Detmold: Dreijähriger Halbbruder im Schlaf mit 28 Stichen getötet

sooma schrieb:"Eine Freundin der Familie erklärte gegenüber "Bild": "Oliwia lebte sich schnell ein, fühlte sich wohl." In den letzten Wochen habe sie aber eine Veränderung bei der 15-Jährigen sehen können. "Oliwia war depressiv. Sie hatte immer ein Messer unter dem Kopfkissen und sagte, dass sie ihre Familie umbringen wolle."
http://m.news.de/panorama/855802072/mord-in-detmold-news-ticker-aktuell-3-jaehriger-niko-ermordet-schwester-hinterliess-...

Sowas finde immer schwer verständlich. Was im Nachhinein angeblich alles gewusst wurde (wenn es denn stimmt). Einer "Freundin der Familie" war bekannt, dass das Mädchen davon redete, die Familie umzubringen, und sogar "immer" ein Messer unter dem Kissen hatte? Da sollten doch die Alarmglocken schrillen, man sollte als 1. Maßnahme das Messer wegnehmen und danach psychologische Hilfe suchen? Und zum Jugendamt, und wenn das Mädchen das will, sie ins betreute Wohnen ziehen lassen - auf jeden Fall besser, als wenn sie Anderen oder sich selbst was antut? Ja, ich weiß, ist leicht reden. Ich weiß, dass da durchaus psychisch "Blockaden" vorherrschen können, sodass vielleicht nicht alles super korrekt rational verläuft. Aber wenn im Nachhinein, nach einer Tat, solche krassen Aussagen in den Medien auftauchen, dann ist das schon, für mich, irgendwie sehr befremdlich.

sooma schrieb:Die Mutter kam gegen 21:00 nach Hause, hiess es.

ich hatte das so verstanden, dass sie um diese Zeit von der Arbeit heim kam.

Wie auch immer es gewesen ist, die genauen Umstände wird man vielleicht gar nicht erfahren.

Das ist für mich so ein Fall, bei dem ich mich frage, was alles schiefgelaufen sein muss, dass ein Kind/Jugendlicher den eigenen Bruder umbringt. Was man mit Sicherheit nicht klären wird, da man im Grunde genommen darüber gar nicht wirklich diskutieren kann, ohne weitere Personen mit einzubeziehen.

emz schrieb:Dem möchte ich mich gerne anschließen.
Es muss für die Mutter ein unvorstellbarer Horror sein, den sie gerade durchlebt.

Dem schließe ich mich an. Ohne jetzt allzusehr ins Detail zu gehen, aber es ist ja bekannt, dass der Junge mit 28 Stichen umgebracht wurde und ein Dreijähriger ist nicht gerade groß. Dann noch eine Botschaft aus Blut an der Wand. Der Anblick des ermordeten Kindes muss unglaublich grauenvoll gewesen sein.
Die Mutter wird schwerst traumatisiert sein.

Vermutlich gilt dasselbe für die Rettungskräfte, die zuerst eintrafen und ggf. das Kind abholen und in die Rechtsmedizin bringen mussten.

Wenn man mal daran denkt, was für Kreise so eine schreckliche Tat zieht.

@borabora

Schuld ist nichts anderes als ein operationales Konstrukt. Natürlich trägt die Täterin die Verantwortung für ihr Handeln. Aber sie ist mit 15 Jahren mehr Kind als Erwachsener, weshalb sich ihre Umwelt nicht gänzlich ihrer Verantwortung (freilich nicht für die Tat an sich, sondern für einzelne Faktoren die dazu beigetragen haben, dass es zu der Tat gekommen ist) entziehen kann.

Venice2009 schrieb:ich hatte das so verstanden, dass sie um diese Zeit von der Arbeit heim kam.

Ich auch und hatte es so auch eigentlich da stehen, da ich aber eben nicht ganz sicher war und auch kein Zitat zur Hand hatte, habe ich es wieder herausgenommen. Wollte damit aber nicht etwa implizieren, dass sie da eigennützig unterwegs war.

@Schneewi77chen

Noch weiß man zu wenig, als das man sich da irgendwas zurecht stricken kann.
Selbst Psychologen wissen manchmal nicht, wie es zu derartigen Taten kommen konnte u. wie man sie hätte verhindern können.

Prägnant an diesem Fall ist, dass die 15jährige von Anfang an als tatverdächtig galt. So auch die Fahndung.

Bei dem ersten Eindruck hätte man ja auch davon ausgehen können, dass sie überwältigt und verschleppt wurde oder man ihr woanders was antat, da man in der Wohnung nur die Leiche des Halbbruders fand. Warum ist man also sofort davon ausgegangen, dass die Schwester diese Tat verübt hat und nicht ein kranker, fremder Psycho? Oder sonst wer - mit und ohne familiärem background. Also wird es konkrete Hinweise gegeben haben - vielleicht eben diese ominöse Botschaft aus Blut, so es sie denn gibt, die keinen anderen Schluss zulässt, oder Aussagen bzgl. ihres Verhaltens. Aber die Fahnung explizit nach ihr als Täterin, erfolgte recht früh.

@Interested

Möglich wäre, dass sie sich nach der Tat umgezogen und ihre blutbefleckte Kleidung zurückgelassen hat. Das wäre ein recht deutliches Indiz und würde die unmittelbare Fahndung nach ihr erklären.

Aloceria schrieb:Aber wenn im Nachhinein, nach einer Tat, solche krassen Aussagen in den Medien auftauchen, dann ist das schon, für mich, irgendwie sehr befremdlich.

Ja, für mich auch. Kommt aber leider häufig vor: Jeder bemerkt was und erst im Zusammenhang, in der Nachschau ergibt sich dann ein recht eindeutiges Bild. Weil "Erziehungsschwierigkeiten" aber leider auch ein Tabuthema sind, fügt sich das oft "zu spät" zusammen. Ist doch bei Depressionen und Suizid auch oft so: Es gab Anzeichen, konnten aber Vorfeld und jedes für sich betrachtet vom Umfeld nicht dementsprechend eingeordnet werden.

sooma schrieb:Ja, für mich auch. Kommt aber leider häufig vor: Jeder bemerkt was und erst im Zusammenhang, in der Nachschau ergibt sich dann ein recht eindeutiges Bild

genau so ist es. Ich denke als Nachbar, Freund o.ä. macht man sich nicht unbedingt so viele Gedanken in diesem Moment. Es ist nur ein Augenblick, in dem man eine Situation vielleicht als seltsam einstuft.

Jetzt klinke ich mich auch mal ein.
Der Mutter und dem Jugendamt kann man keine Vorwürfe machen kein normaler Mensch kommt dadrauf das eine 15 Jährige durchdreht und ihren kleinen Halbbruder umbringt.
Schon gar nicht als Mutter.
Und wenn die Mitarbeiter des Jugendamtes was geahnt hätten, wäre das Mädchen oder der Bruder sofort weg gekommen, weil das Kindeswohl gefährdet gewesen wäre.
Aber wie es aussieht gab keine Anzeichen dafür dass, das Mädchen so durchdreht.
Entweder wollten es alle nicht wahrhaben das etwas mit ihr nicht stimmt oder sie ist eine gute Schauspielerin und hat es versteckt.

@Kleinerose15
es geht hier doch gar nicht um eine Schuldzuweisung, sondern um die Frage, was vorgefallen sein muss, dass sich jemand zum Mörder des eigenen Bruders entwickelt?
Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass sie nur jemanden sterben sehen wollte. Und selbst da, muss es doch eine Erklärung/Grund für geben. Ich denke nicht, dass man so geboren wird.
Was die Tat natürlich nicht rechtfertigen soll. Aber man fragt sich doch schon, wie eine 15 jährige so etwas tun konnte, dann auch noch der eigene Bruder.

@Venice2009

Es gebe auch niemanden die Schuld.
Ich wollte nur erklären wie es wohl möglich dazu kam das niemand etwas bemerkt hat.

Kleinerose15 schrieb:Ich wollte nur erklären wie es wohl möglich dazu kam das niemand etwas bemerkt hat.

Es wurde aber doch offensichtlich etwas bemerkt.

Dass das natürlich nicht direkt auf eine solche unglaubliche Tat schliessen liess, ist klar. Von ihrer ganz inneren Gedankenwelt wird kaum wer etwas mitbekommen haben, ihre Freunde vielleicht, wenn es da solche gab, mit denen sie sich auf irgendeiner Ebene drüber unterhalten konnte. Der Verteidiger äussert sich ja auch entsprechend: er kommt nicht an sie ran.

sooma schrieb:Es wurde aber doch offensichtlich etwas bemerkt.

Es wurde aber nicht bemerkt das sie ihren Bruder irgendwann umbringt.
Und deswegen schrieb ich auch das man der Mutter und das Jugendamt keine Schuld geben kann.
Was leider einige User hier gemacht haben.

https://www.rnd.de/panorama/halbbruder-3-erstochen-15-jahrige-schrieb-mit-blut-botschaft-an-die-wand-PUMZFNOZKZG5VCYK2GTGTNV3RY.html

hier steht noch etwas zum vermuteten Motiv der Ermittler:

Tiefe Abneigung gegen den Halbbruder“ als mögliches Motiv
Das Motiv vermuten die Ermittler in einem schwierigen familiären Umfeld der 15-Jährigen. Sie habe „eine tiefe Abneigung gegen den Halbbruder entwickelt“, schrieben die Behörden. Einen konkreten Anlass für die Tat habe sie in den Vernehmungen nicht genannt.

Schneewi77chen schrieb:Möglich wäre, dass sie sich nach der Tat umgezogen und ihre blutbefleckte Kleidung zurückgelassen hat. Das wäre ein recht deutliches Indiz und würde die unmittelbare Fahndung nach ihr erklären.

Für mich nicht zwangsläufig. Man hätte daraus nicht sofort ableiten können, dass sie die Täterin ist. Es hätte auch ihr eigenes Blut sein können oder die Spuren könnten auf anderem Wege auf ihrer Kleidung gelandet sein. Ich vermute, es ist mehr bekannt, als veröffentlich wurde und daher die Sicherheit, dass sie die Tat begangen hat. Scheinbar gab es doch mehr Auffälligkeiten, nur konnte niemand damit rechnen, dass so eine Tat passieren könnte.

Interested schrieb:Scheinbar gab es doch mehr Auffälligkeiten, nur konnte niemand damit rechnen, dass so eine Tat passieren könnte.

Wenn es mehr Auffälligkeiten gegeben hätte.
Hätte das Jugendamt eingegriffen.
Heißt also sie war nicht so auffällig das man eine Gefahr für ihren Bruder sah.

Diese Tat entsetzt mich unglaublich, der arme kleine Kerl

Es ist auch völlig egal weshalb die Schwester ihren kleinen Halbbruder getötet hat

Diese Tat ist durch nichts zu erklären oder zu entschuldigen

Meine Gedanken gelten den Eltern, Verwandten und natürlich dem Kleinen

Unfassbar traurig macht mich das

Ich werde mich hier auch nicht an irgendwelchen Diskussionen über die Gründe beteiligen

Ich hoffe das die Mörderin eine gerechte Strafe bekommt und wünsche den Verwandten ganz viel Kraft

Unvorstellbarer Schmerz werden sie erleiden
Ihr kleiner Sohn wurde von ihrer Tochter ermordet
So etwas ist nicht zu ertragen und zu verarbeiten