Irina A. - Mord im Frankfurter Park

HobbyjägerS schrieb:Liegt das an dem Dreiteiler ?

Das kann gut möglich sein (habe auch gestern erst den 3. Teil gesehen) und der Fall selbst liegt ja auch schon wieder etwas zurück.

Jedenfalls fand ich den 3-Teiler ziemlich gut gemacht im Vergleich zu anderen Produktionen.
Kann man sich tatsächlich auch zweimal ansehen.

Coconut19 schrieb am 28.01.2023:Ich denke, dass ihr da keine Falschaussage oder ähnliches angelastet werden kann, weil sie eben gesagt hat, dass sie eben nicht den Abend durchgehend zusammen verbracht haben.

Es wurde damals in jedem Fall ein Verfahren gegen sie wegen versuchter Strafvereitelung eingleitet, weil sie dem Mörder ursprünglich ein Alibi gegeben hat und sich später darauf berufen hat, sie hätte die Tage verwechselt. Wie dieses Verfahren gegen sie ausgegangen ist, wäre mal interessant, aber dazu findet man nirgends irgendwelche Informationen.

Am Montag, 3.7. 2023, gibt um 22.30 Uhr im Ersten (ARD) eine Doku zu dem Fall.

BigMäc schrieb:Am Montag, 3.7. 2023, gibt um 22.30 Uhr im Ersten (ARD) eine Doku zu dem Fall.

Aufgrund des 'Weltspiegel extra: Krawalle in Frankreich' beginnt die Doku 'Auf den Spuren des eiskalten Szenewirts' heute ab 22.45 Uhr.

cebe21 schrieb:beginnt die Doku 'Auf den Spuren des eiskalten Szenewirts' heute ab 22.45 Uhr.

Hier auch die dreiteilige Doku auf YouTube, für alle, die sie nicht im TV gesehen haben:

Auf den Spuren des eiskalten Szenewirts | Folge 1/3 | CrimeTime | (S15/E01)

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Teil I

Auf den Spuren des eiskalten Szenewirts | Folge 2/3 | CrimeTime | (S15/E02)

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Teil Ii

Auf den Spuren des eiskalten Szenewirts | Preview Folge 3/3 | CrimeTime | (S15/E03)

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Teil III

BigMäc schrieb:Am Montag, 3.7. 2023, gibt um 22.30 Uhr im Ersten (ARD) eine Doku zu dem Fall.

Die Doku kam schon im Januar und ist auch seitdem in der Mediathek verfügbar, wurde auch erst hier auf der letzten Seite gepostet.

Beitrag von Robert39 (Seite 87)

Ich bin durch Zufall auf diesen Fall gestossen. Wenn man sich den Gerichtsprozess durchliest, kann man nicht begreifen, warum J. M. nicht die Tat zugeben hat. Die vielen seiner angepassten Aussagen zu den Indizien sprechen für sich und vorallem sein Blut am Tatort. Schade das das Urteil lebenslänglich nicht wirklich lebenslänglich ist. Er hätte es m. E. verdient.

Die meisten Täter streiten bis zum Ende ihre Tat ab, damit das Gericht ihnen vielleicht glaubt und sie so eine Haftstrafe umgehen können.
Vor Gericht dürfen Tatverdächtige lügen und meistens ist es ihre einzige Chance.
Ob das was bringt, ist eine andere Sachen.
In diesem Fall hat es dem Täter nichts gebracht.

@LARA43
Das Ding ist, er wollte einen Freispruch. Er hätte mMn viel bessere Chancen gehabt, wenn er eine Haftstrafe in Kauf genommen hätte, dafür aber eine glaubwürdigere Lügengeschichte ersponnen hätte. Zum Beispiel hätte er behaupten können, dass es zu einem Streit kam, als sie sich aussprechen wollten und er dann ausrastete und sie umbrachte. Auch schlimm, aber kein heimtückischer, geplanter Mord. Man weiß nicht, ob das Gericht ihm das abgekauft hätte, aber es wäre allemal besser gewesen als all die widersprüchlichen Einlassungen.

@swinedog
Das wäre nur nicht so einfach gewesen.
Da er zufällig dem Opfer viel Geld schuldete.
Unter den Umständen hätte ihn das Gericht niemals geglaubt.
Das einzig richtige wäre ein umfassendes Geständnis abzugeben, dann hätte er vielleicht eine geringere Strafe gekriegt?
Aber die Haft hätte er nie umgehen können bei den erdrückenden Beweisen .

swinedog schrieb:Das Ding ist, er wollte einen Freispruch. Er hätte mMn viel bessere Chancen gehabt, wenn er eine Haftstrafe in Kauf genommen hätte, dafür aber eine glaubwürdigere Lügengeschichte ersponnen hätte. Zum Beispiel hätte er behaupten können, dass es zu einem Streit kam, als sie sich aussprechen wollten und er dann ausrastete und sie umbrachte. Auch schlimm, aber kein heimtückischer, geplanter Mord. Man weiß nicht, ob das Gericht ihm das abgekauft hätte, aber es wäre allemal besser gewesen als all die widersprüchlichen Einlassungen.

Er hatte doch eine der besten Frankfurter Anwaltskanzleien. Die hätte ihm doch sicher eine glaubwürdige Geschichte für einen Totschlag stricken können. Meine mich zu erinnern, dass Heike Borufka (Gerichtsreporterin) das für möglich gehalten hätte. Aber wie du schon sagtest, er wollte einen Freispruch, alles oder nichts.

MissM. schrieb:Schade das das Urteil lebenslänglich nicht wirklich lebenslänglich ist. Er hätte es m. E. verdient.

Ach was, hätte er das? Aber für die Todesstrafe bist du dann doch nicht :troll:

LARA43 schrieb:Da er zufällig dem Opfer viel Geld schuldete.
Unter den Umständen hätte ihn das Gericht niemals geglaubt.

Das weiß man nicht, ob das Gericht eine solche Einlassung geglaubt hätte. Er hätte wie gesagt argumentieren können, dass er eine Lösung finden wollte was seine Schulden bei ihr anging, und dass er sich deshalb mit ihr traf. Weiter in diesem fiktiven Szenario: Als sie ihn dann beschimpfte und vehement ihr Geld forderte rastete er aus und brachte sie um. Eine solche Einlassung hätte durchaus Gewicht gehabt.

emz schrieb:Er hatte doch eine der besten Frankfurter Anwaltskanzleien. Die hätte ihm doch sicher eine glaubwürdige Geschichte für einen Totschlag stricken können.

Gerade solche Nobelkanzleien werden das sicherlich machen. Hab schon von verschiedenen auf Strafrecht spezialisierten Anwälten gehört, dass sie erst mal gar nicht groß hören wollen, was der Mandant zu sagen hat. Stattdessen fragt der Anwalt seinen Mandanten, ob es sich nicht so und so zugetragen haben könnte - und präsentiert verschiedene Szenarien und was diese strafrechtlich bedeuten würden. Der Mandant muss dann nur an geeigneter Stelle zustimmen...

emz schrieb:Ach was, hätte er das? Aber für die Todesstrafe bist du dann doch nicht :troll:

@emz
Nein für die Todesstrafe bin ich nicht! Lieber soll er bis zu seinen Lebensende hinter Gitter bleiben. Bei der Todesstrafe wäre es zu schnell aus und vorbei für ihn.

Da die beiden ja wohl mal eine irgendwie geartete Beziehung hatten, hätte er es ja auch leicht auf die Ebene bringen können. Eine ihn besonders hart treffende, sehr persönliche Behauptung ihrerseits und da wäre er ausgetickt. Das Geld hätte bei dem Hintergrund keine Rolle spielen müssen.

Bandini schrieb:Eine ihn besonders hart treffende, sehr persönliche Behauptung ihrerseits und da wäre er ausgetickt.

Weisst du das genau oder ist das nur eine Vermutung deinerseits?

MissM. schrieb:Weisst du das genau oder ist das nur eine Vermutung deinerseits?

Da äußert sich jemand ganz vorsichtig im Konjunktiv, also mit "hätte nicht müssen", ist damit denn nicht eigentlich alles klar ;)

Bandini schrieb:Eine ihn besonders hart treffende, sehr persönliche Behauptung ihrerseits und da wäre er ausgetickt.

Das eben hat er nicht vorgetragen, hat das noch nicht mal versucht. Dabei hätte er das aufgrund der Übertötung, sogar glaubwürdig erscheinen lassen können. Wobei die vorangegangene minutiöse Planung hätte dann doch dagegengesprochen, aber wer weiß.

Habe gerade nochmal in den Podcast Messermord im Hundepark reingehört und da wird bei Minute 30 erwähnt, dass M. von seinem ersten Verteidiger sogar geraten wurde, er solle reden.

Interessant fand ich übrigens, dass Borufka sich durchaus vorstellen könnte, dass M. einer dieser Täter ist, die sich tatsächlich für unschuldig halten.

@emz
Danke für den Hinweis und die Erinnerung. In der Tat sagt Heike Borufka sogar, dass die beiden eine intime Beziehung hatten.
Und sie haben die These sogar im Verfahren widerlegt, weil ihm intensive Vorbereitung nachgewiesen werden konnte. Dennoch hätte er es versuchen können.

Bandini schrieb:Dennoch hätte er es versuchen können.

Eben, Versuch macht klug.
Er hatte ja nichts zu verlieren.

Die Frage ist doch, was hat ihn zu der Tat veranlasst:

- Hat er sie ausgeführt, weil er sie genauso geplant hatte und ist Schritt für Schritt vorgegangen?

- Oder hatte er von der Tat während des Spaziergangs eigentlich schon wieder Abstand genommen und dann hat sie ihn aber derartig provoziert, dass er zum Messer griff (Affekt) und es zu dieser grausamen Übertötung kam.

@emz
Die Tat war geplant. Das erklären sie im Podcast gut. Der Gedanke des Zurücktretens von der Tat ist interessant. Eventuell hat er das am Tag vorher gemacht. Und eventuell hätte er das auch am nächsten Tag gemacht. Er hätte sagen können, dass er das wieder tun wollte, sie ihn dan aber provoziert hat. Die Fähigkeit haben andere sogar bestätigt. Dann wäre es wohl Totschlag geworden mit Affekt. Er hat sich dagegen entschieden. Vielleicht wie Borufka spekuliert, weil er selbst nicht glaubt, dass er das getan habe.

Also ich bin kein Jurist. Deshalb möge man mich gnädig korrigieren, wenn's nicht so ganz richtig dargestellt ist. :D

Bandini schrieb:Eventuell hat er das am Tag vorher gemacht.

Das kann er sogar direkt vorher gemacht haben, dass er von der Tat zurücktreten wollte. Also während sie schon am spazieren waren im Park. Er braucht halt nur eine nicht zu widerlegende Story, wie es abgelaufen sein soll, wie es zu einer Einigung kam.
Und dann, wie die Situation dennoch eskalierte usw.

Die Habgier muss raus, der Affekt rein und dann hätte es vielleicht zu einem Todschlag gereicht.