Drei Tote in Haus in Starnberg gefunden

@emz
Okay okay dann halt Feindschaft. Nein, ehrlich mal: wie nennst du das, wenn ich dir meinen Schlüssel gebe? Freundschaft oder Feindschaft? Sei mal ehrlich.

Sorry konnte den Beitrag nicht mehr bearbeiten also: Freundschaft sagst du - und es wäre absolut natürlich weil Kollegen- Einsamkeit hältst du für gewagt. Ok. Dann denke ich, dass jeder hier bestätigen kann, dass man best buddie mit Arbeitskollegen ist. So soll es ja auch sein.

Feindschaft weil er vlt. Angst vor ihm hatte. Ich sehe das Verhältnis gar nicht so Kumpelhaft, zumal sich Kumpels auch nicht unbedingt umbringen.

@lightbride

Jemandem die Schlüssel/den Code zum Haus der Eltern zu überlassen, ohne dass sie, wovon ich ausgehe, Kenntnis hierüber haben, das ist indiskutabel, das ist ein absoluter Vertrauensbruch.

@emz
Ja. absoluter Vertrauensmissbrauch da bin ich bei dir 100 pro aber..... Ja also aber Vincent wohnte auch dort und war 21 Jahre - er hatte eigenen Zugang, war erwachsen. Konnte er selbst entscheiden ohne die Eltern Fragen zu müssen? Oder musste er die Erlaubnis einholen?

@lightbride

Die Frage ist aber nicht ernst gemeint, oder? Es geht ja nicht allein um seinen Wohnbereich, da kann er tun uns lassen was er will, es geht um den Wohnbereich seiner Eltern, den er nicht offen zugänglich machen darf.

@emz
Doch ist schon ernst gemeint, ich glaube aber hier liegt ein Missverständnis vor: ist doch eigentlich egal ob Code Schloß oder Schlüssel beides bedeutet doch Zugang letztendlich (auch wenn das eine moderner sein mag ist es vom Prinzip dasselbe) - jetzt mal allgemein gefragt: darf, oder vielmehr kann, ein 21jähriger der im Haus der Eltern wohnt seinen Schlüssel einem Kumpel (oder auch einem Mädchen) geben? Oder muss er vorher fragen?

@lightbride

Wenn es eine abgeschlossene Wohnung betrifft, darf er das.

Aber er darf natürlich niemandem unkontrollierten Zugang zu dem Wohnbereich seiner Eltern ermöglichen.

lightbride schrieb:Ich mein, welcher 21jährige freut sich, mit einem 19jährigen befreundet zu sein? Doch nur ein Einsamer. Eigentlich ist das doch eher peinlich, gerade in dem Alter. Wenn man 40 oder 43 ist oder 30 und 34 spielt das keine Rolle aber!!!! 19 und 21 sind Welten, das macht man eigentlich nicht. Für mich ein Zeichen, dass Vincent ziemlich einsam war und ja

@lightbride
Das kann doch nicht dein Ernst sein?

Ein 21-Jähriger ist mit einem 19-Jährigen befreundet und du ziehst aus diesem klitzekleinen Altersunterschied Schlußfolgerungen, die absolut daneben sind.

Auch, wenn sich das jetzt anders entwickelt hat, als zuerst angenommen:

angellost schrieb am 13.01.2020:

Hercule-Poirot schrieb:
Wenn einer vor seinem Selbstmord noch mindestens eine weitere Person tötet, dann spricht man wohl von einem erweiterten Suizid.

Ein schrecklicher Euphemismus, der aus dem Wortschatz verschwinden sollte. Wenn es hier zutreffend ist, sollte man von einem Doppelmord + Suizid sprechen

Hier findet es sich auch wieder, sogar noch extremer.

Auch der katholische Stadtpfarrer Dr. Andreas Jall ist erschüttert. „Ein Tötungsdelikt hat eine andere Dimension als ein Familiendrama“, sagt er auf Anfrage. „Das ist eine andere Kategorie für die Stadt. Eine vorsätzliche Tötung verändert etwas in unserer Heimat.“ (...)

https://www.merkur.de/lokales/starnberg/starnberg-bayern-familiendrama-wende-sohn-eltern-tot-familie-verdaechtige-festgenommen-polizei-zr-13435884.html

@sooma
Familiendrama, Beziehungsdrama, erweiterter Suizid, ...

Alles Begriffe, die häufig verwendet werden, wenn häusliche Gewalt (zwischen Partnern, Kindern und Eltern) mal wieder weichgespült wird durch die Medien. Das hat seinen Ursprung darin, dass diese Gewaltform sehr lange als “family matter” betrachtet wurde (mit Folgen wie der, dass zB Vergewaltigung in der Ehe bis Ende der 90er noch kein Strafrechtsbestand war.

Tatsächlich gehört es zu den Verpflichtungen der Istanbul-Konvention diesem Missstand in den Medien abzustellen. Bisher seh ich hier noch nur Stillstand. Wenngleich sich immerhin durch viele Kampagnen aus der Zivilgesellschaft zumindest der in anderen Teilen der Welt (Südamerika etc) in den Medien bereits etablierte Begriff “Femizid” (bei tödlicher Partnerschaftsgewalt) sich zumindest mehr und mehr wiederfindet. Aber auch dort: Immer wieder überwiegend Euphemismen

emz schrieb:Jemandem die Schlüssel/den Code zum Haus der Eltern zu überlassen, ohne dass sie, wovon ich ausgehe, Kenntnis hierüber haben, das ist indiskutabel, das ist ein absoluter Vertrauensbruch.

Ich könnte mir vorstellen, dass der 19- jährige den Code "mitbekommen" hat, zB in dem er neben V stand, während dieser ihn eingab. Naheliegend ist, dass V den Code nicht besonders geschützt hat, weil er seinem Freund vertraute.

angellost schrieb:Alles Begriffe, die häufig verwendet werden, wenn häusliche Gewalt (zwischen Partnern, Kindern und Eltern) mal wieder weichgespült wird durch die Medien.

Der Begriff erweiterter Suizid hat nichts mit weichgespült und Medien zu tun, sondern ist ein Fachbegriff aus der Psychologie und benennt eine suizidale Handlung, in die eine oder mehrere Personen ohne deren Einwilligung einbezogen werden.

@emz
Egal wo er herkommt, er verschleiert euphemistisch, dass Menschen gegen ihren Willen mit in den Tod genommen werden: Das nennt sich Mord

angellost schrieb:Das nennt sich Mord

Du nennst es Mord.
Und in der psychologischen Fachliteratur wird man weiterhin differenzieren.

@emz
Ich gehe davon aus, dass der GREVIO Bericht zur Umsetzung der ER-Konvention hier deutliche Worte zur Handlungsdringlichkeit hierzulande finden wird und D dann hoffentlich der Verpflichtung durch die Ratifikation nachkommt

Mal davon abgesehen ergibt eine schnelle google Überprüfung, dass Fachmedien eher das korrekte “Homizid-Suizid” verwenden und “erweiterter Suizid” eher von Nachrichtenmedien verwendet wird. Just saying

Aus PsychologInnenkreisen gibt es ja Kritik an dem Begriff, siehe exemplarisch hier

https://www.i-p-bm.com/blog/508-wider-den-begriff-des-familiendramas-wenn-worte-gewalt-relativieren-und-damit-toetungsdelikte-erleichtern

Gleiches gilt für den hochproblematischen und gefährlichen Begriff des “Erweiterten Suizids”. Dieser Ausdruck beschreibt die intendierte Tötung von sich selbst und mindestens eines weiteren Menschen. Die anderen Todesopfer werden hierbei allerdings nicht immer gefragt, ob sie auch sterben möchten. So verschleiert und beschönigt der Begriff des “Erweiterten Suizid”, was hier tatsächlich geschieht, nämlich tödliche Gewalt gegen andere Menschen. Es empfiehlt sich stattdessen den deskriptiver gefassten Fachterminus “Homizid-Suizid” zu verwenden.

Als Kriminalpsychologen versuchen wir eine höhere Sensibilisierung für diese Problematik zu schaffen. Viele Medienvertreter sind sich dieser Thematik schlichtweg nicht bewusst. So sollten wir als Fachpersonen nicht belehrend, sondern aufklärend über die verheerende Wirkung des Nachahmungseffekts informieren.

@angellost
Der Forschungsstand ist immer noch spärlich bei solchen Fällen . Ob bei Taten mit mehreren Opfern und einem hohen Maß an Fremdaggression ein erweiterter Suizidbegriff überhaupt noch passt....
Psychologisch versucht man, JEDEN Einzelfall zu prüfen und solche Begriffe zu vermeiden .

@angellost

Der von dir zitierte Artikel stellt auf Familiendramen ab, worauf sich der Begriff erweiterter Suizid eben nicht beschränkt.

https://portal.hogrefe.com/dorsch/suizid-erweiterter/

Literaturverweis:
Bronisch Thomas, Prof. Dr. med. Thomas Bronisch, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München

Ich denke mal, seine Kompetenz müssen wir nicht in Frage stellen und können die Diskussion beenden.

Stradivari schrieb:Ob bei Taten mit mehreren Opfern und einem hohen Maß an Fremdaggression ein erweiterter Suizidbegriff überhaupt noch passt....

Da kann man ja nicht unterscheiden, ob sich jemand dann "zu guter Letzt" selbst hinrichtet, um einer Strafe zu entgehen.