Weil die Polizei keinen einfach zur "Informationsbeschaffung" festnehmen darf. Sie kann Zeugen vorladen etc., aber nicht einfach mal eben festnehmen.Andante schrieb:Und warum nicht?
Vermutlich haben die Ermittler auch mehr "Verdachtsmomente", behaupten aber das Gegenteil, nachdem die Verhaftung durchgesickert war. Das sollte nicht passieren, sagte der Beamte. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die FAZ auch den Namen der betroffenen Person hat.simie schrieb:Daher werden da zuerst schon mehr Verdachtsmomente gegen diese Person vorgelegen haben.
Na ja, aber normalerweise wirst du als Zeuge befragt und darfst als Zeuge nicht verhaftet werden, da muss es ja schon einen schwerwiegenden Verdacht zum Zeitpunkt der Verhaftung gegeben haben. Da war er dann schon Tatverdächtiger und hätte gar nichts mehr aussagen müssen. Hatte er überhaupt einen rechtlichen Beistand bei der sogenannten Befragung, die ja wohl eine Vernehmung war?
Richtig, es stand nirgendwo, dass er festgenommen wurde (was einer aktiven Beteiligung der StA bedurft hätte), sondern nur, dass er in Gewahrsam genommen wurde (was die Cops offenbar in Eigenregie beschlossen haben).
Dann suche mal in Google News nach Lübcke und festgenommen. Da findest du sehr viele Treffer.
Es kann aber sein, dass man als Zeuge befragt und dann zum Beschuldigten wird. Im Mordfall Böhringer etwa wurde der Neffe zunächst als Zeuge befragt. Dabei verstrickte er sich in Widersprüche, und daraufhin wurde noch an Ort und Stelle ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eröffnet, er wurde darüber belehrt, das er nunmehr des Mordes an seiner Tante verdächtig sei, und er wurde als Beschuldigter entsprechend belehrt.
Mich interessiert, wie es der Polizeisprecher formuliert hat. Dem, was die Medien schreiben, traue ich nicht.
Das mag ja sein, dass du Medien nicht traust, aber trotzdem stimmt deine Behauptung nicht, dass nirgendwo stand, dass die Person festgenommen wurden.
"Aus Ermittlerkreisen war zu hören, man sei sich sicher, den Täter identifiziert zu haben. Die Staatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar."Quelle: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/fall-walter-luebcke-polizei-nimmt-verdaechtigen-fest-16228323.html
" Wie ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen mitteilte, wurde der Mann bis in die späten Abendstunden befragt. Man habe ihm eine Tatbeteiligung aber nicht nachweisen können."https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/tod-von-walter-luebcke-mann-aus-gewahrsam-entlassen-16228918.html
Nach dem Tötungsdelikt am 2. Juni 2019 im Stadtteil Istha von Wolfhagen zum Nachteil des Präsidenten des Regierungspräsidiums Kassel, Herrn Dr. Lübcke, haben Einsatzkräfte der Sonderkommission "Liemecke" am gestrigen Samstagnachmittag eine männliche Person in Gewahrsam genommen und mit dem Ziel der Informationsgewinnung bis in die späten Abendstunden befragt. Die Befragung ergab keine Anhaltspunkte, die eine Tatbeteiligung stützen. Aus diesem Grund wurde er heute in den frühen Morgenstunden wieder entlassen.https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43563/4292700
Ich kann dir die Frage nicht mit Sicherheit beantworten, denke aber, dass es zur Spurensicherung dazu gehört, zumindest bei den Personen, die unmittelbar am Tatort waren, einen solchen Test zu machen. Dazu müssen diese Personen keine Beschuldigten sein.Stradivari schrieb:@Misetra
Wenn diese " informatorische Vernehmung " dazu dient , Zeugen und evtl Beschuldigte voneinander zu trennen ....kann man dann auch einen Test auf Schmauchspuren machen ? Oder braucht es dafür wieder den Beschuldigten- Status ?
Das würde manches erleichtern ..
Da können Polizei und Staatsanwaltschaft noch so sehr darum bitten
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/fall-walter-luebcke-wir-fangen-nicht-von-vorn-an-16229525.html
Insbesondere mit dem Blick auf die aktuelle Medienberichterstattung bitten wir zudem darum, nur validen Informationen der Staatsanwaltschaft Kassel und der im Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel hierfür eingerichteten Außenstelle des Hessischen Landeskriminalamtes zu vertrauen.man orientiert sich lieber an Medienberichten, die durch nichts belegt sind.
