Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

Um diese Zeit sind die Straßen dort kaum befahren. Es passieren nur einzelne Fahrzeuge diese Kreuzung, wo der Radweg an der Straße mündet. Von daher wird es kaum gelingen einen Zeugen zu finden, der sich an Daniel auf dem Fahrrad erinnern könnte.

Im Originalvideo von TVO auf Youtube sieht man Ausschnitte von der SOKO am Tatort. Ich hätte das Rad auf dem Radweg erwartet, es liegt aber auf dem Grünstreifen nebendran.

Kann sein, dass der Täter das Fahrrad im Anschluss dorthin geworfen hat, damit es nicht gleich gesichtet wird, wenn andere des Weges kommen. Das Fahrrad wäre ihm auch bei der Vollendung seiner Tat sonst im Weg gewesen.

Der Fundort ist von der Straße nicht direkt einsehbar, selbst wenn man tagsüber beim Autofahren gezielt dorthin schaut.

Das Fahrrad kann auch von den Einsatzkräften zur Seite gelegt worden sein, anfangs versuchte man ja wohl noch eine Rettung durch den von den Auffindenden herbeigerufenen Notarzt.

Zweifel, dass es der Tatorr war, gibt es wohl keine.

War er wirklich ein Zufallsopfer dort um diese Uhrzeit?

Das haben wir hier schon vielfach diskutiert - letztlich ist es natürlich möglich, dass ihm jemand auflauerte dort, der irgendwoher wusste, dass er an diesem Abend auf dem Rückweg von Freunden dort langkommen würde. Aber offensichtlich hat sich im letzten Jahr niemand im engeren oder weiteren Umfeld ergeben, der Motiv und Gelegenheit gehabt hätte, es gab nicht mal einen Verdacht gegen irgendjemanden. Deswegen scheint mir eine Beziehungstag sehr unwahrscheinlich. Es wurde wohl auch niemand beobachtet, der sich dort länger rumdrückte, Daniel brach alleine bei dem Freund auf, der Weg ist sehr kurz und Tatzeit etc. stimmig mit dem Aufbruch. Auf dem Handy waren wohl keine verdächtigen Kontakte.

Also: ja, ich sehe da nicht viel anderes als "zur falschen Zeit am falschen Ort".

Vielleicht suchen wir auch an der falschen Stelle nach dem Ort eines möglichen Einbruchsversuchs. Was ist, wenn Daniel auf dem Nachhauseweg zufällig, und ohne dass er es bemerkte, einen Einbruch störte. Der mögliche Einbrecher fühlte sich durch das Herannahen von Daniel gestört und flüchtete selbst mit einem Fahrrad. Da der Einbruch zuvor schon nicht wie geplant erfolgte (evtl. war der Hammer dabei abgebrochen), war der Täter bereits verunsichert. Zufällig hatten dann beide denselben Weg. Der Einbrecher fühlte sich durch das vermeintliche Nachfahren von Daniel verfolgt. Er kannte die Kurve (den späteren Tatort) und wusste, dass er dort seinen vermeintlichen Verfolger stellen und so dessen Verfolgung beenden könnte.
Da Daniel aller Wahrscheinlichkeit über die Uni nach Hause fuhr (dies ist der kürzeste Weg), könnte es sich um einen Einbruchsversuch an der Uni gehandelt haben. In Betracht kommt aber auch ein solcher am Fraunhofer-Institut. Gerade in diesem Zeitraum wurden mehrmals auch Spinde in der Uni aufgebrochen. Bei der Größe des Geländes müsste zudem ein Einbruchsversuch auch bis heute nicht zwingend aufgefallen sein.

Also einen Einbruchsversuch auf dem Unigelände, der unbemerkt bleibt, halte ich für unwahrscheinlich. Das Gelände ist zwar groß, aber die Gebäude werden vielfach von Lehrstuhlmitarbeitern, Technikern, Mensapersonal und natürlich auch Studierenden täglich genutzt. Der Weg, den Daniel vermutlich nahm, führt auch nicht an sehr vielen Uni-Gebäuden vorbei. Um die Nachtzeit sind diese alle abgesperrt, also Spinde können es nicht gewesen sein.
Aber klar, wenn der Versuch wirklich nur ein Versuch war, ist es möglich. Aber dann gleich so ein bestialisches Vorgehen? Und ein Auflauern um die Kurve? Er könnte da ja nur wenige Meter vor Daniel gewesen sein. Das klingt für alles ziemlich unwahrscheinlich - v.a. gibt es ja alternative Wege, warum hätte Daniel ihm nachfahren sollen und so auf den Weg mit der Kurve und in die Falle geraten sollen?

An so einen Ablauf glaube ich nicht. Kann schon sein, dass der Hammerkopf aus einem Einbruch stammt und der Täter steckte ihn sich ein. So ein Teil lässt sich noch prima als Werkzeug zum Scheibeneinschlagen bei Autos und Demolieren von Fenstern/Fensterbeschlägen benutzen. Deshalb tippe ich mehr auf Kleinkrimineller als auf Handwerker. Ein Handwerker braucht einen funktionierenden Hammer und keinen kaputten. Entweder hat ihn jemand dort Tage vor der Tat einfach verloren oder der Täter hatte ihn einstecken und hat ihn verloren beim Tatgeschehen. Natürlich könnte er mit dem Hammerkopf und dem Messer bewaffnet, Daniel mit beiden Werkzeugen vom Rad gestoßen haben. Das Hammerteil hat er fallenlassen und hat nur noch das Messer geführt. Anschließend rennt er weg und hat das Messer noch in der Hand, das er mitnimmt.

Wer kann mir das schlüssig erklären? Tagelang tappten die Ermittler im Dunkeln wie Daniel zu Tode kam? „Schüsse konnte man nicht feststellen“ hiess es. Die zig Messerstiche müssen doch sofort ersichtlich gewesen sein. Nach knapp 10 Tagen stand die Todesursache fest?

Stimmt, das war am Anfang ziemlich seltsam und führte nicht nur bei dir zur Verwirrung. Das kann man sich nur so erklären, dass es wohl Wunden gegeben haben muss, die wie Einschusslöcher aussahen. Ansonsten kommt man doch nicht auf diese Idee. Irgendwann hieß es dann Messerstiche. Es wurde jedoch nie genau deklariert, welche Art von Messer. Das behält man sich als Täterwissen noch vor. Wodurch könnten "Einschusslöcher" entstehen? Es gibt im Werkzeugbereich doch auch sogenannte Stichel. Ob das im weitesten Sinn noch als Messer bezeichnet werden könnte? Fischfilettiermesser haben auch so eine relativ schmale, sehr spitze Klinge. Eine Schere könnte auch ein rundes Loch stechen. Über die Art der Einstiche will man nicht Auskunft geben, logisch.

Wenn es aber doch so brutal gewesen ist, müsste auch die Kleidung diese Spuren stark sufweisen. Verstehe ich nicht.

Enterprise1701 schrieb:Tagelang tappten die Ermittler im Dunkeln wie Daniel zu Tode kam? „Schüsse konnte man nicht feststellen“ hiess es.

Bist du dir sicher, dass die Ermittler so lange im Dunkeln tappten? Gibt es dafür eine Quelle?
Das werden die Spezialisten noch in der Nacht am Tatort oder allerspätestens bei der Obduktion festgestellt haben, dass hier sehr massiv ein Messer eingesetzt wurde.
Für mich hört es sich in der Berichterstattung kurz nach der Tat eher danach an, dass die Ermittler ihre Informationen zur Tat sehr überlegt und dosiert an die Öffentlichkeit weitergegeben haben (das tun Ermittlungsbehörden eigentlich immer) und sich zur genauen Todesursache anfänglich bewusst bedeckt gehalten haben.

Zehn Tage nach dem Leichenfund eines 24 Jahre alten Mannes auf einem Radweg in Bayreuth hat die Polizei Details zur Tatwaffe veröffentlicht. Das Verletzungsbild zeigte massive Gewalteinwirkungen unter Einsatz eines Messers, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Allerdings wurde in der Nähe des Tatorts auch ein Hammer gefunden. Die Beamten wollten aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Angaben machen, ob dieser ebenfalls als Tatwaffe infrage kommt.

Quelle: https://www.merkur.de/bayern/bayreuth-bayern-mann-tot-leiche-gehweg-fund-schock-passanten-kriminalpolizei-obduktion-hammer-zr-90026236.html

Ja es gab einige Updates nach der Tat. Der verlinkte Bericht erwchien auch 10 Tage nach der Tat mit den engültigen Obduktionsergebnissen. Zu Beginn war man nicht sicher wie die Verletzungen enstanden.

Die Phrase „aus ermittlungstechnischen Gründen“ wird meist dann benutzt, wenn keine Anhaltspunkte vorliegen. Der wiederholte Auftritt in XY erweckt bei mir diesen Eindruck. Es wird auch nicht erwähnt, ob es DNA Spuren gibt. Aufgrund der Stichverletzungen sollte die Polizei wissen um welche Art Klinge es sich handelt. Eine Erläuterung gibt es nicht, aber der Hammerkopf wird gezeigt. Zu Beginn wurde immer erwähnt es wurde ein Hammer gefunden. Das stimmt nun nicht. Ein Hammerkopf ist kein Hammer im herkömmlichen Sinn. Stellt sich die Frage ob sich das Opfer absolut nicht wehren konnte. Ich halte zwei Täter für möglich.

Die Möglichkeit von zwei Tätern würde natürlich viel besser erklären, warum er sich nicht wehren konnte. Einer reißt ihn vom Rad, der andere führt sofort die Stiche aus. Hat nur einen Haken! In dem Fall müsste es deutliche Spuren des gewaltsamen Festhaltens von Daniel gegeben haben. Blaue Flecken an den Armen, am Hals. Kann gut sein, hat man nur nicht veröffentlicht. Andererseits war immer von einer Person die Rede. Diese Person müsste über Bärenkräfte verfügen bzw. müsste ihn gezielt an einer Stelle getroffen haben, die ihm sofort das Bewusstsein nimmt. Ist das im Dunkeln so gezielt möglich? Evtl. ja, mal ganz gewagte These: Einer hat ein Nachtsichtgerät.

Wann gibt es kaum Abwehrspuren? Auch dann wenn man die Person möglicherweise gut kennt.

Richtig, aber es werden zwei Tätertypen favorisiert, die zufällig auf Daniel gestoßen sind. Somit ist ein Freund/Bekannter eigentlich raus aus dem Kreis der möglichen Verdächtigen. Am Anfang dachte ich auch, könnte sein, dass er an der Stelle dort mit jemand verabredet war. Die Situation eskaliert und der andere sticht ihn brutal nieder ohne Vorwarnung. Hm, ein Freund würde das wohl kaum machen. Höchstens ein zweifelhafter Bekannter.

Findet man zu dem Fall ein Video im Netz?
Wenn ich mich richtig erinnere, war dieser Fall doch vor Kurzem bei Aktenzeichen XY....

Flug-MH370 schrieb:Findet man zu dem Fall ein Video im Netz?
Wenn ich mich richtig erinnere, war dieser Fall doch vor Kurzem bei Aktenzeichen XY....

Ja findet man... ist auch gar nicht so schwer...
Ganz einfach mal auf dem großen Videoportal die Stichwörter "Daniel" und "Aktenzeichen" eingeben und - siehe da! - schon hat man es.