Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

@gärtnerin

Für "gephotoshopped" meinte ich den normale FZ. Bitte keine Wortklauberei in diesem Thread.

Beispielsweise gerade jetzt in Coronazeiten: normales FZ beantragen war wochenlang gar nicht oder nur schwer möglich ..trotzdem wird eingestellt. So meinte ich das.

@Frauvonschmidt
Nach meinem Kenntnisstand muss das epF vorgelegt werden bei Einstellungen Z.B. im Bereich SGB VIII § 11 und § 22 ff. Und das ist auch keine Wortklauberei: das epF ist das bundesweit gesetzlich vorgeschriebene für pädagogisch Tätige. Das gewöhnliche FZ reicht nicht.

Übrigens gab es aktuell bei den meisten Trägern in der Corona-Krise keine Neueinstellungen, z.T. musste ja Kurzarbeit befürchtet werden und da gilt dann erst mal Einstellungsstopp.

gärtnerin schrieb:wie eine Atemnot bei einem Kind durch Druck auf den Oberkörper auszulösen ist.

Einfacher ist das Verlegen der Atemwege. Kissen aufs Gesicht, Mund und Nase zuhalten...ein kleines Kind wird sich nicht sehr wehren können von seiner Körperkraft her.

Kreuzbergerin schrieb:Bist du da sicher?
So wie ich das verstanden hatte, war Greta schon vor den Corona Maßnahmen in der Kita und an diesem verhängnisvollen Tag zum ersten Mal nach den Maßnahmen.

Anscheinend wurde sie vor Corona schon in dieser Kita betreut.
Ich habe nur gelesen, dass sie seitdem 21. April das erste mal in der Betreuung (Kita Viersen) war. Damit war dann aber anscheinend, dass erste mal in der Corona Notbetreuung gemeint.

gärtnerin schrieb:Nein, in der PK wurde deutlich gesagt, Greta war das erste Mal in der coronabedingten Notbetreuung, sie wurde vorher von ihrer Patentante betreut. Aber sie hat die Kita insgesamt schon länger besucht.

Ok, danke! Das hab ich dann falsch verstanden.

Dann hat sie anscheinend die unerwartete Situation, mit einem Kind alleine zu sein, "genutzt".
Und genau das scheint in Viersen vorher nicht der Fall gewesen zu sein. Daher die frühe Kündigung
(könnte ich mir vorstellen).

Außerdem halte ich es auch für sehr wahrscheinlich, dass sie nicht erst in Krefeld "damit" abgefangen hat.
Ich hoffe, die Polizei prüft sehr genau, wo sie zwischenzeitlich noch auf Kinder aufgepasst hat. Babysitten
kann man auch schon während der Schulzeit und meist ist man alleine mit einem schlafenden Kind.

nairobi schrieb:Einfacher ist das Verlegen der Atemwege. Kissen aufs Gesicht, Mund und Nase zuhalten...ein kleines Kind wird sich nicht sehr wehren können von seiner Körperkraft her.

Aaah, sie hat einfach (sorry für den Ausdruck) erstickt!? Ich hab jetzt tatsächlich geglaubt, sie hat irgendeine verreckte Brustkorb-Druck-Press-Technik angewandt.. Wahrscheinlich war ich irritiert, weil es hieß in der PK „Gewalt gegen Brust und Hals“.

gärtnerin schrieb:Aaah, sie hat einfach (sorry für den Ausdruck) erstickt!? Ich hab jetzt tatsächlich geglaubt, sie hat irgendeine verreckte Brustkorb-Druck-Press-Technik angewandt.. Wahrscheinlich war ich irritiert, weil es hieß in der PK „Gewalt gegen Brust und Hals“.

Das weiss man noch nicht wie sie es gemacht hat, sie sagt ja nichts. Das eine Kind welches reanimiert werden musste, hatte ja erzählt sie hätte ihm fest auf den Bauch gedrückt.

Greta starb an einem schweren Hirnschaden, verursacht durch Sauerstoffmangel. Die Rechtsmediziner fanden Spuren, die auf Gewalteinwirkung deuteten, die Art der Gewalt ließ sich nicht feststellen, zumal die Obduktion erst 14 Tage nach dem Tatgeschehen stattfand. Eine Strangulation wäre einem Notarzt nach Angaben der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach direkt aufgefallen und wird deshalb ausgeschlossen. Dagegen hätte man Würgemale bei dem Kind nicht unbedingt gesehen: Typische Verletzungen beim Erwürgen von Erwachsenen wie der Bruch des Zungenbeins, würden bei Kindern nicht auftreten, weil das Zungenbein noch sehr flexibel sei. Einen Druck auf den Brustkorb würde man ebenfalls nicht unbedingt feststellen können.

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Was-wir-im-Fall-Greta-wissen-und-was-nicht-article21813893.html

nairobi schrieb:Das kann's ja nicht sein, dass "auf die Schnelle" kein Führungszeugnis vorgelegt werden kann. Die Zeit muss ja wohl sein.
Leute, die in Behörden arbeiten, werden alle sicherheitsüberprüft.

Hallo nairobi,

ich kann leider auch nur bestätigen, dass diverse Behörden langsam arbeiten bzw. diverse Dinge einfach Zeit benötigen. Schnell bekommt man ein Führungszeugnis nicht. Zwecks Beruf und Co. musste ich auch immer "aktuelle" und vor allen Dingen erweiterte FZ vorlegen. Selbst das hat mehrere Wochen gedauert. Bei Bewerbungen auf Stellen, Ausbildungsplätze usw. mag das zeitlich oft funktionieren, wenn man sich Monate vorher bewirbt. Allerdings geht das nicht so schnell mit den Unterlagen, wenn man schnell einen Job wechselt oder gar sofort eine Stelle bekommt und dann Unterlagen nachreichen kann. Ja, auch das Nachreichen von Unterlagen ist oft kein Problem und fast schon üblich. Insofern denke ich auch, dass das "schnell" gar nicht hätte gehen können. Und solange es nichts Aufnahmewürdiges gab, steht auch nichts im FZ geschrieben.

Als ich mich für höhere Posten beworben hatte, wurde ich komplett durchleuchtet. Einträge, Schuldenregister, Sicherheitsüberprüfungen, erweitertes FZ usw. Nur, da ging es "leider" um andere BEreiche, die zwar auch sensibel waren, aber nichts mit Menschen direkt zu tun hatten. Selbst dies hat etwas Zeit in Anspruch genommen. Als Bürger weiß man ja sowieso nicht, wie schnell Behörden wo alles einsehen können. Nur, anhand der Menge an Anfragen usw. kann man schon vermuten, dass diverse Dinge nicht "schnell" gehen.

Nur ein Erfahrungsbericht von mir.

Ich denke einfach, dass man gerade im Bereich mit Menschen besser schauen muss. Nicht nur beim BND oder im Geldtransportwesen. Da ist es schon fast skurril.

nairobi schrieb:Das kann's ja nicht sein, dass "auf die Schnelle" kein Führungszeugnis vorgelegt werden kann. Die Zeit muss ja wohl sein.
Leute, die in Behörden arbeiten, werden alle sicherheitsüberprüft.

Das "Erweiterte Führungszeugnis", das als z. B. als Erzieherin vorzulegen ist, kann man nicht selbst und nicht im Voraus beantragen. Das wird quasi vom AG beantragt, der bescheinigt die Notwendigkeit und damit geht man dann z. B. zum Bürgerbüro, das sendet einem dann das eF zu und man legt es dem Arbeitgeber vor.

Die Ausstellung kann je nach Standort sogar wochenlang dauern, man ist aber derweil schon längst angestellt und tätig. In diesem Zeugnis ist aber nicht vermerkt, was Kollegen z. B. vielleicht auffällig fanden, sondern nur "kinder- und jugendschutzrechtliche Verurteilungen".

Anders sieht es beim Arbeitszeugnis aus, da sollte schon rein, was wahr ist. Rechtlich schwierig, soll es doch auch "wohlwollend" sein.

Wenn man argumentiert, dass man mit einem schlechten Zeugnis niemandem den Berufsweg versauen möchte, kann ich in diesem Berufsfeld da so gar nicht folgen... vielleicht erspart ein ehrliches Zeugnis einem Kind ein versautes Leben - oder den Tod und einer Familie so schreckliches Leid wie in diesem Fall.

gärtnerin schrieb:Aaah, sie hat einfach (sorry für den Ausdruck) erstickt!? Ich hab jetzt tatsächlich geglaubt, sie hat irgendeine verreckte Brustkorb-Druck-Press-Technik angewandt.. Wahrscheinlich war ich irritiert, weil es hieß in der PK „Gewalt gegen Brust und Hals“.

Ich war nicht dabei und kann das nicht sagen. Aber wenn sie vorher viel mit Kindern zu tun hatte kann sie das ja durchaus ausprobiert haben. Und sich in der Literatur schlau gemacht haben. In so einem Fall werden ja auch Handy/PC sichergestellt und ausgewertet. Vielleicht findet man da Hinweise ? Schön war's.

Ob die Beschuldigte nämlich irgendwann eine Aussage machen wird steht in den Sternen.

sooma schrieb:Die Ausstellung kann je nach Standort sogar wochenlang dauern, man ist aber derweil schon längst angestellt und tätig. In diesem Zeugnis ist aber nicht vermerkt, was Kollegen z. B. vielleicht auffällig fanden, sondern nur "kinder- und jugendschutzrechtliche Verurteilungen".

Das ist ja Mist, dass das so lange dauern kann!
Ich selbst mache manchmal Abfragen beim BZR. Da kommt die Antwort manchmal schon nach 1,2,3 Stunden. Manchmal dauert es tatsächlich Wochen ! Selten, aber kommt vor. Ich weiß auch nicht genau, woran das liegt. Vielleicht am Buchstaben des Nachnamens, dass da unterschiedliche Sachbearbeiter sind??

nairobi schrieb:Vielleicht am Buchstaben des Nachnamens, dass da unterschiedliche Sachbearbeiter sind??

Das Bürgerbüro, das ich eben im Kopf hatte, macht bei allen Buchstaben gleich schnell - eine solche Aufteilung gibt es da nicht. Die Bearbeitungsdauer schwankt auch.

Ein Arbeitgeber ist da einfach in der Zwickmühle.

sooma schrieb:damit geht man dann z. B. zum Bürgerbüro, das sendet einem dann das eF zu und man legt es dem Arbeitgeber vor.

Als ich vor ein paar Jahren ein Führungszeugnis brauchte, wurde es direkt vom Amt zum Arbeitgeber geschickt. Und das war nur ein einfaches, kein erweitertes. Ich selbst habe es gar nicht gesehen.

Und das ist ja auch gut so. Sonst könnte man es ja zu Hause als Vorlage nehmen, um sich selbst eines zu erstellen, falls mal eines nicht mehr einwandfrei sein sollte. Will sagen: Muss/soll/darf der neue Mitarbeiter das Führungszeugnis selbst vorbeibringen, ist der Verfälschung Tür und Tor geöffnet.

Was soll denn ein Führungszeugnis bringen, bei einer Person, die keine entsprechenden Einträge hat - wie sie diese eben nicht hatte???
In das Führungszeugnis kommen doch nur Verurteilungen und solche gab es nicht. Noch nicht mal der Vorfall mit der Selbstverletzung taucht darin auf, also was soll das bringen?
Und so einfach gephotoshopt werden könnte das Dokument auch nicht. Es definiert sich nicht nur über das Papier und diverse andere features. Dazu noch der Print auf der Seite, etc.

Ich denke, wie @gärtnerin, dass der erste Vorfall der Trigger war. Was sie da an 'positiven' Rückmeldungen erhalten hat verwundert mich nur. Die Kollegen sprachen ihr ja trotz der 'Rettung' keinerlei Kompetenz zu und fanden eher ihr extrem unaufgeregtes Verhalten bemerkenswert. Vielleicht war es private Aufmerksamkeit, die sie später erhielt, wenn sie eben im privaten Rahmen über die Ereignisse berichtete.

Da es manchmal Unklarheiten gab, von wann bis wann Sandra M. in welcher Kita gearbeitet hat und zu welchen Vorfällen es dabei kam, poste ich hier mal einen Link zu einer aktuellen und mMn vollständigen Chronologie.

https://www.rtl.de/cms/kollektives-versagen-in-viersen-das-wissen-wir-ueber-die-erzieherin-unter-mordverdacht-4550784.html

"Die Staatsanwaltschaft Kleve hat im Fall des in einer Viersener Kita getöteten Kindes Versäumnisse eingeräumt."

https://www.bild.de/regional/duesseldorf/duesseldorf-aktuell/viersen-mordfall-greta-3-staatsanwaltschaft-raeumt-fehler-ein-71041698.bild.html

AlteTante schrieb:Als ich vor ein paar Jahren ein Führungszeugnis brauchte, wurde es direkt vom Amt zum Arbeitgeber geschickt

So war das bei meiner Tochter auch. Es ging direkt an den Arbeitgeber. Ich hielt das für die übliche Vorgehensweise?

AlteTante schrieb:Könnte es sein, dass sie durch angeblich besonders starken Einsatz für die Gesundheit der Kinder vergessen lassen wollte, wie ungeeignet sie eigentlich für den Beruf war? Vielleicht hoffte sie sogar, dass die Kollegen sie für unentbehrlich halten würden, wenn immer sie es war, die Atemprobleme bei einem Kind als erstes bemerkte?

Vielleicht traten die Atemprobleme beim ersten betroffenen Kind tatsächlich zuerst unabhängig von ihr auf, und sie sorgte dann später gezielt dafür, dass derartige Situationen, in denen sie sich gut hinstellen konnte, eintrafen? Vielleicht hoffte sie in Gretas Fall, dass die Kita-Leitung sie später bitten würde, doch zu bleiben, wenn sie das Kind angeblich gerettet hätte oder ihr die "Rettung" zumindest positiv im Arbeitszeugnis vermerkt hätte?

Ich denke da an den Krankenpfleger, der so viele Patienten umbrachte, weil er sich durch ihre Wiederbelebung zum Helden machen wollte. Vielleicht tickt sie ähnlich?

Meist ist das der Grund sich selbst aufwerten weil man die einzige war die diesen Zustand bemerkt hat.

gärtnerin schrieb:Wer weiß denn sowas? Also im Erste-Hilfe-Kurs hab ich das nicht gelernt....

Gute Frage...
Medizinisches Personal weiß sowas oder jemand der sich das Wissen in bestimmten Einrichtungen angeeignet haben könnte, Praktika in Einrichtungen oder aber Menschen die sich vielleicht mal mit dem Thema Suizid auseinander gesetzt haben

Normales Wissen ist es jedenfalls nicht

nairobi schrieb:So war das bei meiner Tochter auch. Es ging direkt an den Arbeitgeber. Ich hielt das für die übliche Vorgehensweise?

Ist es auch, aber sie hatte keinen Eintrag im Führungszeugnis. Dafür hätte sie schon für irgendwas verurteilt werden müssen. Man hat die Sache von 2019 aber fallen gelassen also gabs auch keinen Eintrag