Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

Ich schließe auch keines Falls eine Beziehungstat aus. Dafür spricht aus meiner Sicht die schnelle Handlungsbereitschaft und Sorge in ihrem Freundeskreis. Als hätten sie eine böse Ahnung. Eine Handyortung veranlassen zu wollen wegen einer verpassten Verabredung bei einer Frau von 30 Jahren halte ich für sehr ungewöhnlich.
Auch die Tageszeit, heftige Gegenwähr und das zügige Verlassen des Tatortes trotz verlorener Mütze sprechen eher für eine Tat im Affekt. Vielleicht aus einer banalen Meinungsverschiedenheit die außer Kontrolle geraten ist.

@kunukunu

Eben, die bisherigen Bilder sind etwas trügerisch. Zumal das ganze Gestrüb grade blüht und gedeiht.

Und ich denke nicht, dass sich ein Täter dort hinstellt und auf ein Zufallsopfer wartet.

Auf der Höhe des weißen Gebäudes rechts ist etwa die Unterführung die hier bereits mehrfach gezeigt wurde.

@inextenso

Sie müsste in etwa auf der Höhe der besagten Garagenzeile stehen. Etwa am Anfang dieser.

Wenn sie dort geschrien hat wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gehört worden sein. Und selbst wenn, können ihre Hilfeschreie einfach nicht als solche erkannt worden sein.

Also, ich finde das hier beschriebene Environ recht fragwürdig. Einladend zum Sonnen baden eher nicht. Mein eigener Eindruck dazu.

DoroBe schrieb:Ich schließe auch keines Falls eine Beziehungstat aus. Dafür spricht aus meiner Sicht die schnelle Handlungsbereitschaft und Sorge in ihrem Freundeskreis.

Ja, das gibt in der Tat zu denken. Die schnelle Vermisstenmeldung durch die Freunde ist schon auffällig. Zumal sie ja nicht neu in Berlin war. Sie müssen sie jedenfalls gut genug gekannt haben, um sofort Alarm zu schlagen, nur weil sie ein paar Stunden nicht erreichbar war und nicht zur Verabredung erschien. Ich denke, wenn man jemanden aus dem Bekanntenkreis in ernsthaftem Verdacht hätte, dann wäre es ein Leichtes, das durch einen DNA Abgleich zu prüfen.

DoroBe schrieb:Wenn sie dort geschrien hat wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gehört worden sein.

Richtig, und wenn der Wind noch ungünstig stand, dann muss das noch nicht mal bis zu den Häusern Dolomitenstr. vorgedrungen sein, geschweige denn durch die vielen Sträucher bis zum Mauerradweg.

Dill schrieb:Einladend zum Sonnen baden eher nicht.

Nee, nicht wirklich. Aber wir wissen ja auch gar nicht, ob sie sich tatsächlich dort öfter aufgehalten hat oder an diesem besagten Tag. Das Foto sagt ja letztlich nur aus, dass sie den Platz kannte.

Es besteht also die Möglichkeit, dass das Opfer unterhalb des Trampelpfades, der parallel zur S-Bahn verläuft, im Gras saß. Mit dem Rücken zur Bahn und zum Pfad. Aufgrund des Lärms der Bahnen bemerkt man dann Personen hinter bzw. über sich auf dem Pfad nicht. Sie wäre auch nicht beunruhigt gewesen, da man in der Großstadt selten allein ist.

Ein Überfall von hinten oben kann dann für das Opfer völlig überraschend erfolgen.

Der Trampelpfad an der Spitze des Hanges, auf dem Melanie möglicherweise saß,

monstra schrieb:Es besteht also die Möglichkeit, dass das Opfer unterhalb des Trampelpfades, der parallel zur S-Bahn verläuft, im Gras saß. Mit dem Rücken zur Bahn und zum Pfad. Aufgrund des Lärms der Bahnen bemerkt man dann Personen hinter bzw. über sich auf dem Pfad nicht. Sie wäre auch nicht beunruhigt gewesen, da man in der Großstadt selten allein ist.

Ein Überfall von hinten oben kann dann für das Opfer völlig überraschend erfolgen.

Gruselige Vorstellung. Der Trampelpfad an der Spitze des Hanges, auf dem Melanie möglicherweise saß, wo führt denn der hin ? So wie das in den Bildern dargestellt ist, sieht man von unten (Fußgängerunterführung, Dolomitenstraßenpoller, Fahrradweg) auch sehr gut an die Spitze des Hanges. Umgekehrt, kann der Täter dort oben auch einen "sicheren" Moment abgewartet haben. Er hätte ja von oben eine gute Übersicht.

https://www.morgenpost.de/berlin/article214473109/124-Hinweise-im-Fall-der-getoeteten-Melanie-Rehberger.html

Bis zum Sonntagnachmittag sind 124 Hinweise im Fall der getöteten Melanie Rehberger in Pankow bei der zuständigen Mordkommission eingegangen. Das teilte eine Polizeisprecherin auf Anfrage mit. Ein entscheidender Hinweis sei aber noch nicht darunter, erklärten die Experten der Mordkommission, die auch am Sonntag intensiv an dem Fall arbeiteten.

DoroBe schrieb:Eine Handyortung veranlassen zu wollen wegen einer verpassten Verabredung bei einer Frau von 30 Jahren halte ich für sehr ungewöhnlich.

Ich nehme mal an, daß diese Freunde sie dauernd versucht haben anzurufen, aber immer nur das Freizeichen kam, da ja das Hand zu Hause lag und eine Ortung des Handys ist fast schon Standard.

inextenso schrieb:Aber ist das nicht alles schon wieder viel zu weit um die Ecke gedacht? Welche Gründe könnte es denn noch haben, dass Angabe des Todeszeitpunktes und beschriebener Zustand der Leiche nicht übereinstimmen?

Wurde doch hier schon breit diskutiert: das Wetter (heiß, feucht). Außerdem kann er SO stark verwest nicht gewesen sein, weil schnelle Identifizierung möglich und natürlich fragt die Polizei nicht zum Spaß, wer sie Freitag Nachmittag (lebend) dort in dem Kleid gesehen hat.

Dill schrieb:Also, ich finde das hier beschriebene Environ recht fragwürdig. Einladend zum Sonnen baden eher nicht.

Es gibt in der Umgebung aber auch nichts wesentlich schöneres, um sich in die Sonne zu setzen.

seli schrieb:da ja das Handy zu Hause lag

Wo steht denn, dass es zuhause lag oder ist das nur Teil deiner Vermutung?

salome26 schrieb:Wo steht denn, dass es zuhause lag oder ist das nur Teil deiner Vermutung?

Das wurde hier so geschrieben, leider finde ich das nicht, bei der Suchfunktion erscheinen zuviele Ergebnisse.

...persönliche Gegenstände wie Geld und Papiere hatte Melanie R. in ihrer Einzimmerwohnung in Prenzlauer Berg zurückgelassen.

Über den Verbleib des Handys wurde nichts bekanntgegeben, wie auch schon mal von @alexm erwähnt wurde, auch in den neueren Meldungen wohl noch nicht.
Entweder hat sie es tatsächlich zu Hause gelassen (unwahrscheinlich), oder es wurde ihr entwendet .  

Spaziergänger entdeckten dann gegen 11.40 Uhr eine Leiche auf dem Gelände.

Das würde bedeuten, sie lag dort keine 48 Stunden.

https://m.bild.de/regional/berlin/pankow/mord-in-der-kaffee-pause-55836028.bild

GhOuTa schrieb:In 40h bei trockener Luft und 25°C verwest ein Mensch nicht. Die Polizei weiss wie sie getötet wurde und ob Tatort gleich Fundort ist.

nur war keine "trockene" Luft, die Luftfeuchtigkeit war teilweise bis zu 87% in der Zeit von Freitag bis zum Auffindezeitpunkt

summerdreem schrieb:Ich schliesse daraus, dass sie schon laenger tot war, man ihre Gewohnheiten kannte und sie nach einer Weile verbracht hat. Leider auch ein Ansatz. Beziehungstat.

und die Polizei gibt dann einen falschen Zeitraum an und bittet um Zeugenaussagen für diesen Zeitraum, weil....?

LissyB schrieb:Wenn man nun mutmaßt, M sei evtl. schon länger tot, fragt man sich doch unwillkürlich, wieso man eine falsche Zeit angibt. Die Pol ist ja nicht dumm und wird schon Gründe haben, diese Zeit zu veröffentlichen.

eben, weil da der Zeitpunkt war, wo sie niemand mehr gesehen hat und weil da der Todeszeitpunkt angenommen wird

DoroBe schrieb:Ich schließe auch keines Falls eine Beziehungstat aus. Dafür spricht aus meiner Sicht die schnelle Handlungsbereitschaft und Sorge in ihrem Freundeskreis. Als hätten sie eine böse Ahnung.

wenn eine Person sich nicht meldet und auch nicht zu einer Verabredung erscheint, in der Wohnung nicht anzutreffen ist, und dies äusserst ungewöhnlich ist für diese Person, dann kann man sich schon mal schneller Sorgen machen. Wir wissen ja auch nicht WANN genau sie vermisst gemeldet wurde. Auf jeden Fall würde die Polizei in diesem Zusammenhang doch nicht nach einem Exhibitionisten suchen, wenn die Möglichkeit besteht, dass es eine Beziehungstat ist. Die Freunde hätten dann ja sicherlich entsprechende Vermutungen geäussert, denen die Polizei doch dann nachgegangen wäre. Sie haben ja schliesslich DNA des Täters.

Tussinelda schrieb:nur war keine "trockene" Luft, die Luftfeuchtigkeit war teilweise bis zu 87% in der Zeit von Freitag bis zum Auffindezeitpunkt

olala. du kennst dich aber super aus mit den klimatischen verhältnissen am Ablageort der Leiche.
einen Nachweis zu dieser detailierten Angabe kannst du nicht zufällig nachreichen?

@lawine
selbstverständlich
https://www.timeanddate.de/wetter/deutschland/berlin/rueckblick

Freitag 25. zwischen 18.00 und 0.00 42%
Samstag zwischen 0.00 und 6.00 67%
zwischen 6.00 und 12.00 56%
zwischen 12.00 und 18.00 40%
zwischen 18.00 und 0.00 58%
Sonntag zwischen 0.00 und 6.00 87%
zwischen 6.00 und 12.00 68%

@Tussinelda

diese Werte sprechen vielmehr für trockenes Wetter, nicht für schwülwarmes Wetter.

dass deine Wetterstation nicht am Auffindeort von M. Leichnam platziert war und die Werte daher nur bedingt aussagekräftig sind, sollte dir klar sein

in Berlin war es brütend heiß und trocken, es hat am 15.5. letztmalig geregnet (und dann wieder nach Melanies Auffinden).


Dass die relat. Luftfeuchte in den Morgenstunden bei nächtl Temperaturtiefstwerten zunimmt, ist normal.
aber nur, wenn die Lufttemperatur auf /unter den Taupunkt absinkt, erreicht die rel Luftfeuchtigkeit 100% und es fällt Tau (bildet sich Reif)


hier die empfohlene Luftfeuchtigkeit für Wohnräume, damit du deine Werte einodnen kannst:
Raum Optimale Temperatur Optimale Luftfeuchtigkeit
Wohnräume & Arbeitsräume 20 - 23 °C 40 - 60 %
Küche 18 - 20 °C 50 - 60 %
Schlafzimmer 17 - 20 °C 40 - 60 %

http://www.luftfeuchtigkeit-raumklima.de/tabelle.html

die von dir angegebenen rel Luftfeuchtewerte liegen größtenteils unter den für Wohnräume als optimal geltenden Werte.

Tussinelda schrieb:nur war keine "trockene" Luft, die Luftfeuchtigkeit war teilweise bis zu 87% in der Zeit von Freitag bis zum Auffindezeitpunkt

du willst das hier als "feuchtes Wetter" verkaufen?!
neiin, danke.

Ich schließe auch keine Beziehungstat aus.
Wir wissen ja nichtmal, wann sie diesen Kaffee holen wollte oder auf welchen Kommunikationsweg sie das mitgeteilt hat.

Die Polizei wird bestimmt wissen,was mit dem Handy (und ihrem Schlüssel) ist,gibt es aber (noch)nicht bekannt.
Da Zeugen gesucht werden,die sie eventuell an diesem Tag in Begleitung gesehen haben,schließt auch die Polizei scheinbar nicht unbedingt eine Beziehungstat aus.

In anderen Fällen wurden Handys oder andere persönlichen Sachen erwähnt oder gesucht.

Bekannt ist nicht, wann sie den Kaffee holen wollte,
sich vielleicht sonnen wollte,
wann sie an dem Tag zuletzt gesehen wurde
und wann sie an dem Tag überhaupt das Haus verlassen wollte und auch nicht,ob sie an dem Tag mit jemanden gesprochen/telefoniert hat oder ob ihre Nachricht per SMS,Whatsapp, Mail kam und auch nicht der Wortlaut dazu.

Könnte ja auch sein,daß sie im Vorfeld mal irgendwann erwähnte,daß sie schonmal jemanden im Park zufällig traf,etwas eigentlich belangloses,daß die Freunde gerne eine sofortige Telefonortung gehabt hätten.

Ich bin auch zuverlässig und halte Verabredungen ein.
Einmal ging alles schief.
War mit meiner Freundin verabredet,alleine zuhause und bin vorher im Sessel eingeschlafen.Handy auf lautlos.Meine Festnetznummer hatte meine Freundin nicht im Kopf,konnte mich also nicht erreichen.
Sie ist dann sauer alleine ins Kino hat mich später dann von zuhause aus angerufen,wo ich noch immer schlief.
Sie dachte,ich hätte das Treffen vergessen (noch nie vorgekommen)und hat sich bis dahin keine Sorgen gemacht.

Wir wissen auch nicht,wann hier die Vermisstenanzeige aufgegeben wurde.

salome26 schrieb:Wurde doch hier schon breit diskutiert: das Wetter (heiß, feucht).

Lies doch den Verlauf bitte etwas genauer. Dafür hatte sich @tobak gestern abend interessiert, ich hatte nur darauf geantwortet.
Der Todeszeitpunkt wird mit zwischen 16-19 Uhr am Fr 25.05.18 angegeben, daran zweifelt hier, denke ich, niemand.

salome26 schrieb:Es gibt in der Umgebung aber auch nichts wesentlich schöneres, um sich in die Sonne zu setzen.

Doch natürlich: Den Park am Andreas-Hofer-Platz (auch "Brenner" genannt), ist ein Hügel mit Grünfächen, Liegewiesen und Spielplatz. Ist 750 m von der Bergener Str. 2 entfernt, also genauso weit wie zur Dolomitenstr./Ecke Esplanade.

@lawine

diese Werte sprechen vielmehr für trockenes Wetter, nicht für schwülwarmes Wetter.

Seit wann spricht eine hohe Luftfeuchtigkeit für trockenes Wetter. Klar, im Sinne dass es nicht zwangsläufig regnen muss - aber selbst das war in Berlin ja zum Teil nicht gegeben. Davon abgesehen, es gibt trockene und feuchte Hitze. In Berlin hatten wir Letztere. Es war spürbar schwül-warm über einen längeren Zeitraum im Berlin. Da braucht es nicht mal regnen, es hat von der Feuchtigkeit in der Luft auch so einen ähnlichen Effekt.

@lawine
och Danke, ich kann die Werte einordnen, muss ich, da wir damit ständig zu tun haben, was das Klima auf der Arbeit betrifft.
Und Danke für Deine Ausführungen, in welcher Hinsicht die optimale Raumfeuchte jetzt eine Rolle spielt, erschliesst sich mir nicht. Trockene Luft gilt ab unter 40% . Und die hatten wir nicht und das habe ich nachgewiesen.