Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

Vielleicht ging sie davon aus mehr Zeit für das Telefonat zu haben. Dann war das die Intro - aber zu den wirklich essentiellen Sachen kam sie wohl nicht mehr.
Mal sehen ob das aufgeklärt wird. Ist ja oft ganz erstaunlich wie dann doch noch ganz alte Fälle gelöst werden.

Für die Familie wünsche ich einfach Klarheit. Das ist bestimmt für die Kinder sehr schwer.

Kann mir mal jemand erklären, wie ein Mann damit fertig wird, dass seine Frau aktuell als SexArbeiterin tätig ist. Können sich die Männer hier sowas vorstellen? Manche Lebensweisen kann ich nicht verstehen. Vielleicht bin ich da einfach zu sehr Spießerin.

Der Fall hat eigentlich grottenschlechte Voraussetzungen aufgeklärt zu werden. Leider. Es sei denn der Typ hat diese Geschichte schon mal wo anders erzählt und es erinnert sich jemand. Ansonsten bleibt nur die DNA, sofern das mit den Sektgläsern stimmt...

suscat schrieb:Kann mir mal jemand erklären, wie ein Mann damit fertig wird, dass seine Frau aktuell als SexArbeiterin tätig ist. Können sich die Männer hier sowas vorstellen?

Ich kann mir das schwer bzw. gar nicht vorstellen. Wenn ich mir vorstelle, das meinen Lebensgefährtin noch mit anderen Männern in die Kiste steigt. Kommt für mich nicht in Frage.

Soll es aber durchaus geben.

Thoelke schrieb:28
Der Fall hat eigentlich grottenschlechte Voraussetzungen aufgeklärt zu werden. Leider. Es sei denn der Typ hat diese Geschichte schon mal wo anders erzählt und es erinnert sich jemand.

Wohl wahr. Eigentlich weiß man so gar nichts.

Keine genauen Informationen zu dem Mann, vom Alter mal abgesehen.

Komisch auch: Im Film hört es sich so an, als wenn sie diesen Mann noch nie gesehen hat, hinterher heißt es dann, dass sie ihn von ihrer vorherigen Wohnung bereits kennt.

Der Nachbar, der sie in ein Auto steigen sieht, aber ansonsten nichts zum Fahrzeug sagen kann, wegen eines Augenleidens. Anscheinend konnte er ja nichtmal sagen ob das Fahrzeug eher groß oder klein gewesen ist. Wenn es ein geplantes Vebrechen war, dann hat er trotzdem mehr Glück als Verstand. Man muss ja durchaus damit rechnen, dass sich da jemand auskennt.

@suscat

Es gibt eine Grundregel in der Dramaturgie bei Aktenzeichen XY und die impliziert, dass Opfer und Angehörige immer positiv, liebevoll, fürsorgend dargestellt werden. Das ist auch naheliegend, da man ja Kriminalfälle lösen will und nicht das Wesen von Opfern/Angehörigen kritisch aufarbeiten möchte.
Das führt natürlich dazu, dass es da auch Überzeichnungen gibt, die man hinterfragen kann. Ob jetzt der Angehörige ein liebevoller Hausmann/Vater war oder doch eher der klassische Zuhälter, der seine Frau ausgebeutet hat und sich ein schönes Leben auf Kosten ihres Jobs gemacht hat, können wir nicht beurteilen. Da will ich nicht mal spekulieren, das wäre unfair.
Vorstellen könnte ich mir das nicht, ich könnte keine Sekunde ruhig schlafen, aber wenn schon, wäre Sicherheit das oberste Gebot und da ist ein Zweithandy nun ganz sicher nicht besonders hilfreich, wie man hier sieht.

@Thoelke
@raptor83
Danke für Euer Feedback.

Ja stimmt schon in Aktenzeichen werden die Leute immer positiv dargestellt. Ist auch gut so - man sollte das Leben der Menschen auch nicht bewerten.
War auch nur so eine Frage , ob ich da so ganz altmodisch bin oder ob das doch noch in die Zeit passt.

Eine Sache schwirrt mir noch durch den Kopp, die muss ich noch loswerden. Ich habe mal überlegt, was gegen meine Theorie spricht und für einen gezielten Mord...
Das wäre m.E. die Uhrzeit. Wenn man so eine doch sehr lange Session plant, nimmt man sich an dem Abend doch nicht viele andere Dinge vor. Für meinen Geschmack ist 22 Uhr abholen ein bisschen sehr spät, um eine 5 Stunden Aktion zu starten. Dann noch die theoretische Fahrt nach Xy, bis es dann losgeht ist es vlt. 23 Uhr und dann um 4 Uhr in der Nacht die Dame wieder zurückbringen ? Ich weiß nicht, der Typ war ja keine 18, warum fängt er den Abend nicht um 19 Uhr an... tja, es sei denn, er hatte nie geplant 5 Stunden mit ihr zu verbringen, sondern wollte einfach, dass weniger los ist oder so...
Und ja, natürlich gibts auch Nachtmenschen, kann alles sein... trotzdem finde ich es ein wenig sperrig...

Ich war ja noch nie ein Mann - und kann mir manches nicht vorstellen aber evt. gibt es Dinge die ihn an der Vorstellung im Elternhaus Sex mit einer Prostituierten zu haben ganz besonders anmachen. Falls teilweise die Behauptungen stimmen.
Eltern - dann müsste er wohl warten bis die schlafen.
Schwimmbad - falls verfügbar doch bestimmt ein etwas anderer und interessanter Ort für Sexspiele.
Und der zusätzliche Kick der Möglichkeit erwischt zu werden.

Wenn das sein ultimativer Kick gewesen wäre, hätte er das ja mit ihr durchziehen können. Gäb ja keinen Grund sie vorher umzubringen.
Nee, letztlich ist es bei Mord doch fast immer eines der 3 Motivfelder: große Gefühle, Geld oder Psycho. Wobei die ersten beiden viel viel öfter anzutreffen sind.

So für heute mach ich mal Feierabend. Die Diskussion mit Euch war wirklich anregend und interessant.
Hoffentlich treffen wir uns mal wieder. Ich wünsche Euch eine gute Nacht.

Gute Nacht...vielleicht bringt der Schlaf neue Erkenntnisse..... :-)

Ich fand ja die ganze Sendung von XY gestern ( und habe sie gerade nochmal gesehen) gelinde gesagt "komisch", der einzig nachvollziehbare, imho, Fall war der 1., der von der zerstückelten Prostituierten. Alle nachfolgenden waren für mich i-wie "blöd" dargestellt/beschrieben. Dass wieder vermehrt nach Norman Volker Franz gefahndet wird, super, und auch der Mittschnitt von einem Gespräch, um seine Stimme evtl. erkennen zu können, aber insgesamt war die Falldarstellung was dürftig, imho. Und das Update zu den Göhrde- Morden? Das war doch alles schon bekannt, was da gesagt wurde. Ich habe mich echt was gewundert über die Sendung. Kannte so "lasch" nicht. Und die Kröhnung im Negativen war dann dieser hier besprochene Fall, der Andrea Kunz.
I-wie hatte ich gleich, als sie im Film nachgespielt von diesem "Berufssohn" sprach, das Gefühl, dass das ein Ablenkungsmanöver von ihr war.
Das sollte so wahrscheinlich nicht rüber kommen, denke ich.
Aber, dass sie ihrem Mann nix Näheres von dem Typ, obwohl sie ihn schon von früher kannte, sagte, spricht für mich eher für ein gewolltes "Verschwinden", als Mord.
Da lebt eine Prostituierte jahrelang mit Kindern und Ehemann, und der Mann war voll für ihren Beruf, da er ja freiwillig Hausmann und, wahrscheinlich auch, der hauptsächliche Kindererzieher war, und erzählt ihm alles mögliche über ihre Freier...., nur bei diesem "Letzten" hält sie sich seltsam bedeckt, und da wieder, obwohl sie ihn schon kennt von früher ( ob das vor der Ehe war, habe ich nicht mitbekommen, wurde da was dazu gesagt?), das ist doch nicht wirklich nachvollziehbar, oder? Die Ehe wurde als glücklich und vertrauensvoll dargestellt, sie hatte doch keinen Grund, ihrem Mann gerade diesen Mann zu "verheimlichen", außer, da war "mehr" als nur eine "Geschäftsbeziehung". Natürlich kann sie sich trotzdem in dem Typ getäuscht haben, und das merkte sie auf der Fahrt, aber da das nur 15 min. nach ihrer Abfahrt passierte ( der Anruf an ihren Mann), kommt mir das schon etwas komisch vor, dass es sich tatsächlich um einen Notruf handelte, auch, wenn er so klang.... Ich habe eher das Gefühl, dass sie damit einen Schlusstrich ziehen wollte...., ihr Mann und die Kinder sollten denken, dass ihr was passiert ist, weil es so besser für sie ist, ihrer Meinung nach. Einfach, um nicht erklären zu müssen, dass sie mit einem anderen Mann "untertaucht"....
Das Szenario passt auch dazu, dass keine Leiche gefunden wurde...
Und ihre "aufgeregten" Vorbereitungen, dass sie ja nix vergisst mitzunehmen....
Wenn das Ganze doch noch umgeschlagen ist, dann, denke ich, ist ihre Leiche extrem gut versteckt worden, evtl. im Ausland.

@IamSherlocked
So ähnlich war auch mein Denkansatz... komisch auch, dass sie ihn (den Freier) vor Kolleginnen wohl auffallend oft erwähnt hat, aber ihrem Mann nicht so richtig was erzählt hat...

In Richtung Ehemann wurde bestimmt auch ermittelt?

Der Täter hat wohl bei ihr die richtigen Knöpfe gedrückt, Geld, und das Vertrauen aufgebaut.

Die Wirtschaftskrise hat Kunden wegbrechen lassen, das hat viele getroffen, auch das Gewerbe.

Durch die Aktion AK eine ganze Nacht zu buchen verschaffte man sich Zeit, und das Abholen geschah spät um zu vermeiden das man gesehen wird.

Dieses "Hilf mir, ich steck in Schwierigkeiten", hört sich eigenartig als Hilferuf einer Prostituierten an.
Da denk ich eher das sie an Zuhälter geraten ist, vielleicht ins Ausland verschleppt wurde.
Sie hatte wohl erkannt das es nicht um einen Freier ging.
Für mich passt ihre Wortwahl eher zu sowas.

Für mich passt es nicht, dass zwischen Abholen in Bad Orb (laut Nachbar kurz nach 22 Uhr) und Anrufen des Ehemanns (ca. 22:30 Uhr) im Bereich Alzenau Mömbris/Hemsbach nur ca 15 Minuten Zeit vergangen sind.
Laut Google Maps wird als Entfernung zwischen den oben genannten Punkten ca. 40 bis 45 km mit Fahrzeit von ca. 50 Minuten angegeben.
Und auch aus eigener Erfahrung kenne ich die Fahrzeit zwischen Bad Orb und Hanau/Langenselbold recht gut. Man braucht jenseits der A66, selbst wenn man sehr schnell fährt länger für die Strecke, da man auch über Landstraßen und durch Kleinstraßen muss.
Daraus ergibt sich die Frage, ob das vom Nachbarn beobachtete Auto tatsächlich die Abholung war oder ob Sie nicht schon früher unterwegs war.

@BlackOne
Der Funkmast steht da, und soll eine Reichweite von 25km haben.
AK kann sich zum Zeitpunkt des Anrufs gerade am Anfang des Sendebereichs befunden haben.

@BlackOne @TatzFatal
Ich meine mich zu erinnern dass im Filmfall die Uhrzeit 22.15 Ca.eingeblendet wurde.
Der Nachbar sprach von kurz nach 22 Uhr,stimmt.
Ich schau mir den Filmfall nochmal an.
Wenn man 10-15 Minuten mehr einplant kämen die 25 km vielleicht hin.

Thoelke schrieb:Es wurde gesagt, dass sie ihn schon aus ihrer vorherigen Wohnung kannte. Aber "kennen" ist natürlich relativ. Vielleicht hatte sie auch nicht viele Informationen über ihn, außer die besagten.

Tja, da kommt einiges zusammen an Möglichkeiten . Aber kannte sie ihn von früher schon , ihrem vorherigen Arbeitsort , an dem das Geschäft nicht mehr lief , so ist auch die Frage , wie hat sie sich dort verabschiedet von ihrem Kundenstamm ?

Gab es da einige Kunden , auf die sie auch verzichten konnte , die anderen versuchte sie , sich zu halten , gibt die neue Adresse raus, wie das im Geschäftsleben halt so ist .

Vllt. war der letzte Kunde so jemand , der sie wieder ausfindig gemacht hatte , hat ihr dann dieses großzügige Angebot gemacht , dass sie nicht ausschlagen konnte , wenn er dann doch erfahren hatte , weshalb sie sich von der vorherigen Gegend umorientieren musste , aber eben ohne ihn darüber zu informieren , worüber er noch erbost war !?

@flora61 @TatzFatal
Danke für die Rückmeldung.

Mir kommt es auch mit der Antennengrafik zu knapp für 15 Minuten vor. Ich gehe aber mal davon aus, dass die Ermittler testen, ob die Zeitabläufe in der Realität funktionieren.
Ich habe mich nur gefragt, ob der Nachbar ob seiner Augenprobleme überhaupt beurteilen konnte, dass in dem beobachteten Wagen AK wirklich saß.

BlackOne schrieb:Ich habe mich nur gefragt, ob der Nachbar ob seiner Augenprobleme überhaupt beurteilen konnte, dass in dem beobachteten Wagen AK wirklich saß.

Sie stieg ja zu diesem Zeitpunkt erst ein. Ich gehe mal schon davon aus dass er seine Nachbarin auch erkannte, wenn er Augenprobleme hatte.

Für mich stellt sich halt immer noch die Frage, ob Andrea K. nicht freiwillig weg ist. Ich will jetzt nicht groß urteilen. Aber eine Frau, die ihrem Ehemann zumutet, mit ihrem "Beruf als Prostituierte" klarzukommen, die wird vielleicht auch keine Skrupel haben, ihn und die Kinder auf diese Art und Weise zu verlassen. Sie arbeitete wohl 60 km entfernt. Aber die Kinder wurden immer größer und sind ja auch nicht blöde und so ein Beruf kann nicht auf Dauer vor den Kindern geheimgehalten werden.