Der Fall Detlef Stagneht

Hannes_F schrieb (Beitrag gelöscht):In irgendwelchen Wohnungen? Ich kann mir das nicht vorstellen.

Das ist gut angelegt in Immobilien und Firmen, das hat man schon zu Treuhand Zeiten angelegt … man bekam schon mit als Wessi wenn alte Strippen gezogen wurden und man aus dem Deal war …
Meiner Überzeugung nach auch mit wissen vieler.

Sherlocke schrieb:Aber welches Motiv sollte es sonst geben? Auch wenn das Geld dezimiert war: es würde schon für weniger gemordet.

Wir wissen ja überhaupt nichts über ihn. Das kann sonst was sein.
200 000 € auf 20 Jahre verteilt macht 10 000 € pro Jahr. Wenn er gern verreist ist, dann ist das nicht so fürchterlich viel. Allein von Hartz IV wird er die Ägyptenreisen nicht bezahlt haben. Damit will ich nur sagen, dass ein ganzer Teil der Kohle, als er ermordet wurde, bestimmt schon weg war.

@Hannes_F
Was ich als Schwachsinn empfunden habe, waren die Schlussfolgerungen der Bildzeitung. Dass Leute manchmal Bargeld bunkern, ist mir bekannt. Bei einem Mann von heute Ende 50 finde ich es allerdings schon ziemlich ungewöhnlich.

Tritonus schrieb:Damit will ich nur sagen, dass ein ganzer Teil der Kohle, als er ermordet wurde, bestimmt schon weg war.

Das kann ja durchaus sein. Ein nicht ganz unerheblicher Teil dürfte aber noch vorhanden gewesen sein. Denn wir erinnern uns: Stagnehts Wohnung war verwüstet, und er lag tot im Auto. Oder ist das nur Zufall?

Hannes_F schrieb:Denn wir erinnern uns: Stagnehts Wohnung war verwüstet, und er lag tot im Auto. Oder ist das nur Zufall?

Wie gesagt, wenn das abgebildete Zimmer das "verwüstete" sein soll - also das ist nicht verwüstet, das ist ein ausgesprochenes Messizimmer. Kenne mich da aus. Auch die offenen Schranktüren sprechen nicht dagegen. Der Bildreporter wird ja nicht als erster da gewesen sein, sondern erst nach dem Bruder und der Polizei. Aber ich traue der Bild zu, dass sie nur irgendein chaotisches Zimmer abgebildet hat, sozusagen als Beispiel. Der Bildunterschrift ist jedenfalls nichts zu entnehmen.
Von Seiten der Kripo hört man gar nichts, oder?

Also laut Bild sagt der Bruder: "Hier fand ich eine völlig verwüstete Wohnung vor. Schränke waren ausgeleert, Kartons ausgekippt". Der wird doch wissen, ob das bei seinem Bruder Detlef der Normalfall war ...

Tritonus schrieb:also das ist nicht verwüstet, das ist ein ausgesprochenes Messizimmer.

Absolut, mögliche Einbrecher werden wohl kaum die Kartons ins Zimmer gestellt und die Scheibe des Fernsehers halb mit Staub bepudert haben.
Wenn das das original Zimmer ist, spricht das aber nicht gegen das horten von Geld, Messis horten alles gerne.

Trotzdem bezweifle ich auch, dass noch viel von dem Geld von 1998 da war, sofern es jemals in der Wohnung war.

Als sollt das eingestellt Bild des Zimmers stimmig sein, dürfte Herr Stagneht ein Messi gewesen sein. Der Bruder könnt von dieser Krankheit gewusst haben. Darum räumte er die Wohnung nach dem Verschwinden seines Bruder auf. Find ich jetzt erstmals nicht ungewöhnliches. Warum soll er deswegen die Polizei informieren?

Das das SED oder STASI Geld war glaube ich nicht. Und wenn so hat das Auflösen der Sparbücher genau nur den Grund weil Herr Stagneht das Geld weiter geben musst. An wen auch immer sei dahin gestellt.

Kodama schrieb:Trotzdem bezweifle ich auch, dass noch viel von dem Geld von 1998 da war,

Gut möglich.

Anhand des verwüsteten Zimmers überlegen hier viele, ob Detlef S. ein Messi war.
Dagegen spricht, dass sein Auto so sauber und gepflegt ist.
Man kann , soweit das bei dem eingeschränkten Blick ins Innere möglich ist, auch im Inneren keine Unordnung erkennen.
Im Gegenteil, es scheint mir über den Fahrersitz ordentlich eine Warnweste zu hängen.
Auch wirkt Detlef S. auf dem Foto ordentlich und gepflegt.

Als Ergänzung: Auch das Haus sieht von außen gepflegt aus und auch rund um den Schuppen liegt kein Gerümpel drumherum. Bei einem Messi würde ich erwarten, dass auch auf dem kleinen Anwesen Gerümpel herumliegt, denn Messis horten krankhaft und das hört nicht an der Wohnungsschwelle auf.
Der Rasen vor dem Haus ist auch gemäht, wobei nicht ganz zu erkennen ist, ob der Rasen noch zudem Grundstück des Hauses gehört.

Das „Messi“ Zimmer hat einen auffälligen pinkfarbenen Vorhang. Auf der Front des Hauses, die auf dem Bild zu sehen ist, sehe ich keinen solchen Vorhang.
Ob dieses abgebildete Zimmer eine seitliche oder nach hinten gelegene Gerümpelkammer war?

Kreuzbergerin schrieb:Bei einem Messi würde ich erwarten, dass auch auf dem kleinen Anwesen Gerümpel herumliegt, denn Messis horten krankhaft und das hört nicht an der Wohnungsschwelle auf.

Das stimmt so nicht.
Die Eltern einer guten Freundin von mir "können sich auch schwer von Sachen trennen", da sind Grundstück, Autos, selbst die Wohnung top gepflegt.
Die Garage, den Dachboden, den Keller und die Einliegerwohnung in der meine Freundin vor einigen Jahren noch lebte, kann man nicht betreten.

Eine Abstellkammer mit Schrankwand, (sehr dreckigem) Flachbildfernseher und, wie es unter dem Kram scheint, auch einer Couch oder einem Bett rechts, nee, das denke ich nicht.

@Kodama
Vielleicht hast du Recht, dass sich das Messie-Syndrom bei Detlef S. nur auf die Wohnung beschränkt hat. Ich dachte bisher immer, dass bei Messies alle Räume und auch Auto und Garten vollgestellt und vollgemüllt sind.

schluesselbund schrieb:Als sollt das eingestellt Bild des Zimmers stimmig sein, dürfte Herr Stagneht ein Messi gewesen sein. Der Bruder könnt von dieser Krankheit gewusst haben. Darum räumte er die Wohnung nach dem Verschwinden seines Bruder auf. Find ich jetzt erstmals nicht ungewöhnliches. Warum soll er deswegen die Polizei informieren?

Na ja, in dem Zeitungsbericht ist ja von einer "verwüsteten" Wohnung die Rede.

1899Ost schrieb am 15.05.2019:"Sein Verschwinden fällt erstmals am 8. Januar auf. Wegen der Pflege seiner Mutter war ein Termin beim Betreuungsgericht anberaumt. Auch Detlef sollte kommen. Sein Bruder Egon (66), der vorher noch mit ihm reden wollte, erreichte ihn aber nicht. Also fuhr er zu ihm nach Hause. „Hier fand ich eine völlig verwüstete Wohnung vor. Schränke waren ausgeleert, Kartons ausgekippt“, so der Bruder.

1899Ost schrieb am 15.05.2019:Quelle: https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/hartz-iv-empfaenger-ermordet-er-hatte-200000-euro-im-hau...

Das hört sich doch danach an, als hätte das jemand von außen gemacht und nicht Staunet selbst, lässt an einen Raub denken. Aber vielleicht ist das mal wieder die ungenaue Ausdrucksweise der Bild.
Das Zimmer auf dem Foto kann übrigens, wie gesagt, irgendein beliebiges Messizimmer sein. Im Text steht jedenfalls nirgendwo, das es dieses ist. Auch eine Methode dieser Zeitung.

Kreuzbergerin schrieb:Das „Messi“ Zimmer hat einen auffälligen pinkfarbenen Vorhang. Auf der Front des Hauses, die auf dem Bild zu sehen ist, sehe ich keinen solchen Vorhang.

Also ich sehe auf dem Foto des Hauses (vergrößert) an dem ersten Fenster von links auf der rechten Fensterseite so einen pink/lila Streifen, der eventuell der beiseitegezogene fragliche Vorhang sein könnte.

Messie? Eher alleinstehend und aufgrund des Wegfalls der äußeren Struktur, seiner inneren Struktur teils verlustig gegangen.A la: "Wozu aufräumen, es besucht mich eh keiner?"

Wer alleinstehend in einem nicht kleinen Haus wohnt kann durchaus ein normales Zimmer zur Rumpelkammer machen ohne Messi zu sein. Selbst wenn: das Mordmotiv wird's nicht gewesen sein und Selbstmord ist auszuschließen.

Bei diesem wundervollen Chaos müssen doch haufenweise fremde Finger- und DNA-Spuren zu finden sein, auch wenn der Typ mit Latexhandschuhen gearbeitet.

Und bei dem Chaos, muss es um mehr gegangen sein, als um Geld. Aufzeichnungen, Filme oder Tonbänder? Muss wichtig gewesen sein, das Zimmer von unten nach oben zu drehen.

l_autre schrieb:Und bei dem Chaos, muss es um mehr gegangen sein, als um Geld. Aufzeichnungen, Filme oder Tonbänder? Muss wichtig gewesen sein, das Zimmer von unten nach oben zu drehen.

In dem Zimmer auf dem Foto sieht bis auf die geöffneten Schranktüren gar nichts umgedreht aus. Vollgestopfte Kisten, Kartons, Tüten. Die sind nicht durchsucht, sonst wären die alle ausgeleert. Eine Messibude halt.

l_autre schrieb:Und bei dem Chaos, muss es um mehr gegangen sein, als um Geld.

Warum – sind 200.000 nicht genug? Von mir aus auch 50.000?

Hannes_F schrieb:Warum – sind 200.000 nicht genug? Von mir aus auch 50.000?

Ich stell mir gerade vor, ich hätte einen Bruder, den ich nicht erreichen kann. Ich gehe zu seiner Wohnung und finde Chaos vor. Der Bruder ist weg. Was denke ich? Ist wie jedes Jahr im Urlaub oder da ist wer eingebrochen, ich ruf mal die Polizei? Ich finde aufgelöste Sparbücher und leere Kassettenhüllen und denke das Geld war da drin? Oder denke ich, noch mehr nutzloser Krempel ... Was hängt der an einem entwerteten Sparbuch? Woher har der überhaupt das Geld?

Was eigentlich, wenn das Geld schon kurz nach der Auflösung weg war und das Chaos ein Fake?

Falls dieses Foto real ist war es eine Messibude, das diese Personen oft draußen sehr adrett herumlaufen ist auch bekannt.
Na 400000 auf dem Sparbuch als einfacher Arbeiter, mit über 40 im Jahre 98. das fällt den Geschwistern schon auf, oder?