Tod auf der Treppe - The Staircase

@IsleEsme
Netflix arbeitet auch oft mit Untertiteln. Aber, dass der MP ein skrupelloser, selbstverliebter Mörder ist, kommt auch in der Synchronisation rüber.
Stellenweise ist es schwer aufzuhalten, dem Gejammere des verurteilten Mörders zuzuhören. Ich fand die TLC-Doku deutlich besser.

@Jamegumb

Aha ok, jaa ich dachte besonders an Michaels Stimme die sehr ”hoch” wird wenn es um etwas empfindliches geht. Irgendwie piepsig. Und ich nehme an, das er dies schlecht in Kontrolle hat beim lügen. Beim Interview mit Aphrodite Jones sind diese Stimmenveränderungen sehr merkbar. Und mehrmals im Staircase (Netflix) docu.
Trotzdem ist es ihm gelungen, den Theaterlehrer in Teil 2 total zu belügen..und anscheinend sehr überzeugend.
Der Anwalt D.Rudolph scheint ihn wirklich, real, zu glauben. Sowie die Kinder...wobei es bei den armen Töchtern mehr ein extrem Fall der Verdrängung ist; die Söhne habe ich auf jeden Fall beim Todd, das Gefühl, das er etwas weiss.

@IsleEsme

Bezeichnend auch, wie er ganz am Anfang das Geschehen beschreibt und sich noch verplappert, was den letzten Moment, da er sie lebend gesehen hat, betrifft. Außerdem rennt der wie Falschgeld über das Grundstück, um beim Lügen nicht in die Kamera schauen zu müssen, bzw in die Augen dieses Filmteams.

@IsleEsme
Ich selbst habe die Tlc Crime Doku dazu mehrfach gesehen. Es ist evtl unfair zu sagen , der Typ ist ein absoluter weinerlicher Unsymphat . Aber ich empfinde das so. So ein Häufchen Elend, der suggeriert jedem Außenstehenden : schaut her, ich der Autor und Literat , ich soll so ein böser Mensch sein? Da stehen die Frauen teilweise drauf , da wollen sie ihn doch alle beschützen .
Ein Denker und Dichter mit einer süffisanten Dark Side .
Was sollen die armen Kinder denn machen. Sie sehen ihren Vater komplett anders und vor allem als asexuellen Menschen . Kein Kind will sich seine Eltern mit Blut an den Händen oder in spe mit call boy vorstellen .

@calligraphie

Genau, als dieser Escortboy Brent Wolgamott aka Brad im Gerichtssaal zeugte, habe ich Margaret und Martha beobachtet. Besonders Margaret hatte so ein Gesichtsausdruck..im Stil mit ”Na und? Lass doch Papa’s Privatleben in Ruhe”

Egal was MP macht, Margaret sieht ihn als ”Super dad”
Da sehe ich schon Martha als mehr vorsichtig,,siekönnte ewtl näher am zweifeln sein, obwohl ich sie auch als brainwashed empfinde.

@Jamegumb
Hab mir nun auch die TLC Doku angeschaut. Danke für den Tipp. Stellenweise war die ausgewogen und es wurden pro und contra aufgeführt. Objektiv ist aber auch was anders. Vor allem am Anfang soll er unsympathisch erscheinen, und am Ende wird sehr deutlich dass er 100 Prozent schuldig da stehen soll. Was mir auch nicht gefällt ist dass sehr vieles nachgestellt wurde, Tatort und viele andere Szenen von denen es original Aufnahmen gibt. Was mit persönlich nicht gefällt da es dann mehr fiktional rüberkommt. Gut waren die neuen belastenden Fakten, Blutstropfen vor dem Haus und Spritzer sehr hoch an der Decke...also schon sehenswert.
Ich hab mir beides übrigens im Original Ton angeschaut, anders finde ich es nicht zu ertragen. Und auch verfälschend.

@Saga_1985

Etwas off topic: Ja alles andere als original ist für mich auch kaum zu ertragen. Stimmen machen viel aus; zu dem noch Ausdrücke, Redensweise etc die meisstens komplett anders sind in verschieden Sprachen. Ich habe es nie verstanden warum man Filme, Dokus etc mit synchronstimmen überkleben muss. Es gibt ja Untertitel und dadurch kann man das echte geniessen...

TLC die hier beschrieben wird, ist es damit das Forensic Files Abschnitt gemeint? Das wo der Sohn Todd so ein bißchen ins Licht (und Verdacht) kommt

@Saga_1985

Zu 100 Prozent objektiv sind diese Dokus selten. Die Leute sollen es ja schauen und die Werbepausen sollen gebucht werden. Aber weniger objektiv, als die Klamotte auf Netflix ist kaum noch möglich. Wenn ich es recht erinnere, hat MP sich sogar während der Dreharbeiten in eine Dame der Produktion verliebt. Das spricht ja nicht gerade für ein sachlich- professionelles Arbeiten.

Verliebt und verliebt....;-)

Gut ich kann es nicht beurteilen was er tatsächlich für diese Sophie Brunet gefühlt hat. Zum Vorteil bei dem Endprodukt kam es wohl....
Netflix hat ja lediglich die Serie Soupcon vom französischem Produzent Lestrade übernommen, die ersten 8 Teile wurden ja schon 2005 im Sundance channel gezeigt...Sophie Brunet hat MP im Gefängnis besucht. Sie war der Editor

@IsleEsme
Hier alles zur affaire zwischen MP und Sophie Brunet
( etwas Gossip muss schon sein )

https://www.newsobserver.com/entertainment/tv/warm-tv-blog/article213085459.html (Archiv-Version vom 18.01.2020)


Lange waren es Gerüchte aber ja, sie haben tatsächlich bis 2017 eine Beziehung geführt . Nach Aussage von Madame Brunet hat das aber ihre Arbeit an der Doku nicht beeinflusst.
Man beachte gerne nochmal die Ähnlichkeit der Dame mit ihren Vorgängerinnen . Ach wie schön. Der gute Michael hat aber auch ein Glück. Der Mann, dem die Frauen vertrauen .
Ich kann nur sagen, für die eine war es staircase to Heaven für die andere to hell .

calligraphie schrieb:Lange waren es Gerüchte aber ja, sie haben tatsächlich bis 2017 eine Beziehung geführt . Nach Aussage von Madame Brunet hat das aber ihre Arbeit an der Doku nicht beeinflusst.
Man beachte gerne nochmal die Ähnlichkeit der Dame mit ihren Vorgängerinnen . Ach wie schön. Der gute Michael hat aber auch ein Glück. Der Mann, dem die Frauen vertrauen .

Man kann nur hoffen dass die Dame immer schön den Fahrstuhl nutzt, wenn ihr Lover in der Nähe ist...

@calligraphie

Die liebe und überlebende Patty (Patricia) könnte doch auch mal ein Buch schreiben..:-))

My 20 years with Michael Peterson - a personal, honest and truthful account.

Spoiler: Staircase-free

@IsleEsme
Was sind wir doch ironic.
Irgend etwas muss MP haben , eine Art Mister magic, golden Finger . Wie sonst lässt sich erklären , wie er es schaffen konnte , so viele Frauen( incl der Töchter) um sich zu scharen , treu ergeben , verzeihend .

Manche haben es irgendwie drauf .

@IsleEsme
Nein, ich meinte mit TLC die drei Episoden von American Murder Mystery. Forensic Files habe ich heute grad eben gesehen. Und ich muss sagen ich bin jetzt auch überzeugt, dass er es war. Ist das interessanteste und fehlende Stück an Info gewesen fand ich...
Die Netflix Doku unterschlägt ja wirklich einiges...wundert mich dass man das so publizieren darf und überhaupt will. Als Filmemacher werden die ja wohl auch Bescheid wissen über so manch heikle Info.
Das ärgert mich richtig. Dass nun tausende Menschen denken "hach was ein armer Kerl".

@Saga_1985
Das was du ansprichst, hat was mit den Sehgewohnheiten der Menschen zu tun. Reine Dokus ohne nachgestelltes oder fiktionales , also das pure darstellen von Fakten , würden nicht halb so viele Menschen anschauen . die Sender haben einen bzw einen reduzierten Anspruch bzw man bedient eine bestimmte Klientel .man will bestimmt nicht unbedingt , dass hinterher alle grübeln.
Etwas Kontroverse ja, aber nur für den spannungsbogen . So etwas kann niemals neutral sein .
Sonst würde man es auf kultursendern finden ähnlich ARTE oder Doku Sendern wie ZDF Info.
Wenn ich an die Dokus zB zu Steven Avery denke oder auch der deutsche Film : das Versprechen ( zum Fall Söring ) , auch diese Dokus sind nicht neutral , sondern subtil in eine Richtung. Auch Meinungsmache genannt.
Es ist doch so viel schöner 60 Minuten lang an einen Justizirrtum zu glauben als von Minute eins an einem brutalen Täter zu folgen , dessen schuld feisenfest steht .

@calligraphie
Das stimmt wohl, wobei man die Massen sicherlich auch mit der Doku über den Mörder MP fesseln hätte können. Viele von den Usern hier haben das ja auch in der Doku bei Netflix angeblich gesehen.
Mich würde noch etwas interessieren, was bisschen offtopic ist. Wundert ihr euch manchmal über den Unterhaltungswert von true crime? Habt ihr ein schlechtes Gewissen weil man sich vom üblen Schicksal anderer mit unter unterhalten lässt? Wenn natürlich auch mit Schaudern. Und auch als Knobel-Aufgabe.
Ich erinnere mich, dass ich das gefühlt hab als ich vor längerer Zeit die erste Episode von Zeit Verbrechen anhörte. Und dachte es ist irgendwie falsch. Das Gefühl hat sich gelegt, ist klar :-). Aber man findet soviel im Internet. Tatort-Fotos, Autopsie-Berichte und dergleichen. Und ich frage mich, wo die öffentliche Wissbegierige (und damit meine ich natürlich auch meine) enden sollte...
Sorry falls das zu weit weg geführt hat.

@Saga_1985
Ich glaube es gibt hier einen thread zum Thema. ( warum interessieren uns Kriminalfälle , oder so ähnlich .)

Und nein, da gibt es nichts zu schämen. Ich zB arbeite sehr viel. Sowohl Kopf als auch physisch . Und wenn ich den TV nutze oder irgendeinen Streaming Dienst , dann nur für Dokus . Am liebsten Crime . Andere regt so was auf mich entspannt das. und andere züchten Blumen oder lesen und ich gucke mir zur Not auch 4x die gleiche Crime Doku an .
Es gibt schlimmere Süchte . So lang man Realität und Crime noch unterscheidet...ist alles gut oder?
Um mal vom off Topic zum topic zu kommen, im MP Fall frage ich mich immer ,was die Frauen an dem finden . Aber wahrscheinlich fehlt mir der Sense für so etwas.
Der andere Aspekt wäre , wie schafft es jemand , sein Innerstes so zu kaschieren, also die dunklen Seiten . Zwei Gesichter Thema usw.
Gerne empfehle ich zwei heißgeliebte Dokus
" die Regierung wird mich töten "( ZDF Doku mediathek)
Und
" Long Shot " Doku 40 Minuten auf netflix . Best ever Doku , lohnt sich .

Saga_1985 schrieb:Habt ihr ein schlechtes Gewissen weil man sich vom üblen Schicksal anderer mit unter unterhalten lässt? Wenn natürlich auch mit Schaudern

Man darf bei aller Faszination nicht das Leid der Opfer aus dem Auge verlieren. Hier wurde eine unschuldige Dame von jemandem, der selber nichts mehr auf die Kette bringt, brutal erschlagen.
Das Faszinierende im Staircase-Fall ist wohl die Dreistigkeit des verurteilten Mörders und dass es tatsächlich Leite gibt, die ihm glauben.

Ich muss jetzt doch mal eine Lanze brechen für die Staircase-Docu:

Insbesondere der erste Teil behauptet zu keinem Zeitpunkt, die objektive Wahrheit in diesem Fall präsentieren zu wollen. Die Absicht der Autoren war es vielmehr, die Arbeit der Verteidigung in einem komplexen Mordprozess detailliert von Anfang bis Ende zu begleiten.
Und gemessen an dieser Absicht, ist die Doku sehr gelungen. Seinerzeit war es die erste Doku, die derartig ausführlich über die Verteidigungsarbeit berichtet hat. Für mich ist der erste Teil immer noch eine der spannendsten True-Crime Dokus - Der Fall steht von Anfang an schlecht für die Verteidigung und es ist interessant zu sehen wie ein hochkarätiges Verteidigungsteam hart daran arbeitet, die "odds" zugunsten des Mandanten zu verschieben. Besonders spannend ist dabei, wie die Verteidiger immer wieder auf neu eintreffende schlechte Nachrichten reagieren und ihre Strategie entsprechend anpassen müssen.

Man muss die Doku nur als das sehen was sie ist: Eine detaillierte Darstellung der Verteidigungsarbeit in einem komplexen Mordfall, mit einem schwierigen Mandanten - und schon kann man sie genießen.

falstaff schrieb:Eine detaillierte Darstellung der Verteidigungsarbeit

...und damit automatisch parteiisch. Man hätte parallel die Staatsanwalt permanent begleiten sollen.
Wenigstens hat man das Urteil abgewartet, bevor man das Mimimi-Festival von MP online geschaltet hat.