Cold Case - Andreas Dünkler seit 1997 vermisst

ich mache mal den advocatus diaboli...

w e n n der zeuge etwas gesehen haben sollte...

es gibt nur seine aussage,keine aufnahmen, keine anderen zeugen, der Notruf, falls er denn stattgefunden haben sollte, kann nicht mehr nachvollzogen werden.

und selbst wenn es sich alles so abgespielt haben sollte wie ausgesagt...ich glaube nicht, dass es sich um A.D. handelte.

@Kleinerose15

Kleinerose15 schrieb:Der Zeuge konnte aber selbst nicht sagen ob das AD war den er gesehen hat.

Richtig. Er vermutet zwar, dass es sich um A.D. gehandelt hatte, war sich aber nicht wirklich sicher. M.W. war er sich zudem nicht sicher, ob sich der Vorfall wirklich am Verschwindetag von A.D. ereignet hatte.

Ventil schrieb:.ich glaube nicht, dass es sich um A.D. handelte.

Sehe ich ebenso.
Wäre auch komisch wenn kriminelle ihr Opfer noch zur richtigen Ubahn Station bringen.

Seefahrer schrieb:Dazu habe ich eine Frage an Foristen mit notfallmedizinischen Kenntnissen: müsste es bei einer schweren Verletzung wie z.B. einem tiefen Messerstich nicht zu einer sehr viel stärken Blutung gekommen sein?
In meiner sicher laienhaften Vorstellung hätte in einem solche Fall dann eigentlich der gesamte Sitz (Rückenlehne und Sitzfläche) blutbeschmiert sein müssen; und die Bekleidung ebenso.

Wenn die Darstellung in xy so richtig ist und es ein Messerstich war, so kann das keine allzu große Wunde gewesen sein, bzw es wurden keine größeren Gefäße verletzt.
Blut macht schon in geringen Mengen eine große "Sauerei". Sieht immer mehr aus, als es ist
Der Darstellung im Filmbeitrag nach zu urteilen z, hat der Mann, vielleicht 200ml Blut verloren.
Ansonsten wäre, wie Du schreibs,t der ganze Sitz vollgeblutet gewesen.
Aber vielleicht war das falsch dargestellt, oder der Mann war bereits verbunden und es blutete durch oder so.

falstaff schrieb:. So etwas geht einfach unter in der Nachrichtenflut die eine Großstadt täglich produziert

Soviele Menschen verschwinden nun auch nicht in Hamburg.
Und es ist auch nicht alltäglich jemanden mit einer blutenden Wunde am Rücken zu sehen.

@tenbells

Nehmen wir an es war AD vielleicht wollten die Täter die Leiche verschwinden lassen und nahmen ihn erst mal mit.

@Kleinerose15
Und dafür fahren sie nach Eppendorf?
Eher nicht.

Able_Archer schrieb:Warum meldete sich niemals jemand, der an der rechtlich einwandfreien Unterstützung eines "Betrunkenen" an diesem Bahnhof beteiligt war?-Warum gab es niemals Hinweise, dass einem offensichtlich stark blutenden Mann geholfen wurde?-Warum gab es niemals Hinweise auf eine korrespondierende medizinische Behandlung?

Hamburg ist eine 1,8 Millionen Einwohner Stadt. Da sind jeden Tag leider etliche Betrunkene an den zig Fernbahn, S- Bahn und U- Bahnstationen und in den Zügen oft mit ihren Kumpels unterwegs, manche halt auch verletzt und in nicht mehr gehfähigem Zustand. Besonders in den Abendstunden außerhalb des Berufsverkehrs ist das leider normal.

Blutende oder verletzte Personen, Schlägereien und Messerstechereien sind leider auch tägliches Brot, sowohl für die Hamburger Rettungsdienste und Krankenhäuser.

In Bahnhofsbereichen und Stadtteilen wie St. Georg, Neustadt, Billstedt und St. Pauli sind Gewaltdelikte alltäglich.

Du unterschätzt die Dimensionen dieser Großstadt.

@tenbells

Ich dachte erst das sie ihn gebraucht haben damit er das Geld für ihnen abhebt aber die 600 Dm hat er am Nachmittag angehoben.

Rotmilan schrieb:In Bahnhofsbereichen und Stadtteilen wie St. Georg, Neustadt und St. Pauli sind Gewaltdelikte alltäglich.

Du unterschätzt die Dimensionen dieser Großstadt

Der eine unterschätzt, und du, sorry nicht böse gemeint, übertreibst ein klein wenig.
Liest sich immer so als würde man in diesen Stadtteilen alle 20 Meter einen Überfall oder eine Schlägerei sehen.

Ganz so ist es ja nun auch nicht.

Nightrider64 schrieb:Blut macht schon in geringen Mengen eine große "Sauerei". Sieht immer mehr aus, als es ist
Der Darstellung im Filmbeitrag nach zu urteilen z, hat der Mann, vielleicht 200ml Blut verloren.
Ansonsten wäre, wie Du schreibs,t der ganze Sitz vollgeblutet gewesen.

Wenn der Zeuge Andreas gesehen hat, dann muss er schwer verletzt gewesen sein. Denn der Betroffene konnte ja nurmehr taumeln und besoffen war Andreas ganz klar nicht. Das würde dann aber wieder nicht dazu passen, dass nur ein kleiner Blutfleck am Sitz zu finden war.

Insgesamt finde ich es daher fast wahrscheinlicher, dass der Zeuge zwei junge Männer gesehen hat die ihren besoffenen Kumpel nachhause transportiert haben. Der Betrunkene kann dennoch verletzt gewesen sein. Der vermeintliche Blutfleck kann aber auch einfach nur ein sonstiger dunkler Fleck gewesen sein, der in Verbindung mit der Nässe die zu dieser Zeit herrschte eben eine feuchte Stelle am Sitz hinterlassen hat.

tenbells schrieb:Der eine unterschätzt, und du, sorry nicht böse gemeint, übertreibst ein klein wenig.

Ich bin jeden Tag "vor Ort" und wohne seit 30 Jahren in Hamburg.

Guck Dir doch einfach mal die Hamburger Kriminalstatistik, nach Stadtteilen, geordnet an.

Mein Nachbar ist Krankenhausarzt in der Asklepios Klinik St. Georg. Und ja, da werden jede Nacht Verletzte nach Schlägereien, Messerstichopfer und Betrunkene eingeliefert.
Vorher war er in einem anderen Krankenhaus, da kam nur ca. einmal im Monat, ein Opfer einer Schlägerei mit dem RTW.

Gewisse Örtlichkeiten sollte man zu vorgerückter Stunde eben meiden, oder nur mit Vorsicht und in Begleitung aufsuchen. Und auf gar keinen Fall alleine und mit evtl. 600 DM in der Tasche.

falstaff schrieb:Wenn der Zeuge Andreas gesehen hat, dann muss er schwer verletzt gewesen sein. Denn der Betroffene konnte ja nurmehr taumeln und besoffen war Andreas ganz klar nicht

Und er hatte keinen Parka an.

Da kann man nur spekulieren. Aber wenn jemand so stark verletzt ist, das er nicht mehr auf den Beinen stehen kann, so wie dargestellt, dann müsste da mehr Blut gewesen sein. Ich denke mal neben der Rückenverletzung war der Beobachtete noch sternhagel voll.
Aber wenn der Mann gegen seinen Willen weggeschleppt worden wäre, hätte er sich nicht zumindest ansatzweise zur Wehr gesetzt?

Meiner Meinung nach hatte die Beobachtung nichts mit A.D. zu tun.

Der Zeuge hat da vielleicht eine Gruppe besoffener Seeleute gesehen, die in einen Streit geraten sind.
Einer hat halt ein Messer abbekommen.
Wenn das nicht lebensbedrohlich war, steht davon auch höchstens eine Randnotiz in der Tagespresse.

Da solche Vorfälle in einer Großstadt an der Tagesordnung sind, kann man die Beobachtung Jahre später auch keinem konkreten Ereignis mehr zuordnen, wenn der Zeuge sich nicht an den genauen Tag erinnert

@Rotmilan
Ich lebe auch schon immer in Hamburg und natürlich gibt es Schlägereien.
Aber auch in diesen Stadtteilen gerät man selten als unbeteiligter in so eine Situation, das sind meistens Milieustreitereien.
Zumal weder bekannt ist das AD in St Georg oder St Pauli war.
Das weiter auszuführen geht aber in OT.

Nightrider64 schrieb:Und er hatte keinen Parka an.

Richtig. Er trug eine dunkelblaue Wachsjacke von Barbour. Recht bekannte und eher teure Marke.

Nightrider64 schrieb: Ich denke mal neben der Rückenverletzung war der Beobachtete noch sternhagel voll.

Das vermute ich auch. Kommt auch wie gesagt, in den Abendstunden in der U Bahn sehr häufig vor.

tenbells schrieb:Aber auch in diesen Stadtteilen gerät man selten als unbeteiligter in so eine Situation, das sind meistens Milieustreitereien.

spricht also dagegen, das der beobachtete Mann wirklich A.D. war, wenn ich Dich richtig verstehe ?

Nightrider64 schrieb:Aber wenn der Mann gegen seinen Willen weggeschleppt worden wäre, hätte er sich nicht zumindest ansatzweise zur Wehr gesetzt?

Könnte auch sein das der Typ noch was anderes eingeworfen hat außer Alkohol.

@Nightrider64
Ich glaube eben nicht das es AD war, weil es für mich keinen Sinn macht das er von den kriminellen fast bis nach Hause gebracht wird.
Natürlich wird man in einer Großstadt manchmal überfallen, aber die bringen doch dann nicht nach Hause

Rotmilan schrieb:Das vermute ich auch. Kommt auch wie gesagt, in den Abendstunden in der U Bahn sehr häufig vor.

Ich bin selbst skeptisch was die Rückenverletzung angeht. Auf der Jacke war wohl ein dunkler Fleck und auf dem Sitz auch. Aber in der Zeit hat es ja auch schwer geregnet und gestürmt in Hamburg, das könnte daher auch einfach nur Schmutz gewesen sein von einem Sturz im betrunkenen Zustand.

Jedenfalls fände ich es selbst für eine Großsstadt ungewöhnlich, wenn ein Mann mit einer Stichverletzung in der Straßenbahn nur einen einzigen Menschen dazu veranlassen würde, zumindest die Polizei zu rufen.

tenbells schrieb:Aber auch in diesen Stadtteilen gerät man selten als unbeteiligter in so eine Situation, das sind meistens Milieustreitereien.

Die Gefahr, Opfer eines Raubüberfalls zu werden liegt in diesen Stadtteilen sehr deutlich höher, als in Hamburg- Wellingsbüttel oder Blankenese.
Siehe Kriminalstatistik.
Und St. Georg liegt direkt am Ausgang der U1 zur Kirchenallee.

Das könnte durchaus eine Rolle spielen, falls Andreas nicht in die nächste U Bahn gestiegen ist und es sich anders überlegt hatte.