Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

der einzige ansatzpunkt wäre, wenn er diese komische protznummer " von beruf sohn" schon wo anders mal erwähnt hätte.
psychologisch gesehen finde ich etwas skuril. wenn man schon reichtum erfindet, würde ich mir ja etwas ausdenken, was mich selbst als großverdiener ausweist und nicht als schmarotzenden nichtstuer. damit anzugeben ist ja gesellschaftlich eher ungewöhnlich und wenig angesehen.

Eigenartig warum sie noch telefonieren konnte.
Wenn er gleich ernst gemacht hätte wäre das nicht mehr möglich gewesen.
Wie soll sich das bitte abgespielt haben?

@HchelH

Telefonieren ist gut...

Anscheinend konnte sie gerade noch zwei Worte sagen, dann war die Verbindung weg...

Ich habe den Fall vorhin auch bei XY gesehen und mir ist eines aufgefallen: Schlüchtern ist nur ein Hinweis, wenn man den Zeitungsartikeln glauben schenken kann.
Es war wohl so, daß sie vor Bad Orb bereits eine ähnliche Wohnung in Biebergmünd gehabt haben soll, den Schlüchtern-Zeuge daher evtl. kannte und sich letztendlich ihre Spur in - zum Zeitpunkt des Telefonates mit ihrem Ehemann - in Alzenau verloren hat.
So steht es jedenfalls in der OP:

https://www.op-online.de/region/hanau/main-kinzig-kreis-ort29017/frankfurt-hanau-bad-orb-polizei-rollt-fall-vermissten-andrea-koenig-wieder-block-9646384.html
https://www.tag24.de/nachrichten/bad-orb-hanau-veschwundene-prostituierte-aktzenzeichen-xy-ungeloest-zdf-ermittler-hinweise-freier-459974

Ich gehe mal davon aus, daß ihr Handy geortet werden konnte und daher der Raum, in dem das Telefonat mit ihrem Ehemann stattgefunden hat, nachvollzogen werden konnte - anders kann ich mir die Angabe nicht erklären.
Vom ersten Eindruck würde ich sagen, daß hier versucht wird, einen Bewegungs-/Kundenradius einzugrenzen bzw. aus diesem Gebiet Hinweise zu erhoffen.
Im Groben ist das alles bereits Einzugsgebiet FFM, wo sie auch wohnhaft gewesen sein muß.
Sehr seltsam und im wirklich großen Speckgürtel von FFM nicht wirklich einfach. Dazu die häufig verschlüsselte Darstellung bei XY... ich weiß nicht.
Mich stört auch, das "angeblich von einem Kunden aus Schlüchtern" in den beiden Artikeln. Richtig klar scheint nichts zu sein.

bellady schrieb:Hatte sie nicht von 500 Euro gesprochen , die sie einnehmen könnte und das dann als erhoffter Dauerkunde.....?

So kam es zumindest rüber. Für den Abend sollte sie 500€ bekommen und sie erhoffte sich, dass da ne längere "Geschäftsbeziehung" draus wird. Es wurde ja auch erzählt, dass die Einnahmen in letzter Zeit weniger geworden sind, wenn ich das richtig verstanden habe.

Robin76 schrieb:Aber wenn sie selbst alles nur vorgetäuscht hätte, hätte sie einfach ohne hilferuf verschwinden können.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Aber es macht auf die Art und Weise, für mich zumindest, keinen Sinn. Wenn sie einen Notruf absetzt, muss sie ja damit rechnen, dass relativ schnell auch nach ihr gesucht bzw. auch gefahndet wird. Wenn sie am nächsten Tag nicht wieder aufgetaucht wäre, hätte sie mehr Zeit gewonnen. Kann ich mir also weniger vostellen, auch wenn man es nicht ausschließen kann.

@Thoelke
Das ist in der Tat recht ungewöhnlich, da "von Beruf Sohn" ja eher negativ konnotiert ist. Zum Protzen eigentlich eher nicht geeignet. Da kommt ja dann immer: der soll erstmal selbst was leisten.

HchelH schrieb:Wie soll sich das bitte abgespielt haben?

Ich könnte mir das so vorstellen:

- Sie sitzen im Auto
- Sie bemerkt, dass er nicht in die Richtung fährt, in die es eingentlich gehen sollte
- Sie nimmt ihr Notfallhandy und ruft ihren Mann an
- Er reißt ihr das Handy aus der Hand und schaltet es aus (vielleicht hat er es auch aus dem Fenster geworfen)

Find ich an sich ganz schlüssig.

Man könnte sich jetzt bei der Suche darauf stützen, dass er sich anderswo auch so ausgab/ausgibt und dass er auf Frauen fokussiert ist , die diesem Gewerbe nachgehen , Hassgefühle hat diesen gegenüber .

Ein Fall mit vielen Informationen, aber keinen wirklichen Fakten . Vielleicht gibt es ja Mitwisser die nun ihr Gewissen erleichtern wollen

Vermutlich hat sich da im Auto einfach ein Szenario entwickelt, welches am Ende zu ihrem Tod führte. Ich denke erstmal nicht, dass sie abgeholt wurde, um sie zu töten. Diese psychotischen Prostituiertenmörder suchen sich ihre Opfer fast immer auf dem Drogen/Straßenstrich und nehmen doch nicht ihre Stammprostituierte.
Irgendwas muss da im Auto eskaliert sein, vielleicht hatte er kein Geld, vielleicht kam es zu Gewalt, vielleicht dachte er, er ist über die Kennzeichen identifizierbar und es gibt kein zurück. Dieses Szenario halte ich für wahrscheinlich.

@Thoelke
Du hast zwar grundsätzlich Recht, dass der typische psychotische Prostituiertenmörder sich eher eine Dame von der Straße holt. Trotzdem kann es auch ein Psycho gewesen sein, der sie abgeholt hat. Falsche, geklaute Kennzeichen montiert. Eskaliert kann es trotzdem sein, vielleicht hat er was verlangt, was sie nicht wollte. Die Angabe von Beruf Sohn kann auch gelogen sein. Man sieht immer wieder dass Rotlicht- Jobs echt gefährlich sind,

Thoelke schrieb:Ich denke erstmal nicht, dass sie abgeholt wurde, um sie zu töten. Diese psychotischen Prostituiertenmörder suchen sich ihre Opfer fast immer auf dem Drogen/Straßenstrich und nehmen doch nicht ihre Stammprostituierte.

Ich dachte jetzt , weil er sie so spät abgeholt hatte . Diese Herren verfügen doch meist über freie Zeiten tagsübers oder sollte sie über Nacht bei ihm bleiben ?

@Rotmilan
Da hast du natürlich recht, ausschließen kann man das nicht. Im Filmfall wurden noch 2 Sektgläser gezeigt, da müsste doch zumindest etwas mit DNA machbar sein...

Hallo - ich bin ganz neu hier.
Der Fall ist für mich interessant, weil ich auch im Speckgürtel FFM lebe.
Die Fahrt ging in die total falsche Richtung. Alzenau Hemsbach - Der Mast liegt am Hahnenkamm hat aber eine Reichweite von 25km. Liegt in Bayern. Schlüchtern in Hessen. Wo und wie der da nach Schlüchtern kommen mag ist mir schleierhaft.

Falls die gute Dame auf und davon wollte, dann wäre ihr Verhalten ja auch völlig unsinnig. Dieses Notfall Handy war ja an sich bei Benutzung schon ein Hilferuf. Grundsätzlich eine gute Idee. Ich denke hier handelt es sich um eine Straftat.

Und die Erzählungen des "Freiers" sind frei erfunden.

suscat schrieb:Und die Erzählungen des "Freiers" sind frei erfunden.

Das vermute ich auch. Von wegen Pool und großes Haus...Sicher alles frei erfunden, genauso wie das "von Beruf Sohn". Hört sich nach einer geplanten Straftat an.
Laut Film wurde der Notruf schon 15 Minuten nach Abholung abgesetzt. Da war die Fahrt noch nicht allzu lange.
Es handelt sich laut Film auch um ihren Mann, der den Anruf entgegennahm, und nicht Ex-Mann.
Da waren doch 2 benutzte Gläser im Film zu sehen. Wie sieht es mit DNA Spuren aus?

Bleiben wir mal bei dem psychologischen Aspekt. Obwohl sie eine langjährige erfahrene Prostituierte war, die parallel ein-naja- halbwegs seriöses Leben als Mutter und Ehefrau führte, nicht Drogenabhängig oder sonstwas war, ging sie dennoch ein unverhältnismäßig hohes Risiko ein, in ein unbekanntes Auto zu einer unbekannten Person zu steigen.
Gängige Praxis ist das bei Escort Damen nicht, da wird sich immer abgesichert, Autokennzeichen oder Adressen notiert, sofern das nicht in ein Hotel geht. Man hat da einfach ein Auge drauf.
Insofern muss der Kunde in keinster Weise bei ihr ein bedrohliches Gefühl ausgelöst haben oder die Verlockung nach verhältnismäßig viel Geld hat bei ihr jedwede Vorsichtsmaßnahmen über Bord werfen lassen.
Ich finde an dieser Geschichte ja schon skuril, dass der Sohnemann eine Prostituierte in das Haus schleppen will, wo Mama und Papa schlafen. Meine Güte, bei so viel Geld, kann er doch ein Hotel springen lassen und nicht die Mama belästigen...Da fehlt mir jede Phantasie, so etwas auszuhecken. Ich glaube diese Story ist größtenteils erfunden, aber warum erfindet man so etwas. wenn es jemand egal ist ob man reich oder arm ist, dann ist es einer Prostituierten, denn die ist bestenfalls an der Bezahlung ihrer Dienstleistung interessiert und die muss man ja nicht umgarnen wie eine Geliebte. Eigentlich ist es ja logischer solche Geschichten bei einer Frau zu erfinden, die mehr für einen bedeutet. Und da ist dann wieder die emotionale Ebene im Spiel. Ich könnte mir vorstellen, dass der mögliche Täter mehr in dieser Beziehung gesehen hat als eine reine Geschäftsbeziehung. Als im dann klar wurde, dass sie nur interesse an dem reichen Freier hatte, ist das ganze eskaliert...
Natürlich nur ein denkbares Szenario....

Thoelke schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass der mögliche Täter mehr in dieser Beziehung gesehen hat als eine reine Geschäftsbeziehung. Als im dann klar wurde, dass sie nur interesse an dem reichen Freier hatte, ist das ganze eskaliert...
Natürlich nur ein denkbares Szenario....

Das finde ich auch ein durchaus vorstellbares Geschehen. Dazu passt dann aber auch die Vorstellung: Du ich führ dir mal meine tolle Villa vor, so macht das dann auch Sinn. Und dann halt auch spät Nachts, wenn Mama und Papa schön schlafen. Im XY Beitrag wirkte es jedoch fast so, als würde sie sich hartnäckig weigern den genauen Ort bekannt zu geben. Das war schon komisch.

Im XY Beitrag hieß es auch, dass sie AUFFÄLLIG vielen von diesem Freier erzählt hat. Da kann man auch mal drüber nachdenken.

Thoelke schrieb:Im XY Beitrag hieß es auch, dass sie AUFFÄLLIG vielen von diesem Freier erzählt hat. Da kann man auch mal drüber nachdenken.

Stimmt.

Es wurde erwähnt, dass sie von diesen Freier vielen erzählt hat, von anderen demnach wohl nicht.

Ich hab mich auch schon gefragt, warum.

In Sachen untertauchen macht es aber keinen wirklichen Sinn.

Sah mir so aus, als wenn sie das wegen den Einnahmen getan hat bzw. sich noch weitere davon versprochen hat. An einen neuen Mann mag ich da eher nicht glauben.

raptor83 schrieb:Sah mir so aus, als wenn sie das wegen den Einnahmen getan hat bzw. sich noch weitere davon versprochen hat. An einen neuen Mann mag ich da eher nicht glauben.

Man kann ja auch mal nachdenken das Alter von 47 Jahren ist nicht mehr so ganz einfach für eine SexArbeiterin. Die Einnahmen gehen zurück - der Gatte ist Hausmann - also sie bringt das Geld für das Leben rein. Da ist es verständlich sich zu freuen über neue regelmäßige und gute Einnahmen.

suscat schrieb:Man kann ja auch mal nachdenken das Alter von 47 Jahren ist nicht mehr so ganz einfach für eine SexArbeiterin.

Das ist auch so ein Punkt. Würde auch zu der Aussage passen, dass die Einnahmen wohl geringer geworden sind.

Bevor ichs vergesse: danke für die Ausführungen zu den Örtlichkeiten. Dann hab ich mich nicht getäuscht.

@raptor83

Ich denke mir, wenn jemand 20 Jahre in der Prostitution arbeitet, hat er so ziemlich alles skurile erlebt, was man sich so vorstellen kann und vielleicht auch einiges, was wir uns nicht vorstellen können. Dass aber ein reicher Sohn mit ner Sauna im Haus so eine erwähnenswerte Story ist, wundert mich und finde es auch etwas seltsam, da ich davon ausgehe, dass sie von sehr sehr reich bis sehr arm schon so jede Schicht der Gesellschaft bedient hat. Und ein Pool oder eine Sauna im Haus ist m.E. für eine Frau mit dem Erfahrungshorizont gar nicht so erwähnenswert.
Wars aber doch und dann sind wir wieder bei den Emotionen. Irgendwie glaube ich dass der Schlüssel darin liegt, dass es sich bei den beiden nicht um eine gewöhnliche Geschäftsbeziehung gehandelt hat, von wessen Seite auch immer. Da ist theoretisch ja auch beides denkbar.