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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

916 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kindesmissbrauch, Münster, Kleingartenanlage ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 18:53
Zitat von soomasooma schrieb:Die rechtlichen Hürden kritisiere ich übrigens auch überhaupt nicht, falls das so verstanden wurde.
Das ist soweit ich das sehe eine Frage des pflichtgemäßen Ermessens, also Weisungen aus der Politik, in anderen Fällen ist so eine Staatsanwaltschaft nicht so zimperlich und nimmt auch schon mal Leute in Beugehaft (z.B. Dr. Klaus Lesker bei dem Bestechungsskandal von Ferrostaal https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2012/loyalitaet/das-gefangenendilemma )

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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 19:25
Zitat von soomasooma schrieb:Das klingt für mich aber doch alles grundsätzlich schon so, als wäre das im Zweifelsfall durchaus möglich.
Im "Zweifelsfall" sollte man es besser lassen, bevor man tiefgreifend in grundgesetzlich geschützte Rechte seiner Bürger eingreift.

Du hast bei Deinem Stuidum etwas Wesentliches übersehen: Es müssen TATSACHEN vorliegen, nach denen der Schluss zulässig ist, man findet Spuren einer Straftat oder Gegenstände einer Straftat. Diese Tatsachen müssen konkret sein und nicht abstrakter Natur.

Tatsachen sind Begebenheiten der Vergangenheit oder Gegenwart, die dem Beweise zugänglich sind.

Im vorliegenden Fall müssten also Tatsachen vorliegen, die den Schluss zulassen, in der Ferienwohnung könnten Spuren einer Straftat vorgefunden werden oder aber Gegenstände aus Straftaten, die der Beschlagnahme unterliegen.

Sollte z.B. einer der Beschuldigten sich zur Sache einlassen und erklären, dass eine oder mehrere Taten in einer Ferienwohnung in Belgien begangen wurden, die einer der anderen Täter von einem Bekannten überlassen bekommen habe, so gäbe es eine Tatsache (Einlassung des Beschuldigten), die einen Durchsuchungsgrund rechtfertigt. Hier dürfte zudem die Verhältnismäßigkeit in der Prüfung keine nennenswerte Rolle spielen: Auf der einen Seite eine Ferien(!)wohnung und auf der anderen Seite ein Verbrechen von erheblicher Bedeutung.

Nur das Kennen eines Tatverdächtigen und eine gewisse Großzügigkeit diesem gegenüber reichen hingegen nicht aus.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Das ist soweit ich das sehe eine Frage des pflichtgemäßen Ermessens, also Weisungen aus der Politik
Das ist Unsinn.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 20:21
Zitat von xy2017xy2017 schrieb:Außerdem soll er mehrere hochwertige Auto besessen haben...
Spricht auch dafür, dass er über längere Zeit sehr erfolgreich im Kryptowährungsgeschäft war.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 20:27
Zitat von prof.bunsenprof.bunsen schrieb:Spricht auch dafür, dass er über längere Zeit sehr erfolgreich im Kryptowährungsgeschäft war.
Oder hat viel Geld mit seinem bizarren Hobby gemacht, bei den Datenmengen kann man von einer großen Zahl von Abonnenten ausgehen. Insofern hat der auch mit Cryptowährung zu tun, aber nicht mit dem Mining.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:12
Mit dem schwarzen VW Bus ist er in der Corona-Lock-Down Zeit ständig mit dem Stiefsohn unterwegs
gewesen, wie Nachbarn berichtet haben. Er wurde auch über Nacht auf dem Parkplatz des Schrebergarten
von den anderen Lauben-Besitzern mehrfach gesehen und auch in Finowfurt bei Enrico L.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:15
Zitat von xy2017xy2017 schrieb:Hier wird erzählt, dass Adrian V. mit seiner Mutter zusammen gewohnt
haben soll. Das erklärt natürlich einiges auch im Bezug auf die Entscheidung
des JA bezüglich des Jungen.
Außerdem soll er mehrere hochwertige Auto besessen haben...
... und nicht so richtig gegrüßt haben, wie die Nachbarin erzählt.

Wo er gewohnt haben soll, ob es die "süße, kleine Patchworkfamilie" gab - die einen schreiben so, die anderen sagen anders - das haben wir schon vor vier Seiten erfolglos durchdiskutiert, wollen wir das erneut aufwärmen?


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:21
Du sagst es, bisher war die Diskussion erfolglos.
Meinst du die recherchieren bei der WDR Lokalzeit Münsterland nicht richtig?


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:22
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Oder hat viel Geld mit seinem bizarren Hobby gemacht, bei den Datenmengen kann man von einer großen Zahl von Abonnenten ausgehen.
In den Chatrooms, in denen Haupttatverdächtiger Adrian V. seine pädokriminellen Videos anbot, gab es 1800 Mitglieder.
Das veranschaulicht die Größenordnung der möglichen Verbreitung des Materials.
So hätten die sichergestellten Chats, in denen Adrian V. aus Münster die Videos des Missbrauchs anbot über 1800 Mitglieder
https://www.msl24.de/muenster/muenster-missbrauch-kinder-polizei-opfer-adrian-v-gartenlaube-joachim-poll-kita-taeter-ermittler-13790002.html


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:33
Zitat von soomasooma schrieb:Zu den Fristen: Datenträger etc. müssten nach Ablauf vernichtet werden, ähnlich wie be Drogen. Die gäbe man doch im Zweifelsfall auch nicht dem "Besitzer" zurück - oder doch?!
@sooma

Es ist doch bei den beschlagnahmten Datenträgern oft nicht sicher, ob sich illegales Material darauf befindet, - wenn sie nicht gesichtet werden konnten.
Wenn dein Rechner beschlagnahmt wird, weil dich dein spinnender Nachbar angezeigt hat, würdest du den doch auch heil wieder bekommen wollen und nicht geschrottet.
Die Eigentümer haben ein Recht, ihr Eigentum zurückzuerhalten.

Ausserdem würden sich die Kriminellen bei der Polizei bedanken, wenn die das Beweismaterial vernichtet. Allemal besser, als überführt werden.

Die Doku, die ich zum Thema gesehen habe, lief vielleicht vor 4 Jahren im TV (geschätzt).
Das war schockierend. Da häuften sich die PC in den Asservatenkammern und konnten - aufgrund von Personalmangel - nicht fristgerecht gesichtet werden.

Problem erkannt. Wann aufgestockt wird, ist das gut. Ich fürchte nur, es reicht noch nicht.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:34
Zitat von xy2017xy2017 schrieb:Du sagst es, bisher war die Diskussion erfolglos.
Meinst du die recherchieren bei der WDR Lokalzeit Münsterland nicht richtig?
Das ist ein zweiminütes Filmchen. Was erwartest du denn da für Recherchen? Anfragen bei Einwohnermeldeamt und Zulassungsstelle?

Die werden die Nachbarn gefragt haben, werden einen Blick auf das Klingelschild geworfen haben.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:39
Also mit der Länge des Beitrags hat das wohl kaum was zu tun?
Die berichten jeden Tag über den Fall und ich halte den WDR in
dieser Hinsicht für recht zuverlässig. Also können wir wohl davon
ausgehen, dass er bei der Mutter angemeldet war. In diesem Haus
befindet sich auch der Serverraum im Keller.
Alleine schon aus diesem Grund wird er dort wohl relativ viel Zeit
verbracht haben.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:39
Zitat von emzemz schrieb:Die werden die Nachbarn gefragt haben, werden einen Blick auf das Klingelschild geworfen haben.
Exakt. Für "gute" journalistische Arbeit ist es ausreichend (irgend) eine Quelle benennen zu können. Oder eben auch nur ein Foto von einem Klingelschild gemacht zu haben.

Nicht von ungefähr kommen Hinweise wie "wie von gut unterrichten Sicherheitskreisen zu erfahren war". Wer diese gut unterrichten Sicherheitskreise denn sein sollen, erfährt man nicht. Dabei kann es sich auch z.B. um den Pförtner des Parkplatzes der StA handeln.

Warum so häufig davon ausgegangen wird, dass "die" Medien schon alles gut recherchiert hätten, ist mir schleierhaft.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:47
Zitat von xy2017xy2017 schrieb:Die berichten jeden Tag über den Fall und ich halte den WDR in
dieser Hinsicht für recht zuverlässig. Also können wir wohl davon
ausgehen, dass er bei der Mutter angemeldet war.
Ich glaube nicht, dass der WDR eine Einwohnermeldeamtsanfrage (EMA) gemacht hat. Für eine solche Auskunft muss man ein RECHTLICHES Interesse angeben. Ein solches rechtliche Interesse ergibt sich nicht bereits daraus, dass man über einen Beschuldigten etwas schreiben will oder aus dem Grund, man sei der WDR und wolle über etwas berichten.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:51
@RinTin
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Du hast bei Deinem Stuidum etwas Wesentliches übersehen: Es müssen TATSACHEN vorliegen, nach denen der Schluss zulässig ist, man findet Spuren einer Straftat oder Gegenstände einer Straftat. Diese Tatsachen müssen konkret sein und nicht abstrakter Natur.
Nein, das habe ich ja sogar extra noch betont. Danke aber für die weiteren Ausführungen. Im Kern beantwortest Du wohl hiermit meine Fragen:
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Nur das Kennen eines Tatverdächtigen und eine gewisse Großzügigkeit diesem gegenüber reichen hingegen nicht aus.
@frauZimt
Ganz ehrlich? Das habe ich tatsächlich vorher noch nie so richtig als wichtiges Detail gesehen - ein Fehler. Nein, geschrottet natürlich nicht, aber tatsächlich hätte ich jetzt gar nicht für mich erwartet, dass man mir den beispielhaften, verdächtigen Rechner dann - ungeprüft - wieder zur Verfügung stellt. Und ich weiß von recht "spontanen" Durchsuchungen bei eigentlich unverdächtigen Personen wegen subjektiv "harmloserer" Sachen wie Gras oder geklauten Fahrrädern. Deshalb meine vielleicht etwas naiven Laien-Fragen.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:52
Zitat von xy2017xy2017 schrieb:Also mit der Länge des Beitrags hat das wohl kaum was zu tun?
Da sollte der Zeitaufwand für den Beitrag schon in Verhältnis zur Sendezeit stehen, sonst sieht es schlecht aus mit dem Verdienst des Journalisten ;)


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 21:57
Zitat von emzemz schrieb:Da sollte der Zeitaufwand für den Beitrag schon in Verhältnis zur Sendezeit stehen, sonst sieht es schlecht aus mit dem Verdienst des Journalisten ;)
Und wieder: Exakt.

Journalisten wollen in aller Regel keine Straftaten aufklären, sondern vielmehr Berichterstattung verkaufen. Und sie wollen, dass ihre Berichterstattung auch gelesen wird. Andernfalls würde niemand ihre Berichterstattung kaufen.

Only bad news are good news.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

17.06.2020 um 23:59
Noch ein Gedanke zur Belgischen Ferienwohnung:
Im Hinblick auf die Auswertung des Video- und Bildmaterials erscheint es mir grundsätzlich wichtig, dass die Ermittler zunächst Kenntnis von der Ausstattung der Wohnung erlangen. Über die Ausstattung/Möblierung/... könnten sie evtl. Taten einem bestimmten Ort zuordnen.
--------
Handelt es sich um eine Ferienwohnung, die der Eigentümer für seine eigenen Ferien nutzte? Oder war das ein Objekt, was überwiegend an fremde Urlauber vermietet wurde? Wenn Letzteres der Fall wäre, würde ich doch dringend die eingebaute IT-Technik unter die Lupe nehmen! Nicht dass dort heimlich Kameras installiert waren, mit Direktübertragung nach Münster.
Vermietung von Ferienobjekten läuft ja oft über Mundpropaganda. Also wenn jetzt nun Adrian den Vermieter gefragt hätte, ob sein Kumpel mit dessen Stiefsohn nicht auch mal dort Urlaub machen könne..., wäre es durchaus geboten, die Gästeliste durchzusehen.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

18.06.2020 um 00:22
https://www.sueddeutsche.de/panorama/muenster-kindesmissbrauch-herbert-reul-1.4939429

Aus diesem Artikel geht hervor, wie schwierig es war, den im Mai 2019 sichergestellten Laptop zu entsperren, dass daran zunächst das LKA scheiterte, den Laptop zurückschickte und dann die Coesfelder Polizisten nicht aufgaben und händisch von März 2020 bis 12. Mai 2020 rumpusselten, bis sie es doch geschafft hatten und endlich aktiv gegen den Haupttatverdächtigen samt der übrigen Beschuldigten vorgehen konnten.

Kindesmissbrauch in Münster: Warum dauerten die Ermittlungen so lange?


17. Juni 2020, 16:45 Uhr
Von Jana Stegemann, Düsseldorf

... im Mai 2019 durchsucht die Polizei Coesfeld das erste Mal die Wohnung von Adrian V. in Münster. Sie stellt ... Tablet, Smartphone und Laptop sicher. Doch es wird bis Mai 2020 dauern, bis der heute 27-jährige Münsteraner festgenommen werden kann - und mit ihm ein bundesweiter Ring von mindestens 18 Pädokriminellen auffliegt, die sechs Kindern sexuelle Gewalt angetan haben sollen.
...
Es ist das Verbrechen, das die Ermittler, die mit der Sache zu tun haben, am meisten schockiert: Ende April 2020 sollen vier Männer auf dem Gelände des Kleingartenvereins im Münsteraner Stadtteil Kinderhaus zwei Jungen, fünf und zehn Jahre alt, stundenlang aufs Schlimmste missbraucht haben. ...

Hätten die Kinder früher gerettet werden können? Hätte die Auswertung der technischen Geräte von Adrian V. nicht schneller gehen müssen? Hätte der Kinderporno-Ring früher auffliegen können, wenn konsequenter ermittelt worden wäre? Diese Fragen stehen seit Bekanntwerden des Missbrauchskandals im Raum.

... "es wurde im Prinzip nach Prioritätenkonzept abgearbeitet. Das heißt, es gab in der Behörde Dinge, die höher priorisiert wurden. Diese wurden dann eben zuerst bearbeitet."

Als die kleine Kreispolizei Coesfeld im Mai 2019 gegen Adrian V. ermittelt, geht es noch um den Verdacht des Besitzes und der Verbreitung von kinderpornografischen Schriften. ... aber zu diesem Zeitpunkt hätten eben keine Hinweise auf Missbrauchstaten vorgelegen.
...
... Als die Kreispolizei Coesfeld feststellt, dass V.s technische Geräte allesamt verschlüsselt sind, schickt sie Laptop, Tablet und Smartphone zur Auswertung an die Expertinnen und Experten des Landeskriminalamts in Düsseldorf. An dem Laptop scheitert das LKA, im November 2019 gelingt es jedoch, die anderen beiden Geräte zu entsperren.
...
Die vorläufige Auswertung von Smartphone und Tablet ergibt keine Anhaltspunkte, dass Adrian V. selbst Kindern sexuelle Gewalt antut. Es besteht also, so glaubt die Polizei, in diesem Fall keine akute Gefahr für Kinder.

Die Ermittler in Coesfeld priorisieren vorschriftsmäßig. Sie arbeiten erst einmal an zwei anderen, zu diesem Zeitpunkt dringender erscheinenden Komplexen: Zum einem gab es in ihrem Zuständigkeitsbereich einen Verdachtsfall von aktivem sexuellen Missbrauchs von Kindern, zum anderen musste die Coesfelder Behörde in einem länderübergreifenden Verfahren von Kinderpornografie zuarbeiten.
...
Die Polizei arbeite die Fälle nicht nach der Reihenfolge des Eingangs ab. Über allem stehe das Ziel, das Leid der Kinder zu verkürzen. Der Bekämpfung von Kindesmissbrauch werde daher immer der Vorrang gegeben vor der Bekämpfung der Verbreitung von Kinderpornografie.

... In den Polizeibehörden in NRW wurde das Personal zur Bearbeitung von Missbrauchsdelikten innerhalb eines Jahres vervierfacht - doch es reicht wohl immer noch nicht aus.

... Warum wurde das Jugendamt der Stadt Münster nicht über die Hausdurchsuchung im Mai 2019 und die neuen Vorwürfe gegen Adrian V. informiert? Schließlich soll er damals mit seiner Lebensgefährtin und deren Sohn zusammengelebt haben. Schon 2015 hatte es wegen der beiden Prozesse gegen Adrian V. Gespräche zwischen Jugendamt und der Mutter des Jungen gegeben. "Die rechtlichen Voraussetzungen für eine Mitteilung an das Jugendamt Münster betreffend diesen Anfangsverdacht lagen im Mai 2019 allerdings nicht vor", sagt Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. So eine Mitteilung dürfe erst erfolgen, wenn die Ermittlungen abgeschlossen seien.

Seit März 2020 wurde bei der Kreispolizei Coesfeld erneut versucht, den Laptop von Adrian V. zu entschlüsseln. "Die probierten ihr Glück, indem sie immer wieder Abwandlungen von Passwörtern, die der Verdächtige auf seinen anderen Geräten benutzt hatte, mit der Hand eingaben", sagt Reul. Am 12. Mai hätten die Ermittlerinnen und Ermittler mit dieser Methode schließlich Erfolg gehabt - und seien unter anderem auf selbstgedrehte Videos und Bilder gestoßen, auf denen schwerer sexueller Missbrauch des Stiefsohns zu sehen gewesen sein soll.

... Das Polizeipräsidium Münster wurde am 13. Mai eingeschaltet, gründete sofort die Ermittlungskommission "Rose", der mittlerweile 76 Polizistinnen und Polizisten angehören. Adrian V. wurde am 14. Mai morgens in seinem Auto in der Innenstadt von Münster festgenommen, sein zehnjähriger Stiefsohn dem Jugendamt Münster übergeben. ...

... Insgesamt fanden die Ermittler im Fall Münster 1100 IT-Asservate in diversen Wohnungen, dem Keller und der Gartenlaube - erschnüffelt von Datenspeicherspürhunden oder mühsam aufgespürt von Polizisten. ..."das entspricht einem Schriftsatz von 2,6 Milliarden Din-A4-Seiten oder 520 000 Aktenschränken. ...
...



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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

18.06.2020 um 00:31
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Noch ein Gedanke zur Belgischen Ferienwohnung:
Im Hinblick auf die Auswertung des Video- und Bildmaterials erscheint es mir grundsätzlich wichtig, dass die Ermittler zunächst Kenntnis von der Ausstattung der Wohnung erlangen. Über die Ausstattung/Möblierung/... könnten sie evtl. Taten einem bestimmten Ort zuordnen.
*ironieon* Wenn die Ermittler mal ganz viel Zeit haben, werden sie bestimmt gerne nach Belgien fahren, dort in die Ferienwohnung eindringen, entsprechende Fotos machen, das Interior mit den vorliegenden Missbrauchsfilmen abgleichen, um dann eventuell Tatsachen zu finden, die eine Hausdurchsuchung rechtfertigen. *ironieoff*


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

18.06.2020 um 01:34
Mittlerweile sind es 18 Täter und 6 Opfer.
Die Zahl der Opfer und der Tatverdächtigen in dem Missbrauchsfall ist weiter gestiegen. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) berichtete von nunmehr sechs identifizierten Kindern als Opfern des Missbrauchs. Der Kreis der Tatverdächtigen sei auf 18 Personen in mehreren Bundesländern gewachsen. „Es gibt allerdings keine neuen Opfer und Beschuldigten aufgrund der Filmauswertungen“, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt.
https://www.wn.de/Muenster/4218650-Neue-Opfer-im-Missbrauchsfall-von-Muenster-Sechs-Monate-bis-zur-Verhaftung-von-Adrian-V

Und das ist vermutlich immer noch erst der Anfang.


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