vorstellen, dass es in einem LKW so zu einem Streit kommt, dass der Trucker sie umbringt. Wozu? Sie treffen sich, verhandeln der Preis, kommen zur Sache, fertig. Selbst wenn sie sich über Ausführung oder Preis/ Leistung streiten: Würde er wirklich für 50€ seinen Beruf und seine Freiheit riskieren.

Die Frage ist auch der Rastplatz und die Prostitiution. Sie fiel ja der Kassiererin so auf, dass diese noch aussagen konnte, was sie die nächsten zwei-drei Stunden gemacht hat - vermutlich auch, weil es sehr ungewöhnlich ist, dass sich Leute so lange auf dem Rastplatz aufhalten. Offensichtlich war sie aber zuvor nicht regelmäßig da. Und von "in Café sitzen und auf Torte rumkauen" findet man ja eigentlich auch keine Freier - da wäre es sicher effektiver, sie hätte sich irgendwo bei den Parkplätzen possiert (und weniger auffällig, kann mir durchaus vorstellen, dass das Management der Raststätte sonst angesprungen wäre).

Wenn sie aber aus einem Grund an diesen Rastplatz gebunden war, dann fährt man doch nicht mit. Ich kann aus meinen Autostopzeiten berichten (und eigentlich weiß das jeder) - jedem großen Rastplatz folgen mehrere kleine, wo man praktisch hält, in den Wald pinkelt und geht. Ich wurde einmal auf einem solchen Rastplatz "ausgesetzt" beim Trampen und erinnere mich mit Schrecken daran - viele Leute fuhren rein, sahen mich (ohne Auto) und fuhren einfach, ohne zu halten, wieder aus dem Rastplatz raus, weil ihnen das seltsam vorkam. Ergo: Ich musste am Ende über den Zaun klettern und kilometerweit zum nächsten Dorf laufen (glücklicherweise ging das), sonst würde ich heute noch da sitzen. D.h., ihr hätte es nur was gebracht, wenn sie auf dem nächsten Rastplatz (also kilometerweit weg abgesetzt worden wäre). Um zurückzukommen musst du dann auf die andere Seite der Fahrbahn kommen (geht ja bei vielen großen Rastplätzen) und wieder jemand finden, der in die Gegenrichtung fährt, dich mitnimmt .... Stelle ich mir viel umständlicher vor als einfach vor Ort zu bleiben und in der Kabine den Job zu erledigen.

MissMary schrieb:Sie fiel ja der Kassiererin so auf, dass diese noch aussagen konnte, was sie die nächsten zwei-drei Stunden gemacht hat

Eine Frage, die mich seit dem XY Beitrag umtreibt ist auch: Wozu braucht man vormittags so dringend eine Flasche Vodka.
Die Flasche kostete 24 Mark. Sie hatte nur 20 Mark. Wenn's Alkohol hätte sein müssen: Warum fragt man nicht nach etwas anderem, billigerem?

Weiter überlege ich, wozu sie diese brauchte? Sich die (hier angenommene) Arbeit "schön trinken"? Hat man denn als betrunkene (mögliche) Prostituierte noch Erfolg? (Man will ja zum einen "ankommen", sich aber auch nicht "abzocken" lassen. Das stell ich mir betrunken oder angetrunken erschwert vor.)

Oder war die Flasche für jemand anderen bestimmt?

Und wenn man den Vodka trotz Preisverhandlungen nicht bekommt - warum kauft man dann keinen anderen Alkohol sondern Shampoo??

Ich denke, hier fehlt uns allen ein gewaltiges Puzzelteil, wenn die Szene so war und nicht dramaturgisch eingebaut wurde.

Nala-Nyna schrieb: Eine Frage, die mich seit dem XY Beitrag umtreibt ist auch: Wozu braucht man vormittags so dringend eine Flasche Vodka. Die Flasche kostete 24 Mark. Sie hatte nur 20 Mark. Wenn's Alkohol hätte sein müssen: Warum fragt man nicht nach etwas anderem, billigerem?

Das habe ich mich auch gefragt, v.a., wenn ich nur noch 20DM habe - Vodka war schon immer billiger Fusel und hat früher bei Aldi 4,99 DM gekostet - warum zahle ich fast freiwillig an der Tanke das "fünffache". Dann ist Vodka was, das man eigentlich als Frau eher mischt Vodka-Lemon, Vodka-Orange ... also nichts, was man sich so pur gibt. Dann hat man diese Flasche am Hals, wo man arbeiten möchte. Die kann ja im Weg sein oder kaputt gehen. Und: Es gibt ja diese kleinen Taschenflaschen - die gab es damals bestimmt auch schon.

Nala-Nyna schrieb:Weiter überlege ich, wozu sie diese brauchte? Sich die (hier angenommene) Arbeit "schön trinken"? Hat man denn als betrunkene (mögliche) Prostituierte noch Erfolg? (Man will ja zum einen "ankommen", sich aber auch nicht "abzocken" lassen. Das stell ich mir betrunken oder angetrunken erschwert vor.)

Vor allem schien es so, als ob sie ihre letzten 20DM dafür geopfert hätte. Sie wusste doch noch gar nicht (wenn Prostitution), ob noch Geld reinkommt: Ich muss doch im Laufe des Morgens mal aufs Klo, was essen, etwas trinken ... das schien etwas planlos und unüberlegt.

Nala-Nyna schrieb:Oder war die Flasche für jemand anderen bestimmt?

Das weiß man halt nicht. Das ist die große Frage: Was machte die Frau fast den ganzen Tag an dem Rastplatz, während sie davor noch nicht aufgefallen ist?

Nala-Nyna schrieb:Und wenn man den Vodka trotz Preisverhandlungen nicht bekommt - warum kauft man dann keinen anderen Alkohol sondern Shampoo??

Da habe ich mir noch überlegt, ob sie das machte, damit sie Kleingeld hatte. Also praktisch Wechselgeld, wobei wirklich Sinn macht das nicht. Falls sie ein Zugticket am Automaten oder irgendwas ziehen muss, oder jemanden bezahlen, dem sie nicht ganz traut.

Nala-Nyna schrieb:Ich denke, hier fehlt uns allen ein gewaltiges Puzzelteil, wenn die Szene so war und nicht dramaturgisch eingebaut wurde.

Ja, da fehlt einiges an Info ... Schade ist eben, dass es nun 30 Jahre später ist und dass sich niemand mehr erinnern kann ....

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1991, Neuwied, Koblenz. Junge Frau auf der A3 mehrfach überfahren
um 15:49
Ich kann mir das ehrlich -auch wenn sie Prostituierte war- nicht so wirklich vorstellen, dass es in einem LKW so zu einem Streit kommt, dass der Trucker sie umbringt.

In meiner Version "2" hat er sie ja nicht umgebracht sondern sie aus der Fahrerkabine "geworfen". Also nicht in Form von hinabwerfen sondern, dass sie verschwinden solle. Wenn das tatsächlich so gewesen ist, dann könnte sie dumm gefallen sein oder das Gleichgewicht verloren haben. Woraufhin sie stürzte und auf die Fahrbahn fiel, wo sie überrollt wurde.

Ihre Tasche und Schuhe blieben im LKW.

Zum Wodka fällt mir spontan ein, das sie es evtl zum Desinfizieren einer Wunde benötigt hat?

LG Bibi

MissMary schrieb:Nala-Nyna schrieb:
Oder war die Flasche für jemand anderen bestimmt?

Das frage ich mich auch. Es wurde ja festgestellt, dass sie kein Drogen oder Alkohol im Blut hatte. Außer den bisschen Cannabis im Urin.

Auch wurden bei der Obduktion keine Zeichen eines regelmäßigen Konsums von was auch immer festgestellt bzw. kommuniziert. Und das hätten die sicher getan.

bibik schrieb:Zum Wodka fällt mir spontan ein, das sie es evtl zum Desinfizieren einer Wunde benötigt hat?

Ich glaube, dafür hat er nicht genug Umdrehungen?

@hpoirot
Das nicht, kann aber fürs Erste helfen bzw man hofft es.

bibik schrieb:Zum Wodka fällt mir spontan ein, das sie es evtl zum Desinfizieren einer Wunde benötigt hat?

Und wessen Wunde soll das sein?
Ihre wahrscheinlich nicht, denn bei einem ärmellosen Sommerkleid, beigen Strumpfhosen (die sie da nicht mal anhatte) und Flip Flops wüsste ich nicht, welche Wunde sie gehabt haben sollte, die der Verkäuferin nicht aufgefallen ist.

@Nala-Nyna

Es war nur ein Gedanke, da sie auch mit einem Mann gesehen wurde.
Sie hätte auch Probleme mit ihrem Zahnfleisch haben können oder Zahnschmerzen oder Halsweh 🤷🏼‍♀️

Nala-Nyna schrieb:Wozu braucht man vormittags so dringend eine Flasche Vodka.

Ich hatte mich auch gewundert, dann war mir eingefallen, daß ich mal einen Lifehack zum Reinigen/Waschen von Kleidung mit Wodka gelesen hatte.

Bsp. sind z.B. hier
- https://blog.theater-heilbronn.de/wodka-gegen-strenge-gerueche/
- https://www.cleanipedia.com/de/haushalt-organisieren/wodka-als-reinigungshilfe-im-haushalt.html

Sie wurde doch auf der gegenüberliegenden Seite der Raststätte gefunden, oder?
Vieleicht lief sie auf dem Standstreifen, als ein LKW-Fahrer sie versuchte ins Auto zu ziehen, und durch das Auto mit Wohnanhänger gestört wurde, was ihr die Möglichkeit gab zu flüchten.
Sie flüchtete nicht ins öffentliche Feld, oder was befand sich neben ihr, sondern wollte zur belebten Raststätte, in ihrer Panik stolperte sie und fiehl auf die Fahrbahn, wo sie dann von einem Auto überrollt wurde.

Ihre Handtasche blieb beim LKW-Fahrer, beim Gerangel vom reinzerren.

Ich hoffe ihr Schicksal wird aufgeklärt.

Nala-Nyna schrieb:Eine Frage, die mich seit dem XY Beitrag umtreibt ist auch: Wozu braucht man vormittags so dringend eine Flasche Vodka.

Ich würde vermuten, dass es leichter zu ertragen ist, zu irgendeinem verschwitzten Trucker ins Führerhaus zu klettern und ihn zu befriedigen, wenn man sich etwas Hochprozentiges hinter die Binde kippt.
Wodka hat im Gegensatz zu anderen alkoholischen Getränken den Vorteil, dass er keine Fahne hinterlässt. Deswegen steht er auch bei vielen Alkoholikern hoch im Kurs. Dass ihr Alkoholkonsum ihren Kunden nicht auffiel, könnte der Frau wichtig gewesen sein.

Weil Wodka fast nur aus Wasser und Alkohol besteht und keine geruchlich bedenklichen Bestandteile wie die sogenannten Fuselöle oder Aromen hat, gibt es von gutem Wodka kaum eine Fahne.

Quelle: https://www.blick.ch/news/warum-gibts-von-wodka-keine-alkoholfahne-id150889.html